Weitere Autotunnel im Stadtgebiet?

  • Die Grundlage für das ganze Thema hier und die Finanzierung des Projekts steckt in der Tatsache, dass an der Landshuter Allee tagtäglich Menschen durch KFZ vergiftet werden.


    Die Zahl derer die vor dem Ausbau zur Stadtautobahn (also vor 1968) schon dort wohnten dürfte überschaubar sein. Die anderen haben sich für diesen Wohnstandort entschieden, aus welchen Gründen auch immer. Es gibt weder Grundrecht noch Verpflichtung in München zu wohnen.


    Das Rossius-Projekt sehe ich persönlich nur als Alternative zum Ist-Zustand, keinesfalls als Alternative zu einem Tunnel mit Park, so wie wir ihn von den bisherigen Münchner Tunnelprojekten mit ähnlicher Verkehrssituation (Anzahl Querstraßen, Breite der Schneise etc.) kennen.


    Der Petueltunnel mit seinem Park darüber war eine Ausnahme. Für die anderen beiden Tunnel war schon aus Erschließungsgründen keine Parkanlage möglich. Das gilt auch für die Landshuter Allee, da eine Quartierserschließung zwischen Arnulf-, Nymphenburger-, Leonrod- und Dachauer Straße nach wie vor erforderlich wäre. Vorzugeben dass man hier mit einem großzügigen Park rechnen könnte ist also unseriös.


    Zudem gibt es beim Rossius-Projekt bisher keinerlei bekannten Pläne für die beiden Tunnelausgänge im Norden und Süden, die man auf keinen Fall so offen wie bisher lassen kann.Oder haben nur die Bewohner der mittleren Landshuter Allee einen Anspruch auf Ruhe und saubere Luft?


    Ja, weil es nicht anders geht! Einhausen kann man nur bis zur Hirschbergstraße weil dann die Fahrbahn zur Donnersbergerbrücke ansteigt. Ist doch eigentlich logisch oder nicht ? Im Norden wäre tatsächlich dann eine Verlängerung des Tunnels angedacht laut Presseinterview.

  • Offenbar hat schwarz-grün die Idee von Rossius quasi schon beschlossen:
    So soll es etwa für den Tunnel an der Tegernseer Landstraße einen Bürgerentscheid geben, die Landshuter Allee soll eingehaust werden



    Ja, weil es nicht anders geht! Einhausen kann man nur bis zur Hirschbergstraße weil dann die Fahrbahn zur Donnersbergerbrücke ansteigt. Ist doch eigentlich logisch oder nicht ? Im Norden wäre tatsächlich dann eine Verlängerung des Tunnels angedacht laut Presseinterview.


    Aber eine Verlängerung bis wohin?
    Meiner Meinung nach macht nur ein Tunnelausgang auf Höhe der Parkharfe einen Sinn, weil dann die konzentrierten Abgase nicht in bewohntes Gebiet geleitet werden.
    Sonst hätte man am Nordende des Tunnels eine Überschreitung der Grenzwerte in noch viel höherem Maße als jetzt schon.


  • Aber eine Verlängerung bis wohin?
    Meiner Meinung nach macht nur ein Tunnelausgang auf Höhe der Parkharfe einen Sinn, weil dann die konzentrierten Abgase nicht in bewohntes Gebiet geleitet werden.
    Sonst hätte man am Nordende des Tunnels eine Überschreitung der Grenzwerte in noch viel höherem Maße als jetzt schon.


    Also in dem Entwurf war die Rede davon bis zur Heideckstraße einzuhausen. Warum ausgerechnet bis dorthin weiß ich nicht.


    Kluger Schachzug von Rossius das in die Koalitionsverhandlungen gezielt einzuwerfen!! :daumen:


    Und wenn dann auch noch die U 5 nach Pasing käme, möcht ich nicht jammern!

  • Also in dem Entwurf war die Rede davon bis zur Heideckstraße einzuhausen. Warum ausgerechnet bis dorthin weiß ich nicht.


