Projekt MA*: Umbau ehemalige Diamantenbörse (realisiert)

  • ma-neustadt.de

    Die Projektseite wurde wieder aktualisiert und enthält jetzt beispielsweise die Grundrisse der acht verschiedenen "Wohnmodule". Ein Teil der Wohnungen im 3./4. OG sind als schmaler Schlauch Schnitt von der Nord- zur Südseite des Gebäudes, und einige Wohnungen haben eine innenliegende Terrasse. Das Gebäude wird also Lichthöfe erhalten (oder es hat schon welche?). Die Wohnungen reichen vom 3. OG bis zum 11. OG und 67 bis 309 qm. Erwartungsgemäß kommen für die Innenausstattung nur wohlklingende Marken zum Einsatz: Dornbracht, Busch-Jäger, Duravit. Von Leicht Küchen hatte ich bis dato allerdings noch nichts gehört; sie machen aber einen edlen Eindruck. Die üblichen Marketing-Bonbons halt.


    Die Website enthält nun auch die bereits bekannten Renderings in aussagekräftiger Größe:



    Die Westseite:



    Westseite, Detail:



    Bilder: http://www.ma-neustadt.de, A. Goldman / Mäckler Architekten


    Das Fassadenmaterial sieht mir schwer nach zwei verschiedenen Natursteinen aus. Gerade der Sockel wirkt mit seinem eleganten langen Glasband, dem Stein, der Farbwahl und den schönen Details an der Westseite hochwertig. Auch dass der westliche Sockel an den (hässlichen) Parkhaus-Bau ohne Rücksprung anschließt und damit den Block sauber schließt, finde ich gut. Wenn die Fenster, wie angedeutet, auch noch Holzrahmen erhalten, macht sich langsam echte Begeisterung für das Projekt in mir breit.

  • Glaube ich nicht, das mit dem Naturstein. Eher ist es eben der schon erwähnte Wärmedämmbeton, für den Sockelbereich anders eingefärbt als für den Rest. In dieser Ausführung resp. Verarbeitung scheinbar ein relativ neuartiger Werkstoff. Die üblichen Vorbehalte gegenüber Sichtbeton sollte man deswegen vielleicht bis zur Fertigstellung zurückstellen.


    Ohne Zweifel ist der Umbau dieses Kastens zum Wohnhaus eine Herausforderung. Das mit den Lichthöfen (auf der Website als Atrien bezeichnet) ist da sicher eine interessante Lösung. Doch besonders diese im dritten Obergeschoss gelegene Wohnung würde ich der Belichtung wegen dann gerne mal fertiggestellt sehen. Ein je nach Layout der darüber liegenden Geschosse bis zu neun Stockwerke tiefer Schacht plus die vergleichsweise schmale Fensterfront nach Norden zur Stephanstraße machen skeptisch - ungeachtet der 50 Quadratmeter des Lichthofs.

  • Schmittchen, ich denke nicht, dass es einen neun Stockwerke tiefen Lichtschacht gibt. Die Wohnung ist im 3. OG noch im Sockelbau und der ist nach hinten etwa doppelt so breit wie das Hochhaus. Der Innenhof ist in der südlichen Hälfte (in den Grundrissen ist Süden oben), also unter freiem Himmel. Bei Bing ist im Luftbild aus dieser Perspektive ist ein bestehender Innenhof gut zu sehen, ich denke das bleibt so. Das Hochhaus über der Wohnung endet im Grundriss wohl in Höhe der Säule, die im Wohn-/Essbereich ist. Durch das Parkhaus direkt nebendran, das nochmal rund 3-4 Stockwerke höher als der Sockelbau ist, wird es wohl aber trotzdem ein eher schattiger Lichthof.

  • Das ist doch schon mal eine große Verbesserung im Vergleich zu den alten Entwürfen. Wahrscheinlich das beste, was man überhaupt aus diesem entsetzlichen Kasten machen kann...

  • Wir teilen

    Jetzt wird's spendabel: Die Website www.ma-neustadt.de erfuhr heute ein Update. Hinzugefügt wurden beispielsweise "Teilungs"-Seiten. Darin heißt es grob, dass 1% des Kaufpreises einer jeden MA*-Wohnung als Spende an ein gemeinnütziges, nachhaltiges Projekt gehen. Eine weitere Seite stellt einige der Projekte vor. Die Idee zu dieser Initiative hatte lt. Website A. Goldman mit seiner Lebensgefährtin K. Polke. Letztere rief im Oktober das Projekt FRANKFURT TEILT ins Leben, welches wiederum Teil des weltweiten WORLD SHARETY PROJECTs ist.


    Damit sorgt Goldman auf jeden Fall für Gesprächsstoff und für ein Alleinstellungsmerkmal von MA* Neustadt. Letzlich will er, dass das Projekt von Anfang einen gewissen Kultfaktor erhält, um die Szenegeschäfte ins Haus zu holen. Schlau schlau.

