Rund um den Lindenauer Markt


  • Und noch eine Neuigkeit in dem Zusammenhang nahm ich heute aus dem Augenwinkel wahr. Mindestens einer der beiden Billigheimer in dem Kaufhaus-Komplex an der Merseburger Straße, Pennigpfeifer, Pfennigfuchs oder Pfennigirgendwas, gibt das Geschäft auf. ...


    Heute morgen bin ich noch mal an der Lützner Straße vorbei, habe da angehalten und mir genauer angeschaut, was ich gestern nur aus den Augenwinkeln sah. Pfennigfuchs ist in noch beiden Kaufhäusern, also auf der ganzen Breite zwischen Lützner Straße und Endersstraße im Erdgeschoß drin. Auf allen drei Schaufenster-Seiten sind große Aufschriften zu sehen mit "Räumungsverkauf" und ähnlichen Sprüchen.


    Allerdings war das mit dem Verkauf des Hauses eine Fehlmeldung. Heute las ich es in Ruhe, da steht lediglich: "Ladenbau zu verkaufen". Dies bedeutet aber sehr wahrscheinlich nur, dass das Mobiliar wie Regale, Tische, vielleicht auch die "Kassengassen" mit verkauft werden. Was nun mit den beiden Gebäuden weiterhin passiert kann ich leider nicht sagen.

  • Die IHK nimmt Stellung zu dem EKZ-Vorhaben

    Nun führte Daniel Thalheim auch ein Interview mit Rita Fleischer von der IHK Leipzig, die morgen mit auf dem Podium im Theater der jungen Welt sitzen wird:


    Das Einkaufszentrum am Lindenauer Markt: Im Interview dazu Rita Fleischer (IHK Leipzig)
    Daniel Thalheim
    10.03.2010
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…auer-Markt-Interview.html


    Insgesamt wird auch hier eine ähnliche Frage wie vom Stadtforum gestellt, nämlich "ob nicht eine kleinere Variante geeigneter gewesen wäre. Über die Jahre hat sich die Versorgungssituation im Stadtteil weiterentwickelt. Es ist ja nicht so, dass der Stadtteil Alt-West unterversorgt ist – zumal sich ganz in der Nähe die „Elsterpassage“ und die „Merseburger Straße“ als zentrale Versorgungsbereiche befinden. Ein Supermarkt, der sich vor allem auf die Waren des täglichen und kurzfristigen Bedarfs konzentriert, wäre unserer Meinung nach ausreichend gewesen." Und: "Wir regten schon 2004 an, dass dort ein Supermarkt entstehen sollte mit integriertem kleinflächigem Einzelhandel."


    Auch bei der IHK wird befürchtet, dass "die geplante Größe und die Vertriebsform ... zu negativen substanziellen Auswirkungen für den Händlerbestand am Lindenauer Markt und zur Beeinträchtigung der fußläufigen Nahversorgung für die umgebenden Stadtteile führen [könnte]. Der kleinteilige Facheinzelhandel, dessen Sortimente sich mit dem des SB-Warenhauses überschneiden, wird zurückgedrängt und gefährdet."


    Die auch hier im Forum geäußerte Hoffnung, dass nur ein Magnet auf den Lindenauer Markt gesetzt werden muss und dann alles gut wird, wird kritisch gesehen, da ein solcher Magnet ja viel stärker um den Markt herum als an den Stadträndern wirkt: "Wir befürchten, dass der Bau des SB-Warenhauses nicht zu einer Belebung des Standortes und damit zu Synergieeffekten für die am Lindenauer Markt bereits ansässigen Einzelhändler führen kann. Dies ist vor allem dadurch begründet, dass die Betriebsform des SB-Warenhauses durch einen hohen Anteil an Non-Food-Produkten im Sortiment gekennzeichnet ist. Es ist nicht gelungen, das Projekt ausgewogen in das Gesamtkonzept für den Stadtteil Lindenau einzubinden."


