Areal „Haus der Statistik“

  • Das schöne Wetter der aktuellen Tage hat mich heute ebenfalls zu den Bautätigkeiten auf dem Areal zwischen Otto-Braun-Straße und Berolinastraße geführt. Am Kopfbau an der Karl-Marx-Allee schreitet das Abrüsten etagenweise voran, je nach Fortschritt der Anbringung der Fassadenelemente. Die gelben Aufsatzelemente wurden jedoch nochmals entfernt und fehlen für einen gesamtheitlichen Eindruck.


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    Beim Haus am Zentrum laufen die Arbeiten im Erdgeschoss unvermindert weiter.


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    Von der Berolinastraße aus wird ersichtlich, dass auf der Hofseite die Fassaden nahezu vollständig fertiggestellt sind und lediglich am Kopfbau noch die Arbeiten abgeschlossen werden müssen.


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    Das Haus der Materialisierung ist ebenfalls vorbereitet für die erforderliche Entkernung bzw. den vollständigen Abbruch.


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    Die Tage des nördlich angrenzenden Flachbaus sind inzwischen auch gezählt. Die weißen Säcke deuten an, dass hier schon zahlreiche gesundheitsgefährdende Baustoffe entfernt worden sind.


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    Und beim Nachbarbauvorhaben an der Mollstraße ist der Mittelteil des Bestandsbaus vollständig abgebrochen, wobei das Abbruchmaterial zurzeit zerkleinert und nach Fraktionen getrennt wird. Es folgen dann die beiden Treppenhauskerne samt Anhang. Interessant ist, dass der umliegende, spärliche Baumbestand nicht innerhalb der Fällperiode gerodet worden ist. Das spricht wohl für einen Erhalt, sofern die Neubautätigkeiten dieses Jahr auch beginnen werden.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 05.03.2025 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

  • Das Gebäude an der Mollstraße ist fast weg:


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    An der Otto-Braun-Straße 70 wird der Eingang und die Außenanlagen fertiggestellt:


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    der Eingang heute Nacht und bei Tag:


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    Das Haus A wird weiter abgerüstet:


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    Alle Bilder von mir © Merlin

  • Mir gefällt dieses Stück Stadtgeschichte gut. Ich finde es mittlerweile auch gar nicht mehr problematisch, dass der Mittelbau puristisch zwischen den beiden Kopfbauten erscheint. Zusammen mit dem geplanten Hochhaus und den Neubauten hinter dem HdS erwarte ich ein lebendiges Viertel direkt am Alex. Gute Entwicklung.


    Erster Absatz gelöscht, der bezog sich auf einen unqualifizierten ins Off verschoben Post.

  • Unter den Blicken interessierter Passanten wurde heute der Abbruch des letzten Treppenhauses der Mollstraße 4 fortgesetzt.


    [Bilder © bauhelmchen 2025]

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    Auch der benachbarte Flachbau (hier links im Bild) auf dem Gelände des "Hauses der Statistik" ist schon angeknabbert.

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  • Auch wenn die anonyme Moderation, mit frotzelndem Kommentar wie „ bischen mehr Niveau war nich drinne wah“ sich zum canceln einer weniger enthusiastischen Betrachtung dieses Bauvorhabens bemüßigt fühlt, sehe ich die Perspektiven für dieses Projekt trotzdem längst nicht so Rosig wie von einigen hier im Treat herbeiimaginiert.


    1. Bauträger der neuen Wohnungen, mit Verpflichtung zum unteren Miet-Preissegment - ist die kommunale WBM.


    Jene Wohnungsbaugesellschaft die wie schon schon an der Fischerinsel ersichtlich, Stadt-und Lebensräume eher technisch entwickelt und betrachtet und bisher eher wenig Sinn für urbane Dynamiken oder ästhetische Räume zeitigt.


    Man braucht sich nur mal den verheerenden Leerstand, Sanierungsstau und die verräterischen Hinweistafeln in den Schaufenstern der Arkade am Nikolaiviertel in der Rathausstrasse anschauen - ein echtes Bild des Jammers mitten im Zentrum, ausgerechnet an einem touristischen Hotspot.


    Was soll man da ausgerechnet bei einer zu recht gering geschätzten, architektonischen Hinterlassenschaft wie dem HDS, die baukünstlerisch anspruchslos, städtebaulich problematisch und historisch unbedeutend ist, eigentlich Großartiges erwarten.


    M.W. hat man hier ja nicht mal ne hist. Latrine ausgegraben die man flexibel in den Hof hätte eindekorieren können um sich irgend eine Bedeutsamkeit des Ortes einzureden.



    2. Hier sollen persp., neben preiswertem und entsprechend gestalteten Wohnraum, Räume für Bürokraten und Finanz-Beamte das Milleu prägen. Welchen Input gibt diese Mischung eigentlich einem sehenswertem urbanen Quartier?

    Welches Leben wird hier in den Betonhof projeziert ? Bleibt das Ganze Attraktionsangebot jenseitig von der vorhandenen und ausgebauten Architektur bei den politisch gepamperten Kunstraumaneignern?

