Ich bin ja nicht häufig deiner Meinung, aber hier kann ich dir nur uneingeschränkt zustimmen. Die Berliner Straße ist eigentlich fast noch schlimmer als was auch immer auf der Insel steht, denn was bringt irgendeine Baumaßnahme, egal ob Grünanlage, Hotel oder Wohnhaus, wenn da weiter ein Geräuschpegel wie auf der Autobahntankstelle Taunusblick herrscht. An der Ampel Ecke Kornmarkt steht man auch schonmal 5 Minuten. Unbegreiflich ist dies alles erst recht mit einer zunehmend Grün dominierten Stadtpolitik, die am liebsten überall Tempo 30 und Fahrradwege haben möchte.
Kornmarkt-Arkaden statt Bundesrechnungshof (realisiert)
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Mein erster Betrag in diesen sehr informativen Forum.
Aus Unternehmenskreisen habe ich erfahren, dass motel One wohl sein viertes Haus am Standort des ehemaligen Bundesrechnungshof mitten in der Innenstadt eröffnen wird.
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^ Das ist nicht gerade eine stimmungshebende Nachricht. Das Projekt hatte ich für mich persönlich schon im August abgeschrieben. Zu offensichtlich war des Investors wiederholter und ausdrücklicher Ruf nach "Wirtschaftlichkeit". Zusammen mit dem KSP-Entwurf und der Zurückhaltung der Stadt bzgl. der Umgebungsgestaltung konnte das nur einen Todesstoß für eine echte städtebauliche Verbesserung der Ecke bedeuten.
Inzwischen hoffe ich fast darauf, dass OFB/Fay das Projekt vor seiner Umsetzung verkaufen, der denkmalgeschützte Teil abgebrochen wird (unter Konservierung von Fassadenfragmenten) und das Dreieck unter besserer Berücksichtigung städtebaulicher und historischer Gesichtspunkte neu geplant wird. Mir ist klar, dass das nicht ohne finanzielle Unterstützung der Stadt gelingen wird; denn ein Unternehmen muss per Definition wirtschaftlich handeln (auch wenn das nicht das einzige Kriterium sein muss).
Ich erinnere gerne daran: Das Gelände steht zwischen Römer, Paulskirche und Karmeliterkloster (Institut für Stadtgeschichte). Seine Bedeutung reicht an die des Dom/Römer-Areals heran. Deshalb dürfen nicht auschließlich wirtschaftliche Kennziffern sein Schicksal bestimmen.
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Es wäre aber auch nur äußerst schwer darstellbar, jede Menge Steuergeld in den Erhalt bzw. die Rekonstruktion (!) ausgerechnet dieses ungeliebten Monstrums zu stecken. Gerade wenn man sich vor Augen hält, dass die Stadt angeblich nicht mal die paar Euro hat, um die Zusage einer Beteiligung am Bau des Romantikmuseums auf der anderen Straßenseite zu erfüllen. Abgesehen davon wird die Stadt dem Projekt vermutlich so oder so auf die Sprünge helfen (müssen), denn die vor einiger Zeit in Aussicht gestellte Anmietung von Büros in diesem Baukomplex dürfte nicht vom Tisch sein.
Motel One überrascht mich nicht. Nach der Ankündigung von zwei Sternen und 450 Zimmern war mit einer Kette dieser Art zu rechnen. Solange an einer halbwegs wertigen äußeren Gestaltung festgehaltenen wird, halte ich das nicht für verwerflich. Schließlich kann es auch nicht richtig sein, in der Innenstadt nur gehobene Hotels und solche der Luxuskategorie zu haben.
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Für die westliche Altstadt gibt es ja ein Konzept von Albert Speer Jr. Leider gibt es nur vage Absichtserklärungen zur Umsetzung. Das rächt sich jetzt. Die Strassenführung diktiert die Bebauung. Auf einer Verkehrsinsel wird es schwer ein Hotel zu vermarkten. Wobei ich zustimme, dass es auch Zwei- und Drei-Sterne-Hotels in der Innenstadt geben sollte.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass keiner mit dem Projekt wirklich zu Frieden ist und dass es durchaus zu weiteren Verzögerungen und Umplanungen kommen kann.
Ich glaube auch, dass diesem Teil der Altstadt ein oder zwei ausgewählte historische Rekonstruktionen gut tun würden. Das würde die Lage weiter aufwerten.
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Ich kann mich mit Motel One sehr gut anfreunden, es sind zwar nur Zwei-Sterne-Häuser, aber Motel One ist für ausgefallene, edle und frische Designs bekannt. Ausserdem zieht es junge Gäste in diesen Teil der Stadt, das könnte die Ecke ein wenig mehr beleben.
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Indem man da ein Billighotel hinstellt, resigniert man aber vor der städtebaulichen Situation und zementiert diese zugleich auf Jahre, wohl eher Jahrzehnte. Junge Gäste aus aller Welt hat man da wegen Dom-Römer-Paulskirche so oder so. Wo ist denn bitte das Element der Stadtplanung und -entwicklung geblieben?
