Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt III/Bauthread)

  • Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt III/Bauthread)

    Fortsetzung von Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt), Teile I & II. Diesen Thread auch bitte als reinen Bauthread begreifen.


    Grundsatzdiskussionen bitte hier.


    Am 02.02.2010 fand die Grundsteinlegung für das Megaverkehrsprojekt statt. Damit ist offiziell der Bau von Stuttgart 21 begonnen. Die Zeremonie wurde begleitet von lautstarkem Protest der Projektgegner.


    Quelle: StZ-Online


    Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt) in Kürze:


    • Vollständige Neuordnung und Modernisierung des Bahnknotens Stuttgart, Wiki-Grafik Bestand , Wiki Grafik S21
    • Umwandlung des Stuttgarter Hauptbahnhofs von einem Kopfbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof, Architekt: Christoph Ingenhoven
    • Verlegung Gleiszuführungen von/zum Bahnhof von/zu allen Seiten in schnell befahrbare Tunnel. Hierdurch werden die dann nicht mehr benötigten Gleisflächen (ca. 100ha in Innenstadtlage) zur städtebaulichen Entwicklung frei ("Städtebauprojekt Stuttgart 21" mit Flächen A1-3, B und C1 und C2)
    • Ringschluss des Bahnnetzes (größtenteils in Tunneln) im Stadtgebiet mit neuem Abstellbahnhof in S-Untertürkheim
    • Neue S-Bahnstation Mittnachtstraße (Rosensteinviertel)
    • Neuer Flughafen-, Messe, Fern- und Regionalbahnhof ("Filderbahnhof"), Fahrzeit S-Hbf zum neuen Filderbahnhof ca. 8min. mittels des 9,5 km langen Fildertunnels
    • Anbindung an die neue Schnellfahrstrecke Wendlingen - Ulm
    • Offizielle Kostenschätzung S21 derzeit: 4,088 Mrd. EURO; Update 2013: einschließlich Risiken bis zu 6,5 Mrd. EUR (hiervon Bau des neuen Tief- und Durchgangsbahnhofs ca. 300 Mio. EURO)
    • Offizielle Kostenschätzung SFS Wendlingen - Ulm: 2 Mrd. EURO (Update: Mind. 3 Mrd. EUR)
    • Fertigstellung: ca. 2019


    Links mit ausführlichen Informationen:


    Wiki S21
    StZ-Dossier S21
    Projektwebsite "Das neue Herz Europas"
    Website führender S21-Gegner/K21-Befürworter ("Kopfbahnhof 21")


    Bauarbeiten demnächst:

    • Gleisvorfeld (Vorfeld um 120m verschoben, Platz für Baugrube Tiefbahnhof, zunächst Gründungsarbeiten, Signaltechnik, provisorische Zugänge zu Bahnsteigen etc. in 2010, Fertigstellung gesamt bis 2012)
    • S-Bahn-Tunnelrampe vom 01.05. bis 19.07.2010
    • Verlegung Nesenbachdüker in Kürze
    • Abriss Seitenflügel Nord (Herbst 2010) und Süd (Ende 2010)
    • Aushub für Tiefbahnhof (zwischen 2010 und 2012), Fällen von 280 Bäumen im Schlossgarten
    • Tunnelbohrungen Fildertunnel ab 2011
    • Tunnelbohrungen Richtung Feuerbach noch unklar
    • Verlegung Stadtbahnstationen Staatsgalerie und Türlenstraße in den nächsten 2 Jahren


    Schaubild (.pdf) der StZ


    Quelle: StZ-Online

  • Anlässlich des Baubeginns fasst die Süddeutsche Zeitung das Projekt und die damit einhergehenden Querelen in einem Artikel unter dem sinnigen Titel "Im Tunnel der Angst" zusammen.


    Bitte wenigstens Inhalt stichpunktartig zusammenfassen. Wir sind keine Linksammlung.