    Etwa hundert Meter nördlich von der Heideckstraße beginnt die Rampe zur Brücke über die Dachauer Straße.
    Wäre sehr schade wenn nicht die Chance genutzt würde die Allee unter der Dachauer Straße lang zu führen, dann bräuchte man die Brücke nicht mehr und würde wesentlich mehr Anliegern Ruhe und bessere Luft bescheren.
    Naja mal sehen was dann letztendlich kommt, alles ist besser als der aktuelle Zustand :)

  • So in etwa könnte die Einhausung der Landshuter Allee aussehen:
    Verweilen auf der Autobahn


    Ich hoffe allerdings in München zumindest auf eine Tieferlegung der bestehenden Fahrspuren und Erdaufschüttung ähnlich dem Petuelpark, damit nicht eine breite Berliner Mauer die Viertel weiterhin stark trennt. Das war in dem beschriebenen Projekt nicht möglich, da dort noch eine U-Bahn drunter verläuft.

  • Gerne :)


    Tut Tempo 50 auf der Landshuter Allee wirklich jemandem weh oder ist das rein politisches Geplänkel?
    Ich bin auf dieser Straße in meinem Leben auch schon sehr viel öfter mit dem Auto in der Mitte als auf dem Radlweg an den Seiten gefahren und wüsste nicht wo das Problem ist.
    Vielleicht verbessert das sogar die Stau-Situation, so ähnlich wie es die Verkehrsleitsysteme auf der A9 machen, die bei viel Verkehr alle auf 50 drosseln.
    Und wenn es nachgewiesenermaßen den Lärm und das Stickstoffdioxid reduziert -> optimal!

  • 50 fahren wird sowieso keiner, so viel ist klar. 90 Prozent aller Autofahrer fahren 10 km/h über dem Limit, ob eine Reduzierung der erlaubten Geschwindigkeit aber wirklich eine Verbesserung der Luftqualität mit sich bringt finde ich schon sehr zweifelhaft. Entscheidend ist i.d.R der individuelle Fahrstil, ich kann mit konstant 50 km/h im fünften Gang die Hälfte an CO-2 ausstoßen als wenn ich im dritten Gang fahren würde. Leider ist unsere Bevölkerung sehr schaltfaul...

  • Ich vertraue da jetzt einfach mal der Studie des Landesamt für Umwelt, die wissen es allemal besser als wir ;)
    Und dass man auf der Strecke nach dem Schilderwechsel 2-3 feste Blitzer bzw. Kameras brauchen wird ist natürlich klar, sonst ist die Maßnahme sinnfrei, wie sämtliche 30er Zonen.


    Nur im Falle der Landshuter Allee ist es mit schwarz-rotem Däumchen-Drehen nicht getan, sonst kommt die nächste Klage und das wollen nichtmal diese Herren riskieren.
    Eine generelle City-Maut finde ich Unsinn, das trifft nur die sozial Schwachen und höhere Parkgebühren für Langzeitparker sind zwar gut, bringen aber kurzfristig nichts auf dem mittleren Ring.

  • Wenn man die Höchstgeschwindigeit auf Münchens Straßen herabsetzt, verringert das die Kapazität der Hauptverkehrswege. Dann hat man am Ende noch mehr Stau und damit auch mehr Schadstoffbelastung. Die Stadt München sollte besser dafür Sorgen dass die Staus verschwinden, indem die bestehenden Verkehrsnadelöhre endlich beseitigt werden.
    Wie lange soll z.B. das tägliche Chaos an der Ifflandstraße weitergehen? Die Stadt hätte hier längst handeln müssen.

  • Wenn ich die letzten Maßnahmen wie etwa am Knie und in Pasing sehe, kann einem für die Zukunft nur noch mehr Angst werden.

  • Wenn man die Höchstgeschwindigeit auf Münchens Straßen herabsetzt, verringert das die Kapazität der Hauptverkehrswege. Dann hat man am Ende noch mehr Stau und damit auch mehr Schadstoffbelastung.