    Diese Einschätzungen stützen sich im Wesentlichen auf die Erfahrungen mit den bisherigen (Kaufland)-Centern in Leipzig, die in ganz ähnlicher Weise auch schon mehrfach hier im Forum beschrieben worden sind:


    "Das letzte aktuelle Beispiel ist die Alte Brauerei in der Georg-Schumann-Straße. Das Kauflandcenter an der Georg-Schumann-Straße ist nach innen gerichtet. Die Kunden bewegen sich größtenteils im Center, nicht im Straßenraum. Sie fahren rein, gehen einkaufen und düsen wieder ab. Wäre das auch in Lindenau der Fall, dann fände am Markt keine Belebung statt. Das ist jedoch die ursprüngliche Zielstellung für die Entwicklung des C-Zentrums gewesen."

  • Es gibt weitere Wortmeldungen der Anwohner am Lindenauer Markt, die ja angeblich so erpicht sind auf den Kaufland-Markt, ebenfalls in der L-IZ (oben an- und dann durchklicken).


    Meine Feldstudie in Gohlis zeigt erwartungsgemäß: Kunde kommt mit Auto, fährt auf's Dach, kauft ein (Einkaufswagen randvoll, klassische Wochen(end)einkaufssituation), düst wieder ab. Den Fuß auf die Georg-Schumann-Straße setzen braucht er dazu nicht. Warum auch, es gibt ja alles incl. Frisör und Zahnarzt im Center. Voll war's immerhin, wie kurz nach der Wende im Massa-Provisorium. Meine Prophezeiung: die GS wird weiter verfallen, auch direkt vor der Tür, der "Magnetbetrieb" saugt indessen schön die Kaufkraft auf und leitet sie gleich weiter ins schöne Neckarsulm.


    So, nun wird es übernächste Woche noch mal spannend, wobei eine Ablehnung im Stadtrat einer Sensation gleichkäme. Wie schrieb Dase so schön letztes Jahr, als es um den Standort Gohlis ging:
    "IHK, Stadtforum, Händler, Anwohner wehren sich. Und Stadträte nicken ab."

  • da werden ja wieder dinge in einen zusammenhang gebracht, die völlig unterschiedlich sind.
    die georg-schumann-bundesstrasse schlendert niemand gern entlang, ob nun mit oder ohne kaufland. anders könnte es am lindenauer markt werden. darum wird sich dort bekanntlich das einkaufszentrum zum markt hin öffnen.


    immerhin konntest du in deiner feldstudie feststellen, dass offensichtlich tatsächlich nachfrage nach solchen einkaufsmöglichkeiten besteht.

  • Klar, es bestände sicher auch Nachfrage nach einem Riesenrad auf dem Marktplatz. Oder lasst uns doch den Auenwald in einen Safaripark verwandeln, es besteht ja Nachfrage. Übrigens, ich habe im Rahmen meiner Feldstudie selber dort eingekauft - ich hoffe die öffentliche Beichte wirkt sich strafmildernd aus.


    Und nein, das Einkaufszentrum am Lindenauer Markt öffnet sich, dafür was ich darunter verstände, nicht zum Markt, es hat dort fraglos einen Eingang, weil man ja irgendwie reinkommen muss. Ansonsten die übliche innere Erschließung qua Mini-Mall (hier zum Glück in überschaubarer Größe). Der Weg des typischen Kunden ist: Straße - Parkdeck - Kaufland (+/- Einzelhändler in der Mall) - Parkdeck - Straße - evtl. flüchtige Vorbeifahrt am Markt ("Hm, ist ja ganz nett hier"), wenn überhaupt.


    Schließlich unterstellst du, dass der Lindenauer Markt nicht angenommen würde (sonst müsste es ja nicht "anders .. werden"). Ich denke, der Markt wird derzeit gut frequentiert, genau mit dem richtigen Verkehrsmittel, nämlich ohne.

  • Weil der Lindenauer Markt so stark und gerne frequentiert wird, brummen dort die Läden und Geschäfte so gut?


    Auch darf man nicht vergessen dass in deiner Feldstudie noch kein Mittlerer Ring fertig gestellt ist. Die Georg-Schumann-Straße wird bekanntlich umgestaltet sobald das erfolgt ist - weniger Straße mehr Bäume. Dann wird sich das schon ändern.

