In der Tat bedauerlich, aber vielleicht kann man so hoffen, dass dieser abartige Klotz nun in ein paar Jahren endgültig verschwindet und einer etwas maßstäblicheren Architektur weicht. Bereits die Umbaupläne haben ja die Grenzen dessen aufgezeigt, was man aus dem Baukörper noch machen kann.
Projekt MA*: Umbau ehemalige Diamantenbörse (realisiert)
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Gründe für das Scheitern werden in einem Journal-Artikel genannt: Ein Nachbar sei gegen das Umbauprojekt vorgegangen, aus der Befürchtung, sein eigenes Bürogebäude werde im Wert sinken. Eine Einigung über eine Entschädigungszahlung sei wegen laut Goldman überhöhter Forderungen des Nachbarn nicht zustande gekommen. Eine Befreiung vom Bebauungsplan sei nicht erteilt worden. Goldman sei das Risiko zu hoch gewesen, dass ein statt dessen möglicher und vom Planungsamt in Aussicht gestellter Vorhaben- und Erschließungsplan an Rechtsmitteln der Nachbarn scheitern könnte.
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Das könnte der Nachbar ggf. noch bereuen, wenn die Diamantenbörse jetzt weiter so vor sich hingammelt, wird das der Wertentwicklung seiner Büroimmobilie sicher auch nicht gerade gelegen kommen. Die Ecke der Straße ist zur Zeit eh schon in keinem dollen Zustand – eine representative Büroadresse sieht sicher anders aus!!!
Interessant ist auch das in dem Artikel auf die Entscheidung bez. des HHs an der Eschersheimer Landstraße 14 (in Puncto Planungssicherheit) angespielt wird, da haben wir die bereits befürchtete Signalwirkung. Nicht gerade eine Einladung an alle Investoren. =(
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Naja, das sind ja alles Mutmaßungen. Da das Projekt schon vorher alles andere als rund lief für Hr. Goldmann, könnte das auch ein gelegen kommender Vorwand für die Beendigung des Projekts sein. Eine Goldgrube schien das ja nicht zu werden, siehe schleppender Verkauf der Einheiten.
Ohne Frage schade, dass die Ecke jetzt so trostlos bleibt.
Weiß jemand, ob die unteren Stockwerke nun wieder für Ausstellungen und als Disko genutzt werden sollen? -
Sehe ich anders, sweet_meat. Eine solche Sicherheit ergäbe sich aus der Bebauungsplanung. Oder eben nicht - wie in diesem Fall. Das Verwaltungsgericht hat in einem anderen Fall einen Auswuchs unterbunden, der dazu führte, dass der Bebauungsplan das Papier nicht wert war auf dem er gedruckt wurde. Und hat im Ergebnis damit klargestellt, dass solche Satzungen auch die Nachbarn vor unliebsamen städtebaulichen Entwicklungen schützen sollen.
Zur Signalwirkung: Es ist ja keinesfalls so, dass sich das Planungsamt nicht kooperativ gezeigt hat. Nur muss man als Investor den geebneten Weg auch gehen und kann nicht auf rechtlich wackelige Konstruktionen der Behörde vertrauen. Davon abgesehen halte ich den Hinweis des Journals auf das Urteil für verfehlt (weswegen ich ihn oben bewusst weggelassen habe). Denn es wurde bereits vor der Verkündung des Turmcenter-Urteils bekannt, dass es hier nicht über eine Befreiung gehen wird.
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Einen Abgesang in Form eines Kommentars von M. Alexander hat die FAZ online an dieser Stelle veröffentlicht. A. Goldman wolle sich jetzt auf die Entwicklung kleinteiliger Loft-Büros in diesem Gebäude konzentrieren. Vorbild sei das Union-Gebäude an der Hanauer Landstraße.
Im Artikel ist von Unsicherheiten A. Goldmans von Anfang an die Rede, von teilweise schmalen und tiefen Wohneinheiten, den entsprechenden Zweifeln von Maklern etc.
Dann seien wir auf die kommenden Loft-Büroentwürfe gespannt!
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Der die Umbaupläne für die Diamantenbörse blockierende Nachbar, alle anderen haben Goldman zufolge den Plänen zugestimmt, ist laut FNP Eigentümer der Schäfergasse 17. Das ist ein Gebäude, das eine Sanierung selbst bitter nötig hätte (Straßenblick). Der 93 Jahre alte Eigentümer, seit Jahrzehnten mit Goldman bekannt, soll bei einem Verkauf einen Vervielfältiger von 40 verlangt haben, während der Ansatz von 15 bis 20 Jahresnettomieten üblich ist.