    Bei den Verhältnissen wäre 50 mit Kontrolle sicher optimal, so wie es in den Tunneln und auf der A9 bei Stau ist.
    Von 30 auf dem Ring redet ja keiner, das wäre Unsinn.
    Einen Versuch ist es wert, die aufwändige Studie vom LfU spricht jedenfalls von einer erfolgversprechenden Maßnahme.
    Sehr viel mehr Möglichkeiten hat man auf Stadtebene kurzfristig eh nicht und dem Fahrer dicker Autos ist seine Schwanzverlängerung tausend mal wichtiger als das Wohlergehen und Leben seiner Mitmenschen.
    Langfristig muss aber endlich ein vernünftiger Straßenring um die Stadt geschlossen werden, so dass der mittlere Ring ausschließlich für Fahrten genutzt wird die in München starten oder enden.

  • Langfristig muss aber endlich ein vernünftiger Straßenring um die Stadt geschlossen werden, so dass der mittlere Ring ausschließlich für Fahrten genutzt wird die in München starten oder enden.


    Was für ein Straßenring soll das sein? Ich sehe keine vernünftigen Optionen, die (anders als ein A99-Ringschluss) gerade auch die Landshuter Allee entlasten.


    Nachtrag zur Klarstellung: Ich halte auch einen A99-Ringschluss nicht für vernünftig.

  • Dass in München Fernverkehr mitten durch die Innenstadt geleitet wird ist doch politisches Versagen auf ganzer Linie und ob ein A99-Ringschluss dieses große Problem lösen kann vermag ich nicht zu beurteilen. Wenn er was bringt, dann muss er her, damit wird es aber sicher nicht getan sein. So wie es jetzt ist, so kann es definitiv unmöglich bleiben, sonst wird die Stadt von den Gerichten gezwungen werden drastische sowie stadtweit unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen.
    Es werden ja noch nichtmal die Grenzwerte eingehalten und selbst Werte die sich ständig in der Nähe dieser befinden würden, sind wohl alles andere als gesundheitsfördernd...

  • Der Bau von zusätzlicher Infrastruktur würde sicherlich helfen, aber das ist ein langfristiges Unterfangen. Gerade die Landshuter Allee könnte nur mit einer Alternativen Nord-Süd-Trasse entlastet werden.
    Davon abgesehen ist das Problem einfacher zu lösen indem man das Thema Feinstaub bei zukünftigen Euro-Abgasnormen stärker berücksichtigt und die Vorgaben für Umweltplaketten entsprechend strenger werden.

  • Der Ringschluss A99 würde sehrwohl den Mittleren Ring Süd-West bis nach Ramersdorf hinein sowie eben den bestehenden Autobahnring A99 (Allacher Tunnel ect.) entlasten. Daher ist es wohl das gerechteste auf der Welt, wenn man nach 30-40 Jahren Belastung entlang der Nordroute A99 eine Entlastung schafft. Zudem würde das Südstück der A99 überwiegend im Tunnel verlaufen und die Anwohner ungleich mehr belasten, als die Belastung die bereits seit Jahrzehnten auf die Nordmünchner, Ismaninger oder Aschheimer wirkt.

  • Der Ringschluss A99 würde den Mittleren Ring im Süden erheblich entlasten, aber kaum den Abschnitt Landshuter Allee um den es hier geht.


    Die Nord-Süd-Diskussion halte ich für völlig verfehlt. Die A99 würde im Norden und Osten um gerade einmal 10.000 der durchschnittlich 120.000 KfZ/Tag entlastet. (Quelle)

  • 10.000? Nicht zu glauben. Selbst die Relation A8 zu A8 würden viele über den Süden fahren. Gleiches gilt für A96 zur A94. Aber wer weiß, welche politischen Spielereien hinter der Zahl stecken?

  • Die Studie scheint mir durchaus tragfähig zu sein. Sie geht davon aus (S. 18 und 19), dass der Süden den Norden vor allem beim Schwer- und Ferienreiseverkehr entlastet.
    Die von dir genannten Fernverbindungen fallen anscheinend im Vergleich zum Verkehrsaufkommen von und zu A9/A92 und dem Verkehr von und nach München (Berufsverkehr!) nicht allzu groß ins Gewicht. Vielleicht steht im Anhang mehr.


    Die Landshuter Allee würde wohl um ca. 3000 Kfz/Tag entlastet (S. 26).

  • Aber eine Belastung von 10.000 hat schon jede einbahnige Bundesstraße bzw. eine wichtige Staatsstraße.