Baugeschehen: Zentrum

  • Zitat von arnold

    Hier werden aber unterschiedliche Zuständigkeiten sehr stark verallgemeinert: Ich finde, dass die städtischen Flächen im Großen und Ganzen in Ordnung sind - dazu gehört für mich auch der Stadthallenbrunnen oder die Fläche um den Karl-Marx-Kopf. Dass es bei der Frequenz nicht 24/7 tipptopp sauber sein kann, ist für mich akzeptabel. Und dass das Gebiet um Chemnitz größte Sehenswürdigkeit mal eine Auffrischung benötigt - da schließe ich mich an. Eine mangelnde Sauberkeit würde ich da aber ungern als Grund vors Loch schieben.

    Entschuldigung, wann warst Du das letzte Mal am Stadthallenbrunnen und am Wall? Dort sind regelmäßig Verkleidungen am Brunnen zerstört oder Schmierereien zu sehen. Und nein, das muss man nicht akzeptieren, nicht an so einer zentralen Stelle, die eigentlich als bekannter Ort und auch als Fotomotiv in der Stadt nach etwas aussehen sollte. Es sieht allgemein etwas trostlos dort aus. Man könnte zumindest sehr viel mehr aus diesem Bereich machen. Wie wäre es zum Beispiel, den Wall durchgängig als grüne Wiese anzulegen und weniger von diesen Sandflächen. (Hauptsache einer fragt "Wer soll das bezahlen?" um jeden Ansatz einer möglichen Verschönerung oder Verbesserung im Keim zu ersticken.)


    Und stimmt, der Bereich um den Marx-Kopf ist für diese wichtige zentrale Lage alles andere als zufriedenstellend und wirkt so als wenn für Instandsetzungen gerade mal das Mindestmögliche getan wird.


    Zitat von arnold

    Die Parkhaus-Aufgänge - wie die des "Grusel-Parkhauses" am Wall sind nicht im städtischen Eigentum und daher vom Eigentümer des Objektes zu pflegen. Bei der schlechten Auslastung der Parkflächen und der Verwahrlosung des Gebäudes hoffe ich aber langfristig auf eine Aufgabe und eine Neubebauung mit - tadaaa - hochwertigem Wohnraum, weil der fehlt trotz unserer Diskussion hier noch immer :P Das Parkhaus an dieser Stelle war schon immer einer der größten Fehler der Chemnitzer Innenstadt-Entwicklung.

    Wie weit darf ein Eigentümer ein Parkhaus herunterkommen lassen bis irgendwann mal jemand eingreift und für Verbesserung sorgt. Natürlich ist es Sache des Eigentümers, der hätte bestimmt auch die Möglichkeit für Verbesserungen zu sorgen, aber offensichtlich passiert ja nichts. Aber das Parkhaus darf von der Allgemeinheit genutzt werden und damit Geld eingenommen werden. Das Ordnungsamt ist gleich gegenüber und das Rathaus ist auch nicht weit, trotzdem ist das Parkhaus in einem "unhygienischen" Zustand. Also läuft irgendwas massiv schief.


    Zitat von arnold

    Müll und Dreck finde ich auch störend in der Stadt. Beklebte Papierkörbe oder Laternen gehören aber nun mal zu einer Großstadt dazu. Tut mir echt leid - aber wer da ein Problem mit hat, ist echt ein bisschen weltfremd. Auf welche Städte spielst du an, wo es das nicht gibt? Kenne keine europäische Großstadt, in der es das nicht gibt. Wien ist eine sehr sauere Stadt - dennoch findest du überall in der Stadt beklebte Laternen und Papierkörbe, Graffiti und Street-Art - selbst im teuren ersten Bezirk. Fände es auch krasse Geldverschwendung hier ständig zu übermalen oder Sticker zu entfernen. Und Auch hier: Warum sollte die Stadt Privateigentum renigen oder pflegen?

    Auch das zweite Zitat finde ich sehr naiv. Sagt dir das Konzept der Gentrifizierung etwas? Anfänglich günstige und eher vernachlässigte Viertel die aufgrund von Subkultur, einem Lebensgefühl, etc. schrittweise hohe Einkommen anlocken und so teurer werden: Soho, Kreuzberg, Sternschanze, Brooklyn, etc. Man zieht dort nicht hin, weil es sauber ist.

    Man darf sich vielleicht trotzdem mal Gedanken machen und ansprechen, ob/wie man die Stadt sauberer bekommen könnte. Aber das scheint nicht gerade Dein wichtigstes Anliegen zu sein, sorry. (Da es ja für alles einen Grund gibt, die Zustände so zu lassen.)

    2 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Eine Wiese am Wall? Damit du in einem Jahr jammern kannst, dass das Gras ausgetreten ist und ungepflegt aussieht? Zumal nur wenige Meter entfernt eine Wiese vorhanden ist. Ich lach mich schlapp ;)


    Nichts für ungut. Lassen wir das. Ich glaube wir kommen nicht auf einen Nenner. Ich finde der Beitrag von Arwed weiter vorn fasst es ganz gut zusammen: Du denkst die Innenstadt wie dein eigenes Wohnzimmer und das wird nicht funktionieren.

