Umbau/Sanierung Alte Brücke und Kurt-Schumacher-Straße
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Wurde ja schon genug, zu Recht übrigens auch nach meiner Meinung, gemeckert.
Ich verstehe es wirklich nicht was sich die "Erbauer" da ausgedacht haben.
Diese Betonung einer, dem Schiffverkehr geschuldeten Wunde in der Alten Brücke.Hier nochmal ein Bild von heute. Brücke frei gegeben, naja es gibt noch keine Fahrbahnmarkierungen und auf den Bürgersteigen war fast kein durchkommen.
Alle Bilder sind, wie immer, mein Eigentum!
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https://model2.de/light/12878/bildschirmfoto2014-12ymu9y.png
Drei der vier Portalwände sind seit heute erleuchtet. Ich finde es auch nicht so übel – zumindest nachts macht es was her.
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Unw wieder wurde dich Chance vertan, ein Beleuchtungssystem einzusetzen, das Straße und Brücke beleuchtet ohne in den Himmel zu strahlen und die Lichtverschmutzung der Stadt zu verstärken - Licht das produziert wird ohne da hin zu leuchten, wo es hell sein soll ist Energieverschwendung.
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Frage: Hat von Euch schon mal jemand die fertigen Stelen mit Lichtaufsatz in Realität gesehen? Bin leider nicht im Lande, um mal vorbeifahren zu können, um mir ein Bild zu machen.
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Habe ich. Sie sehen prächtig aus. Die schmal gerahmten Milchglaskuben wirken auf mich wie ein Spagat zwischen Expressionismus (Drama!) und Neuer Sachlichkeit (strenge Form, gerade Linien).
Eher unpassend finde ich die Laternen. Sie sind für meinen Geschmack zu dicht gesetzt, etwas zu dickbauchig (bzw. dickschultrig) und leuchten, wie Xalinai anmerkte, tatsächlich quer durch die Gegend. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau; denn mit dem Sandstein, den Stelen, dem Brückengickel und unserm Karl wird die Brücke eine starke Symbolkraft erlangen.
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^ Die Lichtaufsätze passen optisch recht gut auf die vier Portalwände.
Von schräg oben sehen sie so aus:
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FAZ nennt die sanierte Alte Brücke "leuchtendes Vorbild"
Die FAZ zeigt heute in ihrer Rhein-Main-Zeitung (z.Z. nur in der Printversion) die Alte Brücke bei Nacht. Darunter ein ausführlicher Text, voll des Lobes über das Ergebnis der Sanierung. Kosten 5 Mio € gegenüber veranschlagten 30 Mio € für die die aufgegebene Verbreiterung. Frankfurtes älteste Brücke sei jetzt auch wieder die schönste, schreibt Herr Riebsamen. Die Leuchtkörper habe der Architekt Mäckler eigens für die Alte Brücke entwerfen lassen. Im Unterschied zu den meisten anderen Brücken sei hier nicht dem Bauwerk nachträglich ein Beleuchtungskonzept aufgepropft worden, vielmehr habe Mäckler die Lichtführung von vornherein in der Planung berücksichtigt. Die Stadt habe die neuen Lampen zum Sonderpreis bekommen, weil der Hersteller das Modell landesweit vermarkten wolle und die Alte Brücke das Referenzprojekt sei. Der Kommentar dazu titelt "Brücken können die Frankfurter" und thematisiert den ästhetischen Aufschwung am Main.
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Die Differenz ist wohl so zu erklären, dass für die Ertüchtigung der Brückenpfeiler schon lange vor dem Beginn des Brückenaufbaus (Fahrbahn, Geländer, Beleuchtung) rd. 5,6 Mio € aufgewendet worden waren, unabhängig davon, ob danach überhaupt und ggf. und in welcher Form und wann der Brückenaufbau saniert werden würde; es wird anscheinend zwischen den "So-wie-so-Kosten" für die Pfeilersanierung und den Kosten für die Sanierung des Brückenaufbaus unterschieden (verbreiterte Version vs. bestandsnahe Version).
So entnehme ich es jedenfalls dieser Magistratsvorlage.
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Ja, das Ergebnis der Sanierung sieht klasse aus. Was jetzt noch fehlt, sind Verkleidungen auf den Brückeninnenseiten unter der Stahl-Fahrbahn (s. Beitrag #127). Liebe Stadt Frankfurt, falls das Geld für Sandsteinplatten nicht mehr reichen sollte, dann empfiehlt sich wenigstens ein Anstrich in sandsteinfarbenen Tönen. Der hält zwar nicht eine Ewigkeit, wäre aber auch im abblätternden Zustand (nach vielen Jahren) noch besser als der gegenwärtig sichtbare Beton. Graffiti-Farbe hält sich unter Brücken extrem lange.
