Baugeschehen: Zentrum

  • Laut MDR Jump - gerade im Radio gehört - macht Galeria Kaufhof 2018 seine Türen zu. Das Geschäft läuft schlecht. Wie ich noch vor wenigen Tagen sagte: Hier mangelt es an einem ganzheitlichen Konzept zum Innenstadthandel bei dem alle Akteure an einem Strang ziehen. Falls der Kaufhof wirklich schließt, wäre das eine Katastrophe für die Innenstadt, da es sich hierbei - auch für älteres Publikum - um das letzt hochwertige Geschäft im Zentrum handelt.


    Chemnitz bekommt hier ein riesen Problem - aber noch scheint es niemanden wirklich zu stören.... Bin gespannt auf die weitere Entwicklung.


    In Bezug darauf würde ich gern mal hören, wie kleine inhabergeführte Geschäfte in "kleinen Bürgerhäusern" funktionieren sollen, wenn nichtmal ein internationaler Konzern am Standort läuft.


  • Ich schätze dir geht es eher um die Architektur, die dir missfällt. Falls nicht, dann würde ich gerne mal hören, was dir denn (städtebaulich) missfällt - abgesehen von einer kleinteiligen Bebauung.


    Also wer nicht die erhaltenen Strukturen erkennt, dem kann ich auch nicht helfen. Ich empfehle mal eine Ortsbegehung. Die frühen Nachkriegsbauten beachten ebenfalls weitgehend die frühere Situation. Sogar die alten Bürgersteige sind zum Teil (noch) erhalten. Ums mal so zu sagen, am Dresdner Neumarkt war die Ausgangslage nach 1990 nicht besser sondern eher schlechter.
    Es geht mir nicht um einzelne Architektur oder gar Rekonstruktionen. Aber was jetzt geplant ist, ist lediglich eine eintönige Blockstruktur. Damit verschenkt man das Potential, dass sich dort bietet. Da finde ich die Fressmeile, auch wenn mir die Gebäude an sich auch nicht wirklich gefallen, schon viel gelungener, lebendiger. Und da gab es an Ort und Stelle überhaupt nichts mehr zum anknüpfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Der Chemnitzer Kaufhof gehört wohl im Konzern noch zu den besser laufenden Kaufhäusern.
    Allerdings scheint wohl Peek und Cloppenburg die Filiale in der City zu schließen, parallel zu mehreren anderen Standorten. Man munkelt, dass die Drogerie Müller zumindest einen Teil der Fläche nachbesetzt.

  • "Also wer nicht die erhaltenen Strukturen erkennt, dem kann ich auch nicht helfen. Ich empfehle mal eine Ortsbegehung."


    Lies meinen Post darüber, ansonsten hat sich eine Diskussion erübrigt.
    Auf eine realistische Idee deinerseits zum Umgang mit dem Ort warte ich weiterhin. Ansonsten erübrigt sich auch hier eine Diskussion. Scheisse finden kann man alles. Wenn du mit konkreten Ideen oder Vorschlägen kommst, können wir gern darüber weiter diskutieren. Ein Bild von vor 1945 reinhauen und sagen "so solls werden!" ist etwas mager, sorry!


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    Uffff! Dann sorry fürs Aufschrecken! :lach:
    War mir ziemlich sicher, dass es um Chemnitz ging in dem Radio-Beitrag....

  • Sehr interessant, ob und wie der Peek & Cloppenburg-Bau dann mal umgebaut wird. Da gäbe es jedenfalls verbesserungsbedarf, da dieses Gebäude doch insgesamt ein bisschen "monoton", verschlossen und isoliert wirkt, gerade die Erdgeschosszone könnte auch in Bezug auf verschiedene Geschäfte lebendiger wirken. Und vor allem bitte weniger von dieser "Milchglasoptik".

