Großbahnhof Köln - Terminals Dom und Messe
Die Diskussion zu einer verkehrlichen Pendelverbindung der beiden, in ca. 1,2 km Entfernung, auf beiden Rheinseiten getrennt liegenden Bahnhöfe Hauptbahnhof und ICE-Bahnhof Messe/Deutz zu einem Großbahnhof mit zwei Terminals, haben wir im Threat "Köln-Deutz" bereits 2008 begonnen, als der Kölner Nahverkehrsverband NVR und die Stadt Köln eine Studie in Auftrag gaben, deren Ergebnisse nun öffentlich gemacht worden sind.
Wegen der städtebaulichen Bedeutung ist m. E. hierfür ein eigener Threat gerechtfertigt.
http://www.ksta.de/html/artikel/1262688291828.shtml
http://www.rundschau-online.de…tikel/1262692399618.shtml
http://www.koeln.de/koeln/seil…hof_verbinden_265768.html
Eine Machbarkeitsstudie des Darmstädter Planungsbüros R+T Topp empfiehlt jetzt die Errichtung einer Seilbahn nördlich der Hohenzollernbrücke, um die beiden Terminals rechts und links des Rheins besser zu verbinden, von der auch Touristen und Messebesucher profitieren sollen. Hauptgründe sind der geringe Platzbedarf und die Kosten (ca. 15-20 Mio. Euro).
Die Gutachter halten ein Rollband für ebenso ungeeignet wie eine "Monorail". Ein Rollband müsse sehr breit werden, und auch die Überdachung sei schwierig; für einen Monorail-Zug sei die Strecke zu kurz, zudem müsste mit großem Aufwand eine zusätzliche Rheinbrücke gebaut werden.
Die Seilbahn käme laut Studie mit einem großen Pylon (etwa 50 Meter hoch) auf Deutzer Seite und einem kleinen Pfeiler am linken Rheinufer (bis etwa 25 Meter) aus. Die linksrheinische Station könnte in die Pläne des zur Neugestaltung des Breslauer Platzes integriert werden; für die Haltestelle in Deutz gebe es mehrere Optionen: in der Nähe des Messe-Eingangs oder am Bahnhof. Denkbar wäre ferner, die Seilbahn dann weiter in Richtung Polizeipräsidium und Wissenschaftsmuseum Odysseum zum Deutzer Feld zu verlängern.
Detaillierte Lösungen sollen nunmehr in einem Ideenwettbewerb gesucht werden, der eng mit den beiden städtebaulichen Wettbewerben Breslauer Platz und Messe-City verknüpft sein soll.
Mein Kommentar (vgl. #275 in "Köln-Deutz"):
Um die erforderliche Kapazität zu ermöglichen und den Behindertenzugang sicherzustellen, müssten die Kabinen schon sehr groß sein. Wäre sicherlich ein eher skurriler Anblick. Immerhin wäre diese Alternative, wegen der Nichterforderlichkeit eines teuren Fahrwegs, wohl die preisgünstigste.
Ich könnte mir vorstellen, eine Trasse für ein PRT/APM-System an die Nordseite der Hohenzollernbrücke anzubauen, so dass eine sehr geringe bis gar keine optische Beeinträchtigung der Szenerie gegeben ist. Der nördliche Gehweg könnte entfallen und die Fußgänger über die verbreiterte Südseite geleitet werden. Der Platz für "Bahnhöfe" für ein solches System wäre auf beiden Rheinseiten wegen der Neuplanungen von Breslauer Platz und Messecity Deutz machbar.
Ein sinnvoller Zusatznutzen könnte in der besseren Anbindung durch die Einbeziehung von LANXESS Arena, Messe, RTL (Haltestelle Deutz) und das neue Wissenschaftsmuseum Odysseum/Deutzer Feld (Haltestelle Odysseum) in die Trassenführung gezogen werden. Insbesondere das Deutzer Feld wäre plötzlich in Laufnähe zum Hbf. und zur Innenstadt und damit zum Premiumstandort geworden.