Baugeschehen: Zentrum

  • Die Freie Presse greift das Projekt auch auf: https://www.freiepresse.de/che…wohnungen-artikel12808985


    Einzig neue Information ist, dass der Baustart für Q4 anvisiert ist.

  • Die alte Kattun-Druckerei an der Müllerstraße soll saniert und zu einem Wohnhaus umgebaut werden. Dazu erhält das Objekt eine Finanzspritze aus einem Förderprogramm des Freistaates zum Erhalt national bedeutender Denkmale. Freut mich sehr - das Gebäude hat schon immer eine gewisse Faszination auf mich ausgeübt. Freuen würde ich mich hier zusätzlich auf eine schöne Freiflächen-Gestaltung, die sich vielleicht auch zum Fluss hin öffnet und eine Anbindung an die Brücke über die Chemnitz. Auch ein ergänzender Neubau würde gut passen.


    https://www.blick.de/sachsen/f…-denkmale-artikel11511724

  • Zieschestraße 7 und 9


    Seit einigen Monaten eingerüstet. Fortschritt ist nur mit der Lupe zu erkennen. Könnte auch eine der Sanierungen werden, die vielleicht etwas länger dauert. Aber gut, jetzt beginnen ja auch erst wieder die wärmeren Monate.


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  • Ich beobachte die Sanierung dort auch schon längere Zeit... Es ist halt leider eine wirklich sehr unattraktive Gegend durch die ganzen Lücken und die an sich schon sehr geringe Bebauungsdichte. Dabei bietet gerade das Quartier total viel Potential für eine kleine Quartiersentwicklung: Mit einer Brachen-Beräumung im Inneren des Quartiers (dunkelgrün) , einer teilweisen Neubebauung der Ränder (rot) und einer Grünfläche (hellgrün umrandet), die eine Verbindung zwischen Augustusburger Straße, Zieschestraße, Holbeinstraße und Rembrandtstraße herstellt. Hier könnte ein attraktives, ruhiges, grünes und innerstädtisches Quartier entwickelt werden. Dazu müsste die Stadt im Grunde nur ins Eigentum von drei Grundstücken kommen (1306/3, 1307/7 und 3059). Mithilfe von Städtebauförderprogrammen wäre der Neubau der Lücken, der Rückbau der "Gewerbehöfe" an der Zieschestraße und Holbeinstraße sowie der Hofbebauung und die Errichtung einer Grünfläche generell förderfähig.


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    Bis mindestens 2005 muss an dieser Stelle noch eine alte Industrieanlage gestanden haben. Im Internet habe ich dazu nur den VEB IFA-Ingenieurbetrieb Betriebsteil II gefunden. Weiß jemand mehr dazu?


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  • Solche Diskussionen sind eigentlich müßig, weil nichts von solchen Überlegungen jemals Realität werden wird, aber das ganze Gebiet bietet wirklich viel Potential. Ob irgendein kostenoptimierter Zweckneubau nach KPM-Machart am Ende eine Aufwertung darstellen würde, wäre dann auch noch zu bezweifeln. Allerdings sind die dunkelgrün eingezeichneten Gebäude keineswegs Brachen, sondern unter anderem eine denkmalgeschützte Kirche und ein gut genutztes Gewerbeobjekt. Ein Abriss wäre deshalb aus verschiedenen Gründen Frevel und für eine Aufwertung auch überhaupt nicht erforderlich.


    Die Industrieruine im Karreeinneren war ein Hydraulikwerk (Michaelis-Werk, später Hunger-Hydraulik) mit Adresse Uferstraße 8, über dessen geplanten Abriss hier und hier im Forum zu lesen. Der war definitiv erst nach 2010, aber vor 2016. Vom recht erbärmlichen Zustand kurz zuvor findet man viele Fotos bei Flickr.