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Unterschiedliche Patina
Also ich komme gar nicht mit der Brücke überein. Die "Leuchttürme" teilen die Brücke und erstellen eine Kluft, wo früher keine wahrgenommen wurde...
Gar nicht drüber hinweg komme ich über die Übergänge zwischen Brückenbögen und neuer Brüstung. Nicht nur alt und neu schlagen sich im Stein nieder, auch das Steinverlegemuster passt überhaupt nicht zusammen.
Aber das Schlimmste ist der Unterschied der Patina. Den wird man noch über Jahre sehen. Es hätte genügt, die gesamte Brücke zu reinigen oder die neuen Teile mit Patina zu versehen (kann man billig mit Sauerrahm und Urin bestreichen, Patina "wächst" im Nu).
Gereinigt wäre mir lieber...Ich weiß nicht warum, aber alle Modelle und Visualisierungen der Brücke haben mir besser gefallen, als das Ergebnis. Dabei sieht die Brücke gar nicht schlecht aus. Und ich glaube, das liegt an der unterschiedlichen Patina. Denn auf allen Bildern war das Material homogen dargestellt.
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^ Also, über die fehlende Patina mache ich mir keine Sorgen. Die kommt in ein paar Jahren von selbst und man wird die Unterschiede dann kaum mehr wahrnehmen...
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tunnelklick: Mäckler sollte bei Häusern bleiben, Leuchten kann er nicht. Das was da gebaut wurde funktioniert als Beleuchtung nur in dem Sinne wie gewisse Kellner in Frankfurt als Bedienung funktionieren, in erste Linie aber das Café als Theater und sich als den Hauptdarsteller begreifen (und dann auch noch Bücher drüber schreiben): Diese Leuchten zeigen, wie toll sie sind, und scheinen noch ein wenig auf die Brücke.
PornoPuma: Das erste soll gerade so sein. Wieder das beliebte Bewusstmachen der Zeitschichten. Hier finde ich es tatsächlich gut, denn das Stahlstück ist ja ein Fremdkörper in der alten Brücke. Hier wurde halt die Goldkrone im Vorderzahn nicht mit Keramik verblendet sondern mit 'nem Brilli betont. Chacun a son goût, andere machen sich Piercings (GMH).
Das Reinigen von Sandsteinflächen macht man seit einiger Zeit nicht mehr soweit, dass der Stein wieder rosa leuchtet um das Material zu schützen, da diese Tiefenreinigung mit deutlichem Materialabtrag einhergeht.
Hausmeister: Die Bildung der Patina wird eine Weile dauern, die Luft ist heute zu sauber. Und man muss aufpassen, dass sich nicht stattdessen Flechten und Moose ansetzen, die den Stein angreifen. Vielleicht kann ja die Hafenbahn, zumindest im Uferbereich, etwas nachhelfen.
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^^
Wenn man sich nur noch über mangelnde Patina oder die zu saubere Luft beschweren kann, muss man echt von einem gelungenen Ergebnis sprechen. Selbst das sog. Bewusstmachen der Zeitschichten muss gelobt werden, denn bei der Brücke, im Gegensatz zum damals üblichen Waschbeton-Museums-Anbau an der über 500 Jahren alten Burgruine, kann man hier von einer sensiblen Vorgehensweise sprechen.
Leider aber möchte auch ich ein bisschen meckern: Und zwar finde ich die Milchglasscheiben anfällig für vandalistische Tätigkeiten. Ich habe schon die Uhr gestoppt wann dort wohl Scheiben zu Bruch gehen. Dort wo Alt-Sachsenhausen anfängt, dort wo die Leute in Scharen bald Neujahr feiern werden. Da wird es sicher Menschen geben, die darin attraktive Ziele finden.
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Ich finde das Ergebnis extrem beeindruckend. Zwei zueinander unpassende Elemente zu nehmen (der alte Randteil der Brücke und der nicht ganz so alte Mittelteil) und sie durch das Hinzufügen einer dritten Komponente in einen gemeinsamen Rahmen zu stellen, erfordert eine Menge Sensibilität und Sinn für Ästhetik. Hier werden die einzelnen Zeitschichten weder betont noch kaschiert, sie werden in ein Gesamt-Konzept eingefügt, das vorher noch nicht da war. So wünsche ich mir Architektur in Frankfurt!