Diesmal gibt es auch keine Ausrede von wegen dürfe, hätte, könne, müsse nicht, doch, hier hätte die Stadtregierung mal mit vergleichsweise wenig Aufwand und ohne die Not der Rücksicht auf irgendwelche Besitzstände, Minderheiten oder Sumpfschildkröten die Möglichkeit, etwas von der in der Nachkriegszeit verpfuschten Stadtplanung zu korrigieren. Selbst wenn man den denkmalgeschützten Teil des Ex-BRH stehen ließe.
Weiter stimme ich Schmittchen nicht zu, dass es in der Innenstadt nicht nur gehobene Hotels und solche der Luxuskategorie haben müsse – doch, in Frankfurt am Main kein Problem. Anbetrachts der Qualität des ÖPNV und selbst der Fußläufigkeit von B-Lagen wie den östlichen Stadtteilen oder dem Westen des Bahnhofsviertels ist es kein Problem, wenn man bessere Hotels nur in der Innenstadt findet.
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... edle und frische Designs bekannt. ...
Edel würde ich deren Design nun wirklich nicht nennen, wenn, dann allenfalls überdurchschnittlich (v.a. im Hinblick auf die Sternekategorie). Und das gilt neben dem von dir genannten Merkmal "frisch" auch nur für die Anfangszeit. Für die laufende Instandhaltung wird häufig weit weniger investiert, als es nötig wäre um diesen Standard zu halten ... und zwar weil es nun mal kein Oberklasse-Hotel ist. Wenn du mal in einem der der älteren MotelOnes übernachtet hast, wirst du schon einen Unterschied merken (gut, das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aber immer noch).
Übrigens: einige MotelOnes haben auch 3 Sterne.Ansonsten bin ich auch enttäuscht, nicht nur mit dem städtebaulichen Ergebnis und dem uns nun drohenden MotelOne-Hotel, sondern auch mit dem ganzen Verfahren vorher. Eigentlich unglaublich, wie uns eine schreckliche Bausünde als erhaltungswürdiges Denkmal aufgezwungen wird ... Denkmal wofür eigentlich? Als ein Beispiel für die vielfach verkorkste architektonische und städtebauliche Leistung der Nachkriegszeit? Solche Bauten gibt es immer noch zu genüge und meinetwegen, soll der eine oder andere Bau stehen bleiben, aber bitte nicht an diesem Standort!
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Hätte, wäre, wenn. Tatsache ist, dass die Stadt in den letzten Jahrzehnten zu keiner Zeit Besitzerin des Areals war. Das schränkt Gestaltungsmöglichkeiten naturgemäß stark ein. Sehr wahrscheinlich, dass eine Aufhebung des Denkmalschutzes als Faustpfand hätte genutzt werden können, um eine hochwertige und gestalterisch angemessene Bebauung an dieser Stelle durchzusetzen. Erstgenanntes war aber bekanntlich politisch nicht gewollt. Die wegen der hohen Kosten für den Erhalt des 50er-Jahre-Baus logisch folgende Low-Budget-Bebauung im Übrigen wurde und wird offenbar billigend in Kauf genommen.
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Motel One - Belebender Effekt ist gegeben
Abwarten und Glühwein trinken. Beim Interconti wird man beispielsweise leider immer wieder aufs Neue erinnert, dass nicht mal Fünf-Sterne Hotels ein Garant für gelungene Architektur sind. Es wird dort überhaupt nicht in den optischen Erhalt investiert und hat sich scheinbar damit angefreundet den grauen Plattenbau am Main für alle Ewigkeit als architektonische Hochleistung zu erhalten. Ich gehe sogar soweit, dass man dort ein verächtliches Verhältnis gegenüber der Stadt und seiner Bevölkerung pflegt. Mal hingehen und live erleben. In der 4-Sterne Kategorie ist es weitgehend ähnlich. Den „Technischen Rathaus Doppelgänger“ Holiday Inn in Sachsenhausen würde ich z.B. eher als „trashy“ bezeichnen. Der Erfolg gibt ihnen aber recht, kostspielige Fassadengestaltung ist für viele Hotelgäste und bonusgetriebene Hotelmanager scheinbar drittrangig.
Zudem wird das Motel One für seine Umgebung deutlich zugänglicher sein als die meist gähnend leeren und ausladenden Fünf Sterne Hotels, wenn man mal von ein paar wenigen Ausnahmen absieht. Es wird sicherlich eine Café-Bar mit vernünftigen Preisen geben, die abends für die verlangte Belebung sorgen dürfte. Die Cafés mit bezahlbarem Kaffee in der Innenstadt kann man ja ansonsten mit einer Hand abzählen. Positiv in Erinnerung blieb mir das Motel One in München-Haidhausen. Dort hat man beispielsweise eine Bar, die es locker mit manchen Szene-Lokalen aufnehmen kann und kaum an Ryanair-Retorte erinnert. Entscheidend ist doch eher, ob dieser Bau endlich die Investitions-Lawine lostritt, die man sich so sehnlich wünscht. Hier haben sich die Chancen durch Motel One zumindest nicht abgeschwächt.