    Einmal editiert, zuletzt von OllaPeta () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Auf der Projektseite ist seit heute ein nettes Filmchen über die Fahrt von Ulm nach Stuttgart zu sehen.


    Hier gibts zusätzlich zu Wagahais Infos noch ein paar Details zum ersten Bauabschnitt (Verlegung des Gleisvorfelds):

    • 61 Bauphasen, davon 37 im Jahr 2010, 17 im Jahr 2011 und 7 im Jahr 2012


    • Arbeiten finden überwiegend nachts und an Wochenenden statt


    • Von der LBBW und der Cannstatter Straße führen zwei Zugänge, aus dem Bonatzbau zwei Stege über die Baugrube zum neuen Querbahnsteig


    • ab März gibt es einen Ersatzfahrplan für die Zeit der Sperrung des S-Bahn-Tunnels, außerdem wird darüber mit Plakaten, Spanntransparenten und Memokarten in den Zügen aufmerksam gemacht
  • Ich bin wirklich sehr froh noch rechtzeitig umziehen zu können... denn auf diejenigen, die auf Stuttgarter Züge angewiesen sind, werden zumindest in diesem Jahrzehnt noch sehr lange Wartezeiten zukommen.
    Den Rest werden wir sowieso nicht mehr miterleben, es bleibt die Hoffnung für unsere Nachkommen. :)

  • @ Thomas1893:


    Auf der Projektseite ist seit heute ein nettes Filmchen über die Fahrt von Ulm nach Stuttgart zu sehen.


    Bei 4:20 sieht man gut wie eng die Bahnsteige sind:
    2 Leute tratschen genüsslich und einer der beiden muss wegen des engen Bahnsteiges schon im Sicherheitsbereich stehen. Und bei 4:12 steht ein kofferähnliches Gebilde wegen des begrenzten Platzes schon fast an der Bahnsteigkante. :nono:
    Man wird schon wissen warum man im Video keinen HVZ Betrieb zeigt. An den Bahnsteigen ist ja im Video weniger los wie an einen kleinen Vorstadtbahnhof.

  • Super Film. Aldinger Wolf haben wirklich klasse Arbeit abgeliefert.


    fehlplaner
    Nach Ansicht des Filmchens: Kann es sein, dass die Bahnsteige breiter sind als jetzt? Ach, deswegen reitest Du immer auf den S-Bahnbahnsteigen rum. Jedenfalls ist da genug Platz.

  • Dem muss ich zustimmen.
    Also ich finde die Bahnsteige jetzt auch nicht so eng.
    An den Treppenaufgängen sind sie an eigentlich jedem Hauptbahnhof eng. Auch in Hamburg HBF sind die da nicht viel breiter, aber da hält man sich ja normalerweise nicht auf, sondern in den Wartezonen und vor den Treppenaufgängen.


    Also, für mich wurde dieses Argument nun revidiert.

  • Was allerdings explizit auffällt: wer nicht auf der Magistrale liegt scheint die berüchtigte Karte gezogen zu haben. Dem Ulmern schiebt man damit ein gutes dutzend neuer Tunnel und Brücken rein, wir Reutlinger dagegen werden wohl schon um die magere IC-Strecke bangen dürfen. Gibt es also irgendwelche Ansätze, das auch andere Regionen von diesem Vorhaben profitieren werden?

  • @ Wagahai, Kampfzwerg:


    Ich weiß ja nicht wie ihr das sieht, aber die Kapazität einer Infrastruktureinrichtung misst man nicht an der breitesten, sondern an der engsten Stelle. Und das ist definitiv an den Treppenabgängen. Und da ist der heutige HBF einfach deutlich breiter.
    Und zum angeblich engen Hamburger HBF muss ich sagen das der Platz neben den Treppen dort deutlich breiter ist wie man auf den unteren Links sehen kann:
    http://upload.wikimedia.org/wi…Hamburg_hbf_30-6-2003.JPG
    http://www.railpictures.net/im…2/9/7/4297.1185703200.jpg



    Neall:


    Gibt es also irgendwelche Ansätze, das auch andere Regionen von diesem Vorhaben profitieren werden?


