Was würde eigentlich gegen eine weitgehende Rekonstruktion bzw der Übernahme der alten Strukturen und Gebäudekubaturen sprechen? Das wäre ein echter Gewinn für die Innenstadt!
Leipzig: Matthäi-Viertel (Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft)
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Eine Reko wird vermutlich u. a. an den anderen Anforderungen, die Bewohner heutzutage an Gebäude haben scheitern. Die meisten hätten gern z. B. einen Balkon. Des Weiteren sind die angedachten Nutzungen teilweise großformatiger.
Auch ohne Krieg wäre sicher ein Großteil der Bauten mittlerweile ersetzt worden. Ich persönlich wäre dafür - wie ich hier auch irgendwo schon mal schrieb - die Vorkriegsstrukturen wieder herzustellen, erweitert um einen zusätzlichen Durchgang zwischen ehemaliger Töpferstraße und Großer Fleischergasse. Die Bebauung dann aber bitte kleinteilig und einladend, aber modern mit intensiv begrünten Flachdächern.
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Die Flachdächer wirst du kriegen, aber statt Begrünung gibt es Schotter und Technikaufbauten.
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Das würde sich mit einem Bebauungsplan und einer Gestaltungssatzung durchaus verhindern lassen.
Das Matthäi-Viertel ist eine absolute Perle. Ein Areal in einer Altstadt mit einer so vielfältigen Geschichte und gleichzeitig so viel Bedarf an Neugestaltung ist wirklich rar. Ich wünsche der Stadt Leipzig ein glückliches Händchen hier das Optimum herauszuholen.
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Die Aufzeichnung der Auftaktveranstaltung ist nun online:
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^ Danke - ich habe es mir gerade angesehen (in Etappen - aufgrund immer wieder wegbrechender Internetverbindung). Teilweise etwas verkopft und meine Hoffnung auf einen Stadtraum aus zusammenhängenden Gebäuden schwindet etwas. Das muss nicht schlecht sein, aber ein Stadtviertel im eigentlichen Sinn wird es wohl nicht werden. Der hohe Anteil an öffentlichen Nutzungen ist einerseits schön, andererseits frage ich mich, ob der Ort abends genügend belebt sein und überhaupt überwiegend nur vom Bildungsbürgertum genutzt werden wird.
Wenn ich es richtig verstehe, läuft derzeit eine Begutachtung der 80er-Jahre-Bauten hinsichtlich Erhaltungswürdigkeit.
Demnächst starten die Themenwerkstätten unter Bürgerbeteiligung.
Erst danach sollen mit den Ergebnissen die Vorgaben für den städtebaulichen Wettbewerb gemacht werden.
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...andererseits frage ich mich, ob der Ort abends genügend belebt sein und überhaupt überwiegend nur vom Bildungsbürgertum genutzt werden wird.
Der Rest sitzt einfach auf der Spanischen Trepp... ähem der Klingertreppe und genießt den Sonnenuntergang.
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DIe Umfrage ist übrigens auf dieser Seite noch bis zum 31.05. geschaltet. Es sind auch zwei Freitextfelder enthalten, in denen man sich Luft machen kann. Ich habe mein Interesse für die Fachwerkstätten bekundet - mal sehen. -
Ich hatte ja weiter oben geschrieben, dass eine kleinteilige Bebauung im Maße einer Vorgründerzeit eben nicht automatische eine Situation wiederherstellt. Sondern eben vor allem auch anachronistisch wirken kann. Deswegen brauchts da keine Replika einer Situation die wir in die Gegenwart transportieren wollen, aber nur eine Romantisierung darstellen wird. Sondern eine Auseinandersetzung mit dem Bereich in der heutigen Situation und mit den heutigen Nutzungunskonzepten. Offensichtlich handelt es sich auch nicht mehr um eine Situation als Kirchhof.
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In der FAZ widmet sich Arnold Bartetzky dem Thema:
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Worauf basiert eigentlich die Behauptung "ein Großteil der Bauten aus der DDR-Zeit ist [...] verschwunden"? Das ist ja schlichtweg nicht wahr.
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^ Das frage ich mich auch. Vermutlich wenn man von "DDR-Architektur = WBS70" ausgeht, dann kann man die vielen hervorragenden Bauten, die in Leipzig zu DDR-Zeiten entstanden sind, natürlich nicht sehen. Und dann könnte man auch nicht mehr so selbstbewusst vom "zerstörerischen Städtebau der DDR-Moderne" sprechen...
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^ Der Artikel rekurriert sicher auf das Messehaus am Markt, das Hotel gegenüber dem Hauptbahnhof, das Robotron-Gebäude, das Chemiekombinatsverwaltungsgebäude Goethestraße, das Verwaltungsgebäude neben der Hauptpost und auf die Ring-/Brühlbebauung, deren Verschwinden ich inzwischen anhand der Höfe-am-Brühl-Realität gaaaaaaaaaaaanz leicht bedaure
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^ Ergänzen ließen sich die Leipzig-Information bzw. der Sachsenplatz im Allgemeinen oder natürlich auch das Uni-Gebäude am Augustusplatz. Ich denke schon, dass Bartetzkys Aussage dahingehend vertretbar ist. Was man vom Verschwinden der besagten Bauten hält, ist ja wieder eine ganz andere Geschichte.