  • Und weil die G-S mit ein paar Bäumchen attraktiver erscheint, werfen plötzlich alle Kaufland-Kunden einen Blick auf die Straße? Das glaubst du doch selber nicht. Lipsius' Beobachtungen sind schon ganz richtig. Im Sommer werden zwar mehr Kunden ohne Auto kommen, aber sicherlich doch geradewegs aufs Center zuhalten, was nicht zuletzt an den beschriebenen kleinen Läden liegt, die allesamt einkaufsstraßenrelevantes Sortiment anbieten.

  • Wobei die Frage bleibt, ob die, die so schön in Lipsius' Feldstudie mit Auto und Einkaufswagen auftauchen, vorher tatsächlich die Läden in der Schumannstraße heimsuchten. Das glaubt doch hier nicht wirklich jemand. Die fuhren doch vorher eher mit (Einkaufs-)Wagen und (Kraft-)Wagen gen "rael" oder gen Kaufland am Viadukt. Isn't it???

  • ^ Städtisches Ziel ist doch aber die Aufwertung der G-S, nicht deren Verschlimmbesserung, oder? Wie gesagt, ich halte die zahlreichen kleinen Läden für weitaus schädlicher als Kaufland selbst.

  • @ DaseBLN


    Tarsächlich glaube ich dass die Georg-Schumann-Straße nach der Umgestaltung eine Verbesserung der gegenwärtigen Situation ist. Die Umwandlung von einer Durchgangasstraße zu einer Allee ähnlich der Karl-Liebknecht-Straße, mit nur noch einer Fahrspur, Fahrradspur, Parkbuchten, und Inselbahsnteige für die Tram ist meines Erachtens vielverprechend und kann sich sehr positiv auf das Kauverhalten auswirken. Vielleicht bleiben die Einkäufer dann nicht nur im EKZ sondern gehen tatsächlich mal in andere Geschäfte (wenn die Geschäfte erstmal entstehen).


    Dass die Einkäufer nicht mit dem Auto kommen kann man nicht unterbinden. Aber diese Diskussion brauch man garnicht führen.


    Wie gesagt, ich halte die zahlreichen kleinen Läden für weitaus schädlicher als Kaufland selbst.
    Das verstehe ich nicht.

  • ^ Dass die Umgestaltung der G-S ein Gewinn für die Attraktivität der Straße ist, stellt doch keiner in Frage. Es ging doch eher darum, dass es angesichts dieser in absehbarer Zeit stattfindenden Maßnahmen kontraproduktiv ist, wenn ein Großteil der Kaufkraft durch ein nach innen gewandtes Center abgezogen wird. Das mein ich auch mit der Schädlichkeit der kleinen Läden: man fährt eher ins Kaufland und nimmt noch die kleinen Läden mit, die allesamt klassische Sortimente einer Einkaufsstraße führen, ohne das Center überhaupt zu verlassen, anstatt ins Kaufland zu fahren und dann zumindest die umliegende Ladengegend zu besuchen, wenn man zu einem Optiker, in eine Apotheke, zum Fleischer, Bäcker o.Ä. möchte. Es ist jetzt zumindest weitaus schwerer für Geschäfte, "zu entstehen", weil so ziemlich sämtliche Standardsortimente durch das Center abgegrast werden.

  • Das ist die Frage. Wird das Center mehr Kaufkraft anziehen und sich damit auch auf die Georg-Schumann-Straße auswirken? Oder wird es Kaufkraft eher abziehen und die Straße leeren? Ich denke(hoffe) erstes.

  • ^ Weitere Kaufkraft von der Georg-Schumann-Str. abziehen wird das Gohlis-Center wohl nicht, oder stellt dieses Center, polemisch formuliert, eine Konkurrenz zu Dönerbuden und Spielhallen dar? Selbst für die vorhandenen Apotheken, Bankfilialen, Blumen- und Friseurläden, dem Martrazen Outlet Store oder dem Fahrradhändler dürfte das Gohlis-Center keine Kundschaft wegnehmen. Eher geht es einem anderen Einkaufszentrum an den Kragen, nämlich den Gohlis-Arkaden. Die Frage, die sich bzgl. der Georg-Schumann-Str. m.E. nur stellt, ist die, ob durch das neue Center diese Straße aufgewertet wird. Da hier noch immer keine Bilder von der Schauseite (dafür allerhand von den anderen) gezeigt wurden, kann ich in optischer Hinsicht dazu noch nichts sagen.



