Weitere Autotunnel im Stadtgebiet?

  • Das Anbauen an den bestehenden Tunnel geht schon deshalb nicht, weil der neue Tunnel 200m weiter südlich anfangen wird (bei der Hirschbergstraße statt bisher an der Nymphenburgerstraße) und damit sowohl die Ein- als auch die Ausfahrt aus dem bestehenden Tunnel vom Winkel her falsch liegen. Weitere Gründe sind die zusätzlich geplanten Ein- und Ausfahrten, die es bisher nicht gibt und natürlich auch die immer strenger werdenden Anforderungen an den Brandschutz und die Fluchtwege.


    Es wird definitiv pro Richtung "nur" 2 Fahrspuren plus einem Notsteifen geben, der aber nicht als Fahrspur genutzt wird.
    3 Fahrspuren pro Richtung machen keinen Sinn, denn dazu müsste der gesamte mittlere Ring ausgebaut werden. Du musst den Ring insgesamt betrachten, ein punktueller Ausbau der Kapazität ist kontraproduktiv.
    Das war Vorgabe bei der Planung, genauso wie keine neuen Querbeziehungen und damit mehr Verkehr zu schaffen, die Dom-Pedro-Straße wird also weiterhin getrennt bleiben.


    Diese Punkte wurden auf der Veranstaltung am Dienstag sehr schön und ausführlicher erklärt als ich es rezitieren kann :)
    Das Umleiten der Verkehrsströme ist auch ein Argument für den Neuhauser und gegen den Giesinger Tunnel, denn bei letzterem wäre dies ungleich schwieriger zu bewerkstelligen.
    Ich glaube nicht, dass man die Oberfläche mit Wohnhäusern bebauen wird. Die betroffene Gegend entlang der Landshuter Allee ist, von dem kurzen Stück Nymphenburg/Gern auf der Westseite mal abgesehen, sehr dicht bebaut und ist daher nicht unbedingt ein heißer Kandidat zur Nachverdichtung.

  • Natürlich wären über den gesamten Ring in den Abschnitten mit eine Belastung von 150.000 pro 24 h und mehr eine Lösung mit 3 durchgehenden Spuren plus Abbiegespuren wünschenswert. Ich meinte mit den 3 Spuren aber nicht durchgehende Spuren sondern jeweils 2 durchgehende und 1 Spur, die als Ausfahrt dient - so wie im Trappentreutunnel oder im neuen Tunnel Süd-West. Sowas wie am M30 in Madrid wäre natürlich Luxus... Aber für eine Stadt wie München auch nicht mehr zeitgemäß. Wobei die Madrilenen haben sich den kompletten M30 auch noch vor 10-15 Jahren aus den letzten EU-Fördertöpfen gegönnt; bevor das Geld Richtung EU-Neuländer nach Osten geflossen ist.


    From 2005 to 2008, major upgrading works took place, and now a significant portion of the southern part runs underground. They are the longest urban motorway tunnels in Europe, with sections of more than 6 km in length and 3 to 6 lanes in each direction, between the south entry of the Avenida de Portugal tunnel and the north exit of the M-30 south by-pass there are close to 10 km of continuous tunnels.

    http://en.wikipedia.org/wiki/A…_Circunvalaci%C3%B3n_M-30

  • Natürlich wären über den gesamten Ring in den Abschnitten mit eine Belastung von 150.000 pro 24 h und mehr eine Lösung mit 3 durchgehenden Spuren plus Abbiegespuren wünschenswert. Ich meinte mit den 3 Spuren aber nicht durchgehende Spuren sondern jeweils 2 durchgehende und 1 Spur, die als Ausfahrt dient - so wie im Trappentreutunnel oder im neuen Tunnel Süd-West.


    Das würde in etwa dem aktuellen Zustand entsprechend - 2 durchgängige Spuren je Seite und dazu je eine Zubringerspur. Allerdings ist die Landshuter Allee schon heute stark überlastet. Wenn man den Tunnel neu baut, dann bitte mit höherer Kapazität als heute und damit zukunftssicher, das heißt m.E. mindestens 3 durchgängige Spuren je Seite + 1 Zubringerspur.


    3 Fahrspuren pro Richtung machen keinen Sinn, denn dazu müsste der gesamte mittlere Ring ausgebaut werden. Du musst den Ring insgesamt betrachten, ein punktueller Ausbau der Kapazität ist kontraproduktiv.


    Auch der mittlere Ring ist insgesamt überlastet und braucht eigentlichen einen Ausbau auf drei Spuren je Seite. Wenn man einen solchen Ausbau startet, dann muss man schließlich irgendwo anfangen...


  • Auch der mittlere Ring ist insgesamt überlastet und braucht eigentlichen einen Ausbau auf drei Spuren je Seite. Wenn man einen solchen Ausbau startet, dann muss man schließlich irgendwo anfangen...