    Da kann nur eine großangelegte Neid-Kampannie helfen.
    Aber sonst kann man sich eher auf Verzögerung wichtiger Projekte gefasst machen da Geld, auch wenn das die S21 Befürworter immer bestreiten, nur 1x ausgegeben werden kann. Aber für S21 werden ja alle störenden Naturgesetze usw. außer Kraft gesetzt. So wurde ja jüngst bestritten das im 23.000 Einwohner Ort Stutensee Häuser stehen...


    Hier wird das mal wieder bestätigt (diesmal von Michael Holzhey von der Berliner Schienenverkehrsberatung KCW): http://www.ftd.de/unternehmen/…tuttgart-21/50069379.html

    2 Mal editiert, zuletzt von fehlplaner ()

  • fehlplaner
    Und das ist definitiv an den Treppenabgängen. Und da ist der heutige HBF einfach deutlich breiter.
    Kann ich nicht bestätigen. Hast Du denn keine Zahlen?


    Und zum angeblich engen Hamburger HBF muss ich sagen das der Platz neben den Treppen dort deutlich breiter ist wie man auf den unteren Links sehen kann:
    Deutlich scheint mir das nicht. Zahlen?


    Da kann nur eine großangelegte Neid-Kampannie helfen.
    Das merkt man. Wenn Argumente ausgehen, hilft offenbar nur noch Regional- und Sozialneid.


    Aber für S21 werden ja alle störenden Naturgesetze usw. außer Kraft gesetzt. So wurde ja jüngst bestritten das im 23.000 Einwohner Ort Stutensee Häuser stehen...
    Ja, das ist jedenfalls dichter besiedelt als Hongkong, wie wir auf GoogleMaps schon gesehen haben.


    Hier wird das mal wieder bestätigt (diesmal von Michael Holzhey von der Berliner Schienenverkehrsberatung KCW):
    Und bezeichnender Weise immer von den gleichen (wenigen) Personen (gähn), alle schön verbunden mit VCD, BUND, Grünen, Pro-Bahn... Und alle haben sie etwas anderes studiert als Ingenieurswesen (Mal Volkswirt, mal Psychologe, mal Sozialarbeiter, mal Künstler), alles natürlich "unabhängige" Experten.
    Herr Holzhey im Besonderen berät offensichtlich fast ausschließlich regionale ÖPNV-Betriebe, so dass er sich ganz im Sinne seiner Kunden dafür ausspricht, dass die öffentlichen Budgets eben weg vom Fernverkehr, und hin in den ÖPNV fließen. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing - leicht gemacht.

  • das in den Artikeln immer nur der eine Michael Holzhey als Gegener zitiert wird ist eigentlich ein sehr gutes Zeichen für Stuttgart21. Wäre wirklich was dran, dann würden sich auf jeden Fall noch mehr Fachleute melden.


    Ich kann im Hamburger Bahnhof auch keine signifikant breiteren Durchgänge sehen. Außerdem ist der Film von Aldinger und Wolf zwar toll gemacht, jedoch ist hier auch nicht sicher, ob alles ganz maßstabsgetreu ist.


    Gibt es also irgendwelche Ansätze, das auch andere Regionen von diesem Vorhaben profitieren werden?


    Ob Brücken und Tunnels erstmal so erstrebenswert sind, ist sicherlich fraglich. Verkürzen sich nicht auch die Fahrzeiten von Reutlingen zum Flughafen deutlich? Das kann den Standort Reutlingen stärken. Zudem kann eine gute Anbindung der Landeshauptstadt für das Land Baden-Württemberg insgesamt nur positiv sein.