  • Die Wiese auf dem Wall ist dann genauso ausgetreten wie die Wiese im Stadthallenpark, weil es nebenan nicht genug ewig-breite Gehwegflächen gibt.


    Aber stimmt, lassen wir das erstmal. Wozu braucht man eine schöne Innenstadt ;)

  • Die Idee mit der Wiese finde ich gut. Wenn man das nicht als Durchgang denkt sondern zB mit Spielpunkten für Kinder aufwertet. Das vertreibt vlt auch die dortige Klientel, wenn es keine Bänke mehr gibt und weniger Büsche hinter denen sie ungehindert ihrer Sache nachgehen könnten. Ausserdem würde es vlt. dem Ordnungsamt ganz andere Möglichkeiten geben etwas zu sanktionieren, da es an öffentlichen Spielplätzen sicher so nicht abgehen darf.

    Reich die Idee doch mal den Stadtratspolizisten ein, der hat doch danach gesucht, wie man den Wall ändern kann.

  • Ich belasse es meist dabei hier zu schreiben, können ja auch viele mitlesen und Kommentare dazu beitragen. Was man aus dem Ganzen macht, ist eine andere Frage, auch und besonders von "Zuständigkeiten".


    Ich liefere nur Anregungen, da man ja bestimmte Dinge in der Stadt zur Kenntnis nimmt. Manche Dinge haben sich auch nach über 10 Jahren nicht geändert. Und das ist zum Beispiel diese kahle, triste Situation am Wall, ringsum den Roten Turm. Da wünschten sich manche Leute ein Cafe oder Restaurant hin, dann braucht dieser Stadthallenbrunnen eine generelle Instandsetzung der zerstörten und beschmierten Stellen und eine Auffrischung, dann wirkt die Galerie Roter Turm ausgerechnet in Richtung Roter Turm komplett abweisend und verschlossen (die Schaufenster sehen auch nach 10 Jahren noch so lieblos gestaltet aus).


    Kann man diesen "Versatz" im Galeriebau hinter dem Roten Turm nicht für ein Kaffee/Restaurant nutzen? Architektonisch wäre es sogar noch besser, wenn durch einen architektonischen Kunstgriff in Form eines Anbaus dieser Versatz im Gebäude überhaupt "kaschiert" würde. Vielleicht durch eine Art gewölbten gläsernen Anbau (der Platz für ein Restaurant o.ä. bietet, allerdings ist es auch eher schattig auf dieser Seite)

    https://photos.wikimapia.org/p/00/00/77/34/35_big.jpg

    Und wie gesagt, ein paar Rasen/Wiesenflächen auf dem Wall, speziell am Roten Turm und neben dem Stadthallenbrunnen würden den kahlen und tristen IST-Zustand auch etwas verringern und etwas mehr Gemütlichkeit an den Wall bringen.


    Manchmal frage ich mich auch ob man in Höhe des Parkhauses, wo sich ja mittlerweile auch einige Gastronomen befinden, die Stühle und Tische dieser Restaurants nicht sogar besser in/auf dem begrünten Wall aufstellen sollte. Da gibt es durch Hecken einen gewissen Sichtschutz beim Essen vor Passanten und durch Grün ein angenehmeres Flair für einen Aufenthalt, besser als direkt auf dem gepflasterten Gehweg neben den Restaurants.

    2 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Manchmal frage ich mich auch ob man in Höhe des Parkhauses, wo sich ja mittlerweile auch einige Gastronomen befinden, die Stühle und Tische dieser Restaurants nicht sogar besser in/auf dem begrünten Wall aufstellen sollte. Da gibt es durch Hecken einen gewissen Sichtschutz beim Essen vor Passanten und durch Grün ein angenehmeres Flair für einen Aufenthalt, besser als direkt auf dem gepflasterten Gehweg neben den Restaurants.

    Klingt nicht schlecht, aber dafür müsste man erstmal die dortigen "Mietverträge" mit den ansässigen "Trinkern" kündigen. Auch ist man dann näher an der Szenerie vor'm Rewe, die man sich gerade in den Abendstunden eigentlich nicht geben will. Obwohl, das Problem könnte sich vermutlich eh bald in Luft auflösen, wenn im Neubau im Getreidemarkt der Rewe eröffnet und der im Bürgerhaus am Wall voraussichtlich schließen wird. Das hilft dann vielleicht auch dem Wall auf die Sprünge, denn das hat sich dort tatsächlich als kleine Gastromeile etabliert, nur ist das Umfeld aufgrund des Rewe-Klientels eher nicht so toll.

  • Ansich ist der Wall (und die Innenstadt) ein sehr interessantes Thema. Wie gesagt, es fehlt an einigen Stellen noch der nachträgliche Feinschliff, nachdem die halbe Innenstadt neu entstanden ist. Grundsätzlich entwickelt sich die Innenstadt aber, und ist an vielen Tagen auch belebt.


    Interessant wäre, was dann mit der Fläche des Rewe passiert, wenn dieser ja offenbar an den Getreidemarkt umzieht. Und ob die Trinkerschaft dann mit umzieht.

