Na dann. Lässt man das Ding halt bis zur Ersatzvornahme stehen. Scheint bald soweit zu sein. Man kann ja, bevor die Bagger losfahren, in Wiesbaden den Hut rumgehen lassen.
Kornmarkt-Arkaden statt Bundesrechnungshof (realisiert)
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Wenn Motel-One tatsächlich der Mieter werden soll(te), dann sind ein paar weitere Jahre Leerstand vielleicht sogar die bessere Option in dieser Lage
In Sachen Erhaltungswert des Gebäudes gebe ich RMA vollkommen recht. Aus meinem Bekanntenkreis wäre mir niemand bekannt, der dem BRh nachtrauern würde. Es wäre wünschenswert wenn der Folgebau gegliedert wäre, um sich besser in die Umgebung einzufügen. Nicht kleinteilig, aber auch nicht aus einem Guss.
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Laut FR hat der Denkmalschutz sein Veto gegen den Abriß eingelegt. Die Denkmalschützer bezweifeln die Baufälligkeit des Gebäudes.
Sicher muss ein Denkmal nicht im klassischen Sinne schön sein. Welchen Sinn macht es aber ein Gebäude zu retten, das weder ästethischen Wert, noch einen Zweck erfüllen kann. Der Rechnungshof ist ja bekanntlich nach Bonn gezogen.
Umwidmungen von historischen Zweckgebäuden, wie beim Flemings-Hotel, Diamentenbörse oder bei der Großmarkthalle sind meiner Meinung nach nur begrenzt gelungen.
Beim Rechnungshof wird es noch schwerer werden.
Meiner Meinung nach wäre eine Neuordnung des ganzen Areals inklusive Paulskirche und Rathaus und Tunnel, ähnlich wie beim Abriss des technischen Rathauses, zu begrüßen. Dazu könnte ein Wettbewerb hilfreich sein. Auch die Wiederhesrtellung historischer Gebäude wäre zu bedenken.
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Karl Richter belebt die Diskussion mit eigenen Vorschlägen
Der Frankfurter Architekt Karl Richter unterbreitet eigene Ideen zur Neugestaltung der Berliner Straße und des Areals des Bundesrechnungshofs, berichtet die FNP hier http://www.fnp.de/fnp/region/l…e_rmn01.c.9475263.de.html
Mehr auch auf der Seite von Karl Richter:
http://www.k-r-architekten.de/02/2c.html -
Karl Richter`s Vorschlag geht durchaus über den Entwurf eines Gebäudes als Ersatz für den ehemaligen Bundesrechnungshof hinaus und macht sich Gedanken über den Westabschluß der Berliner Straße.
Damit greift er Ideen vom Büro Albert Speer auf, der ja die teilende Wirkung Berliner Strasse als eines der Hauptproblem in der Frankfurter Innenstadt identifiziert hat.
Karl Richter`s Vorschlag hat drei wichtige Elemente:
1) Bau eines Wohn- und Geschäftshauses als Blockbebauung mit Arkaden.
2) Bau eines zweiten Hauses nördlich des Rathaus-Nordbaus
3) Verengung oder Schliessung des TheatertunnelsIch denke die Stadt Frankfurt sollte die Vorschläge kritisch bewerten und einen Wettbewreb ausloben. Sie zu ignorieren wäre meiner Meinung nach ein Fehler.
Erweitern könnte man den Vorschlag um eine Neugestaltung des Paulsplatzes, der vor dem Krieg dichter bebaut war und die Restaurierung der Dächer des Rathaus-Komplexes und der der Paulskirche.
Deutschland ist eine der reichsten Städte Deutschlands und hat es in 70 Jahren nicht geschaffft die Alte Brücke und das Rathaus von Kriegsschäden zu beseitigen.
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Karl Richter greift hier insbesondere einen Gedanken auf, der bei der ganzen Diskussion über pro und contra eines gerechtfertigten Denkmalschutzes bislang zu kurz gekommen ist. Der architektonische Wert des Gebäudes kann nicht allein am Gebäude selbst festgemacht werden. Vielmehr ist die (damalige) städtebauliche Konzeption unter der das Gebäude erstellt wurde, mit einzubeziehen.
Beim Bau des BRH herrschte damals das architektonische Konzept des "Leitbild(es) der aufgelockerten Stadt" (Zitat Karl Richter) vor. Ziel war die autogerechte Stadt, der sich alles und damit auch die Gebäude unterzuordnen hatten. Dieses Leitbild, das einen "diffusen öffentlichen Raum" (Zitat Karl Richter") schuf, galt für die gesamte Berliner Straße und auch für die anderen Innenstadtquartiere der 50-er Jahre.
Es ist offensichtlich, dass dieses beschriebene Raum-Konzept der 50-er Jahre (das sich bis in die 70-er Jahre fortsetzte) Gott sei Dank überholt ist. Der Gedanke der autogerechten Stadt ist gescheitert und brachte nichts anderes als wüste und öde Stadtlandschaften hervor, bei denen der Bürger die breiten Autotrassen in dunklen Tunneln oder über hohen Stegen (Bethmannsteg!) überqueren musste.
Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Denkmalschutzbewertung in derartigen Fällen nicht nur das Gebäude an sich, sondern auch den durch das Gebäude definierten Stadtraum einbeziehen muss. Die Frage muss dann lauten, ob das Ensemble (Gebäude und Stadtraum) erhaltenswert ist oder nicht. Begreift man aber den idealen Stadtraum der 50-er Jahre als gescheitert, wird schnell klar, dass dann auch die Sinnhaftigkeit derartiger Solitäre in Zweifel gezogen werden muss und damit auch deren Erhalt im Sinne eines überholten Denkmalschutzes.
In denke, dass man mit einer derartigen Argumentation auch noch anderen (sorry, in meinen Augen furchtbar hässlichen) Gebäuden dieser Zeit den Denkmalschutz versagen muss und kann (z.B. Studierendenhaus, alte Universitätsbibliothek).
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Schon lange meine Rede. Architektur ist immer auch Städtebau und letzterer wurde bei der Denkmalbewertung des BRH vollständig außer acht gelassen. Und das obwohl dessen Einbeziehung nirgends so wichtig ist wie im Herzen der Stadt, und es kaum ein Gebäude gibt das eine dermaßen katastrophale Auswirkung auf sein städtebauliches Umfeld hat wie eben dieses.
Ein Neubau sollte dann aber nicht wieder aus einem einzigen großen Klotz bestehen. Wenn man hier schon die Chance bekommt das Areal neu zu ordnen, sollte auf jeden Fall auch die Goldfedergasse und zumindest eine der beiden anderen das Areal in Nord-Süd-Richtung querenden Gassen in ihrem Verlauf wiederhergestellt werden. Zumindest architektonisch sind Karl Richters Vorschläge auch ziemlich gut, wobei man aber eine wie auch immer geartete Einbeziehung des eingelagerten Großen Speichers durchaus mit andenken sollte.
Zusätzliches Gebäude nördlich des Rathaus-Nordbaus ist eine sehr gute Idee, und könnte eigentlich auch unabhängig vom Schicksal des Bundesrechnungshofs umgesetzt werden. -
Der ehemalige Bundesrechnungshof ist (teils weiträumig) mit einem Bauzaun abgeriegelt. Auch bei einem Blick durch die schmutzigen Scheiben könnte der Eindruck entstehen, dass hier etwas entkernt o. ä. wird. Auf dem Bauzaun kündigt sich eventuell ein Gerüstbauer an.
Tut sich hier etwas?
Der unwürdige und unansehnliche bauliche Zustand sollte ein baldiges Ende finden, am schnellsten würde ein Abriss Abhilfe schaffen:
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Zitat von Beggi
Tut sich hier etwas?
Es wäre zu wünschen, allerdings kann ich mir ob der bekannten Ablehnung eines Abrisses des Denkmalschutzes nicht vorstellen, dass das Ganze ohne vorherige Ankündigung - auch in der Presse - abläuft. -
Veto vom Denkmalamt
Die FNP berichtet in ihrem Artikel, dass das Denkmalamt der Stadt Frankfurt im Einvernehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege eine Sanierung des Bundesrechnungshofs für wirtschaftlich machbar hält. Verärgert wird die Projektentwicklungsgesellschaft BS GmbH & Co. KG (Inhaber: OVB, Helaba, Fay GmbH) der FNP zitiert: "Diese Wertung wird von der Projektentwicklung BS nicht akzeptiert". Das Urteil der Denkmalpfleger stehe im "krassen Gegensatz" zu der von BS vorgelegten Untersuchungen. Dies sei sogar durch ein 2. Gutachten bestätigt worden, wie vom Denkmalamt verlangt.
Laut FNP sind die bisherigen Pläne der Projektentwicklungsgesellschaft durch die Entscheidung des Denkmalamtes vorerst auf Eis gelegt. BS erwarte nun ein Gespräch mit den Behörden und hofft auf ein konstruktives Gespräch, dass den Weg für eine angemesse Neubebauung frei mache.
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Ich kann ja einerseits verstehen, dass der Denkmalschutz so vehement um das Gebäude kämpft, als bedeutendes Beispiel für die Architektur der Wiederaufbauzeit und historisches Zeugnis der noch jungen westdeutschen Demokratie.
In städtebaulicher Hinsicht wäre ein Abriss aber ein Segen für die ganze Innenstadt. Falls man (wie angedacht) die Berliner Straße auf 2 Spuren verengt und vielleicht sogar (sofern das irgendwie möglich ist) den Theatertunnel zuschüttet, würden sich ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Das erscheint mir als Revitalisierungsmaßnahme fast so wichtig wie das DomRömer-Projekt.