  • Mir als ehm Nichtschwabe fällt da ein ganz anderes Problem auf. Um die innerbayrischen Konflikte zwischen Franken und Bayern ("Nord und Südbayern" also) zu besänftigen hat man 3,2 Milliarden Euro in die NBS zwischen München und Nürnberg investiert. Für eigentlich marginale Fahrtzeitgewinne gegenüber einer vergleichsweise billigen Ertüchtigung der "alten" Strecke über Augsburg - dazu um den Preis die Stadt Augsburg mit 265.000 Einwohnern (+ nochmal fast 400.000 im westlichen Landkreis Augsburg und östlichen Landkreis Aichach-Friedberg die Augsburg umgeben) von dieser ICE Strecke komplett abzukoppeln. Ein Ballungsraum mit ca. 750.000 Einwohnern wurde wie ein Straßendorf abgekoppelt. Für viel Geld hat sich die Fernverkehrsanbindung der bayrischen Bevölkerung verschlechtert. :daumen:


    Außerdem, natürlich auch nur eine "Nebensächlichkeit", führt diese europäische "Magistrale" von Stuttgart über Ulm nach München eben auch über Augsburg! Dementsprechend wird auch gerade die Bahnstrecke München-Augsburg vier bis sechsgleisig (!) ausgebaut, aber östlich von Augsburg in Richtung Ulm passiert auf absehbare Zeit rein gar nichts. Warum wohl? Weil die 3,2 Milliarden halt woanders verbaut wurden. Die Württemberger hätten hier deutlich mehr Druck auch in Richtung München machen müssen. Denn so, wenn ab der bayrischen Grenze auf einmal die Ausbaustrecke stoppt, ergibt das Projekt wirklich wenig Sinn, auch im Rahmen dieser "europäischen Magistrale" die ja per se durchaus sinnvoll ist wenn man zu PKW und Flugzeug eine attraktive Alternative per Bahn bieten will.

  • bayer
    Bei einer halben Stunde (bzw. 60min. für Regionalverkehr, Quelle: Wiki) Zeitgewinn spricht man gemeinhin nicht von marginalem Zeitgewinn.


    Für viel Geld hat sich die Fernverkehrsanbindung der bayrischen Bevölkerung verschlechtert.
    Gehören Nürnberger, Ingolstädter und Münchner nicht zur bayrischen Bevölkerung? Es ist alles schon ein wenig komplexer.
    Außerdem geht es nicht nur um Bayern. Ich etwa muss relativ oft von Frankfurt nach München. 3 Stunden mit dem ICE sind da im Vergleich zu anderen Routen und Verkehrsmitteln ein sehr attraktives Angebot.


    Denn so, wenn ab der bayrischen Grenze auf einmal die Ausbaustrecke stoppt, ergibt das Projekt wirklich wenig Sinn, auch im Rahmen dieser "europäischen Magistrale" die ja per se durchaus sinnvoll ist wenn man zu PKW und Flugzeug eine attraktive Alternative per Bahn bieten will.
    Da kann man nur hoffen, dass die Bayern für die eigentliche Bundesaufgabe ebenfalls aus der Landeskasse etwas dazuzahlen, vom Bund ist nämlich auch weiterhin nicht viel zu erwarten.


    S21 ist aber natürlich auch trotz der bayrischen Bummelstrecke sinnvoll.

  • In die Wikipedia kann jeder eintragen was immer er will. Fakt ist dass dieser "Fahrtzeitgewinn" nur herbeiphilosophiert werden konnte indem zuletzt die Fahrtzeiten über Augsburg deutlich länger waren als noch in den 1970ern. Außerdem müsste bei einem seriösen Vergleich ein Ausbau der Strecke über Augsburg mit einem Neubau verglichen werden, sonst sind es in der Tat Äpfel und Birnen. Die Anbindung von was an was? Spätestens wenn ein Münchner mal woanders hin will als nach Nürnberg wird er das auch so sehen.


