Leipzig: Matthäi-Viertel (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft)

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    Wenn sogar zahlreiche Medien darüber berichten, dass im Osten noch immer viel zu viele Posten von "Westdeutschen" besetzt sind, ist das wohl doch noch eine Meldung / Erwähnung wert. Für viele "Ossis" bleibt dann eben der Eindruck, dass sie Bürger 2.Klasse sind. Als gäbe es im gesamten "Osten" keine Führungspersönlichkeiten...

  • Liebe Birte,


    ich unterlassen die Unterteilung in Ost und West dann, wenn zum Beispiel die Rentenpunkte den gleichen Wert haben. Und bitte nicht vergessen, die armen Regionen im Westen sind auch heute noch in der Regel wohlhabender als die eher guten Regionen im Osten. Und bitte auch mal schauen, wer in Leipzig in den Bau beispielsweise neuer Wohnungen investiert. Oder mal im Umfeld umhören, wessen Vermieter in München, Stuttgart oder Karlsruhe wohnt. Die Leipziger zahlen in der Regel für Vermögensanlagen bereits gut situierter Westdeutscher. Die Wahrheit wird nicht deswegen weniger wahr, weil sie unbequem ist.


    Und nein, es ist nicht sinnvoll, die Unterteilung zu verschweigen. Im Gegenteil. Sowas muss in der Bevölkerung viel präsenter werden! Auch vor 1989 wurde hier den Menschen schon erzählt, was sie sinnvoller Weise denken sollen und was nicht. Ich habe das selber erlebt, da ich in der Zeit nämlich auch schon hier gelebt habe und Repressionen sehr wohl kenne. Inklusive Denkverbote.

  • ^^ Meinst du die gleichen Medien, denen wichtigste Schlagzeile an Feiertagen ist, wo es Brötchen und andere Lebensmittel zu kaufen gibt? Außerdem hätte ich gern eine Definition des Begriffs "Westdeutscher". Wie lange muss man hier sein, um nicht mehr zu dieser Gruppe zu zählen? Was ist mit denen, die zu der Zeit, als unmittelbar nach der Wende massenhaft Umzüge von Ost nach West durchgeführt wurden, in die Gegenrichtung gezogen sind? Sind das auch noch "Westdeutsche"?

    Um mal wieder zurück zum Thema zu kommen - die Vereinigung Deutschlands war und ist eine besondere Situation mit ihren eigenen Problemen, Chancen und Herausforderungen. Dass man diese wissenschaftlich untersucht, ist doch nur zu begrüßen, oder? Ich hoffe auf Leipzig, glaube aber nicht wirklich daran.

  • Liebe Birte,


    es ist egal, wie lange man hier ist. Es ist nur dann nicht mehr egal, wenn man den Menschen hier ihre Situation erklären möchte. Und da wird es grenzwertig. Und wenn Sie auf Leipzig hoffen, dann ist das schön. Denn hier ist die Situation noch bei weitem nicht so angespannt wie im weiteren Umland. Darf ich fragen, ob Sie persönliche Kontakte zum Beispiel nach Merseburg, Hohenmölsen oder Torgau haben? Wenn ja, dann wissen Sie, was es bedeutet, wenn ganze Familien seit nunmehr 30 Jahren kein stabiles Fundament mehr haben. Und bitte nehmen Sie das nicht als etwas böses an, sondern hören Sie den Menschen einfach zu. Und dann stellen Sie sich bitte die Frage, ob ein Einheitszentrum nicht doch irgendwie mehr ein Farce ist, um nicht härtere Worte zu nutzen. Wir haben keine Einheit und daran besteht auch nach wie vor kein Interesse. Gleichheit ist ein schöner Wunsch, aber leider keine Realität. Und daran ändert auch kein Einheitszentrum und auch kein Einheitsdenkmal etwas, was viele Leipziger aus bekannten Gründen sowieso ablehnen... Und denken Sie an der Stelle bitte auch an das permanente Ost- und Sachsenbashing, von dem Sie sich in sozialen Medien jeden Tag überzeugen können. Und das hinterlässt Spuren, die man im Laufe der Zeit nicht mehr wegbekommt... Traurige Entwicklung, an dem aber die Ostdeutschen maximal eine Teilschuld trifft.