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Die Stadt hat hier, anders als bei den Höfen am Brühl, viel weniger Zeitdruck. Ich bin gespannt, was der städtebauliche Wettbewerb ergibt.
...und *schwupps* 11 Jahre später finden auch schon die "Aktionstage Matthäikirchhof" auf dem Wagner-Platz vorm Blumenberg statt.
Dazu gehört u.a. auch eine kleine Ausstellung in der Stasi-Platte mit Arbeiten aus dem Wintersemester der HTWK 2019/20 zur Zukunft des Matthäikirchhofs -
ich hab sie mir mal angesehen:
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(Bestandsbauten entfernt)
(Klingertreppe)
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(Bestand überwiegend erhalten)
während bei den Verbindungsbauten im Hof eine architektonische Idee erkennbar ist...
...fragt man sich angesichts der Teilzerstörung des bestehenden Baudenkmals: Was soll das?
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...alles in allem eher gruselig, was den Studenten da so eingefallen ist.
Ein Denkmalschutz-Gutachten zur Platte soll ja noch in Arbeit sein...
Paternoster und Schwedische Gardinen werden darin sicher angemessen berücksichtigt.
Abschließend noch ein Überblick über das Gelände:
...und für alle, die bis hierhin durchgehalten haben, noch ein Hinweis:
Am Info-Stand auf dem Wagnerplatz liegt eine Studie zur Geschichte des Ortes von Heinz-Jürgen Böhme zur Ansicht aus.
Sie ist recht ausführlich und mit vielen Bildern versehen... und verdiente Bürger Leipzigs bekommen auf Anfrage auch
ein Exemplar ausgehändigt (nur noch bis zum Mi. 22.9.).
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...alles in allem eher gruselig, was den Studenten da so eingefallen ist.
Soweit ich einen Eindruck von den Dozenten Studiengang Architektur gewinnen konnte, kann auch kaum etwas Besseres als das gezeigte herauskommen.
Eine Frage an die Runde: Ist ein Höhenakzent an der Stelle gesamtheitlich geplant? Ich finde es persönlich ganz schrecklich an der Stelle, auch so freigestellt, bezuglos zur Umgebung - auch charakterlos ggü. dem Uni-Riesen auf der anderen Seite des Zentrums.
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^ ohne die Mühe eines gründlichen Entwurfs der Baukörper zu machen fühle ich zuallererst ein altstadtmaßstäblichen Entwurf. Der darf durchaus im Volumen eine Matthäikirche nicht ausblenden. Doch der Reiz dieser Ecke der Innenstadt war die Ruhe und die (wohnliche) Maßstäblichkeit.
Dort soll Forschungen zufolge soll dort der Ursprung der Siedlung Leipzigs gelegen haben.
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Es ist nur die große Frage, ob es für unsere Generationen überhaupt etwas bringt, sich damit zu beschäftigen. Sollte da in 30 oder 40 Jahren mal gebaut werden, dann sind Ideen aus 2021 sowieso überholt. Thema WLP, Leipzig 416, Bayerischer Bahnhof... Ich bin in der letzten Woche u. a. in Lyon gewesen - der städtebauliche Mut und die städtebauliche Geschwindigkeit dort sind beeindruckend. Arles zum Beispiel das selbe, oder auch Marseille. Dagegen ist Leipzig Langeweile und Trägheit in Hochpotenz. Als Leipziger darf ich über meine Heimatstadt so hart urteilen, weil mir die Entwicklung nur noch leid tut.
Warum eigentlich kein Hochpunkt an der Stelle? Zu DDR-Zeiten hatte man städtebaulich wesentlich mehr Mut...!
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^ Es ist sicher etwas sehr überspitzt und polemisierend, aber deine Kritik ist nicht von der Hand zu weisen. Im Prinzip ist noch keines der größeren Wohnbauprojekte derzeit, die im internationalen Vergleich weder besonders groß und noch weniger zukunftsweisend sind, vorangekommen. In Leipzig wird nach wie vor lediglich saniert und Lücken bebaut. Wobei ja der City-Tunnel und das WM-Stadion realisiert worden sind. Meine Güte, was wurden diese Projekte schlecht geredet.
In Marseille oder Lyon, größentechnisch eigentlich mit Leipzig vergleichbar, herrscht eine ganz andere Stimmung. Beneidenswert.
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Das ist wirklich witzig: Erst letzte Woche hat mir eine Kollegin, eine waschechte Marseillerin erzählt, wie schrecklich langsam oft Bauvorhaben in ihrer Heimatstadt ablaufen, wie aufgebläht und ineffizient die Verwaltung in ihrer Heimatstadt im Vergleich zu deutschen ist und wie dunkel die finanziellen Kanäle sind. Ich denke man kann in Leipzig wie überall Licht und Schatten finden. Aus Dresdner Perspektive kommt mir vieles in Leipzig richtig toll vor: wenn ich an die Freilegung der Wasserläufe oder den großartigen Zoo denke, bin ich ein wenig neidisch.
Die oben gezeigten Studentenentwürfe für das Matthäiviertel hauen mich noch nicht vom Sockel. Doch immerhin bringen sie mal aufs Blatt, was bisher nur verbal überlegt wurde. Macht Euch mal locker und gebt dem ganzen Prozess eine Chance.