    Ich denke mal das geht aus Platzgründen nicht überall am Ring und ein Teilausbau macht wie gesagt keinen Sinn.
    Zwei durchgehende Spuren und jeweils noch eine Zu- und Ablaufspur sind ja geplant.

  • Aber die Belastung des Ringes ist bei weitem nicht gleichmäßig. Abschintten mit weit über 150.000 bzw. 180.000 an der Landshuter Allee bis zur A96 bzw. weiter in der Garmischer Straße stehend auch Abschnitte mit nur 80.000 gegenüber (Chiemgaustraße). In Abschnitten mit den 150.000 und mehr würde 3 Spuren Sinn machen - in denen mit nur 80.000 oder 100.000 kommt man noch mit 2 Spuren aus.

  • Ich würde erstmal die Anbindung an die A92 realisieren. Dann sehn wie und ob sich das AUfkommen verlagert. Das wäre sicher auch ein Wunsch von BMW. Die muss man ja auch noch sättigen.

  • Umbau Mittlerer Ring

    Beim Info-Abend zum Tunnelbau an der Landshuter Allee sind zwei Varianten in der Diskusssion.
    Die Bauzeit soll unter acht Jahren bleiben.


    Erste Variante:


    - Die 1,5 Kilometer lange Röhre soll am Ende der nördlichen Rampe der Donnersbergerbrücke beginnen und an der Südauffahrt der Brücke über die Dachauer Straße enden.
    - Eine 300 Meter lange und fünf Meter hohe Schallschutzwand geplant, auf Höhe der Borstei.
    - An der Oberfläche soll eine einspurige Straße verbleiben.
    - Die Kosten belaufen sich 537 Millionen Euro.
    - Weil die Maßnahmen wie etwa der lärmreduzierende Asphalt und Lärmschutzwände regelmäßig der Erneuerung bedürfen, kämen jährlich voraussichtlich 2,5 Millionen Euro an Unterhaltskosten dazu.
    - Bauzeit soll maximal acht Jahre dauern.


    Zweite Variante:


    - Zwischen der Hirschberg- und der Heideckstraße soll die Fahrbahn, so der Plan, einen 1,5 Meter langen Deckel bekommen und hinter Lärmschutzwänden verschwinden.
    - Über dem Tunnel sind zwölf Meter hohe Häuser mit bis zu 1000 Wohnungen plus Garagen geplant.
    - 500 Sozialwohnungen, Kindergärten und viel Grün könnten auf der neuen Röhre entstehen.
    - Zwei 45 Meter hohe Türme mit je 75 Wohnungen sollen zusätzlich neue bauliche Akzente in Neuhausen setzen.
    - Die Kosten? Wesentlich billiger als die städtischen Tunnelprojekte.


    Entscheidung des Stadtrates soll 2015 fallen.

  • In Abschnitten mit den 150.000 und mehr würde 3 Spuren Sinn machen - in denen mit nur 80.000 oder 100.000 kommt man noch mit 2 Spuren aus.


    Grundsätzlich sollte man hier lieber etwas zu viel Kapazität schaffen. Wenn die Straßen sowieso im Tunnel verlaufen, ist es im Prinzip egal ob da jetzt zwei oder drei Spuren je Richtung existieren.
    Wenn man dagegen einen Tunnel baut, der bereits von Anfang an überlastet ist, dann blockiert man auf absehbare Zeit eine Kapazitätsanpassung. Das führt dann zu Dauerstau im Tunnel (schlecht) und höherer Belastung der Nebenstraßen (noch schlechter). Dann hat man die Feinstaubbelastung nicht gelöst, sondern nur großflächig verteilt.
    Aus eigener Erfahrung kann ich z.B. berichten, dass ich (der theoretisch schnellste Weg von zu Hause in die Arbeit führt bei mir über die Landshuter Allee) den Mittleren Ring meistens umgehe und stattdessen über Nebenstraßen fahre, weil das deutlich schneller geht. Viele dieser Nebenstraßen führen aber leider direkt durch Wohngebiete.

  • Die Frage hat sich natürlich jedem zweiten Besucher der Veranstaltung aufgedrängt, aber laut den Planern ist eine punktuelle Erweiterung nicht sinnvoll, ohne den Ring als Ganzes zu betrachten.
    Bei den anderen Tunneln hat eine Kapazitätserweiterung stets zum Gegenteil dessen geführt was du glaubst durch eine dritte Spur heilen zu können. Es wurde mehr Verkehr im Umfeld des jeweiligen Tunnels generiert. Dazu kam es letztendlich auch zu der Problematik mit der Einfädelspur an der Ifflandstraße.
    Ich vermute mal, die Verkehrsplaner setzen hier langfristig auf mehr ÖPNV und werden den mittleren Ring, zumindest in den nächsten 20 Jahren, nicht weiter ausbauen.
    Auf dem Altstadtring sind ja mittlerweile auch nur noch 50% der Autos unterwegs wie noch vor 10-20 Jahren.
    Bis 2025 wird nur ein Mehraufkommen in der Nebenzeit prognostiziert.
    Aber das Thema ist im Detail so komplex, insbesondere die Auswirkung wenn man an der Landshuter Allee Querverbindungen oder zusätzliche Kapazitäten schafft. das werden wir hier nicht erschöpfend behandeln können.
    Ich fand die Darstellung der Planer jedenfalls schlüssig, dass jede Kapazitätserweiterung oder Neuschaffung von Querverbindungen die angrenzenden Viertel wesentlich mehr belasten würde.