  • ^^ Meinst du die gleichen Medien, denen wichtigste Schlagzeile an Feiertagen ist, wo es Brötchen und andere Lebensmittel zu kaufen gibt?

    Der RBB, die Wirtschaftswoche, Handesblatt, TAZ und viele andere sind wohl kaum das "Niveau" der LVZ oder BLÖD-Zeitung (auch würde ich der LVZ nicht automatisch ihre Existenz absprechen ,es gibt lokal nunmal kaum was besseres), aber da man es anscheinend nicht schafft, einfach mal selbst zu googeln, hier gerne Beispiele:

    https://www.rbb24.de/politik/b…e-westen-osten-wende.html

    "Westdeutsche dominieren die Eliten auch 32 Jahre nach der Wiedervereinigung: In weniger als zwei Prozent der bundesdeutschen Chefsessel sitzt jemand aus dem Osten."


    https://www.wiwo.de/erfolg/man…e-chefetage/27793160.html


    https://taz.de/Ostdeutsche-in-Fuehrungspositionen/!5860049/

    Bitte gerne!




  • Und daran ändert auch kein Einheitszentrum und auch kein Einheitsdenkmal etwas, was viele Leipziger aus bekannten Gründen sowieso ablehnen... Und denken Sie an der Stelle bitte auch an das permanente Ost- und Sachsenbashing, von dem Sie sich in sozialen Medien jeden Tag überzeugen können. Und das hinterlässt Spuren, die man im Laufe der Zeit nicht mehr wegbekommt... Traurige Entwicklung, an dem aber die Ostdeutschen maximal eine Teilschuld trifft.

    So ist es. Einheitsdenkmal die nächsten 2 Mio Euro für irgendwelche Studien und Entwürfe zum verpulvern wurden gerade freigegeben. Geldverschwendung, mehr nicht (Entwürfe etc liegen vor).


    Bashing von den dummen rechten Sachsen sorgt eher dafür, dass die AfD weiterhin erfolgreich sein wird. Und richtig, daran sind "die blöden Ossis" eben nicht allein Schuld. Schaut es euch doch an, in wie vielen Unternehmen, Politikpositionen (auch auf Bundesebene), Hochschulen die "Führungskräft(e):/_*innen" / Profs / Dozenten aus den "alten BL" kommen und auch nicht 1991 dorthin als "Ossi" ausgewandert sind, d.h. das sind "echte" Westdeutsche.

    Gab es nicht erst einen Bericht, dass an den "ostdeutschen Unis" nur eine Rektorin oder Präsidentin aus dem Osten stammte?

  • ^^^ Ich antworte mal allgemein (direkte Ansprachen sind eher etwas für PNs):

    Ja, ich habe Kontakte zu anderen Menschen außerhalb Leipzigs. Nein, ich habe nicht versucht, jemand anderem seine Welt zu erklären. In allen Bundesländern (selbst im reichen Bayern) gibt es Orte, die im Sterbeprozeß sind und abgehängte Gegenden. Das ist kein ostdeutsches Problem. Das Sachsen-Bashing hat meiner Ansicht nach seine Ursache in der Affinität vieler Bewohner in Richtung sehr weit Rechts.

    Das Zentrum soll die Auswirkungen der Vereinigung zweier Staaten zu einem Staat wissenschaftlich untersuchen. Wo ist das Problem? Die angesprochenen Aspekte werden sicherlich mit untersucht.

    Ich halte es übrigens für fatal, die Einheit an ökonomischen Faktoren festzumachen. Die sind nie gleich. Der Vergleich Bayern - Schleswig-Holstein fällt mir dabei wieder ein.

  • Birte, und das "arme" Schleswig-Holstein ist die Rechtfertigung dafür, den Ostdeutschen zu erklären, dass sie mal bitte zufrieden sein sollen? Ernsthaft?

  • In meinen Postings kamen die Worte "ostdeutsche Zufriedenheit" nicht vor. Damit bin ich aus der Debatte erstmal raus.