  • ^ Planungen dieser Art sind meiner Meinung nach Teil eines Architekturforums. Und selbst, wenn sie nie Realität werden, sind sie Ausdruck einer Vision oder einer Idee zur Stadt selbst und damit inhärent schon Teil einer Stadtplanung. Am Anfang jeder Planung steht immer eine Vision, die dann in laufenden Beteiligungs- und/oder politischen Prozessen zum tatsächlich Machbaren reduziert wird. Das obige Beispiel ist nun wahrhaft keine Vision, aber immerhin eine Idee zum Quartier um Missstände zu reduzieren und die Wohnqualität der dort noch lebenden Menschen zu erhöhen.


    Grundlage einer Quartiersentwicklung wie im obigen Beispiel sind B-Pläne - die aufgrund der langen Verfahrensdauer häufig fehlen. Auch in zentralen Lagen. Grundsätzlich glaube ich schon - sollte sich beispielsweise ein Investor für ein Gebiet in der Stadt interessieren - dass derartige Ideen auch in die Realität umgesetzt werden können - natürlich dann auf Grundlage der Planungen des Investors. Eigentlich haben wir mit der GGG einen Akteur vor Ort, der Quartiersentwicklungen in dieser Art recht einfach umsetzen könnte - und damit sogar seinen eigenen Wohnungsbestand in den Quartieren deutlich aufwerten könnte. Kleinere Städte, mit denen ich in den letzten Jahren zusammengearbeitet habe, mit deutlich kleineren Wohnungsgesellschaften vor Ort, haben da deutlich größere Projekte erfolgreich gestemmt. Was ich damit sagen will: Nur weil es innerhalb der nächsten paar Jahre (kurzfristig) unrealistisch scheint, muss das nicht auf Dauer sein. Die Erstellung eines B-Plans kann hier oft Steine ins Rollen bringen.


    Danke für die Info mit der Kirche. Die kannte ich noch gar nicht. Schönes Gebäude, nur halt überhaupt nicht sichtbar! Ändert aber auch nichts an der grundsätzlichen Idee - im Gegengeil: das Gebäude stehen lassen; ein neuer Zugang über eine dann schön gestalteten Grünfläche würde dem Gebäude mehr Sichtbarkeit und eine Verknüpfung zum dann öffentlichen Raum geben. Die Gewerbeflächen dort vor Ort sind verfestigte Provisorien, für die es keinen Grund gibt, diese zu erhalten - an verfügbaren Flächen mangelt es der Stadt nicht. Gemeinsam mit den Unternehmen bzw. den Vereinen kann man hier Lösungen finden. Alles keine Hinderungsgründe und in der gängigen Praxis ganz normal.


    Danke auch für die Info zur Fabrik. An die kann ich mich tatsächlich überhaupt nicht erinnern. Von den Bildern her wirkt sie aber auch nicht so stark prägend für die Gegend. Ob man die schönen gusseisernen Säulen aus dem Inneren wohl gerettet hat?

  • In Sachen Neue Johannisvorstadt geht es wohl tatsächlich langsam vorwärts. Von Hansa Real Estate gibt es neue Visualisierungen inkl. Projektvideo zum Baufeld am Tietz: Moritz am Park


    Ich bin aber etwas verwundert. Ich dachte immer, dass Hansa am Tietz das Baufeld hat, das an die Bahnhofstraße grenzt. Außerdem war ja auch immer von einem Hotel die Rede. Das Gebäude, was man jetzt beginnt zu vermarkten, steht aber auf dem Baufeld, das ich bisher BPD zugeordnet hätte. Des Weiteren ist dies scheinbar nun ein reines Wohngebäude. Hat man hier nochmal die Baufelder getauscht?

  • ^^ :keineahn:


    Mir fällt nur auf, dass dieser geplante "Hotelneubau" nebenan auf diesen Bildern so eine Klinkerfassade hat. Was vorher nicht so war, sondern viel einfacher. Wobei es auch Geschmackssache ist, aber beinah besser als vorher.