  • Ich entnehme der Diskussion, dass bezüglich der Aussichtslosigkeit von florierenden Ladenflächen am Getreidemarkt weitgehend Einigkeit besteht. Demzufolge sollte der Schwerpunkt auf der Entwicklung einer hochwertigen Wohnbebauung liegen, weil genau deren Bewohner der Innenstadt dringend fehlen. Dass diese mit einer kleinteiligen Bebauung deutlich besser realisiert werden könnte als mit einem architektonisch anspruchslosen Massivbau halte ich für logisch. Mir (halbwegs) bekannte große Neubauvorhaben wie in Frankfurt oder Dresden beschreiten nicht ohne Grund einen anderen Weg als die bisher nachhaltig erfolglosen Chemnitzer Stadtplaner.
    Ich sehe es wie Saxonia, dass die vorhandenen Bauten um den Getreidemarkt geradezu danach rufen, zumindest auf dieser kleinen Fläche großstädtisches Flair und eine funktionierende europäische Stadt wiederzuerrichten. Übrigens waren das auch einmal die Pläne der Stadt für diese Flächen, die aus niemals erklärten Gründen verworfen wurden. Die Chemnitzer Innenstadt wird mit dieser verpassten Chance nie ein Flair bekommen, damit sich die Leute dort wirklich wohlfühlen.

  • http://rebo-consult.de/wohn-bu…1-chemnitz-getreidemarkt/


    Hier gibt es mehr Bilder zu dem Projekt, nur die Frage ob aktuell? Wenn ja, dann sind die Bilder in der Freien Pressen noch die täuschenden, geschönten Ansichten. Mir zumindest neu: Dieser Baukörper ist unterteilt in verschieden Hohe Gebäudeteile - von schlicht überbauter Tiefgaragenzufahrt bzw. PKW-Stellflächen und Bioladen auf Erdgeschossebene, über 2 Stockwerke am Kirchgässchen bis 5 Stockwerke hohe Segmente wie an der Seite zur Börnichsgasse, die Rückseite Richtung Klosterstraße ebenfalls nur Bau auf Erdgeschosslevel (vermutlich Überdachung Zufahrten/Stelllplätze/Anlieferung). Sehr ernüchternd, wenn nicht gar traurig.. sowas mitten im Herz der Stadt. Die Architektur erinnert mich an die lieblosen Kellnberger-Betonflachbauten am Rosenhof..


    Die Architekten des Baus fallen vor allem mi "klobiger Architektur" auf. Auch für den WCW-Wohnneubau an der Aue gibt es eine Schocker-Referenz.. http://www.bhss-architekten.de

  • ^^ Das Konzept für Wohnungen und auch Büros ist für diesen Standort sicher sehr richtig.
    Das Erdgeschoß darf (Ich lasse mal die sogenannte Architektur raus) gerne ein paar Geschäfte haben. Gastronomie wäre auch sehr schön.


    Wenn man jetzt nur ein Wohn und Bürohaus/Häuser hätte, dann ist es zu dem vorhandenen (Plattenbauten etc. ohne Geschäfte)
    dann wieder zu unbelebt. Etwas Leben im unteren Bereich der Häuser darf es gerne geben. Nur dürfen sich Geschäfte in überzahl, wie schon angemerkt, nicht Beißen.



    Architektur wieder im Gespräch))):


    Diese Ecke kann man durchaus zu einen Erlebnis machen.
    Wir haben ja nicht nur die Chemnitzer, die ins Zentrum gehen, wenn sie denn dahin gehen.
    Es gibt auch Touristen etc.
    So aber ist es ein normaler Investoren Bau, der auch nicht in den Geistern der Leute nachfunkeln wird.
    Also nix besonderes.


    ^ waldkauz:


    Es scheint sehr aktuell zu sein.
    Auf der Titelseite der Virtuellen Infozeitschrift ist der Mai 2017 angegeben.


  • Lies meinen Post darüber, ansonsten hat sich eine Diskussion erübrigt.
    Auf eine realistische Idee deinerseits zum Umgang mit dem Ort warte ich weiterhin. Ansonsten erübrigt sich auch hier eine Diskussion. Scheisse finden kann man alles. Wenn du mit konkreten Ideen oder Vorschlägen kommst, können wir gern darüber weiter diskutieren.


    Hier gilt wieder der schöne Grundsatz: Ich muss nicht wissen wie man ein Ei legt, um zu wissen wann eins faul ist.


    Ein Bild von vor 1945 reinhauen und sagen "so solls werden!" ist etwas mager, sorry!