  • Zuerst einmal drücke ich meiner Heimatstadt Plauen die Daumen, dass das Tandem Leipzig/Plauen den Zuschlag bekommen wird. Für Leipzig wäre das sicher nur „nice to have“, für Plauen aber ein riesiger Gewinn, auch wenn die Stadt nur der Juniorpartner sein würde.
    Weil hier in den Kommentaren der Erfolg der Einigung Deutschland hinterfragt wird, frage ich, warum nicht gerade das eines der Forschungsinhalte dieser Einrichtung sein wird.

  • ^ Also ich bin ja auch gebürtiger Leipziger und ich kann deinen Frust schon ein Stück weit verstehen. Aber mit der vielen Wut im Bauch neigt man schnell dazu, den Blick für die Realität zu verlieren. Mir gehen die ganzen Schlaubi-Wessis in höheren Beamtenverhältnissen auch ziemlich auf den Keks, um es noch gelinde auszudrücken. Letzte Woche war ich im SMWA in Dresden und irgendwann habe ich mir dort die Frage gestellt, ob die gesamte Leitungsebene eigentlich aus dem gleichen Kaff irgendwo am Rhein kommt: Alle haben den gleichen Dialekt, alle labern die gleiche substanzlose Sülze. Aber es ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren, bis die alle im Ruhestand sind. Dann ist dieser einfältige West-Klüngel aus "weggelobten" Sacharbeitern, der es hier im Osten nur wegen der Herkunft in Spitzenpositionen geschafft hat, aus meiner Sicht sehr bald Geschichte. Und was Immobilien angeht, will ich dir auch nicht widersprechen, aber was willste dagegen machen? Das Kapital sitzt nun mal hauptsächlich im Westen. Jedoch auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges verändert: Immobilien im Bestand (also kein Neubau oder nach erfolgter Erstsanierung) als Kapitalanlage werden inzwischen vorwiegend von "Ossis" gekauft, die in Leipzig oder im Umland leben. Ich halte das für das klügere Investment.


    Die Kategorie Ossi oder Wessi spielt im Bewusstsein der Leute in Leipzig kaum noch eine Rolle, bei den unter 40-jährigen gefühlt gar nicht mehr. In meiner Straße (und wahrscheinlich auch im ganzen Viertel) bin ich eh fast noch der Einzige, der gebürtig aus Leipzig und Sachsen stammt. Die Einheit ist hier schon lange vollzogen.

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    Gefühl ist ein schlecht verizifierbarer Messwert, ich erlebe auch unter <40jährigen noch einige "Ost/West"-Debatten, zumindest das Thema Geld / Bezahlung / Besetzung von Stellen ist da schon durchaus, natürlich abhängig von der Branche, noch ein Thema.

    Dass in Leipzig wenig "echte" Leipziger wohnen, ist allerdings sehr real, bin auch nicht von hier und kenne wenig "Urleipziger", gerade in den 90ern sind doch viele weg und auch nur ein Bruchteil zurückgekehrt.

  • Ja, das stimmt. Aber warum hat es von den in den Westen gegangenen Leipzigern fast keiner in eine Führungsposition geschafft und warum funktioniert das in die andere Richtung bestens? Das will mir einfach nicht in den Kopf. Und man darf auch nicht den Denkfehler begehen, dass Leipzig die Insel der Glückseligkeit im luftleeren Raum ist. Im Umland sieht es weit weniger rosig aus. Und was bringen bei dieser steigenden Frustration die nächsten Landtagswahlen? Auch das wird Leipzig so oder so treffen. Bei 40% latenter Zustimmung zur afd kann man sich ausrechnen in welche Richtung das geht. Schauen wir mal in das westlich von uns gelegene Thüringen, in dem an der afd vorbei nicht mehr regiert werden kann. Das ist in Sachsen möglicherweise auch die Richtung in die es geht. Vor dem Hintergrund kann ich es wirklich nicht verstehen, dass man nicht endlich mal versucht, die Ungleichheit zu beseitigen...