Das sanierte Bürogebäude soll im ersten Quartal 2013 fertig gestellt werden. Geplant ist nun die Umgestaltung der Fassade und die Erneuerung des Technikgeschosses. Anders als Goldman ist das Planungsdezernat allerdings der Ansicht, dass auch die Revitalisierung als Bürogebäude der Zustimmung der Nachbarn bedarf.
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Goldman will mit dem Umbau zu Bürolofts bereits in etwa zwei Monaten starten. 45 Mio. Euro will er investieren. Zum Vergleich: 60 Mio. Euro waren ja für den Um- und Ausbau zu einem Wohnhaus veranschlagt. Es wird günstiger, weil sich der Umbau auf den Bestand beschränkt, während beim Wohnprojekt auch Ausbauten vorgesehen waren. Geplant sind 40 bis 50 Büroeinheiten mit Flächen zwischen 100 und 200 m², hohen Decken und viel Sichtbeton. Einen veröffentlichten Entwurf gibt es aber meines Wissens noch nicht. Mieter will Goldman vor allem in der Kreativwirtschaft suchen. (Quelle: TD Premium)
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...laut "textilwirtschaft.de" stehen die ersten Mieter für die Einzelhandelflächen im MA fest. Leider nur für Abonnenten zu lesen...
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Toll. Direkt neben dem Karstadt eine weiterer "Meilenstein" in Sachen Verschönerung der Innenstadt. Warum der werte Herr Goldmann diesen Entwurf nicht mit großem Presseaufgebot verkündet ist mir total schleierhaft.
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Höre ich da einen Hauch von Ironie heraus tscheibörd!? Der untere Sockel sieht auf dem mittelmäßigen Sketch doch gar nicht mal so schlecht aus, wir sollten vielleicht mal abwarten wie das erste richtige Rendering ausfällt. So schlimm wie's Zeil-Zebra wird's sicher nicht. Nur Mut.
Ich finde es noch immer sehr schade das der Deal mit der Wohnnutzung geplatzt ist, das wäre ggf. eine guter Schritt in Richtung Belebung der “Rückseite“ der Zeil geworden. Warten wir's mal ab, alles ist sicher besser als der Ist-Zustand. Wäre allerdings schade wenn wir schon wieder mit einer Notlösung leben zu müssten, da gebe ich dir recht.
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Die neue Planung wird konkreter. Dazu ein Auszug aus einer aktuellen Meldung der Goldman Holding:
Mit seinem neuesten Bauprojekt MA* realisiert Immobilienentwickler Ardi Goldman einen Büro- und Einzelhandelskomplex in der Neustadt, mitten im Zentrum Frankfurts. Das durch seine Kreativszene geprägte Quartier besticht durch eine vielfältige Mischung aus historischen und zeitgenössischen Elementen.
Das MA* wird unter Berücksichtigung einer nachhaltigen Bauweise errichtet und verbindet eine außergewöhnliche Architektur mit einem besonderen Lebensgefühl. Agenturen, Architekten, Medien, Fotografen, Künstler und Kulturschaffende finden hier ca. 50 Loftbüros (150 bis 700 Quadratmeter) einzigartige Arbeitserlebnisse und bilden eine inspirierende Gemeinschaft. Mit der Initiative "MA* teilt" unterstützt die Mietergemeinschaft darüber hinaus gemeinnützige Projekte in Frankfurt.
In den ersten drei Etagen des Gebäudekomplexes entsteht eine abwechslungsreiche Mischung aus individuellem Einzelhandel, der sich als Gegenentwurf zur 100 m entfernten Fußgängerzone Zeil versteht und für ein maßgeschneidertes Einkaufserlebnis sorgt. Geschäfte, die man aus Style-Metropolen wie London, New York oder Berlin kennt und in Frankfurt bisher vermisst, finden hier ihren Platz.