    Mal abgesehen davon, dass man angesichts der Lage noch immer Fragezeichen bzgl. der künftigen vorwiegenden Wohnnutzung haben kann, finde ich das Wohngebäude architektonisch schon brauchbar.


    Am eigentlichen Wohngebäude finde ich die Art und Weise, wie die Balkone angebaut sind "leicht störend". Zum einen die seitliche Öffnung mit Streben an der Balkonbrüstung. Noch schöner fänd ich sogar, wenn die Balkone gar nicht großartig hervorstehen würden, sondern zum großen Teil in den Bau "integriert" würden. Zum einen hat man als "Balkonnutzer" besseren Schutz vor Wind und Wetter, aber es sieht architektonisch auch besser aus, als diese wie nachträglich rangekofferten Balkone. Dann ist auch die Frage, ob man unbedingt graue Fenster-/Türrahmen haben muss.


    Interessant wäre auch, ob diese Neubauten auch Solaranlagen auf die Dächer bekommen? Wovon bisher ja scheinbar noch nicht die Rede war.


    (Ist ehrlich gesagt auch ein bisschen schade, dass ausgerechnet auf dem Eins-Neubau tatsächlich keine Solarplatten installiert sind, sie müssten dahingehend Vorreiter sein)



    Nur nebenbei einige Googlebilder zum Projekt von Hansa Real:

    https://www.google.com/search?…client=mobile-gws-wiz-img

    2 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Ich habe nochmal nachgeschaut. BPD hat Baufeld 4 und 6 von Hansa übernommen. Baufeld 4 ist das in Nähe zur Johanniskirche. Baufeld 6 ist das, wozu es jetzt die Planungen zu Moritz am Park von Hansa gibt. Wie gesagt, ich verstehe das irgendwie nicht.


    Ach ja, Hansa hat eigentlich auch eine eigene Projektseite zur Neuen Johannisvorstadt: https://www.neue-johannisvorstadt.de/


    Die ist aber hoffnungslos veraltet.

    Einmal editiert, zuletzt von piTTi ()

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    Die Idee diese Grünflächen-Achsen (oder gar Parkachsen) zentral in diesem Wohnquartier zusammenlaufen zu lassen und dafür eben die bestehenden Baulücken zu nutzen finde ich aber schon gut. 👍


    Man muss diese Grünflächen ja nicht bis auf diesen Gewerbehof ausdehnen.

  • Ich kann den neuen Entwürfen leider nichts abgewinnen. Beliebig, austauschbar, einfallslos. Chemnitz ist weder grau noch braun, Chemnitz ist weiß. Für bunte Farbe reichts nicht mehr. Und dann auch noch alles auf gleicher Höhe. Abwechslung fürs Auge gleich 0. Ich hab mich aber auch schon damit abgefunden, dass die Johannisvorstadt irgendeinen belebenden Beitrag leisten wird. Das einzig positive ist für mich weiterhin, dass endlich diese riesigen Betonflächen verschwinden und mit dem hochwertigen Wohnraum endlich mehr Kaufkraft ins Zentrum zieht. Alles weitere wieder verschenkte Chancen.

  • Unweit ihres Vorhabens an der Dresdner Straße 34, wo im Übrigen Mietwohnungen entstehen, saniert ISI Home nun in der Bahnhofstraße:


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    Nachdem gestern die Balkone angebracht worden, ist das Gebäude äußerlich nun mehr oder weniger fertig. Obwohl es im Vergleich zum Vorzustand nicht direkt auffällt, aber der Dachstuhl inkl. Türmchen wurde zwischenzeitlich komplett neu aufgebaut.


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  • Wirklich schön geworden. Auch das Türmchen gefällt. Toll, dass man ab und an sowas auch wiederherstellt. Hoffentlich gibts genügend Mieter für die doch "belebte" Ecke. Zu wünschen wäre es.