    Beim gestrigen Bürgerforum zu den Plänen am Lindenauer Markt wurde heiß diskutiert. Neue Erkenntnisse davon in Kurzform:


    • Stefanie Komm vom Stadtplanungsamt sagte, dass die Verkaufsfläche in Lindenau in den letzten 10 Jahren um 21 Prozent gesunken sei, die Bevölkerung im gleichen Zeitraum jedoch um 10 Prozent anstieg.
    • Einige Besucher versicherten, dass sie keine Probleme haben, sich ortsnah bei den bestehenden Discountern mit Lebensmittel einzudecken, andere sagten, dass sie das EKZ brauchten und dafür das Auto zuhause stehen lassen könnten.
    • Michael Jana von der Straßenverkehrsbehörde meint zum Autoverkehr, dass nach seiner Prognose zwei Wagen pro Minute verkraftbar seien und knapp ein Drittel der Kundschaft ohnehin zu Fuß, per Rad oder mit der Bimmel käme. Die Mehrheit der Anwesenden und der Leiter des Amtes für Stadterneuerung sahen das jedoch anders und forderten dahingehend Nachbesserungen.
    • Invester Jürgen Faltenbacher meinte, dass das C-Centrum 50.000 Ew. versorgen soll, 15 Mio Euro koste und rund 100 Arbeitsplätze schaffe. Außerdem soll das Architekturbüro Weis & Volkmann in die Gestaltung des Centers einbezogen werden.
    • Auf allgemeine Ablehnung stieß der geplante Abriss der drei Gründerzeithäuser unter Beibehalt der Fassaden. Nils Gormsen vom Denkmalschutz meinte, dass dies für eine Stadt wie Leipzig unwürdig sei (Anm.: eine Aussage, als ob es vorher, vor allem auch vor über 100 Jahren in Lindenau, nie welche gegeben hätte). Wolfram Günther vom Stadtforum verlangte, dass die maroden und leerstehenden Kaufhäuser in der Nähe (ehemaliges Karstadt und Held) mit in die Planungen einbezogen werden (Anm.: das kann man vom Investor nun wirklich nicht verlangen). Eine Anwohnerin kündigte sogar an, zu klagen, falls die drei Gründerzeitler fallen sollten.
    • Am Ende konnten die Bürger über die Pläne abstimmen. Knapp die Hälfte entschied sich gegen das EKZ, rund ein Viertel sah Verbesserungsbedarf, das andere Viertel stimmte für das EKZ.


    http://nachrichten.lvz-online.…t/r-citynews-a-21426.html

  • Dr. hc. Dietherr Schwarz hat sich ja vorgestern schon kurz bei der Diskussion gemeldet, konnte aber aus technischen Gründen nicht ausreden. Nun meldet er sich bei Youtube:
    http://www.youtube.com/watch?v=6ohltmtzFMU


    Zum Rest später mehr.


    PS: Parallel zur LVZ berichtet natürlich auch Daniel Thalheim in der L-IZ:


    Podiumsdiskussion zum Lindenauer Markt: Mehrheit der Lindenauer will andere Lösung
    13.03.2010
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…-will-andere-Loesung.html

  • Wie gesagt, IHK, Stadtforum, Anwohner sind überwiegend dagegen. Wenn der Stadtrat die Sache jetzt trotzdem durchwinkt, ist in meinen Augen der Alibi-Charakter jedweder "Bürgerbeteiligung" erwiesen.

