Areal „Haus der Statistik“

  • Hmpf, die Lücke in der Mitte der Langfassade ist wieder zu, ohne dass der alte Fassadenschmuck angebracht wurde. Das finde ich fatal, denn damit fehlen die einzigen Elemente, die dieser Riesenwand früher ein wenig Struktur und Rhythmus gaben. Hinzu kommt: Wenn man so einen Brocken schon rettet, dann bitte wenigstens mit denkmalpflegerischem Anspruch. Will sagen, die Kunst am Bau gehört dazu – gerne restauriert und im selben Farbton wie die Platten an den kleineren Baukörpern. So hat man ihn gewissermaßen "entstuckt". Ärgerlich. (Aber vielleicht läuft es ja wie beim Haus des Berliner Verlags – dort hat man die abgebauten Schmuckteile der Fassade irgendwann auch wieder drangesetzt und aus einem öden Klotz wieder einen halbwegs interessanten Klotz gemacht.)


    Die Dachaufbauten werden Teil einer modernen Klima- und Belüftungsanlage sein. Finde es gut, dass die Technik wenigstens eingehaust wird, statt einfach offen auf dem Dach verteilt zu sein, wie das andernorts Usus geworden ist. Kann ich wesentlich besser mit leben als mit dem fehlenden Schmuck.

  • das Gebäude an der Mollstr. 4 wirkt schon deutlich angefressen:


    HdS2.jpg

    Es gibt doch noch etwas Fassadenschmuck.

    Die Kaffeetasse ist wieder angebracht worden:


    HdS3.jpg


    HdS1.jpg

    Alle Bilder von mir © Merlin

  • Sieht echt (n)ostalgisch aus. Schon ziemlich witzig und irgendwie auch cool.😎


    Ich nehme an, das die Girlanden dann auch noch kommen und es tatsächlich eine rekonstruierte Fassade wird - wie beim Schloss 😉.


    Mir gefällt es sogar besser als einige Bauwerke der letzten Jahre - zum Beispiel das scheußliche H4 Hotel.

  • Dieser Fassadenschmuck ist einfach nur unterirdisch so wie das ganze Gebäude.

    Berliner Städtebau, der ein System 30 Jahre nach dessen unrühmlichen Untergangs architektonisch verklärt und naive Ostalgie nährt, ist für mich einfach nur ein Armutszeugnis.

    Wenn es wenigstens städtebaulich von Relevanz wäre oder in irgendeiner Weise bedeutend, könnte man das noch für einzelne Gebäude nachvollziehen.

    Das ist aber nicht der Fall.

    Wir regen uns alle auf wie verblödet und naiv viele Amerikaner gerade auf dreisteste Weise unfassbares als völlig normal empfinden, während in Berlin seit Jahren Geschichtsverharmlosung und bewusste verfälschung betrieben wird, was die DDR betrifft.

  • Das Gebäude sieht im Prinzip genauso aus wie früher, nichts besonderes.

    Städtebaulich steht und fällt das Ganze durch die autobahnähnliche Schneise davor. Solange diese mit dem Tunnel nicht kleiner wird kommt hier niemals ein urbanes Gefühl auf.

    Ich fahre hier wie viele andere mit dem Fahrrad nur möglichst schnell durch. Man wird nur zu oft durch rote Ampeln aufgehalten.

  • Wird eh wieder verschoben, aber Meinungsfreiheit muss auch hier endlich mal geduldet werden. Diese spezifische Berliner Ideologie in Sachen Städtebau und gesellschaftliche Einstellung wie man zu leben hat ist auch Zeugnis dafür, warum unsere Stadt nicht funktioniert und niemals eine funktionierende Hauptstadt wird, sondern Armenhaus bleiben möchte. Da werden 500! MILLIONEN EURO verpulvert für das HdS wo anderswo solche Gelder für eine ganze Ansammlung von kommunalen Infrastrukturen ausgegeben werden. Da wird einem Schwindelig, einfach nur noch traurig. Das hat liebe Admins auch nichts mit "Welteeklärern" zu tun sondern mit Meinungsbildung, die hier sicherlich viele so sehen. Hier hätte ein komplett neues Quartier entstehen können, gemeinsam mit privaten Investoren, aber Berlin schiebt ja seine eigenen Probleme lieber anderen zu als selbst einmal zu reflektieren. So etwas wirds auch nicht geben, deswegen haben wir ja auch überall nur noch Baustellen. Es gibt kein "Wir" machen Stadt, sondern nach ideologischer Betrachtung, auch wenn's falsch ist, ist es doch richtig. 😇

  • Hier hätte ein komplett neues Quartier entstehen können, gemeinsam mit privaten Investoren

    Etwa wie in der Europacity?

    Wieso regt sich eigentlich niemand über die 215 "verschwundenen" Sozialwohnungen in

    der Europacity auf?


    Auf meinen Fotos sieht man ein hässliches Bürogebäude fürs Finanzamt,

    nicht mehr und nicht weniger.

    Es entsteht keine neue Stasizentrale.

    Auch ein privater Investor baut kein Finanzamt mit Jugendstilfassade.

    Das QH Track finde ich z.B. viel hässlicher.

    Im HdS gibt es wenigstens ne Kaffeetasse als Fassadenschmuck und 300 bezahlbare Wohnungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Merlin ()

  • Trotzdem bleibt die Frage, ob 500 Mio. für dieses architektonische Prachtstück in dieser Funktion angebracht sind, mehr denn je relevant.

  • Die letzte Kostenschätzung, die mir bekannt ist, stammt vom 4. März 2024. Damals sollte das Projekt 239 Mio Euro kosten. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die Kosten noch auf 500 Mio Euro steigen werden.

  • Wo kommen denn eigentlich die 500 Millionen an Investitionssumme her? Gibt`s da irgendwelche Belege für?


    Wenn überhaupt bezieht eine solche Summe doch wohl auf das ganze Areal. Und dort entsteht immerhin ein neues „Rathaus der Zukunft“ für den Bezirk Mitte und ein neues Finanzamt sowie ein gemischt-inklusives Raumprogramm für Bildung, Kultur und Soziales sowie der Neubau von 290 bezahlbaren Wohnungen und 17 Gewerbeeinheiten durch die WBM.


    Mag jeder selbst entscheiden ob das als "Verpulvert" durchgeht. Ich finde nicht!

  • Das hat liebe Admins auch nichts mit "Welteeklärern" zu tun sondern mit Meinungsbildung,. 😇

    Du redest von Meinungsfreiheit und schreibst einen Artikel dagegen. Fällt Dir das Paradox nicht auf. Demokratie ist es zum Beispiel zu ertragen das die Mehrheit anders entschieden hat. Jetzt gibt es andere Mehrheiten.
    Ich könnte auch schreiben mal gewinnt man und mal verliert man, wenn man das auf die eigene Meinung bezieht.

    Das ist doch eine Fähigkeit die uns abhanden gekommen ist. Deine Meinung in allen Ehren, bei diesem Gebäude teile ich Sie, aber nun wurde sich entschieden das Gebäude zu erhalten. DANN IST ES SO, zumal es keine Möglichkeit mehr gibt die Entscheidung rückgängig zu machen.

    Halten wir fest, es wird Entscheidungen geben, die gefallen mir, Siehe Schloss, Potsdamer Platz und es gibt Entscheidungen die finde ich falsch. Anschutz Areal oder auch auch Mediaspree.

    Als Demokrat ist Kontinuität und das gemeinsame Tragen von im demokratischen Prozess gefallene Entscheidungen wichtig für unser Land.

    Das kann so gut wie keiner mehr. Alle glauben, Sie wüssten es besser, Sie könnten es besser, man sieht es ja bei denen die dann an die Macht kommen (wenn auch nur regional) und sozusagen deren Inkompetenz alles schlägt was jemals dagewesen ist.

    Seiner Forderung Ausdruck zu verleihen heißt sich in der Demokratie zu engagieren und Minimum ist heute sein Kreuzchen zu machen.

  • Wenn es ums Geld geht, mal der Versuch einer neutralen Betrachtung. Der Abriss des ganzen Komplexes und ein anschließender Neubau hätte die in Rede stehenden angeblichen 500 Mio. sicher getoppt. Nun ist dat Dingen renoviert und kein Schandfleck mehr, immerhin. Die Kaffe-Tasse reißt es raus ;)

  • Mit dem kleinen Unterschied, dass dieser Umbau dann von privaten Investoren getragen worden wäre und nicht vom Steuerzahler.

    Und man hätte an dieser Stelle einen attraktiven Standort für Berlin geschaffen. Im Verbund mit einem wirklichen Neubeginn des Alex wie er ursprünglich geplant war und der Welt gezeigt hätte, dass Berlin nach vorne blickt, um Investitonen, Arbeitsplätze und höhere Steuern zu generieren, haben Frau Lompscher und ihre lieber Freundin Regina Lüscher es bekanntermassen vorgezogen lieber selbstverzwergend die Vergangenheit zu verklären.


    Anstatt darüber wird über angebliche verlorene 250 Sozialwohnungen in der Europacity schwadroniert, wie auch jemand hier gleich wieder anklagend bemerkt hat. Das ist so irrelevant, wenn man die ganze Gesamtausrichtung und Versäumnisse betrachtet, die so unendlich mehr Schaden anrichtet. Ebenso kommt der Senat reichtlich spät damit an. Wie kann sowas jahrelang durch das Gitter rutschen frage ich mich? Das ist wieder ein willkommenes Ablenkungsmanöver, um wieder die bösen Investoren allesamt in Bausch und Bogen zu verunglimpfen.

