^ Alles gut, wir sitzen ja hier beim Kaffeeklatsch, obwohl ich geneigt bin, die Diskussion in den Thread "Wohin mit dem Autoverkehr" zu verschieben.
Aus meiner Sicht geht es schon lange nicht mehr an, wie bei Großereignissen, zB bei RB-Heimspielen, eine vergleichsweise geringe Zahl an Leuten, die mit dem Auto anreisen, die halbe Stadt lahmlegt. Richtig zornig werde ich, wenn ich sehe, wie dabei wild im Clarapark oder auf anderen Grünflächen in verkehrsberuhigten Straßen geparkt wird, und den Parkfrevlern noch nicht mal ein Knöllchen ausgestellt wird. Es gibt auch für Auswärtige bessere Alternativen, und diejenigen, die wild irgendwo in Stadionnähe parken, haben fast ausschließlich Kennzeichen aus dem Umland bis hin zum Erzgebirge und Dresden (mal ketzerisch gefragt: wie kann das beim Dosenverein sein, dass Leute aus Dynamo- und Lilaland so zahlreich vertreten sind?). Es ist rein auf die Bequemlichkeit und Sturheit mancher Autofahrer zurückzuführen, dass diese Alternativen nicht genutzt werden. Und da ist die Stadt gefragt, diesem asozialen Gebaren sofort Einhalt zu gebieten.
Und zum Thema ÖNV/Rad vs. Auto: Unbestritten, dass es auch in der Stadt Leute gibt, die aufs Auto angewiesen sind. Ausnahmslos alle, die ich kenne (mich eingeschlossen), haben jedoch ein Auto aus reiner Bequemlichkeit, manche auch zwei oder drei Autos. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin, dann muss ich zugeben, ich brauche das Auto nicht wirklich zum Leben, die Karre steht sowieso meistens nur rum, und ich könnte eine Menge Geld sparen, wenn ich sie abschaffen würde. Aber diese Ehrlichkeit haben viele nicht. Wenn ich sehe, wie viele junge Leute auf Arbeit sich ein teures Auto zulegen, noch nicht mal was Besonderes, irgend ein Mittelklasseauto eines sog. deutschen Premiumherstellers. Deren Leasingrate ist genauso hoch wie deren Monatsmiete für die Wohnung (und dann sich noch darüber beschweren, die Miete sei zu hoch) und sie dürfen nur, was weiß ich, 10.000km im Jahr fahren. Viele schmeißen so viel Geld fürs Auto raus, allein die hohen Fixkosten (Steuern, Versicherung, Inspektion) und der hohe Wertverlust rechtfertigten die Anschaffung eines Autos schon kaum. Dann braucht man noch Sprit, um die Kutsche von A nach B zu bekommen. Und Sprit wird wohl kaum wieder günstiger werden.
Und wer als Autofahrer über Lastenfahrräder lästert, ist 'ne arme Wurst. Das Lastenrad (ich hab keins) in Leipzig ist die bessere Alternative zum Auto und finanziell das deutlich klügere Investment.