  • Fakten zum Einzelhandel und zum geplanten Kaufland

    Bei der Veranstaltung am Donnerstag abend wurden auch zahlreiche A4-Zettel verteilt, auf denen vorn die Visualisierungen der Ansichten aus der Anlage 3 zum Durchführungsvertrag (Stand 10.11.2008) drauf sind (ich versuche die noch in Farbe zu bekommen) und hinten eine ganze Reihe von "Fakten zum Einzelhandel in Leipzig und zum Kaufland-Projekt am Lindenauer Markt", die von Stefanie Komm, stellv. Abteilungsleiterin Stadtplanungsamt, Stadtentwicklungsplanung (Zentrenentwicklung), offenbar in größerer Eile noch zusammengestellt wurden. Bisweilen erinnert mich die Mischung aus enthaltenen und weggelassenen Zahlen und Fakten frappierend an diese "Artikel" in diversen kostenlosen Zeitungen, die als journalistischer Beitrag aufgemacht sind, unter denen dann aber ganz klein "Anzeige" steht.


    Nichtsdestoweniger sollen zunächst die Informationen hier vorgestellt werden:


    Fakten zum Einzelhandel in Leipzig


    In Leipzig ist die Zahl der Verkaufsfläche zwischen 1999 und 2009 um 24 % auf 803.000 m² VK angestiegen.
    Zahl der Verkaufsfläche im Lebensmittelbereich stieg von 1999 bis 2009 um knapp 33% auf 233.000 m².
    In den statistischen Ortsteilen Lindenau und Altlindenau ist die Verkaufsfläche im selben Zeitraum um 21 % gesunken von 16.800 auf 13.250 m², im Lebensmittelbereich ist die Verkaufsfläche gesunken von 3.900 auf 3.510 m².
    Gleichzeitig nahm aber die Bevölkerung in den beiden Ortsteilen in diesem Zeitraum um 10 % zu.


    Was ist ein Stadtteilzentrum – „C-Zentrum“ – (planerische Definition für den Lindenauer Markt)?
    - befindet sich in einem urban geprägten öffentlichen Räumen mit übergeordneter Bedeutung im Stadtgebiet
    - Einzugsgebiet für Einzelhandel und Dienstleistungen, Kultur- und Freizeitangebote
    - charakteristisch: leistungsfähige ÖPNV-Anbindung
    - breit gefächertes Sortiment, kurz-, mittel- und langfristiges Warenangebot
    - umfangreiches Gastronomieangebot


    Zum Vorhaben Lindenauer Markt
    Im 500m-Radius leben ca. 6.800 Einwohner
    Aufgrund der Lage im Bevölkerungsschwerpunkt und am ÖPNV-Knotenpunkt wird erwartet, dass ca. 30 % der Kunden mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem ÖPNV das Stadtteilzentrum erreichen.


    Vergleich mit anderen Kaufland-Märkten in Leipzig:
    Gohlis:
    Kaufland 4.700 m² Verkaufsfläche
    4 Fachmärkte mit insgesamt 1.650 m²
    6 Ladenhandwerke 420 m² VK
    6 Dienstleistungen mit 430 m² Nutzfläche
    Grundfläche des Gesamtprojektes: 12.530 m²
    Parkplätze: 427 plus 66 in der Tiefgarage


    Reudnitz:
    Kaufland 4.400 m² Verkaufsfläche
    16 Fachmärkte und Ladenhandwerke 2.110 m² Verkaufsfläche
    5 Dienstleistungen mit 300 m² Nutzfläche


    In Gohlis [muss richtig Reudnitz heißen] hat sich die Geschäftsstruktur im Umfeld seit der Eröffnung nur geringfügig geändert:
    2004 Ladenbesatz (um ehemal. Straßenbahnhof) 20 Läden mit 900 m² Verkaufsfläche
    2009 Ladenbesatz (um ehemal. Straßenbahnhof) 21 Läden mit knapp 1000 m² Verkaufsfläche


    Kaufland-Projekt am Lindenauer Markt
    - Anlieferzeiten 6.00 bis 22.00 Uhr
    - Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr
    - 1 Verkaufs-Wirtschaftsbereich im Erdgeschoss
    - 1 offenes Parkdeck im 1. OG


    - 235 Parkplätze, atriumartig teilüberdacht
    - Parken wahrscheinlich kostenfrei (zumindest für 1. Stunde)
    - Zu-/Abfahrt über Kuhturmstraße – Regelung durch Beschilderung geplant
    - in Spitzenzeiten bis zu 2 Autos in der Minute


