Leipziger Kaffeeklatsch

  • Als Abonnent kann ich den Artikel ganz lesen: die Stadt Leipzig nimmt in diesem Jahr 55 Mio Euro mehr (!) ein durch die Automobilindustrie und kann dadurch viele Wünsche der Grünen, der SPD und der Linken erst erfüllen.

  • ^ geht aus dem Artikel hervor, wie groß die gesamten Steuereinnahmen sind? Und welche Branchen wie viel Aufkommen generieren?

  • Es gab Zusatzwünsche aus den Parteien Grüne, Linke und SPD im Umfang von über 40 Mio. EURO die man ohne diese Zusatzeinnahmen nicht mehr hätte unterbringen können. Es geht im Grundtenor darum, dass Leipzig für Autofahrer unattraktiv wäre und nun ausgerechnet das Geld für Zusatzwünsche aus der Autoindustrie kommt. Meinung der LVZ, nicht meine...


    Ich denke, dass die Stadtverwaltung schon sehr genau weiß, dass die Industriegebiete im Norden sehr wichtig sind - auch und gerade in finanzieller Hinsicht. Aber das ist zu unspannend zum schreiben... 😉


    Edit: Gewerbesteuer aus der Automobilindustrie wohl um die 150 Mio Euro per anno. Da weiß man, wie es ohne aussehen würde. Nämlich ganz finster... Aber mir wäre auch nicht bewusst, dass die Stadt Leipzig und die angesiedelte Automobilindustrie in irgendeinem Dissens wären. Deswegen verstehe ich den Gedanken hinter diesem LVZ Artikel auch nicht zu 100 %...

    Einmal editiert, zuletzt von LeipzigSO ()

  • Viel Spannender finde ich übrigens die Liste der beschlossenen Investitionen für dieses und nächstes Jahr. 1 Milliarde Euro Investitionen sind nicht ganz ohne...

  • Gibt es denn eine Übersicht oder Zusammenfassung der Vorhaben? In dieser unglaublich umfangreichen Medienlandschaft findet google dutzende Zeitungen, die alle nur den 1 zu 1 Wortlaut aus der dpa-Meldung reinkopiert haben - und der verrät leider nichts.

  • Morgen dann die Entscheidung zum Standort des Zukunftszentrums: https://www.lvz.de/lokales/lei…FXNVBXDFAS2GTNGDF5MM.html


    Kein Geheimnis ist, dass es wohl auf FFO hinauslaufen wird - SPD-Lobbyarbeit sei dank. Nachdem Frankfurt/Oder urspr. gesetzt war habe ich mich gefragt warum man hier nachträglich noch eine Evaluierung angeschoben hat die im Endeffekt nur Steuergeld kostet - vermute aber dies diente u.a. dazu das Projekt in Ostdtl. bekannter zu machen.

  • Ich würde es Halle wünschen, da Sachsen-Anhalt bisher bei größeren Investitionen immer eher leer ausging und eine solche Entscheidung das Zentrum hier in der Region ansiedeln würde, ohne Leipzig weiter zu überhitzen. Aber ich denke, Mitteldeutschland wird tatsächlich leer ausgehen...

  • Kein Geheimnis ist, dass es wohl auf FFO hinauslaufen wird - SPD-Lobbyarbeit sei dank. Nachdem Frankfurt/Oder urspr. gesetzt war habe ich mich gefragt warum man hier nachträglich noch eine Evaluierung angeschoben hat die im Endeffekt nur Steuergeld kostet - vermute aber dies diente u.a. dazu das Projekt in Ostdtl. bekannter zu machen.


    ... bzw um den Anschein zu vermeiden, es wäre ein rein politisches Geschenk. So hat man dem Rest mal kurz das Stöckchen hingehalten und nutzlos ein paar Resourcen gebunden. Nun klingt unser Gejammer hier nach schlechtem Verlierer, aber ich hatte es schon weiter oben erwähnt: Ein anderer Kandidat als FFO wäre nur denkbar gewesen, wenn sich SN, ST und TH auf eine gemeinsame Alternative geeinigt hätten (so wie BE, BB, MV). In TH konnte sich Eisenach ja nicht mal damit abfinden, dass sich das Land auf Jena festgelegt hatte. Bei soviel provinzieller Einfältigkeit braucht man sich über das Ergebnis nun wahrlich nicht wundern ... auch wenn Leipzig das zugegebenermaßen deutlich cleverer gelöst hat. Egal. Schwamm drüber. Vielleicht gelingt es wenigstens, ein paar der Ideen für die Entwicklung der jeweiligen Areale aufzugreifen. Insbesondere beim sowieso vorhandenen Potenzial des Matthäikirchhof sollte das doch (vielleicht noch dieses Jahrzehnt) machbar sein ...