  • Ja, das stimmt. Aber warum hat es von den in den Westen gegangenen Leipzigern fast keiner in eine Führungsposition geschafft und warum funktioniert das in die andere Richtung bestens? Das will mir einfach nicht in den Kopf. Und man darf auch nicht den Denkfehler begehen, dass Leipzig die Insel der Glückseligkeit im luftleeren Raum ist. Im Umland sieht es weit weniger rosig aus. Und was bringen bei dieser steigenden Frustration die nächsten Landtagswahlen? Auch das wird Leipzig so oder so treffen. Bei 40% latenter Zustimmung zur afd kann man sich ausrechnen in welche Richtung das geht. Schauen wir mal in das westlich von uns gelegene Thüringen, in dem an der afd vorbei nicht mehr regiert werden kann. Das ist in Sachsen möglicherweise auch die Richtung in die es geht. Vor dem Hintergrund kann ich es wirklich nicht verstehen, dass man nicht endlich mal versucht, die Ungleichheit zu beseitigen...


    Es braucht Netzwerke und Vertrauen ins System. Beides bekommst Du nur, wenn Du durch Schule und Uni im selben System gegangen bist. Es hätte daher Jedem von vornherein klar sein müssen, dass es mindestens 1 Generation braucht bis Führungspositionen mit Kräften aus dem ex-Osten besetzt werden. Und guess what, ich kenne mittlerweile mind 3 Professoren der jungen Generation mit ostdt Herkunft allein in Leipzig. Selbst in den alten Bundesländern setzen sie sich mittlerweile erfolgreich durch. Gehalt ist im öffentlichen Dienst übrigens ebenfalls dasselbe. Insofern ist Deine vorangegangene Aussage widerlegt.


    Ich verstehe zwar, dass Leute sich als Wendeverlierer empfinden, selbst wenn sie ökonomisch gut gestellt sind, allerdings check ich nicht was es bringen soll ständig in einer komplett nutzlosen Erwartungshaltung zu erstarren. Es gibt in Jedem Land erfolgreiche und weniger erfolgreiche Regionen. Das kann sich ändern mit der Zeit, lässt sich aber weder mit Gießkanne, noch mit Verordnungen erzwingen. Wer permanent mit grumpy face durch den Alltag geht, wird bestimmt nicht dazu beitragen, dass in seiner Region in absehbarer Zeit irgendwas besser wird. Es braucht zivilgesellschaftliches Engagement! An der Stelle muss mehr Support von bundesstaatlicher Seite kommen, insbesondere in SN/TH/ST! Zivilgesellschaftliche Akteure und Organisationen (Demokratie-Initativen, Vereine, Verbände, Schulen, Ehrenämter, Kultureinrichtungen (insbesondere Soziokultur)) sind das Fundament einer funktionierenden Gesellschaft. Es ist die Art von Teilhabe und Mitwirkung, die im Osten leider erst ganz langsam auf die Beine kommt. Dazu braucht's weder Professoren, noch Industriemagnaten. Dazu brauchts gesellschaftliche Strukturen. Strukturen die es im Osten kaum gab und nach der Wende nicht entscheidend gefördert worden sind. Die Auswirkungen des fehlenden gesellschaftlichen Kitts (der auf Eigeninitiative basiert), sind von politischer Seite maßlos unterschätzt worden. Man dachte mit Gießkannen-Subventionen und in die Landschaft gepflasterten Autobahnen wird sich das schon von selbst regeln. Tatsache ist, dass die nächste Generation es langsam schafft diese Lücke wieder erfolgreich zu füllen. Beispiele gibt es genug (Leipzig ganz vorn mit dabei) und sie strahlen ins Umland aus, bzw führen zu einem (stark) pos Wanderungssaldo.


    Wie dem auch sei. Ein mehr als abendfüllendes Thema, dem mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und dem Nachplappern von gängigen Klischees ganz sicher nicht beizukommen ist.

  • Die Ossi-Wessi-Debatte lässt sich schon damit entkräften, dass

    - nicht alle Menschen aus den gebrauchten Ländern hier nur stümpern oder doof sind

    - dass nicht alle Menschen aus dem Beitrittsgebiet Lahmärsche sind


    Denn es kommt auf die Menschen selbst an! Ich kenne persönlich jeeeede Menge Menschen aus den Altländern, welcher hier weder arrogant noch reich sind, sondern - Überraschung - ganz unauffällig leben und die sozialen und Vereinsstrukturen enormen Schwung verleihen.