    Die können sich nun zukünftig mit der gebotenen arch. und soz. Inspiration aus dem umgebenden Umfeld aufs fruchtbarste auseinandersetzen ?


    3. Das scheint nach meinem langjährigem Eindruck ein eher äußerst unattraktiver Stadtraum aus geringstattraktiver architektonischer Kondition mit übersichtlichem inhärentem Verweilangebot zu sein, der durch die Verkehrssituation und die Konkurrenz des Alex als Verkehrs und Einkaufsknotenpunkt in seiner Insellage und seinem sterilen Aufputz schwerlich außenstehende magnetisieren wird.


    Das ist meine persönliche Einschätzung eines für mich völlig fragwürdigen Projektes mit einer ganzen Reihe von Geburtsfehlern mit dem man nun ohne Zweifel leben und arbeiten muss. Das einzige was mich an dem ganzen Baul. Rahmen überhaupt entzückt ist die Rückkehr der kaffetasse. und der Abriss des Hotels

    2 Mal editiert, zuletzt von Endell () aus folgendem Grund: Zeichensetzung

  • Naja... Du hast in deinem gelöschten Kommentar von Andersdenkenden als "Gören" gesprochen, die "aufgefressen und ausgeschissen" werden. Weiß ich nicht, ob man sich dann selbstmitleidig als gecanceltes Opfer stilisieren muss. Man kann "weniger enthusiastische Betrachtungen" ja auch konstruktiv gestalten.


    Was ich zum Beispiel wesentlich interessanter finden würde, als diese leierkastenartige Dresche, wären Alternativvorschläge. Bonuspunkte gibt's, wenn das Ganze auch noch halbwegs realistisch umsetzbar wäre.


    Was für das aktuelle Projekt spricht:

    1. Der Bestand wird erhalten und saniert, Abrisse gibt es nur punktuell, wenn nötig.
    2. Architektonisch und städtebaulich ist das Vorgehen rücksichtsvoll, stringent und stimmig, da das Areal den westlichen Abschluss der Achse Alexanderplatz-Frankfurter Tor bildet, die viele Prototypen der Ostmoderne beherbergt.
    3. Es wird nachverdichtet.
    4. Eine belebende, gemischte Nutzung wird - zumindest vorerst - gefördert

    Selbstverständlich kann man die Architektur persönlich bis hin zur Verabscheuung schlecht finden. Die Nachkriegsmoderne im Allgemeinen entspricht offensichtlich nicht dem aktuellen Zeitgeist, aber das sind halt auch Trenderscheinungen. So wie man in den 50gern begeistert den Stuck abgekloppt hat, der wilhelminische Stil in der Gegenwart als die einzig wahre Rettung der deutschen Stadt angesehen wird, so gelten die Überbleibsel der Ostmoderne in zwanzig Jahren vielleicht als die coolsten Gebäude überhaupt. Für viele aktuell nicht vorstellbar, aber irgendwann dreht der Wind halt immer.


    Und noch ein weiterer Aspekt: Dieser Thread ist voll von Vorverurteilungen der umfassendsten und härtesten Art. Da frage ich mich schon, auf welcher Grundlage das eigentlich geschieht. Das Areal ist doch noch weit von einer Fertigstellung entfernt.

    Einmal editiert, zuletzt von JimmyMcGill () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Es tut mir leid wenn die Lesekompetenz bei Einigen nicht ausreicht oder man mit Überspitzungen und alternativen Schreibweisen von etablierten Redewendungen wie „ Die Revolution frisst ihre Kinder „ nicht umgehen kann und sogar übereifrig, völlig Sinnentstellt frei und verkürzt zitiert damit man die getroffene Aussage auch ja missversteht.


    Es verbindet sich mit dieser Redewendung allerdings keine Forderung zum gefressen werden sondern eher eine metaphorische Befürchtung, resp. Prophezeiung des Scheiterns an den Bedingungen eines Gefüges das man man zuvor gegen eine bestehende Ordnung durchgesetzt hat.


    Man muss nun mal die mentalen Veränderungen des Ortes, die mit der Sanierung und den erweiterten Nutzungsprofilen verbunden sind, einpreisen.


    Das kreative Fluidum wird natürl. in einer satten, sterilen Umgebung nicht mehr das gleiche sein, das wird sich selbstverständlich auch auf das Künstlerische Produkt, seine Attraktion und seine Ausstrahlung am Ort auswirken.


    Es ging also damit schon inhaltlich, keinesfalls, wie behauptet um das Abwerten von Andersdenkenden. Schade dass man offenkundig mit vergniauds Ausspruch nichts mehr anfangen kann .


    Die Kritisierte Transformation des Wortes „Kinder“ In „Gören“ ( scherzhaft ein kleines unartiges Kind)ist hingegen in erster Linie eine Spiegelung, der Art und Weise wie hier eine Mikro-Klientel, städtischen Raum erfolgreich für sich durch eine illegale Besetzungsinitiative reklamiert und derartig recht bekommt dass nun ein inkludierendes Städtisches Bau-Programm im Nachgang ihrer dreisten anarchischen Geste geplant wird.