  • Bei Baufeld 1 und 2 der Johannisvorstadt ist man nun vollständig auf Erdgeschosshöhe angekommen. Jetzt wird man wohl zügig Fortschritte sehen.


  • Ob es denn die GGG schafft der hässlichen Platte im Hintergrund bis 2025 wenigstens einen neuen Anstrich zu geben?

  • Lieber KMS,


    ist Ansischtssache mit den Plattenbaufassaden. Man kann es auch so sehen: Diese Plattenbauten sind einige der Wenigen wo die Fassade noch nicht modernisiert wurde und das ist meines Erachtens schon fast wieder eine Besonderheit, weil man somit noch Plattenbauten im "Original" sehen kann. Diese Gebäude sehen mit ihrer ursprünglichen, kaum veränderten Fassade somit fast noch so aus wie zu DDR-Zeiten.


    Finde es auch gar nicht so störend, außerdem wird diese Gegend später ja wahrscheinlich so zugebaut, dass diese Plattenbauten kaum noch auffallen.

  • Ich sehe hier vielweniger die unsanierten Fassaden als das Problem - sondern, erneut, den visionslosen Umgang der GGG mit ihrem Bestand. Hier entstehen teure Eigentumswohnungen direkt vor der Tür: Das heißt, Investoren sehen in dieser exakten Lage Potential: Innenstadtnah, trotzdem ruhig, bestens angebunden, eine riesige Grünfläche direkt vor der Tür... Warum entwickelt die GGG nicht diese Gebäude aus ihrem Bestand heraus zu gehobenem Wohnstandard. Weg von der typischen Plattenbausanierung hin zu wirklich modernen Wohnungen in bester Innenstadt-Lage mit einem entsprechenden Preis.

  • Eine ähnliche Diskussion hatten wir ja schon mal und ich bin der Meinung, dass die GGG grundsätzlich schon richtig agiert. Wozu braucht man unnötig teure Wohnungen. Gute Wohnungen schon und die gibt es ja durchaus.


    Schön wäre es natürlich trotzdem, wenn bei Sanierungen auch ein bisschen mehr auf das "Architektonische" geachtet wird.

  • Es stimmt schon, dass eine städtische Wohnungsgesellschaft in erster Linie bezahlbaren Wohnraum anbieten muss. In einer derart günstigen Stadt wie Chemnitz , wo es zudem nur sehr wenige Investoren gibt, die Wohnraum schaffen bzw. der Leerstand so enorm hoch ist, stellt sich aber die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, in Spitzenlagen auf höherpreisigen Wohnraum zu setzen, um Kaufkraft in der Stadt zu halten und eine Abwanderung der Besserverdiener in die Peripherie zu verhindern. Dies müsste seitens der GGG bzw. der Stadtverwaltung mal untersucht werden - was, wie wir alle wissen, aber nicht passieren wird. Von daher, ja die Diskussion hatten wir schon, ich wollte nur nochmal den Finger in die Wunde legen ;)

  • Sehe ich auch so. Gegenüber sollen Leute einziehen, die mehr als das Doppelte für den qm zahlen. Die Platte deshalb so zu belassen oder gar "schönzureden" kann ich nicht nachvollziehen. Chemnitz braucht mehr gehobeneren Wohnraum im Zentrum. Das mit Platte nach 18 Uhr nix mehr geht sehen wir doch nun seit 30 Jahren. Es muss Kaufkraft in die Stadt, auch Dienstag oder Donnerstag. Und das schaffe ich nicht mit 4,50 kalt. Und wenn mir wieder einer mit Rentner oder Sozialhilfebashing kommt erwidere ich deutlich, wer soll denn deren Stütze bezahlen, wenn wir alle vergraulen, die auch Geld verdienen?! Es muss also im Interesse der Stadt liegen endlich auch den Gutverdienenden eine Perpektive in Kannnix zu geben. Und keine Platte unter Denkmalschutz.