Die ebenfalls dort genannten Daten:
- Bauherr & Projektentwickler: Material Arts GmbH, Geschäftsführer: Ardi Goldman
- Architekt: hgp Architekten Frankfurt
- Fläche insgesamt: rund 18.000 Quadratmeter
- Etagen: 12 - davon in den unteren zwei Etagen Einzelhandel
- Loftbüros: 50 Büros zwischen 100 und 700 Quadratmetern
- Einzelhandel: 8 Einzelhandelsflächen zwischen 200 und 750 Quadratmetern, zweigeschossig, jeweils mit eigenem Eingang zum Stephansplatz
- Bezugsfähigkeit: voraussichtlich Frühjahr 2013
Visualisierung:
Bild: Goldman Holding -
Hm, ich weiß nicht, da finde ich ja fast (bitte nicht steinigen ) die aktuelle Fassade mit den abgewinkelten Flächen spanender. Die Wirkung des gezeigten Entwurfs steht und fällt halt mit der Wahl des Fassadenmaterials. Da kann man ja bei Goldman zumindest auf Geschmack und Qualität hoffen. Mal abwarten...
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Der Sockel wird mit seinem lebendigen Naturstein (Klinker?) und den langen Glasbändern ansprechend. Darüber sengt die Gestaltungswüste, welche die leicht brutale Ödnis der 70er-Jahre nicht abschütteln kann. Schade, aber Herrn Goldman ist es nicht zu verdenken, dass er nach dem kostspieligen Desaster der Vorgeschichte herausholen will, was er kann, um das schwierige Kind nach dem Flüggewerden schnellstens in die Freiheit zu entlassen.
Fallen Euch auch die feinen Linien in den Fensterbändern der oberen Geschosse auf? Sind das dünne, unregelmäßige Fensterprofile?
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Ja, offenbar sollen die Fensterbänder unregelmäßige Teilungen erhalten. Und ich denke auch, dass für die unteren Geschosse graue Klinker vorgesehen sind. Beides sieht man hier besser:
Edit: Die "ersten drei Etagen werden mit handgeformten Backsteinen ausgeführt". Das geht aus einer Projekt-Broschüre hervor, in der es auch Grundrisse zu sehen gibt. Also tatsächlich Klinker. Die Visualisierung größer als in #73:
Bilder: Goldman Holding -
Ein paar Daten noch aus der heutigen FNP:
- Bauantrag demnächst
- Mitte September 2011 beginnen die Bauarbeiten
- Bezugsfertigkeit im Januar 2013
- Dachterrassen im 3., 10. und 12. Stockwerk
- Investitionssumme 50 Millionen Euro
Die neun Ladenlokale im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss könnten schon jetzt vollständig vergeben werden, es soll aber eine sorgfältige Auswahl erfolgen. Als Mieter bereits fest steht "Lieblings..." aus Fulda. Im 2. Obergeschoss ist eine Kunsthalle oder ein Fitnessstudio denkbar. Von den 50 Loftbüros sollen ca. 40 Prozent bereits vermietet sein. Dies weil kleinere Flächen stark nachgefragt würden.
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Luftbilder vom Bestandsbau vom Nextower aus gesehen:
Die unglaublich unattraktiven Aufbauten offenbaren - vorne hat(te) es sich jemand zum Wohnen gemütlich gemacht:
Bilder: epizentrum -
Die neue Vermarktung des MA Neustadt schein so langsam fahrt aufzunehmen, seit wenigen Tagen steht vor dem Gebäude ein Werbebanner
mit der bereits bekannten Visualisierung aus Beitrag #76 von Schmittchen. Aus WOHNEN ANDERS wurde schlicht ARBEITE ANDERS,
hoffen wir mal das "Bezugsfertig 2013" mit der neuen Ausrichtung Realität wird. Die Ecke hat's dringend nötig etwas belebt zu werden... -
Bautätigkeiten sind unterwegs
Es scheint los zu gehen! Beim gestrigen Vorbeifahren an der ehemaligen Diamantenbörse ist aufgefallen, dass sich einiges getan hat. Die Goldman-Holding scheint Erfolg gehabt zu haben die Büros und die Geschäftslokale im Sockel, die unter den marktüblichen Mietpreisen der Innenstadt liegen soll, zu vermarkten. Hier die "latest developments":
Der Geh- und Fahrradweg, sowie die rechte Fahrspur der Stephanstrasse sind komplett abgesperrt. Somit ist genug Platz vorhanden einen Kran aufzubauen.
Die Rodung aller Bäume und Sträucher vor dem Gebäude ist beinahe abgeschlossen. Ein Bagger planiert z.Z. die Vorderseite.
Das Designermöbel-Outlet im Sockel ist ausgezogen, somit kann damit begonnen werden das Haus vollständig zu leeren.