    Habe ich ja auch nicht getan, auch wenn du es mir schon zum zweiten mal unterstellen willst. Das Bild sollte vor allem zeigen wie kleinteilig die Fläche mal war und dass wichtige Rahmenbedingungen zur Vorkriegssituation noch oder wieder gegeben sind. Stattdessen einfach 2-3 monotone Klötze hinzusetzen ist in meinen Augen eine Nullnummer. Sowohl städtebaulich als auch architektonisch.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • Ich kann an der Stelle Saxonia nur zustimmen.


    Ich würde einen "Wiederaufbau" zwar ablehnen, also im Sinne einer richtigen Rekonstruktion. Wohl sehe ich aber Möglichkeiten sich zumindest am alten zu orientieren und wieder eine angenehme Kleinteiligkeit herzustellen.


    Schlussendlich hat die Stadt das aber versiebt. Wer so etwas als ganzes Baufeld veräußert, braucht sich nicht wundern. Früher waren die Einzelgrundstücke kleiner und sicherlich auch in verschiedenen Händen - kein Wunder, dass daraus dann auch was vielfältiges geworden ist. Vielfalt von einem Bauherren / Planer zu verlangen ist für sowas sicherlich zuviel erwartet, oder?


    Im Übrigen finde ich es total schwachsinnig beim Getreidemarkt von einer Brachfläche zu reden. Brachflächen sind nicht genutzte - eben brach liegende - Flächen. Der Getreidemarkt ist momentan als Parkplatz gut genutzt und eigentlich auch der einzige Parkplatz bei dem man wirklich mitten in der Stadt ist.


    Die systematische Vernichtung kostengünstiger bzw. gar kostenloser Parkplätze in der Innenstadt finde ich grundlegend falsch und wird Chemnitz mit Sicherheit in Zukunft nicht gut tun. Die Chemnitzer Innenstadt bietet nichts (außer vielleicht den dort sitzenden Ämtern) was man nicht woanders in der Stadt auch bekommt. Der "schnelle Weg" in die Innenstadt bleibt dann am Ende nur denen, die direkt dort wohnen - und für die paar Leute ist das ganze zu groß aufgestellt...


    Naja... was nützt all die Diskussion hier? Nichts... Am Ende baut der Herr Investor dort seinen Klotz und alle klopfen sich dann fleißig auf die Schultern was se dolles angestellt haben - und die, die sich nicht auf die Schultern klopfen, schütteln dann den Kopf...

  • Na gut, also die Innenstadt besteht ja zu guten Teilen aus Parkhäusern. Die sind nicht kostenlos, aber in welcher deutschen Großstadt kann man schon noch kostenlos direkt in der Innenstadt parken? So wird man die Innenstadt nicht beleben können. Leute die überall mit dem Auto vorfahren wollen, werden auch künftig in die großen Center am Stadtrand fahren. Da kann die Innenstadt keine Konkurrenz machen.


  • Im Übrigen finde ich es total schwachsinnig beim Getreidemarkt von einer Brachfläche zu reden. Brachflächen sind nicht genutzte - eben brach liegende - Flächen. Der Getreidemarkt ist momentan als Parkplatz gut genutzt und eigentlich auch der einzige Parkplatz bei dem man wirklich mitten in der Stadt ist.


    Die systematische Vernichtung kostengünstiger bzw. gar kostenloser Parkplätze in der Innenstadt finde ich grundlegend falsch und wird Chemnitz mit Sicherheit in Zukunft nicht gut tun.


    Die Fläche um die es hier geht, ist doch aber mit einem nichtöffentlichen Anwohnerparkplatz belegt, der dann durch die Tiefgarage ersetzt wird?

  • Ich kann an der Stelle Saxonia nur zustimmen.


    Ich würde einen "Wiederaufbau" zwar ablehnen, also im Sinne einer richtigen Rekonstruktion. Wohl sehe ich aber Möglichkeiten sich zumindest am alten zu orientieren und wieder eine angenehme Kleinteiligkeit herzustellen.


    Schlussendlich hat die Stadt das aber versiebt. Wer so etwas als ganzes Baufeld veräußert, braucht sich nicht wundern. Früher waren die Einzelgrundstücke kleiner und sicherlich auch in verschiedenen Händen - kein Wunder, dass daraus dann auch was vielfältiges geworden ist. Vielfalt von einem Bauherren / Planer zu verlangen ist für sowas sicherlich zuviel erwartet, oder?


