"Alexander Parkside" - Alexanderplatz [realisiert]

  • "Alexander Parkside" - Alexanderplatz [realisiert]

    Das Architekturbüro Ludloff + Ludloff aus Berlin hat den nicht offenen Realisierungswettbewerb für ein Hotelprojekt auf dem Gelände Wadzeck- Otto-Braun-Straße (Baufeld A8) gewonnen. Das Projekt trägt den Namen "Alexander Parkside". Investor ist die IVG (Hackesches Quartier). Hier der Siegerentwurf der eine aus eloxierten, geprägten und perforierten Aluminiumtafeln versehende Fassade erhalten wird:




    Bildquelle: ludloff + ludloff Architekten


    Wann der Baubeginn erfolgen und wieviel investiert werden soll werden wir wohl bald erfahren. Eventuell gibt aber die Ausstellung für den Fassendenwettbewerb am Am Köllnischen Park 3 am 15. April Aufschluss (siehe Pressemitteilung Senatsverw. f. Stadtentw. - und als pdf mit 2 anderen Entwürfen).

  • Interessante Fassade, insbesondere das nächtliche Lichtkonzept. In jedem Fall eine erhebliche Aufwertung für die Otto-Braun-Straße. Ich bin aber immer wieder erstaunt wieviel Nachholbedarf in Sachen Hotels und Hostels hier noch gesehen wird.

  • Wieso nächtliches Lichtkonzept? Dass man die Fassade bestrahlt? "Interessant" ist die Fassade ja auch nun nicht wirklich, es sei denn man ist recht leicht zufriedenzustellen ;)
    Ich find's nicht sehr gelungen, bzw. ich wüsste jetzt spontan nicht was ich daran loben sollte - äusserlich betrachtet. Aber okay, hier Aufenthaltsqualität zu schaffen ist sowieso nicht möglich, auch nicht nötig.

  • Die von Batō verlinkte Website von Ludloff + Ludloff ist dein Freund. Es wird nicht die Fassade angestrahlt, sondern die Fensterlaibungen. Den hierdurch erzeugten Effekt kann man durchaus als konzipiert betrachten. Ich empfinde ihn als ebenso interessant wie die Fassade, die zumindest ungewöhnlich sein wird. Das ist mehr, als man an diesem Ort erwarten durfte.

  • Der Bau ist nicht nur für diese Ecke mehr als man erwarten kann - für ein Projekt dieser Preisklasse kann man doch ganz zufrieden sein. :)

  • Klasse, dass an der Ecke was passiert. Momentan kann mich der Entwurf nicht überzeugen, zumindest finde ich reiht er sich zu sehr in die häßlichen Plattenbauen drum herum ein. Irgendwie erinnert der Entwurf mich an genau die Platten gegenüber - also die abgesperrte mit dem Cafe Sign drauf. Aber vielleicht wirkt er in echt ja moderner und auch besser.

  • Wadzeck - Otto-Braun-Straße (Baufeld A8)

    Etwas gewöhungsbedürftig sind für mich die unterschiedlichen Fenstertypen an einer Gebäudewand. Anscheinend handelt es sich um drei Häuser mit einer gemeinsamen Außenhaut, was aber nicht zwangsläufig zu dieser Fensteraufteilung führen muss. Eine Überarbeitung wäre wünschenswert.

  • Etwas gewöhungsbedürftig sind für mich die unterschiedlichen Fenstertypen an einer Gebäudewand.


    Ich kann vor allem mit diesen versetzten Fenstern überhaupt nichts anfangen. Sieht einfach nur unruhig aus, scheint aber ein neuer Trend zu sein. Hoffentlich ist der nur von kurzer Dauer. Außerdem sind die Fenster zu mickrig. Das sieht man gut im Vergleich zur Polizeizentrale dahinter. Eine Überarbeitung des Entwurfes wäre wünschenswert. Ansonsten bin ich auch froh das auf dem Gelände gebaut wird.

  • @ Beggi: es handelt sich um ein Gebäude mit einer gemeinsamen vorgehangenen transparenten Fassade, die auf der inneren Fassadenschicht unterschiedlich farblich hinterlegt ist. Steht aber auch auf der mehrfach verlinkten Architektenseite.


    @ Vertical: Wieso sollte man sich in dieser Ecke ausgerechnet am einzigen Gebäude, das vor dem 2. Weltkrieg errichtet wurde, orientieren? Die Schauseite wird sowieso die zum Haus des Reisens, dort sind die Fenster etagenhoch.


    Insgesamt mag der Entwurf seine Schwächen haben, die ungewöhnliche Fassade samt Lichkonzept sorgen aber wie gesagt dafür, dass hier etwas besseres und ungewöhnlicheres entsteht, als man erwarten durfte.

  • Ich frage mich allerdings schon, warum man dann Hütten wie das Haus der Statistik abreißen will, wenn dann doch nur wieder die gleichen Einheitsquader mit irgendeiner vorgehängten Fassade hingestellt werden...

  • Wo steht denn das nächste Gebäude mit einer ähnlichen zweischichtigen Fassade? Lieber noch ein wenig mehr Berliner Klassik, wie sie seit 1990 augenscheinlich noch nicht oft genug erbaut wurde, nicht wahr? Oder darf es ein eingraviertes Ädlerchen sein? Der Vergleich mit dem Haus der Statistik ist trotz der Schwächen des Entwurfs absurd und hoffentlich nicht Ernst gemeint.

  • Es geht weder um das Haus der Statistik, noch sinnlose Symbolik, sondern um die Beliebigkeit der Baukörper. Was hat denn das noch mit Architektur zu tun, wenn den Kandidaten außer Quader, Würfel und draufgepappter Tapete nichts mehr einzufallen scheint? Da muss man ja schon befürchten, dass beim nächsten Abriss aus Versehen die 'Neubauten' gleich mit unter den Hammer kommen.