    - Versorgung für Lindenau, Plagwitz, Leutzsch
    - Vergleichswert Reudnitz: 60 % Kundschaft aus unmittelbar anliegenden Vierteln (nur Lindenau)
    - 2.500 bis 3.000 Kunden täglich erwartet
    - Alternative zu Fahrt in Allee-Center (Grünau), Löwencenter (Rückmarsdorf)


    - Traufhöhe entspricht Umgehungsbauten Henricistr. (7,5 m) – Schallschutzbereiche mind. 10,5 m
    - Fassaden, Giebel, Dachlandschaft Lindenauer Markt 2 und 4 (incl. „33 Lindenau“) bleiben erhalten (Sicherungsleistung 200.000 Euro im Durchführungsvertrag geregelt)
    - Fassadenbegrünung auf 1632 qm und 20.000 Euro Ausgleichszahlung für städt. Ökokonto
    - Grünpflege Teil des Durchführungsvertrages


    - 8.500 m² Bruttogeschäftsfläche
    - 3.470 m² Verkaufsfläche Kaufland
    - 3 kleinere Ladengeschäfte, die zum Lindenauer Markt hin geöffnet sind


    - „Monitoring“ (Überwachungsbericht) jährlich für Einhaltung Lärmschutz etc.


    - 1.4.2004 Vorstellung verschiedener Projektvarianten im URBAN-Büro
    - 27.9.2005 Vorstellung Ergebnisse Fassadenwettbewerb
    - Februar/März 2007 Beteiligung Träger öffentlicher Belange
    - Februar/März 2007 öffentliche Auslegung

  • Visualisierungen des Kaufland-Baus

    Ich habe nun doch erst einmal die schwarz-weiß-Kopie auf den Scanner gelegt, um euch diesen Bau in seiner ganzen Pracht und Feingliedrigkeit zeigen zu können. Ich bemühe mich aber weiterhin um eine farbige Visualisierung, die die abwechslungsreiche Fassade noch besser zur Geltung kommen läßt.


    Anlage 3 zum Durchführungsvertrag - entnommen der Bürgerinformation auf der Diskussionsveranstaltung "EinKaufland" am 11.3.2010 im Theater der jungen Welt.

    .


    Weil das vermutlich in der Auflösung nicht mehr lesbar ist.
    Von oben nach unten:
    Ansicht Süd - Kuhturmstraße
    Ansicht Ost - Kuhturmstraße [tatsächlich Henricistraße] / Anlieferung / Zufahrt Parkhaus


    Ansicht Nord - Nordwest - Henricistraße
    Ansicht Südwest - Lindenauer Markt

  • Wolfram Günther vom Stadtforum verlangte, dass die maroden und leerstehenden Kaufhäuser in der Nähe (ehemaliges Karstadt und Held) mit in die Planungen einbezogen werden (Anm.: das kann man vom Investor nun wirklich nicht verlangen).


    Hhmm, das alte Kaufhaus Held an der Ecke zur Demmeringstr. bräuchte wohl tatsächlich mal ein bisschen Pflege und vor allem eine Nutzung, da werden die Fußgänger bereits durch einen "Gerüsttunnel" vor eventuell abstürzenden Fassadenteilen geschützt.


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    Dabei ist die Fassade aber augenscheinlich noch gut in Schuss:
    .


    Nur wird denn auch das neue Kaufhaus Held an der Lützner bei der Gelegenheit gleich mit als "marode" abqualifiziert? Beide Kaufhausbauten sind saniert und derzeit zumindest im Erdgeschoss noch vermietet, wenn da auch aktuell ein Räumungsverkauf stattfindet. Fotos folgen noch.


    .



    Auch Dr. Dietze meinte, dass der Verweis u.a. des Stadtforums auf die bestehenden Kaufhaus-Bauten nicht sinnvoll wäre. Nach seiner Ansicht gehen die Leute heutzutage nur noch ebenerdig einkaufen und trauen sich nicht mehr in die obere Etage von Kaufhäusern, zumindest nicht im Lebensmittelbereich. Nun erlebe ich das bei Kaufhäusern in der Leipziger Innenstadt oder in den ganzen großen „Centern“ ganz anders und könnte auch neue EKZ-Projekte nennen, die mehr als eine Etage aufweisen werden, etwa am Brühl. Selbst wenn es tatsächlich nur um Lebensmittel gänge und sogar auch nur um den Anbieter Kaufland fallen mir mehrere Kaufland-Bauten ein, die sich über mindestens zwei Etagen erstrecken. Und die obere Etage ist dabei nicht weniger frequentiert als die untere.