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Seh ich ähnlich. Billighotel ist nicht gleich ne billige Absteige. Hauptsache es belebt die Ecke. Klar wäre es schöner wenn gleich die ganze Ecke mit der Berliner Straße und dem Tunnel weg kommen würden, aber das ist eine Aufgabe, die verlangt Mut und Vision, denn das würde die halbe Innenstadt betreffen und wäre viel Arbeit. Da braucht es einen Willen und viel Geld um das alles in Gang zu bringen.
Und zum Thema grässlichen 50er-Jahre Bauten, es gibt eh schon viel zu viele in Frankfurt, da könnte man ruhig ein paar davon abreissen. Aber es wird aus irgendwelchen Gründen ein Denkmalschutz herbeigezaubert und das hässliche Teil darf net weg. Ich sag nur Studierendenhaus in Bockenheim, nur um mal ein Beispiel zu nennen.
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Ein lesenwerter Artikel auf Bauwelt und wie wahr:
Kein Lehrstück
Das dubiose Verfahren um den alten Bundesrechnungshof in Frankfurthttp://www.bauwelt.de/cms/bauw…7073&lang=de#.UswT3PszKOW
Geschichte ist ja bekannt, daher keine eigene Zusammenfassung, Gibt einfach nochmal einen guten Überblick über die Geschichte.
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FR
Im Herbst 2014 soll Baubeginn sein, aber zuvor muss eine Menge abgebrochen werden, so Christian Munsch von der OFB Projektentwicklung. Anträge für den Abbruch liegen,im Römer, schon vor!
Bis 2017 soll alles fertig sein, heißt das Ende 2016 oder Januar-Dezember 2017. -
Ausstieg von FAY
Das Immobilienunternehmen Fay ist enttäuscht aus dem Projekt "Kornmarkt-Arkaden" ausgestiegen, wie Andreas-Norbert Fay, Vorsitzender des Beirats der Fay Projects GmbH mitteilte. OFB macht alleine weiter. In den nächsten Monaten sollen die Gebäude abgerissen werden, die nicht erhalten werden (klingt irgendwie auch logisch;)), sodaß im Herbst mit den Neubaumaßnahmen begonnen werden könnte. Die Fertigstellung des gesamten Komplexes ist für 2017 ins Auge gefasst, berichtet heute die FNP in Ihrer Printausgabe.
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Teilabriss des Bundesrechnungshofs beginnt im Oktober
Laut Planungsdezernent Olaf Cunitz (Grüne) beginnt der Teilabriss des Bundesrechnungshofs im Oktober.
Der Projektentwickler OFB wird im November den Bauantrag für das Hotel- und Wohngebäude einreichen (hierbei geht es um den nicht denkmalgeschützten Teil des Gebäudes).
Auch zur zweiteilenden Raserstrecke Berliner Strasse gibt es gute Neuigkeiten. Dazu mehr im Strang "Innenstadtkonzept".
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In einem Artikel der FNP, der sich eigentlich um den tragischen Tod durch Strutz vom Dach der ehemaligen Oberfinanzdirektion dreht, wird auch vom Abrissbeginn des ehemaligen Bundesrechnungshofes gesprochen. Die Genehmigung für den Abriss der oberirdischen Gebäudeteile liegt danach vor, wegen der Kellergeschosse besteht noch Abstimmungsbedarf mit der VGF. Die Sanierung des verbleibenden Gebäudes startet danach Frühjahr 2015. http://www.fnp.de/lokales/fran…kfurt;art675,1053338,2#__
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Doch kein Deckel für den Tunnel?
In diesem Artikel in der FR vom 26. September steht, dass "die Absicht die offene Rampe des Theatertunnels zu überdachen wegen Kosten, Problemen und Risiken aufgegeben" sei. Weiß jemand ob damit nur die Komplettüberbauung gemeint ist oder ist tatsächlich auch die Überbauung des Stückchens bis zur Fußgängerbrücke vom Tisch?
Im weiteren geht es um Verhandlungen mit Mietinteressenten und um den Abrissbeginn im Januar 2015.
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Ich fahre jeden Tag durch den Tunnel und am ehemaligen Rechnungshof vorbei. Es war schon verwunderlich, dass der Abriss stockte. Sollte ja schon letzten Monat beginnen.
Das der Tunnel nicht mal eben nonchalant verlängert wird, zumindest die Deckelung, war klar: Die ganze Technik muss ja auch für die Verlängerung nachgerüstet werden. Besonders eine Entrauchung nachzurüsten dürfte teuer sein.
Vielleicht wäre eine Laube über der Zufahrt des Tunnels ein Anfang.