  • tel, die Parameter deiner Bewertung machen glücklicherweise noch keine Architektur aus. Kontur und Fassade sind sicherlich äußerlich die Wichtigsten Merkmale eines Bauwerks, es gibt da aber noch etwas sehr viel wichtigeres, den Innenraum! Ich weiß, den kann man natürlich noch in keinster Weise beurteilen und ich kenne auch das Gegenargument a la "Es sehen mehr Leute das Gebäude von außen als von innen", aber wenn es nur um die Hülle ging dann könnte man sich Entwurfsarbeit ja quasi sparen.

  • @ DaseBLN: an welchen Gebäuden sollte sich der Neubau denn orientieren wenn nicht am Polizeipräsidium? Die Plattenbauten auf der anderen Seite der Otto-Braun-Str und das Haus des Reisens fallen ja bald als Bezugspunkte weg.
    @ tel33: So ein „Einheitsquader“ ist es ja in diesem Falle gar nicht. Durch die abgerundeten Ecken mit Fenstern hebt sich der Bau angenehm ab und wirkt auf mich gar nicht kantig oder klotzig.

  • mal ehrlich tel33, was du da von dir gibst ist doch inhaltsleeres Gesülze hinter dem nichts anderes steckt als daß die Fassade deinen Geschmack nicht trifft, substantieller Beitrag: Fehlanzeige.


    Die Kubatur mit Gebäudehöhe und Raumkante sind über den B-Plan I-B4 zur Alexanderplatzgestaltung festgelegt, da gab es für den Architekten überhaupt keinen Spielraum, wobei er immerhin verucht hat, eine gewisse Klienteiligkeit zu simulieren. Daß dir das nicht gefällt ist schade für dich, jedoch kein objektives Kriterium.

  • @ Vertical: Langfristig ist sowohl der Abriss des ParkInn als auch des Haus des Reisens geplant, korrekt. Ich versteife mich aber mal darauf, dass das in den nächsten zwanzig Jahren nicht passieren wird, mehr noch, dass man früher oder später nicht um die Erkenntnis heurm kommen wird, dass beide Gebäude erhaltenswert sind. Und was die Kubatur und damit verbunden Gebäudehöhre und Raumkante betrifft, orientiert sich das Gebäude ja am Polizeipräsidium (was aber auch kein Wunder ist, da diese, wie Stadtplaner BLN schreibt, im Bebauungsplan fetgelegt ist). Nur eben nicht in der Fassadengestaltung.


    @ tel 33: auch das Polizeipräsidium ist im Endeffekt ein Würfel mit draufgepappter Fassade. Halten wir also fest: ebendiese gefällt dir nicht. Zumindest, dass es keine Einheitsfassade, sondern eine bisher so noch nicht oft dagewesene Lösung ist, solltest du zugeben können.

  • Mal von diesem Entwurf abgesehen könnte man die Platten rund um den Alex sehr einfach attraktiv oder interessant gestalten, indem man die Fassaden individualisiert, vll. ein paar Etagen bei dem einen oder anderen Bau wegnimmt, Dachterrassen oder auch teilverglaste Fassaden "vorhängt" bzw. die Fassaden neu verputzt, anstreicht. Das wurde ja schon mehrfach in Ostdeutschland in meinen Augen erfolgreich praktiziert, es müssen nicht überall Neubauten hin, mit einer ansprechenden Renovierung würden die Gebäude auch nicht mehr so klotzig wirken, sondern auch für sich sprechen können.

  • Kennt jemand ein realisiertes Projekt (und hat Bilder davon), welches die gleiche oder ähnliche Fassadengestaltung hat, wie das Alexander Parkside? Ich habe Schwierigkeiten, mir das vorzustellen. Danke.

  • @RichardNeutra: Eine nachträgliche Schönheitskur an Plattenbauten kann nett aussehen, vor allem in den großen Siedlungen. Hier reden wir aber nicht von der Standard WBS 70 Platte. Wenns um die Bauten am Alexanderplatz geht (wenigstens einen Teil - gibt auch belangloses, vor allem abseits der großen Straßen) findet sich auch ganz hervorragende individuelle Architektur. Das Haus des Reisens etwa ist sicher kein Typenbau, ebensowenig das ParkInn oder das Haus des Lehrers. Die prägenden seriellen Plattenbauten der Gegend (wie am Anfang der Karl-Marx-Allee oder in der Alexanderstraße) sind älter als WBS 70 - vom Anfang der 1960er Jahre - und wesentlich qualitätvoller gestaltet. Und: sie erfüllen ihren Zweck (oder? :D). Diese Bauten wurden behutsam restauriert und besitzen schöne Keramikfliesen-Verkleidungen, eine ausgewogene Kubatur und klare Fassaden. Eine Restaurierung möglichst nah am ursprünglichen Zustand halte ich hier für besser als Verschlimmbesserungen durch Aufhübsch-Accessoirs.

  • Da gibt es einiges zu sagen:


    1. Der B-Plan regelt maximale Höhen. Niedrieger darf man immer bauen und auch kleinteiliger. Das wäre wünschenswert gewesen.


    2. Das heutige Polizeipräsidium (vormals Reichsamt für Statistik) war viel größer. Der Teil zum Alex ist weggebombt. Wenns also danach ginge müßte alles viel größer sein. Und: Seit wann ist NS-Archietktur jetzt maßstabsgebend?


    3. Schade finde ich, daß der Verlauf der Neuen Königstrasse vom Alex bis zum Königstor, wenigstens bis zur Kreuzung Mollstraße, nicht mehr erkennbar ist.