  • "Aus eigener Erfahrung kann ich z.B. berichten, dass ich (der theoretisch schnellste Weg von zu Hause in die Arbeit führt bei mir über die Landshuter Allee) den Mittleren Ring meistens umgehe und stattdessen über Nebenstraßen fahre, weil das deutlich schneller geht. Viele dieser Nebenstraßen führen aber leider direkt durch Wohngebiete."



    Das mache ich ähnich auf dem weg nach Grosshadern. Es ist nun mal so.
    So könnte man die Wohngebiete zu den Stosszeiten per Zonenplanung nur den Anhwohnern zugänglich machen. Also z.b. von 6.30 Uhr bis 8.30 Uhr dürfen nur Anwohner in diese Zonen einfahren,...und Taxis Post Bus natürlich.

  • Was heißt da "schon"? Nach gut 8 Jahren Bauzeit!??! Derartige Bauzeiten sind reinste Propaganda der Stadtverwaltung (Baureferat), um ihre Daseinsberechtigung möglichst intensiv in die Köpfe der Menschen zu pressen. Ob und wann das nächste Großprojekt kommt, das wieder Personal der Verwaltung bindet und damit Geld in die Abteilung bringt, ist schließlich überhaupt nicht absehbar.

  • SZ: Probebohrungen für einen Tunnel durch den Englischen Garten.


    Dieser Tunnel hat für viele eine geringere Priorität als die anderen Tunnelprojekte. Mir scheint, er ließe sich aber deutlich schneller verwirklichen.

  • An diesem Projekt sieht man sehr deutlich, wie die Machtverhältnisse innerhalb Münchens sind. Eine relativ kleine Gruppe an entscheidenden Stellen gut vernetzter Menschen kann enorm viel bewegen. Dagegen müssten schon tausendfach Arbeiter und Vorstadtpendler auf die Straße gehen und Stamm2 würde immer noch von vielen Politikern totgequatscht werden.

  • Aber nichts gegen Autofahrer ja! Wir halten die Wirtschaft am laufen. Ich sage ganz klar ja zum Deutschen Auto!


    Ich fahr auch manchmal einfach so rum. 1 2 h. Mein Vater braucht auch seine 625Ps am Altstadtring. Man weiss ja nie. Ein Tunnel durch den Egarten brauch ich aber nicht. Gibt doch eh schon einen kleinen.


    Eher ne U-Bahn vom Ost zur Freiheit dd. Tiergarten. Das wäre mal eine sinnvolle Variante.



    mfg.

  • Was hat jetzt die U-Bahn durch den Tierpark mit dem Tunnelprojekt am Englischen Garten zu tun?


    Hier fängt es ja schon wieder an: anstatt sich zu freuen, dass überhaupt mal etwas gebaut / unternommen wird, wird nur wieder drauf rumgehackt. Der Tunnel mag sicher nicht allzu viel bringen, aber bestimmt mehr, als wenn der Ist-Zustand beibehalten werden würde. Brauch ich nicht, mag ich nicht, will ich nicht, alles ist blöd...Hauptsache die x-te Schienentangente quer durch ganz München soll wieder mal das ultimative Heilmittel sein. Sorry aber irgendwann nerven die ständigen selbsterdachten"U- und S-Bahnnetze", die ja so viel besser zu sein scheinen als das, was die gelernten Verkehrsplaner zu Tage bringen.


    Wenn OB Reiter morgen in der SZ verkündet, München sei ab jetzt in Besitz einer gigantischen Ölquelle, dann können wir über deine in min. jedem zweiten Thread verteilten Megapläne nochmal sprechen ;)

  • Nein da besteht ein Missverständnis. Ich meinte den Egarten, schrieb aber Tiergarten. Das war ein Denkfehler. Man kann gern den Tunnel bauen. Da freue ich mich. Aber obs was bringt. Naja.


    Ich meine eine schnelle U-Bahn Variante von der Freiheit dd. Egarten zum Ostbhf.! Das wäre absolut sinnvoll für alle.


    Aber jeder neue km Strasse ist mir willkommen.


    mfg.

  • Ich wünschte, dass in München auch dringender benötigte Projekte wie die 2. Stammstrecke oder der Konzertsaalneubau mit so viel Kraft vorangetrieben werden würden wie der Tunnel unter dem Englischen Garten.