    Für die Mehrzahl der Bahnfahrer und Bürger hätte man mit der gleichen Summe in die Strecke über Augsburg + durchgehender Ausbau von München über Augsburg nach Ulm + Schaffung der überfälligen Verbindungen in's östliche und südliche Ausland (wäre alles grob für den selben Preis "zu haben" gewesen!) wesentlich mehr verbessern können.


    Die Fahrtzeit FFM-Muc würde auch dann, gemeinsam mit "Stuttgart 21", übrigens nur 3 Stunden betragen, übrigens dauert auch aktuell die Fahrt mit dem ICE über Stuttgart, Ulm und Augsburg von FFM nach Muc nur 3:43. Ohne "Stuttgart 21" und Ausbau Ulm-Augsburg-Muc. Umsteigefrei.

    4 Mal editiert, zuletzt von bayer ()

  • bayer
    In die Wikipedia kann jeder eintragen was immer er will.
    Nein, auch das ist nicht ganz so einfach. Da wird in Zweifel gezogen, nachgewiesen und immer wieder diskutiert, was reinkommt, wenn ich das recht verstanden habe.


    Aber wenn Du als Baier nur der SZ Glauben schenkst:
    Fahrzeit zwischen Nürnberg und Ingolstadt auf halbe Stunde verringert, von Nürnberg nach München auf 65 Minuten.
    Quelle: SZ-Online, unten


    Fakt ist dass dieser "Fahrtzeitgewinn" nur herbeiphilosophiert werden konnte indem zuletzt die Fahrtzeiten über Augsburg deutlich länger waren als noch in den 1970ern.
    Fakten sind ja bekanntlich einem Nachweis zugänglich. Bühne frei.


    Außerdem müsste bei einem seriösen Vergleich ein Ausbau der Strecke über Augsburg mit einem Neubau verglichen werden, sonst sind es in der Tat Äpfel und Birnen.
    Dann hat sich aber doch nichts "verschlechtert", sondern es wurde eben nur einer anderen Neubauroute der Vorzug gegeben.


    Denkst du Bayern bestünde nur aus München und als "Unterzentrum" noch Nürnberg? So dass alle Nürnberger ausschließlich nach München wollten bzw. umgekehrt?
    Nein, Du schriebst: Für viel Geld hat sich die Fernverkehrsanbindung der bayrischen Bevölkerung verschlechtert.


    Trifft das auf die Nürnberger/Ingolstädter/Münchner (ca. 25% der bayrischen Bevölkerung; zum Vergleich: Region Augsburg: ca. 6,25%) auch zu?


    Bitte ankreuzen:
    Ja ( )
    Nein ( )


    Für die Mehrzahl der Bahnfahrer und Bürger hätte man mit der gleichen Summe in die Strecke über Augsburg + durchgehender Ausbau von München über Augsburg nach Ulm + Schaffung der überfälligen Verbindungen in's östliche und südliche Ausland (wäre alles grob für den selben Preis "zu haben" gewesen!) wesentlich mehr verbessern können.
    Das glaube ich kaum, auf eine Aufschlüsselung der Kosten (inkl. entsprechende Preissteigerungen) freue ich mich aber natürlich.

    Die Fahrtzeit FFM-Muc würde auch dann, gemeinsam mit "Stuttgart 21", übrigens nur 3 Stunden betragen, übrigens dauert auch aktuell die Fahrt mit dem ICE über Stuttgart, Ulm und Augsburg von FFM nach Muc nur 3:43.
    3:43 F-M sind mir definitiv zu lang und inakzeptabel. ca. 3:00 ist noch ok, sonst fliege ich lieber.


    Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden und die Priorität muss auf dem "Kosten-Nutzen-Faktor" im Hinblick auf "wieviele Menschen - in konkreten Nummern - profitieren von welcher Lösung?" liegen.
    Da bin ich mir nicht so sicher, denn die DB AG soll ja angeblich nach wirtschaftlichen Maßstäben geführt werden. Bei der strategischen Planung ist die absolute Zahl der zu erwartenden Passagiere nur einer von vielen Parametern.


    Nach 4 Jahren Betrieb treten nun bereits dermaßen massive Mängel am Gleis auf so dass die Höchstgeschwindigkeit auf 160 kmh gesenkt wird. 3,2 Milliarden


    Nein, auch da bitte nicht zu sehr verkürzen:


    Laut SZ:
    1) Nur Abschnitt Ingolstadt - Nürnberg.
    2) Nur solange Schäden überprüft und behoben sind.
    3) Verzögerung für Reisende durchschnittlich 10min.


    Quelle: SZ-Online

  • Für die Mehrzahl der Bahnfahrer und Bürger hätte man mit der gleichen Summe in die Strecke über Augsburg + durchgehender Ausbau von München über Augsburg nach Ulm + Schaffung der überfälligen Verbindungen in's östliche und südliche Ausland (wäre alles grob für den selben Preis "zu haben" gewesen!) wesentlich mehr verbessern können.


    ja toll und soll jetzt Baden-Württemberg die Ausbaustrecken für Bayern bezahlen? Du vergisst, dass ohne Land, Region und Stadt niemals soviel Geld investiert werden würde. Von daher ist ein Vergleich, was man mit dem Geld sonst alles machen könnte Unsinn. Man könnte damit natürlich auch eine neue S-Bahn in Tunesien bauen, vielleicht würden dadurch irgendwelche Leute schneller ans Ziel kommen. Im Übrigen kann niemand was dafür, wenn die Alb als Hindernis überwunden werden muss. Das kostet halt einfach etwas mehr, aber deswegen gleich alle Neubauprojekte in der Region zu streichen halte ich für falsch.

  • Ich habe mich jetzt nochmal ein wenig mit S21 beschäftigt und auch mal mit meiner Mutter geredet, die gebürtig aus dem Großraum Stuttgart kommt.


    Und das einzige was für mich gegen S21 spricht ist, dass der Ostflügel dem Bau weichen muss, aber die Haupthalle bleibt ja bestehen.


    Ansonsten sehe ich das ganze Projekt durchaus als positiv an.

  • Für mich hat der Baubeginn von Stuttgart 21 besonders großen symbolischen Wert. Eine der wirtschaftlich stärksten Regionen Europas erhält nun ein modernes Verkehrsnetz, dass den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts viel eher gerecht wird und eine Infrastruktur, die auf dem neusten Stand ist. Aufgrund der Wiedervereinigung vor 20 Jahren wurden viele überfällige Maßnahmen verschoben oder durch den Länderfinanzausgleich transferiert (man sehe die Prestige-Projekte in Berlin, Dresden und Leipzig). Es ist ein Gebot der Fairness, dass der Bund bzw. die Bahn nun mithilft dem "Dukatenesel" aus der Schwabenregion die Zukunft zu sichern. Schließlich profitiert am Ende der Bund, wenn die Wirtschaftskraft im Stuttgarter Raum weiter anzieht. Zu guter Letzt kann es durchaus ein Projekt mit enormer Signalwirkung für weitere Folge-Aufträge oder andere Großprojekte werden. Besonders in Krisenzeiten kann ein solcher "Anschub" eine Art Aufbruchstimmung entfachen. Es wäre wünschenswert.


    Als nächstes steht dann hoffentlich der marode Hauptbahnhof in München und die viel zu zeitaufwändige Anbindung an den Flughafen auf der Agenda.

  • ^Da kann ich nur hoffen, dass der Herr mit uns ist, denn wenn ich die Diskussionen um die Streichliste so betrachte, kann da noch genug schiefgehen,und wer weiss,wie die Rechnung am Ende unterm Strich aussieht!