    Wenn das also alles nicht gehen soll, warum hat dann ausgerechnet die Kaufland-Gruppe im vorigen Jahr vier ehemalige Hertie-Kaufhäuser in Duisburg, Hamburg (2) und Dortmund gekauft und baut sie nun zu Kaufland-Verbrauchermärkten mit kleineren Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben um?


    19.11.2009
    Kaufland-Gruppe kauft Hertie-Häuser
    http://www.stimme.de/regioticker/art16233,1696497


    Wirtschaft
    Kaufland übernimmt Hamburger Hertie-Häuser
    http://www1.ndr.de/wirtschaft/hertie128.html


    Kaufland übernimmt das Hertie-Haus
    Bis Herbst 2010 will die Warenhaus-Kette zwölf Mio Euro in Aplerbeck investieren
    Dortmund, 29.05.2009, Von Rolf MAUG
    http://www.derwesten.de/staedt…Hertie-Haus-id345125.html


    Es tut sich was! Aus Hertie wird Kaufland
    Dienstag, den 16. Februar 2010 um 14:54 Uhr - Allgemeines
    http://www.in-stadtmagazine.de…ertie-wird-kaufland-.html


    etc. pp.:
    http://www.google.de/search?hl…&meta=&aq=f&aqi=&aql=&oq=


    Die vier Standorte im Luftbild


    Dortmund-Aplerbeck, Aplerbecker Marktplatz 7–10
    Mietfläche von über 7.300 Quadratmetern auf zwei Ebenen sowie 136 PKW-Stellplätze
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…atz%2C%2044287%20Dortmund


    Duisburg-Walsum, Kometenplatz
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…ometenplatz%2C%20Duisburg


    Hamburg-Bramfeld, Bramfelder Dorfplatz 18
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…2018%2C%2022179%20Hamburg


    Hamburg-Langenhorn, Krohnstieg 4
    über 10.200 Quadratmeter Mietfläche auf zwei Etagen mit 228 PKW-Stellplätzen
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…tieg%2C%2022415%20Hamburg


    Es mag gut sein, dass diese vier Kaufhäuser viel besser geeignet sind für eine Nutzung durch Kaufland, sei es hinsichtlich ihrer Lage oder durch die Flächengrößen, die lange, flache und mit Einkaufswägen befahrbare Rollbänder anstatt von relativ steilen Rolltreppen ermöglichen. Das allergrößte Handicap dürfte aber in Lindenau sein, dass hier keine unmittelbar angebundenen Parkhäuser existieren und es zumindest zwischen Lützner und Endersstraße auch keinen Platz für einen Parkhausneubau gibt. Zwischen Demmeringstraße und Gemeindeamtsstraße wäre dagegen sogar noch Platz für ein Parkhaus, so man denn so eines angesichts eines leerstehenden Parkhauses in der Gemeindeamtstraße überhaupt braucht.
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…0103%2C%2004177%20Leipzig


    Auf jeden Fall halte ich die Aussage, es geht überhaupt nicht und auf gar keinen Fall, angesichts dieser vier neuen Kaufland-Warenhäuser, insbesondere aber aufgrund des - wenn auch ziemlich brutal - in eine Gründerzeitzeile gestellten Kaufhaues in Dortmund-Aplerbeck für falsch.


    Ebenfalls interessant sind andere ganz aktuelle Entwicklungen, da Kaufland nun mehrere sehr große Einkaufszentren in den alten Bundesländern bis 24 Uhr geöffnet hat:


    Hamburg
    Die Forderung: Schluss mit dem Mitternachts-Einkauf!
    "Shoppen" bis 24 Uhr Kaufland-Betriebsrat schickt klare Resolution an die Politik
    10.03.2010
    Von Florian Kleist
    http://www.han-online.de/HANAr…a0057006a000a005247710851


    BIETIGHEIM-BISSINGEN, 10. MÄRZ 2010
    Einkaufen bis zur Geisterstunde
    Kaufland-Filiale Bietigheim-Bissingen verlängert Öffnungszeiten ab 15. März bis Mitternacht
    Das Kaufland in Bietigheim-Bissingen prescht mit neuen Öffnungszeiten nach vorne. Ab Montag, 15. März, kann man hier bis Mitternacht einkaufen. Schwieriger ist das für kleinere Geschäfte in der Ladenstraße.
    http://www.boennigheimerzeitun…tikel.php?artikel=4915908


    Am Lindenauer Markt wird das sicherlich so schnell nicht passieren. Trotzdem zeigt es meines Erachtens, wie schnell so große Anbieter wie Kaufland ihre eigenen Bedingungen diktieren können. Kleine Einzelhändler können da nicht mithalten und geraten ganz schnell ins Hintertreffen.

    5 Mal editiert, zuletzt von LE Mon. hist. () aus folgendem Grund: Foto vom neuen Kaufhaus Held hinzugefügt.

  • Beschlussvorlage für die Stadtratssitzung am 24.03.2010

    Vorlage-Nr.: DSV/ 297


    Beschlussvorlage an die Gremien der Stadt Leipzig


    Betrifft:
    Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 286 "Stadtteilzentrum Lindenauer Markt"
    Stadtbezirk Leipzig-Altwest, Ortsteil Altlindenau - Satzungsbeschluss


    http://notes.leipzig.de/appl/l…76AF0028E90A?opendocument


    Sehe ich das richtig, dass unseren Stadträten zwar allerlei Text und mancher Grundriss zu dem Vorhaben vorgelegt wurde, aber nicht die reizvollen vier Fassadenentwürfe. Das wäre doch sehr schade.

  • Das lohnt sich unbedingt, sich da mal durchzuarbeiten. Besondere Freude bereitete mir dabei die Anlage 3
    Abwägungsvorschlag zum
    Vorhabenbezogenen B-Plan Nr. 286 „Stadtteilzentrum Lindenauer Markt“

    http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp5/kais02.nsf/docid/7F2756015999264DC12576AF0028E90A/$FILE/V-ds-297-anlage-3.pdf


    Zitieren möchte ich mit Hinblick auf die obigen Fassadenentwürfe den Einwand eines Bürgers oder einer Bürgerin: Der Komplex, insbesondere die „Rückseiten“, wird zur Verödung der Straßenräume beitragen. Fassadenwettbewerb ändert nichts am Gegensatz der Großflächigkeit zu den Gründerzeitfassaden. Es entstehen keine „lebendigen“ Fassaden.


    Der genannte Sachverhalt führt nicht zu Änderungen oder Ergänzungen von Inhalten des Planes und/oder seiner Begründung, weil der jeweilige Sachverhalt darin bereits ausreichend berücksichtigt ist.


    Die Begründung ist nun besonders interessant: Die Rückfassade des Vorhabens wirkt auf den Straßenraum nur sehr begrenzt, im Wesentlichen wird dieser von den straßenseitigen Fassaden dominiert. Der durchgeführte Fassadenwettbewerb setzte sich mit der Vielfalt der vorhandenen Baustile, unterschiedlichen Fassadenstrukturen und Gebäudehöhen am Lindenauer Markt auseinander. Mit dem Gutachterverfahren zur Fassadengestaltung wurde die Planung der Fassadenelemente hinsichtlich des Einfügens in die städtebauliche Situation bewertet und unter dieser Prämisse festgelegt. Die aktuelle Fassadenplanung basiert auf dem Entwurf des Wettbewerbssiegers und ist Ausdruck eines zeitgemäßen Baustils, dessen Beurteilung natürlich subjektiv differenziert erfolgt und missfallen kann.
    Mit der Realisierung des Vorhabens soll ein gesamtes Quartier der Kuhturmstraße wieder bauräumlich geschlossen und einer Nutzung zugeführt werden. Diese Maßnahme und der von Ihr ausgehende Impuls werden gerade als Chance für die Belebung der anderen noch brachliegenden Abschnitte in der Kuhturmstraße gesehen.