  • Vermarktungsstart beim MA* Neustadt

    Heute war im neuen MA*-Shop die Pressekonferenz zum offiziellen Verkaufsstart für die Wohnungen der Etagen 3-12. Der selbstverständlich stylische Verkaufs-Shop in der Vilbeler Straße 34 öffnet am 18.11. seine Türen. Hier sind teilweise Materialen verarbeitet, die im MA* Verwendung finden. Die 6.000 Shop-m² werden direkt von Goldman-Holding vermarktet. Ein gelungenes Model steht im Schaufenster" und macht neugierig.

  • Ins Vermarktungslädchen habe ich heute abend die Kamera lunsen lassen. Am Interessantesten ist sicher das Modell in der Mitte des Raumes. Es steht auf einem Sockel, der mit hochwertigen Natursteinplatten (sieht fast nach Marmor aus) verkleidet ist. Eventuell kommt dieses schöne Material doch wenigstens an ein paar Stellen am/im Gebäude zum Einsatz?




    Bilder: epizentrum

  • iF communication design award erhalten

    Für das Werbekonzept erhält die Nordisk Büro Plus GmbH den iF communication design award. Das International Forum Design Hannover hat der die Frankfurter Design- und Eventagentur für das Corporate Design des Goldmann-Projekts den ersten Preis zugesprochen. 861 Beiträge aus 27 verschiedenen Ländern hatten sich ebenfalls um die Auszeichnung beworben, die in diesem Jahr zum achten Mal vergeben wurde. Die Verliehung erfolgt am 18. März in München.

  • Chaos

    Nach einem FR-Bericht ist das Konzept mit 82 hochwertigen Eigentumswohnungen und Läden gescheitert. Die Finanzierung ist geplatzt, weil sich die verlangte Quote von 30 Prozent verkauften Wohnungen vor Baubeginn nicht erreichen ließ. Als wäre das nicht genug, haben sich Bauherrn Ardi Goldman und Architekt Christoph Mäckler "in heftigem Streit" überworfen. Der Projektentwickler wirft dem Architekten Planungsfehler vor. Die Sache ist auf Betreiben Mäcklers bereits bei Gericht gelandet. Goldman hat stets mit dem prominenten Namen geworben, obwohl Mäckler nie mit der Ausführungsplanung beauftragt war.


    Nun soll umgeplant werden. Den Auftrag hat das Büro HGP erhalten, auch aus Frankfurt. Die Grundrisse sollen einfacher und kleiner ausfallen, Maisonette-Wohnungen sind nicht mehr vorgesehen. Vorwiegend sind Mietwohnungen geplant. Erforderlich ist ein neuer Bauantrag, was zu einem Zeitverlust von wenigstens einem halben Jahr führen wird.

  • Weitere Informationen und Erklärungen zum Scheitern des Bauvorhabens in seiner bisherigen Form gibt es heute in FAZ und FNP sowie im Journal Frankfurt. Demnach sollen die Kosten aus dem Ruder gelaufen sein. Einerseits weil Mäckler kompromisslos sein detailverliebtes Konzept habe durchsetzen wollen. Zu Änderungen an der hochwertigen Ausstattung soll er nicht bereit gewesen sein. Andererseits habe Goldman nach Einschätzung der Immobilienbranche einen zu hohen Preis für die Liegenschaft bezahlt. Preise von 4.500 Euro pro Quadratmeter (bei Wohnungsgrößen bis zu 200 Quadratmeter) habe "der Markt nicht angenommen".


    Inzwischen wurde die Vermarktung gestoppt und schon geschlossene Kaufverträge wieder aufgelöst. Mitte April 2011 will Goldman sein geändertes Konzept vorstellen. Der Entwurf soll größtenteils in ursprünglicher Form umgesetzt werden. Statt 82 Luxuswohnungen sollen nach dem neuen Konzept 150 Wohnungen in dem Komplex entstehen, je 75 als Miet- und als Eigentumswohnungen. Die Fassade soll nun kleinteiliger und nicht zuletzt kostengünstiger werden. Geplant wird nun mit "normaler Dämmung" (was m. E. ein Wärmeverbundsystem bedeuten wird), zumal mit dem wärmedämmenden Beton nach Mäcklers Konzept die Energieeinsparverordnung nur gerade so eben hätte eingehalten werden können. Die FNP nennt eine Investionssumme von 60 Millionen Euro.


    Die Bauaufsicht sieht das Projekt allerdings noch in der Phase der Bauberatung. Die FAZ zitiert den Behördenleiter Michael Kummer: "Für das Bauvorhaben ist eine mehrfache Befreiung nötig: für die neue Nutzungsart, die Geschossigkeit und das Maß der Ausnutzung". Weil Goldman auch in drei Technikgeschossen Wohnungen unterbringen will, handelt es sich bautechnisch bzw. -rechtlich um eine Aufstockung. Laut FNP gibt es auch gestalterische Bedenken, unter anderem wegen der auskragenden Balkone.


    Im Mai soll damit begonnen werden, das Gebäude bis auf das Betonskelett abzureißen. Übrigens plant Ardi Goldman selbst in das MA* einzuziehen.