    Ach ja und so mittelmässig das Q Track sein mag, verglichen damit ist selbst das fassadengeschmückte Haus der Statistik eine Hundehütte. Qualtität der Materialien, technische Einbauten und Gestaltung, da liegen Welten dazwischen. Das reisst auch keine alberne Kaffeetasse mehr raus.


    Und für die 500 Millionen, das dieses sozialistische Vorzeigeprojekt 2.0 am Haus der Statistik mit unnötigen neuen Rathaus Mitte den Steuerzahler kostet, hätte man tausende Sozialwohnungen bauen können. Und die müssen nicht in Mitte sein.

    Für diejenigen, die Wohnungen suchen und keine Möglichkeiten haben auf dem freien Markt welche zu bekommen, wäre das wesentlich nötiger als dieses Showprojekt.

  • Abriss Mollstraße 4


    Der spektakuläre Abriss des ehemaligen Hotels eröffnet bereits jetzt neue Perspektiven.

    Die Neubebauung wird m.E. nach ebenso wie die weiteren geplanten Neubauten zu einem vielfältigen Quartier beitragen.


    [Bilder © bauhelmchen 2025]

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  • Die Neubebauung wird m.E. ebenso wie die weiteren geplanten Neubauten zu einem vielfältigen Quartier beitragen.

    Dem würde ich ja zustimmen, wenn anstelle des Hotels ein andersartiger Baukörper errichtet würde. Aber wenn ich mich recht erinnere, wird genau das gleiche Gebäude wieder hingestellt. Also nix mit "neuen Perspektiven". Schade...

  • @Wolke Eins, ja das stimmt leider aber das liegt nicht an dem Investor sondern an den "Experten" oder wie man die Verantwortlichen so nennt im Senat oder irgendwelchen Kommissionen.

    Der Investor des Neubaues wollte ein ganz anderes neues und auch höheres Gebaude an der exclusiven Ecke errichten, was der Ecke auch gut getan hätte. Wurde aber leider wie viel zu oft abgelehnt. Hätte ja das jetzige Gesamtbild verändern können.

    Mut zur Veränderung fehlt wirklich oftmals.

  • Vielfältiges Quartier? Abwarten. Etwas Kunst und Kultur bringen keine Vielfalt und schon gar keine Lebendigkeit, auch wenn's aus Berlin kommt. Dieses falsche Verständnis wie man eine Metropole/Stadt am Laufen hält, hat man bis heute nicht verstanden in Berlin - wichtig: Kunst und Kultur an erster Stelle.


    Natürlich ist jegliche Entwicklung am diesem Ort wichtig und notwendig, aber dafür braucht es mehr als die derzeitige ideologische Vision.

  • Oh ja. Minimalst entscheidet jetzt was falsch oder richtig, was vielfältig oder was monoton oder anti-urban ist. Bravo!

    Ansonsten kann ich den Dauernörglern nur empfehlen sich mal einzusetzen. So wie es die Akteure rund um' Haus der Statistik getan haben. Es muss einem nicht gefallen, aber die haben sich eingesetzt. Haben organisiert, haben kommuniziert. Sie haben am Entwicklungsprozess teilgenommen. Dazu muss man eben mal den Stock audm Ar..ziehen. . Es ist aber soviel einfacher sich aufzuregen statt mal selbst loszulegen. Und der Minimalist? - Der ist nur ein Tastatur-Hool, ein Loudmouth.

  • Ich darf dich daran erinnern dass wir - immer noch - eine repräsentative Demokratie sind. Es geht nicht darum, wer am lautesten schreit, sich gerne in der Öffentlichkeit produziert, die Zeit und das Ego hat, so etwas zu machen,

    sondern darum dass Menschen sich mit konkreten Problemen beschäftigen und unabhängig von eigenen Vor- oder Nachteilen, dann für die Allgemeinheit, der Kommune und Stadt unter Berücksichtigung von vielen Aspekten die beste Lösung präsentieren.


    Diese sogenannte Bürgerbeteiligung ist der grösste Feind einer prosperierenden Stadtentwicklung, das ist jedenfalls meine Meinung.

    Eigennutz und Populismus stehen dadurch immer im Vordergrund und die Ergebnisse sind dementsprechend. Und 95 Prozent der Bevölkerung nehmen daran eh nicht teil aus unterschiedlichsten Gründen. Das hat mit einen Arsch im Stock absolut nichts zu tun, sondern erwarten zu Recht, dass nicht ein paar Wutbürger oder Populisten sich der Sache annehmen, sondern Leute die im besten Interesse aller handeln.


    Andersherum ist es doch oft so, dass sie viele aufregen, wenn etwas Neues gebaut wird, aber hinterher jeder begeistert ist. Neues, Vernünftiges oder innovatives wurde noch nie von irgendwelchen empörungsgesteuerten Nachbarn befördert.


    Wenn es danach ginge, gäbe es kein einziges Hochhaus, keine einzige Ubahn, kein Grossprojekt oder sonstwie irgendwas, was eine Stadtentwicklung möglich macht.