    Der 1. Akt dieses BVs hat damit ein gehöriges Haut Gout, weil man scheinbar bei aller Dreistigkeit, nur polit. Konform und nützlich sein muss um egoistische Interessen mit Applaus erfolgreich durchzusetzen.


    Wenn wir von erhaltenswerter Nachkriegsmoderne sprechen fällt mir nun mit Sicherheit nicht der nichtssagende Zweckbau für Systembürokraten der DDR ein, sonst stünde das Objekt sicher mit genügend Argumenten unter Denkmalschutz, zu dem es offensichtlich bei aller gewohnten polit. Grosszügigkeit des berl. Denkmalschutzes zum DDR Bauerbe nicht gereicht hat. Da bringt es auch nichts auf ein „cool“ in 20 Jahren zu spekulieren / was ja dann wohl bestenfalls auch nur Trend sein würde wovon ich ob der überzähligkeit,qualitätlosigkeit und anregungsarmut nun schwerlich ausgehen kann.


    Der Block bleibt zuallererst eine Nichtssagende austauschbare Struktur aus der Betonspritze, für die sich problemlos, vielfach geäußert bessere Alternativen oder gravierendere vorteilhaftere Deformationen zu Gunsten urbaner athmossphärischer Nahbarkeit und sensueller Stimulation angeboten hätten.


    Der historische Wert als sogenannter (für mich nicht erkennbarer oder belegbarer) Prototyp der Ostmoderne ist unter Wegfall der Gestaltungselemente und mit mit der Tunke aus WDVS Giftmüll äusserst unglaubwürdig.


    Die weithin kritische Betrachtung und Missliebigkeit der Nachkriegsmoderne ist m.E.n. Jenseits von irgendeinem vermuteten Trend.


    Das Fremdeln und die Ablehnung dieser Architektur, erst recht wenn es sich um invasive, polit oktroyierte Architektur und Stadtplanung handelt, war immer da. besonders der Nachkriegsmoderne hängt dies weithin bis heute als Erbmakel nach. Es wurden eben nicht nur einfach Trümmergrundstücke besiedelt, sondern auch per ordre, Denkmale zerstört und Flächenabriss betrieben. Diesen städt. Gedächtnis-, Ansehens- und identitätsverlust für städtebaul Experimente, Massenuniformierungen, Fixe Ideen zu staatl Repräsentation, und eine insgesamt korrupte Baukultur hat man der Nachkriegsmoderne vor allem in ihrem Wirken der 60er, 70er bis heute nachhaltig nicht verziehen und es gibt nur äußert wenige Bsp die überhaupt irgendeine Wertschätzung außerhalb der akademischen Blase genießen.


    Die in der Zeit äquivalent, entwickelten archi. gestalteten modernen Stadträume funktionieren bis heute nicht.


    Sie sind überdies bezogen auf die persp. Veränderungen in Verkehr, Digitalisierung, Konsum, Leben und Kultur anders als der traditionelle, bürgerl. geprägte städt. Mischraum völlig ungeeignet und kollabieren zusehends in die urbane Lebensuntüchtigkeit, für die man sich nun irgendwelche halbgaren Belebungs und Stabilisierungskonzepte in irgendwelchen Problemzirkeln ausdenken muss.


    Beim HDS kann ich mir leider nicht vorstellen dass es anders würde als an der Leipziger Straße mit ihren leeren Ladenlokalen, der Reizlosen Flanierstrecke, der baulich anonymisierenden Tristesse und der spärlichen Resonanz auf die ambitionierten „Kulturräume“ die es mit trendiger Neuentdeckung von „lost and failed Städtebau“ versuchen und sich nun hinter vergilbten Gardinen verstecken damit man exclusiv und bedeutsam erscheint.


    Ich kann trotz zahlreicher Städtebaul und stadtstruktureller Projekte in dieser Stadt nicht ein BSp finden dass den projektierten. Ambitionen zu einem gelungenen urbanen quartiersbild gerecht geworden wäre.


    Vielleicht ist der Einsruck des gewohnten Scheiterns bei manchen mittlerweile so verfestigt dass sich da eine gewisse Ermüdung Begeisterungslosigkeit oder auch Missmut gegenüber dieser Art von lokalpolit. Posaunenprojekten äußert.

    3 Mal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Gut, ich denke wir können festhalten, dass wir in der Sache weitestgehend anderer Meinung sind, was für mich auch völlig in Ordnung ist. Deine Ermüdung kann ich zum Teil nachvollziehen, angesichts vieler BV, die irgendwie hinter den Erwartungen zurückbleiben. Das betrifft aber leider viele Szenarien und daher würde ich nochmal zu meiner eigentlichen Frage zurückkommen: Was wären denn an dieser Stelle eine gute Alternative zum gegenwärtigen Vorgehen?


    Private Investoren haben sogar noch viel mehr mit Baukosten und aufgeblähten Normen zu kämpfen. Da hätten wir wahrscheinlich Waschputzkisten mit aufgemalter Fassadenstruktur, Fallrohren und Ortgangblechen bekommen. Im Erdgeschoss dann dieselben 08/15-Filialen, die schon 500 Meter weiter zu finden sind.


    Was hättest du denn an der Stelle gerne gesehen?