  • Heute mal darauf geachtet und völlig überrascht festgestellt, dass das Parkhaus am Johannisplatz tatsächlich repariert wurde. Ich dachte mein Schwein pfeift. Muss irgendwann in den letzten Wochen passiert sein.


  • Erst kürzlich habe ich das Sanierungsvorhaben An der Martkhalle 11 vorgestellt. Nun habe ich gesehen, dass auch in der Parallelstraße Am alten Bad 7 und 7a Aktivität wahrzunehmen ist:


    pxl_20210519_0954241618jsh.jpg

    Mittlerweile auch seit einiger Zeit fertiggestellt:


  • Mittlerweile auch schon länger fertig. Auf der Rückseite nach Sanierung übrigens weiterhin ohne Balkone. Sieht man eigentlich auch selten.


  • @waldkautz


    Die von dir alle beschriebenen Punkte für den Wall habe ich gestern an die Stadtratsfraktionen und die zuständigen Ämter geschickt. Entweder kennst du meine Mail oder wir haben exakt die gleichen Gedanken. Ich kann euch hier auch immer nur motivieren es gleich zu tun. Hier meckern bringt gar nichts. Schreibt eure Ideen den Fraktionen im Stadtrat und den zuständigen Ämtern. Wenn es von vielen Seiten kommt wird vlt. was draus. Man muss beharrlich bleiben.

  • Danke an alle, die hier mit offenen Augen durch die Gegend gehen, ihre Gedanken hier und anderswo niederschreiben und sich in welcher Form auch immer für eine im echten und übertragenen Sinne schönere Stadt einsetzen.


    Und natürlich kann man auch den Anspruch haben, eine Innenstadt im übertragenen Sinne als ein Wohnzimmer zu betrachten. Auch das muss nicht komplett geleckt sein aber "ein wenig" darauf achten kann man dann schon. Oder wir schmeißen uns Floskeln wie "Ist anderswo auch so", "Das haben wir schon immer so gemacht/gehabt", "Wer das anders will, ist ein Spießer", "Das gehört doch dazu" usw. um die Ohren.

  • Die Freie Presse schreibt heute (Link hinter Bezahlschranke), dass an der Parteifalte Eingangsbereich und Proletarier-Schrifttafel bis Ende 2024 erneuert werden sollen, Eine Fassadensanierung wäre ebenfalls angedacht, aber noch nicht genauer durchgeplant. Für irgendwelche Durchbrüche gibt es kein Konzept, auch mit Verweis auf Unklarheiten zu Plänen der Stadt für den Bereich dahinter.

  • Ergänzung: Bei der Fassadensanierung will man das Erdgeschoss außen vor lassen, was sicherlich damit zusammenhängt, dass man eben nicht weiß, in welcher Art und Weise ein Durchbruch durchgeführt werden soll. Einen vertikalen Durchbruch kann man durch die Sanierung aber wohl schon ad acta legen. Da bleibt eigentlich nur noch ein Durchbruch im Erdgeschoss.


    Das Ganze wirkt leider wenig koordiniert. Es scheint, als würde die Stadt nicht aus dem Knick kommen und der Freistaat prescht nun selber voran, damit eine der Sehenswürdigkeiten der Stadt pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr einen besseren Eindruck als bisher macht.

    Einmal editiert, zuletzt von piTTi ()

  • Stadt und Land haben sich ja schon bei der UniBibo gestritten. Jeder wartet auf den anderen. Wie das endet sieht man dort. Bibo 2 Jahre später fertig als geplant, Vorplatz und Hinterhof noch kein Handgriff getan. Da würde ich als Land auch nicht mehr in Vorleistung gehen, wenn das die Art der Zusammenarbeit ist.


    Als man vor einigen Jahren das Dach gemacht hat war das ganze Gebäude eingerüstet. In dem Zusammenhang hätte man ja wenigstens die Aluminiumplatten säubern und die Außenrollos reparieren können. Die Ostmoderne als erhaltenswertes Gut einstufen, dann aber alles wie 1985 belassen. Genau mein Humor.


    Außerdem ist mir vor kurzem aufgefallen, dass es alte Neonröhren unterhalb der Fenstersimse zu geben scheint. Kann es sein, dass das Gebäude zu früheren Zeiten sogar beleuchtet war?

  • Eine kleine Auffrischung am Roten Turm bzw. Am Wall: Die Vergleichsbilder zeigen den Zustand heutzutage und wie ich es mir zumindest auch vorstellen könnte:


    20230529_1y3fuo.jpg20230529_2v0ibo.png




    20230529_3u6iyj.jpg

    20230529_4vtex3.png




    20230529_5ttftj.jpg

    20230529_6clf2h.png

    Einmal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Zusatz: Vielleicht braucht man auch gar keinen Anbau in dieser Ecke der Galerie. Würde vielleicht wirklich schon reichen, wenn man ein Restaurant (mit überdachtem Außenbereich?) an dieser Stelle der Galerie platziert. Dafür würde sich der Gebäudevorsprung fast schon wieder anbieten. Aber wie gesagt, leider eben etwas schattig zum Nachmittag.

    Einmal editiert, zuletzt von waldkauz ()