    Ebenso waren zum Beispiel zu meiner Zeit Professoren vorrangig aus dem Westen kamen und mit riesigem Engagement hier zivilgesellschaftlich Vernetzung und Strukturen dafür aufgebaut haben. Gemeinsam mit den existenten Profs aus dem Osten.

    Dann kenne ich Leute von außerhalb, welche zugegebenermaßen vorurteilsfrei einen scharfen analytischen Blick auf die sich verändernde Stadt hatten, sich stark in den Gremien nach Möglichkeiten engangierten usw.


    Zusammenfassend: Es bestand ein Wissensvorsprung, WIE eine Gesellschaft außerpalarmentarisch versorgt sein muss mit Vereinen, Verbänden usw., damit sie sich nicht "abgehängt" fühlt.


    Abhängen: Hier trafen mehrere Faktoren aufeinander, welche im kollektiven Gedächtnis noch fortbestehen.

    - Die Treuhand hatte die bundesdeutschen Vorgaben übereifrig umgesetzt und in der Tat zahlreiche Unternehmen sehenden Auges ruiniert

    - Käufer von Unternehmen konnten nur Leute sein, welche Geld hatten. Geld war zu DDR-Zeiten nicht DAS Maß der Dinge, durch die Währungsunion ohnehin halbiert

    - Wertanlagen wie Immobilien oder Unternehmen gab es zu DDR-Zeiten nicht, ein Handicap für ostdeutsche Investoren in Sachen Kreditwürdigkeit

    - Das gelebte "Ideal", gemeinsam irgendwie die Betriebe am Laufen zu halten verbot es, sich so betrügerisch wie einige (zum Glück wenige) an Firmen und Werte zu bringen zum Ausschlachten

    - Die Wirkprinzipien des Radikalkapitalismus mussten erst erlernt werden. Das ist wie ein Turnier zwischen Bundesliga und Schulverein.


    Und im Privaten: Wer hatte ab 1990 nicht sein Kaufverhalten vollständig umgestellt und sehnsüchtig die bunte Welt eingekauft. Über Nacht brach die Binnennachfrage der Ostfirmen weg. Klar, dass das kaum eine überlebt. Zuzüglich dessen ,dass das wenige Geld gleich wieder in den Westen der Verkaufskonzerne floss. Verständliches Verhalten, aber selbst schuld in diesem Segment.


    Später, also ab 2000 in der Konsolidierungsphase wissen immer noch viel zu wenige, dass Jammern und Abwarten auf Almosen nichts bringt. Sondern nur Ideen, Firmengründungen und gezieltes Wirtschaften im Clusterdenken. Stück für Stück kann so eigene Wirtschaftskraft entstehen. Dummerweise hat auch hier das Verhalten der Masse dazu geführt, dass das beeinflussbare darniederlag. Anstatt Frust zu schieben und aus Trotz die Dümmsten der Dummen zu wählen, fehlt das Wissen, dass man sich SELBST fördern muss und mit Aktivität aus Krisen kommt. Da scheint regional wie ein Krebsgeschwür Trotz und Dummheit einem Mindestmaß an Verstand überlegen zu sein. Leider.


    Es ist also kein Riss zwischen Ost - West, sondern zwischen Dumm und Überlebensfähig.

  • Dem letzten Teilsatz kann ich mich nicht anschließen - ich habe schon in allen Himmelsrichtungen viele dumme Überlebenskünstler getroffen und viele Intelligente, die sich nicht allein die Schuhe zubinden konnten. Vielleicht kann man sagen, dass die Fähigkeit, sich an sich ändernde Gegebenheiten anzupassen und entsprechend zu reagieren eine Rolle spielt.

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    in diesem Sinne meinte ich auch das mit "zu dumm", es gibt ja auch z.B. Akademiker in der AfD. So dass deine Erläuterung, dass man nicht zu dumm vom Wissen her sondern zu dumm um mit sich selbst klar zu kommen ist. Kleiner aber feiner Unterschied.