ich vermute mal dass läuft dann wohl eher unter nicht Beachtenswert oder keinen Blick wert bei den Touris hinaus,
Das ironische an der Sache ist ja, dass genau das Gegenteilige der Fall ist. Ein saniertes HdS ist eben keine gewöhnliche Platte sondern ein repräsentativer Bau, der zusammen mit dem Haus des Lehrers den Endpunkt der Achse Frankfurter Tor-Alexanderplatz bildet, die ja nun an interessanten und architekturhistorisch relevanten Gebäuden nicht arm ist.
Den Erhalt dieses Gebäudes zu befürworten heißt auch nicht gleich, dass man in Ostalgie schwelgt, geschweigen denn, dass dies irgendeine wertende Einstellung gegenüber dem politischen System der DDR sein muss. Das in der DDR viel gebaut wurde, was getrost in die Kategorie "kann weg" eingeordnet werden kann, ist sicherlich kein kontroverser Standpunkt. Aber grade im Bereich Karl-Marx-Allee und z.T. Alexanderplatz stehen die Prototypen der Ostmoderne die sehr wohl für Berliner und besonders für Touristen von großem Interesse sind. Der architektonische Mix, quer durch die Zeit und durch politische Systeme, ist doch einer des wesentlichen Aspekte die diese Stadt so interessant machen.
Außerdem habe wir in diesem Thread mal wieder festgestellt, dass neben dem Aussehen auch die Nutzung eines Gebäudes ausschlaggebend für dessen Anziehungskraft ist. Und auch hier sehen wir im Nutzungskonzept wieder genau die Aspekte, die Berlin für Berliner und Außenstehende so attraktiv gemacht haben: Kunst, Kultur, funktionale und soziale Mischung, kreative Konzepte, Experimente, Freiheit... Was zur Zeit an vielen Orten verloren geht wird hier an zentraler Stelle bewusst aufgebaut. Das sind die Touristenmagneten, nicht Saturn oder 130 Meter Schießscharten-Fassade.