    Absolut richtig! Wenn der Investor gewillt ist, bringt er durch unterschiedliche Fassadengestaltung der einzelnen Häuser des Baukomplexes etwas Abwechslung ins Spiel. In etwa nach Vorbild Mittelstandsmeile, wobei die auch in mancher Hinsicht Verbesserungsbedarf gehabt hätte. Bsp. die "schlichten" Balkonanbauten in der Klosterstraße, oder auf einmal Flachdach direkt neben dem Rathaus. Bitte in Chemnitz einfach mal ein bisschen auf die bauliche Umgebung achten. So wie das Projekt jetzt am Getreidemarkt vorgesehen ist es einfach zu wenig für eine City, zu 0815.




    Naja... was nützt all die Diskussion hier? Nichts... Am Ende baut der Herr Investor dort seinen Klotz und alle klopfen sich dann fleißig auf die Schultern was se dolles angestellt haben - und die, die sich nicht auf die Schultern klopfen, schütteln dann den Kopf...


    Ich bin der Auffassung, ein halbwegs schlauer Investor richtet sich auch nach Wünschen von Kunden und Bürgern. Ebenso wie es eine Stadt tun sollte. Denn was nützt ein Gebäude in der Stadt, das keinem gefällt und das deshalb ein schlechtes Image hat.

  • ^ Gut zu hören, dass es so langsam los geht. Erfreulicherweise haben sich auch ggü. dem ersten Planungsentwurf noch einige Details geändert - wie die Begradigung der Zschopauer Straße sowie die Reduzierung des Straßenquerschnittes durch Beseitigung des viel zu breiten Grünstreifens. Auch die Gassen- und Platzstruktur im Viertel ist etwas enger geworden und dadurch für eine Innenstadt besser geeignet. Das Bekenntnis der Stadt zur Umgestaltung der direkten Umgebung höre ich gern - ich hoffe hier vor allem auf eine angemessene Ringgestaltung mit Baumreihen und breiten boulevardartigen Gehwegen. Das Modell lässt das zumindest erahnen. Der Platz vorm Tietz gefällt mir durch die komplett geschlossene Umbauung auch sehr gut und stellt gegenüber der halboffenen Platzsituation im ersten Entwurf eine deutliche Verbesserung dar. Hier könnte ein kleiner, intimer aber durch die Wuchtigkeit des Tietzes dennoch urbaner Platz entstehen, wie es ihn im Zentrum von Chemnitz so bisher nicht gibt. Schön!


    Dennoch finde ich es nach wie vor schade, dass Scheuvens + Wachten mit dem eindeutig besten Entwurf nicht gewonnen haben. Ich glaube nicht, dass die Gassenstruktur des Siegerentwurfes später funktionieren wird. Die Anbindung an die anderen Quartiere ist meiner Meinung nach sehr schlecht gelöst und endet teilweise im Nirvana. Dass schon wieder ein Parkhaus gebaut wird, erachte ich für den größten Fehler. Gerade durch die geschlossenen Innenhöfe halte ich eine Wohnnutzung hier für möglich.


    Hier nochmal der Link zu den Plätzen 1-3: https://www.competitionline.com/de/ergebnisse/234622

  • Die von der Berliner Intown-Gruppe neu gegründete "Hotelite Chemnitz Betriebsgesellschaft", die neue Eigentümerin des Mercure-Hochhauses, will das Gebäude in ihrem Bestand halten, umfassend sanieren und dann vermieten (Freie Presse). Geplant sei demnach, den unteren Teil weiterhin als Hotel zu nutzen und den oberen zu Studentenwohnungen umzubauen. Wegen der besonderen Statik des Hauses wäre es unmöglich, Zwischenwände zu entfernen, um größere Wohnungszuschnitte zu ermöglichen. Endgültig entschieden scheint das aber wohl noch nicht zu sein, wenn ich den Artikel richtig verstehe.

  • Die Immobilien Zeitung berichtet über die Baufelder zwischen Johanniskirche und Tietz. Dabei wird erwähnt, dass die HRE für ihre Baufelder 150 Mio. Euro investieren möchte und auch eine erste Visualisierung wird gezeigt: Quelle


    Der Standpunkt bei der Visualisierung könnte die jetzige Kreuzung Moritzstraße/Einfahrt Tietz-Parkplatz sein. Zumindest wenn man das Baukörpermodell zum Vergleich heranzieht.