Und selbst von den Laternen bin ich begeistert. Wenn das die neue Standard-Frankfurt-Laterne würde, könnten einige Straßen enorm verschönert werden. Ich bin immer wieder überrascht davon, wie kleine, liebevolle Details für den Eindruck im Großen einen Riesen-Unterschied machen.
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Wenn das die neue Standard-Frankfurt-Laterne würde, könnten einige Straßen enorm verschönert werden.
Bitte nicht. Diese Laterne ist ein Musterbeispiel für eine Quelle von Lichtverschmutzung. Das ist das optische Gegenstück zu den Spinnern, die nachts um halb zwei mit ihrem Motorrad auf der A661 ausprobieren müsssen, ob der Motor tatsächlich 15000 Touren schafft - die hört man bis zum Buchrainplatz. Und diese Leuchte bringt das Licht überall hin, nur nicht auf die Straße, wo es hingehört (siehe Skyline-Webcam) - muss mir nochmal vom Boden aus ansehen, ob evtl. sogar Blendwirkung für Autos vorkommt.In Wohnstraßen sollte die Beleuchtung so ausgerichtet sein, dass man zumindest in den oberen Stockwerken ohne Verdunkelungsmaßnahmen schlafen kann - das ist mit dieser Leuchte nicht machbar.
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Laternen und Lichtverschmutzung
Ich finde sowohl die Laternen als auch das Gesamtergebnis sehr gelungen. Im Gegensatz zu den modernen Laternen im Europaviertel, die eher an ein Industriegelände erinnern, könnten diese Laternen so einige Straßen aufwerten.
Und ist es wirklich angebracht, in der Innenstadt einer Großstadt, die Frankfurt ja zweifellos ist, von Lichtverschmutzung zu sprechen?
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Der Physikalische Verein Frankfurt hat noch immer Sein Observatorium auf der alten Physik stehen.
Und warum sollte man die unnötige Umwandlung von aufwändig produziertem und verteiltem elektrischem Strom, unnötig, weil das damit erzeugte Licht zu 90% irgendwohin geht, statt seinen Zweck zu erfüllen, nicht Lichtverschmutzung nennen?
Schau dir eine der Nachtaufnahmen der Skyline-Webcam an: Die bei weitem hellsten Lichtquellen sind die neuem Lampen auf der Alten Brücke. Und sie sind so hell, weil sie das Licht nicht nach unten lenken, sondern selbst 80m Höhe über der Brücke noch keine Abschirmung/Lichtlenkung wirksam wird. Da geht das erzeugte Licht bei klarem Himmel geradewegs ins Weltall, bei trübem, oder diesigem Wetter haben die Lampen eine Hof wie der Mons manchmal und ansonsten reflektiert die Wolkendecke das Licht bis nach Offenbach. Für eine neu entwickelte Leuchte wird mein Urteil bei diesem Bild nur "Setzen, Sechs!" lauten.
Wenn man die Leuchte so konstruiert, dass 95% des Lichtes da hin gehen, wo sie gebraucht werden und 5% die Leuchte selbst illuminieren, dann ist das vielleicht noch akzeptabel, allerdings kann das auch schon durch die Rückstrahlung der Straßenoberfläche erreicht werden.
Das ist anders bei Leuchten in geschlossenen Räumen, bei denen man gerne einen ungerichteten Anteil Licht hat, da der ungezielte Lichtanteil über Wände und Decken zu einem insgesamt helleren Ambiente führt - bei Außenbeleuchtung, insbesondere auf einer Brücke, wo es noch nicht einmal die Reflektion von Gebäuden nebendran gibt: Unfug.
Zur Zeit der Kutschenlaternen und der Gasbeleuchtung konnte man Leuchten noch nicht anders konstruieren, da reflektierende Flächen, die oberhalb der Lichtquelle angebracht waren, schnell verrußten - das wird bei aktueller Lampentechnik nicht vorkommen. Prinzipiell wäre die optimale Leuchte heute außerhalb des von Ihr erzeugten Lichtkegels im Dunkeln gar nicht als Quelle des Lichtes zu erkennen - und das ist heute möglich. Ebenso gibt es Platzierungskonzepte, nach denen die ausgeleuchteten Bereiche nur minimal überlappen, aber jeweils die benötigte Lichtmenge ankommt.