  • Ich mag mich hier unbeliebt machen mit so einer Aussage, aber ich finde den Matthäikirchhof ungeeignet für so eine Ansiedlung. Der innere Ring ist m. E. ohnehin schon etwas übernutzt und das Areal zu klein, falls mal erweitert werden soll. Eine kleinteilige Bebauung fände ich dort außerdem reizvoller. Die Nähe zu Uni und GWZO, auch zur ehem. Stasi sind ein Argument pro Matthäikirchhof, aber an anderer Stelle hätte das Zentrum einen stärkeren, eigenständigen Impuls für Leipzig geben können, als am Dittrichring. Natürlich würde ich mich trotzdem für Leipzig freuen, aber auch ebenso für alle anderen Bewerber.


    Am 23.02. ab 19 Uhr findet in der Alten Nikolaischule eine Veranstaltung statt, in der Baubürgermeister Thomas Dienberg "seine Visionen und Vorhaben zur Leipziger Stadtentwicklung vorstellt", anschließend gibt es eine Podiumsdiskussion mit Arnold Bartetzky und Wolfgang Hocquel. (Ob Dienberg da auch noch mit von der Partie ist, ist mir unklar.)

  • Überraschung!! Halle/Saale soll das Zukunftszentrum bekommen: [www.mdr.de]

    Denke das ist von Kommissionsseite her letztlich clever gehandhabt worden. Der Verdacht FFO hätte von vorherein festgestanden, hat vmtl relativ schwer gewogen. Zumal Halle bei Licht betrachtet eine richtig gute Entscheidung ist. Anbindung/Transformation/Größe etc eigentlich optimal. Daher mein ausdrücklicher Glückwunsch!!! ... wenn auch unter Vorbehalt (denke dem MDR kann man Vertrauen). Leipzig in der Hinsicht auch ein Stück weit Gewinner, wenn man die räumliche Nähe betrachtet.

    Und natürlich ein massives mea culpa dafür, dass auch ich davon ausgegangen bin, dass es sich beim Bewerbungsverfahren nur um eine Pseudo-Veranstaltung handeln würde 😇



    P.S.: insbesondere dass man die beschissene Hochstraße vor dem Hbf schleifen will ist selbstredend ein maximal positiver Nebeneffekt. Denke dass die potenzielle massive Stadt-Transformation die Halle zu bieten hat, die Entscheidung deutlicher als erwartet beeinflusst hat. Das hatte keiner der anderen Kandidaten auch nur ansatzweise zu bieten.

    3 Mal editiert, zuletzt von KSN368 ()

  • Beste Entscheidung ever!!! Herzlichsten Glückwunsch nach Halle!!! 👍👍👍


    Naja, und es ist ein Ort, der von gleich zwei Linien der Leipziger S-Bahn angesteuert wird. 😉

  • Jippieyeahyeah! Ich freue mich auch, sogar mehr, als wenn es an Leipzig gegangen wäre. Der Standort Halle ist inhaltlich ideal und noch besser ist, dass der Riebeckplatz hoffentlich!!! ein wirklich tolles Gebäude und eine landschaftsarchitektonische Umgestaltung bekommt, das diesem Unort eine Seele gibt. Dieser Schandfleck ist einer der wesentlichen Gründe, wenn das schöne Halle von oberflächlichen Besuchern als "hässliche Stadt" bezeichnet wird.


    Leipzig ist eindeutig der zweite Sieger dieser Entscheidung, und das ist doppelt schön. So wurden irgendwie zwei Städte und Bundesländer glücklich gemacht, denn bestimmt werden ein paar Euro der einmaligen und laufenden Investitionen auch hier ausgegeben. Auch für Projekte wie z. B. den Radschnellweg sind zwei starke Städte ein gutes Argument.

  • beschissene Hochstraße vor dem Hbf schleifen

    Es wird wohl nur ein Teil der Hochstraße geschliffen, wenn ich das richtig kapiere. Allerdings gibt es ein Strukturkonzept Riebeckplatz, es ist auf der Bewerbungsseite verlinkt. Dort heißt es:


    "Die städtebaulichen Prinzipien der klassischen Moderne, die den derzeitigen Zustand des Gebietes prägen, sahen die Trennung der Funktionen vor. [...] Das stadträumliche Gefüge von Straße, Gasse, Platz und Boulevard wurde aufgelöst, womit ein allgemein verständliches und vertrautes System, welches sich über lange Zeit entwickelt hatte, verloren ging. Das grundsätzliche Ziel des vorliegenden Konzeptes ist die Auflösung der Funktionstrennungen und die Wiederherstellung von nachvollziehbaren und verständlichen Stadträumen. [...] Auf dem Niveau des heutigen Kreisels entsteht eine Stadtebene, die sich dem Niveau der Straßenbahn und des Bahnhofsvorplatzes so weit öffnet, dass der Eindruck eines Brückenbauwerks in einer topografischen Stadtlandschaft entsteht. Großzügige Treppenanlagen verbinden die Ebenen und fügen sich ein in die Folgen von Stadträumen. [...] Es wird eine urbane Verdichtung angestrebt, die ein durchgängiges städtisches Raumgefüge zeigt, welches sich an den Qualitäten der europäischen Stadt orientiert, wie wir sie auch in den angrenzenden Vierteln finden."


    https://zzh.blueways.de/filead…t_riebeckplatz_280120.pdf

    (Seite 16)


    Ein Video gibt es auch:

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  • Wow.. gute Entscheidung. Wirkt auch so als hätten die Referenzen und nicht das Politikum letztendlich den Ausschlag geben. Für Halle, für die Region und für Mitteldeutschland ist es eine super Investition.

  • Vielleicht sollte man in den Rathäusern von Halle und Leipzig und Umgebung nach dieser Entscheidung mal wieder beginnen, im Zusammenhang zu denken. "Halle/Leipzig" hat als Begrifflichkeit ja nunmal auch einen historischen Hintergrund.


    Wenn man spekulieren darf, würde ich behaupten, dass die Nähe zu Leipzig bei der Entscheidung für Halle auch eine Rolle gespielt hat. Leipzig als Auswahl wäre nett, aber im Sinne einer im gesamten sich positiv entwickelnden Region ist Halle auch aus Leipziger Sicht die wesentlich bessere Entscheidung. Eine prosperierende, immer teurer und voller werdende Stadt und daneben das "hässliche Entlein" ist auch keine Dauerlösung. Und die gesamte Region ist unter dem Strich das was zählt. Aus diesem Blickwinkel sollte man auch die Entscheidung für Delitzsch als Großforschungszentrum sehr begrüßen.


    Insgesamt eine gute Entwicklung die der Großraum nimmt. (Hoffentlich) Weiter so! Zu tun gibt es noch genug...

  • Noch einmal zum 'Zukunftszentrum' muss auch ich gestehen, dass die Entscheidung für Halle/Saale eine gute ist. Ob besser als Leipzig ist eher schwerer zu beantworten aber zumindest anders und für mich dementsprechender auch passender. Die Stadt Halle ist noch viel mehr in den Prozessen der Transformation einer Wende und post-Wendezeit verwoben als Leipzig.


    Natürlich ist Leipzig auch in einem Prozess welcher der Nachwehen der Deutschen Teilung und Wiedervereinigung entsprechen. Aber anders als Halle, hat Leipzig eine wesentlich dynamischere Entwicklung genommen. Beziehen sich Sub- und Hochkultur nicht mehr auf die Vorwende- und Nachwendezeit. Sind Transformationsprozesse der Stadt auf einer anderen Ebene zu verorten welche wohl eher mit anderen europäischen Großstädten, genereller Aspekte, zu kontextualisieren sind. Stehen Migrations- und Integrationsprozesse einer globalisierten Gesellschaft im Vordergrund und nicht jene der Integration einer Stadtgesellschaft in ein "neues System". Bilden Themen wie Stadtumbau, sozial. Gerechtigkeit, Mobilität, Klimaveränderung etc. die Diskussionsgrundlage.


    Dementsprechend hätte ein 'Zukunftszentrum' in Leipzig auch wesentlich fokussierter am Thema der Demokratischen Gesellschaft im Kontext der gegenwärtig gewaltigen Veränderungen und mit Bezug zur friedlichen Vergangenheitsbewältigung gearbeitet als das jetzt in Halle passieren wird. Was in Leipzig aber z.B. mit dem geplanten 'Forum Recht', dem 'Global Hub' sowie anderen (Forschungs-) Einrichtungen auch abgedeckt werden wird. Und vielleicht ist das genau der Punkt, warum Halle für das 'Zukunftszentrum' einfach besser passt.


    Darüber hinaus ist die Ansiedlung in Mitteldeutschland mit einer wissenschaftlichen Verknüpfung durch die Universitäten von Halle, Leipzig und Jena sowie der geograf. Verknüpfung schon angekündigt. Halle kann sich da def. auf eine sehr gute Ansiedlung freuen.

  • Google wird StreetView tatsächlich noch einmal aktualisieren - wer also nochmal die Zeitenwende wie z. B. am Brühl genießen will, muss sich beeilen.