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Bedeutende, erhaltenswerte Beispiele sind die Oberfinanzdirektion oder die Landwirtschaftliche Rentenbank auch. Von ungezählten kleineren, nicht einmal unter Denkmalschutz stehenden, aber hervorragend erhaltenen Bauten der 1950er Jahre, die in letzter Zeit Bekanntschaft mit der Abrissbirne gemacht haben, noch ganz abgesehen.
Wieso kämpft(e) um die keiner, aber um dieses ästehtisch selbst in seiner Ursprungsform fragwürdige, substanziell mies erhaltene, für niemanden außerhalb von Fachkreisen bedeutsame oder vermittelbare und schließlich städtebaulich katastrophale Etwas? Man könnte bei dieser Posse mittlerweile fast annehmen, dass es sich um die persönliche Vendetta irgendeines ranghohen Denkmalpflegers handelt.
Wenn der Investor jetzt abspringt, sind wir wieder back to square one. Zum wievielten Male? Toll, können sich die Verantwortlichen als Verdienst auf die Toilette hängen.
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Ein Abriss wäre schade.
Mann müsste aber aufwendig renovieren, lohnt sich das überhaupt? -
Nein, es lohnt sich nicht, das mehr als 10 Jahre leerstehende Gebäude zu sanieren. Das Gebäude hat gravierende statische und brandschutztechnische Mängel. Laut FAZ, 18.07.11 "Bundesrechnungshof nur schwer zu sanieren" kam ein Gutachten auf Kosten von 25,8 Mio., die alleine investiert werden müssten um es einer neuen Nutzung zu übergeben. D.h. die neue Nutzung/weitere Umbaukosten würden dann noch einmal Millionen verschlingen.
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Der Eigentümer könnte die abschließende Entscheidung der Stadt Frankfurt am Main vermutlich stark beschleunigen, wenn er den Übernahmeantrag nach § 26 HDSchG stellt:
"§ 26 Sonstige entschädigungspflichtige Maßnahmen
(1) Stellen Maßnahmen auf Grund dieses Gesetzes eine Enteignung dar, ist eine angemessene Entschädigung in Geld zu leisten. Führt eine entschädigungspflichtige eigentumsbeschränkende Maßnahme dazu, dass der Eigentümer das Eigentum nicht mehr wirtschaftlich zumutbar nutzen kann, so kann er stattdessen die Übernahme des Eigentums gegen angemessene Entschädigung verlangen.
..."Spätestens dann würde wohl der Stadtkämmerer dem Treiben der Denkmalschützer ein Ende bereiten.
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Der ehemalige Bundesrechnungshof ist eine Beleidigung an die Stadt Frankfurt und an den Denkmalschutz.
Nach 10 Jahren muss man einfach einsehen, dass dieses Gebäude keine Zukunft hat.
Es geht nicht nur um die Kosten einer Sanierung. Kein Unternehmen, Hotel oder Einrichtung kann sich auf seiner Broschüre mit diesem Gebäude präsentieren.Davon abgesehen hat die Struktur des Gebäudes überhaupt keinen Zusammenhang (mehr) mit seiner Umgebung.
Man kann nur auf die Idee von Tunnelklick hoffen....
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Ob der Gebäudekomplex abgerissen wird oder ob mit hohen Geldsummen die Erhaltung des ehemaligen Bundesrechnungshofes angestrebt wird, ist weiterhin unklar. Klar war heute aber die Sicht auf den eingezäunten Streitfall.
Ehemaliger Bundesrechnungshof mal im Sonnenlicht:
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Wie die FNP heute berichtet hat die Denkmalschutzbehörde ein Gutachten vorgelegt, nachdem der ehemalige Bundesrechnungshof doch erhalten werden kann.
Es ist schon unglaublich, mit welcher Verbissenheit die Denkmalschutzbehörde den Erhalt des Gebäudes erzwingen will. Die Entscheidung jetzt dadurch beeinflussen zu wollen, dass man die Bruchbude auch noch als "Kulturdenkmal des Jahres 2012" auszeichnet, muss man schon fast als Amtsmissbrauch bezeichnen.
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Das Problem ist halt, dass man in den letzten Jahren sehr viele hochwertige 1950er Jahre-Bauten bedenkenlos weggerissen hat. An der Stelle der Denkmalschützer würde ich hier anstatt dieser Sturkopf-Mentalität eher einen Handel machen, etwa die Garantie, dass die Landwirtschaftliche Rentenbank, einer der letzten vollständig erhaltenen Großbauten der 1950er Jahre, nicht durch (eine offenbar geplante) Aufstockung verstümmelt wird.
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Man muss mittlerweile ja froh sein, wenn überhaupt was passiert. Wenn "Kuhhandel", dann wohl nur mit dem gleichen Eigentümer (was kümmerts die Rentenbank, was am Rechnungshof passiert. Ich könnte mir als Gegenleistung für den Erhalt eine höhere Ausnutzung des nicht-denkmalgeschützten Teils des Areals vorstellen. Allerdings muss dann eine optisch ansprechende Lösung für das ganz Objekt gefunden werden.