  • Und das ist das mir deutlich sympatischere Konzept. Ich hätte mir auch bei anderen Projekten etwas mehr Volksnähe gewünscht, als ewig nur Luxusbuden für eine elitäre Minderheit zu bauen. Es trägt in meinen Augen wohl kaum zur belebung der Innenstadt bei, wenn permanent bezahlbarer Wohnraum vernichtet und durch Schickimickiwohnungen ersetzt werden. Beispiele gibt es hierfür genügend.

  • ^ Mod: Zitat des kompletten Vorbeitrags entfernt. Bitte auf unsere Richtinien achten.
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    Dem kann ich mich nur anschließen. Ich hatte mich auch dafür interessiert, mich über den Vermarktungsstand informieren lassen und offiziell Interesse bekundet. Durch einen Kollegen der aktuell gegenüber dem Stadtschloss/Kaufhof gekauft hat weiß ich die absolut zentralliegende Stellung noch mehr zu schätzen:daumen:. Der Druck innerhalb der Vermarktung hat in den letzen Monaten zugenommen bis hin zu "wenn nicht jetzt, dann halt eben nicht".
    Natürlich ein tolles Projekt, aber um die aktuelle Vision Frankfurts von einer Stadt für alle aufrecht halten zu können, zu "offensiv" :hallo:
    Die Möglichkeit das wichtige Klientel zu bedienen, das dieses Umfeld auch Urban in der Stadtmitte einnimmt sind Wohnhochhäuser besser geeignet! :)

  • zu 54: naja, beku_bus, hier sollte ja auch kein bezahlbarer Wohnraum vernichtet werden, sondern eine abgewirtschaftete Büroimmobilie in Wohnraum verwandelt werden, also ein Gewinn für alle am Wohnungsmarkt.


    Nur die Vermarktungsstrategie und vielleicht auch das Konzept waren selten blöd mit Verlaub. Die Nummer, die da abgezogen wurde, war einfach nur dämlich und wurde wohl auch deshalb nicht vom Erfolg gekrönt, weil so leicht durchschaubar: wer will/ kann schon 1 % vom Kaufpreis stiften für irgendwas, wenn er mit der Bank um eine vernünftige Finanzierung für die Wohnung kämpft. Und wer läßt sich aus der Reserve locken, wenn der Entwickler verspricht, Hausnachbar zu werden. Soll das ein Premium sein ? Dann die künstliche Verknappungsstrategie beim Internetauftritt und beim emailverteiler, als ob in Deutschland Wohnungen zugeteilt würden und man sich anstellen müßte ? Kein Wunder, daß da kaum einer ins Risiko gegangen ist.

  • Da der Bebauungsplan für's MA* nun doch geändert werden werden muss, verzögert sich der Baubeginn bei der Diamantenbörse – (hoffentlich nur) um ein weiteres halbes Jahr.
    Goldman hofft weiterhin, trotz der abermaligen Verzögerung, im Jahr 2013 zu eröffnen. Die Galerie Morgen nutzt die Gelegenheit für die Eröffnung eines Pop-up-Stores.


    Hier der Link zum kompletten Artikel auf journal-frankfurt.de:
    http://www.journal-frankfurt.d…_einzel&rubrik=7&id=13105

  • Hallo an alle,


    also ich interessiere mich erst seit kurzen für die Diamantenbörse. Hatte vor Ewigkeiten mal bei www.kapitalfokus.de was über die verschiedenen Diamantenbörse in Antwerpen, Frankfurt, Wien und Amsterdam gelesen und fand es sehr interessant. Und das Forum hier ist genial, wenn man mehr erfahren will über die Architektur...


    Was die Tatsache angeht, dass der Bau immer weiter verschoben wird, ist das nicht normal. Zum einen wird doch bei solchen Projekten nie pünktlich begonnen, wenn man mal bedenkt wie groß und umfangreich so eine Planung ist... und zum Anderen wieviele Menschen da mitarbeiten und wieviel da disskutiert werden muss, um nur eine einfache kleine Entscheidung treffen zu können.


    Btw. war schon jemand im Pop-up in der Diamantenbörse in Frankfurt? Lohnt sich ein Besuch? Finde ja das Thema Designermöbel spannend...
    Also wenn jemand schon dort war, vielleicht kann man ja dazu einen neuen Thread oder ähnliches aufmachen...

  • Projekt gescheitert

    Der Umbau der ehemaligen Diamantenbörse zu einem Wohn- und Geschäftshaus ist nach einem Bericht in der heutigen Druckausgabe der FAZ gescheitert. Der Projektentwickler Ardi Goldman sagte gegenüber der Zeitung, er verfolge sein Konzept nicht weiter. Damit wird das 1974 fertig gestellte Gebäude wohl ein Bürohaus bleiben.

  • Das ist mehr als schade und eine vertane Chance – die Ecke hätte dringend eine Revitalisierung nötig gehabt und von einer Belebung des Areals sicher profitiert.
    Der IST-Zustand ist wirklich übel und wird sich nun vorerst wohl auch nicht wirklich bessern. :Nieder: