Hauptbahnhof und näheres Umfeld

  • @ Echnaton


    Naja, der Hbf ist im Zuge des U- und S-Bahnbaus erst komplett umgebaut worden. Das ist zwar inzwischen auch schon fast 30 Jahre her :D , aber es gibt weitaus "abgerocktere" Bahnhöfe in Deutschland. Hier in München stehen z.B. im Herbst und Winter gerne mal Eimer in der Bahnhofshalle und in den Tiefgeschossen, weil das Dach undicht ist. Oder auch ganz in der Nähe der Gladbacher Hbf :D . Auch was Feines! Da gibts nichtmal Rolltreppen zu den Bahnsteigen. Aber immerhin wird der jetzt nach 60 Jahren für 6 (in Worten: sechs) Millionen saniert. Für den Betrag macht man in D'dorf vermutlich gerade mal Kunst am Bau ;) .


    /oder auch zum Vergleich: Sanierung Dresden Hbf 250 Mio €

  • Moin,
    mich würde mal interessieren ob der neue Boden rechtzeitig zum ESC fertig geworden ist, bzw. ob einer von euch Bilder vom aktuellen Stand der Dinge hat...


    Grüße

  • Glaubst Du, dass Deutschland mit einem "schöneren" Düsseldorfer Hauptbahnhof mehr Punkte bekommen hätte? :lach:


    Düsseldorf Hauptbahnhof - 0 Punkte!

  • Es wäre übertrieben, in Düsseldorf die Gleisanlagen unter die Erde zu legen. Man könnte allerdings meinetwegen gerne – wie in Stuttgart – Ingenhoven beauftragen, eine neue Gleishalle zu entwerfen. Ein Wettbewerb mehrerer Architekten böte allerdings noch größere Chancen.


    So unrealistisch wie TIFOSI finde ich die Überlegungen gar nicht. Es schwinden langsam die schlechten Ausreden, weswegen der Düsseldorfer Hbf so lieblos gestaltet wird: Die Sondermaßnahmen für
    - Aufbau Ost
    - Weltmeisterschaft 2006 und
    - Kulturhauptstadtjahr 2010
    sind nicht mehr aktuell. Die zweite und die dritte Ausrede passten ohnehin nicht recht, da Düsseldorf an den Events indirekt erheblich beteiligt war. Und die Bahnhöfe in Ostdeutschland (zumindest die großen) sind heute viel besser im Schuss als im Westen. Von einem Premium-Bahnhof ist Düsseldorf Hbf noch sehr weit entfernt.

  • Man könnte allerdings meinetwegen gerne – wie in Stuttgart – Ingenhoven beauftragen, eine neue Gleishalle zu entwerfen. Ein Wettbewerb mehrerer Architekten böte allerdings noch größere Chancen.


    In der letzten Zeit finde ich Gefallen an den Gleishallen von Calatrava wie die des Bahnhofs Lissabon-Oriente, in Lyon oder in Lüttich. Wenn wir bereits konkrete Architektennamen nennen, würde ich diesen ins Gespräch bringen - mit der Beschränkung, dass höchstens eine neue Bahnhofshalle zu entwerfen wäre, was die kathedralenartige Wirkung der Bauten Calatravas mindern würde. Der Eingangsbereich im Stil der Neuen Sachlichkeit wird garantiert unangetastet bleiben.


    Stuttgart21 hat zum Hauptziel, einen Kopfbahnhof durch einen Durchgangsbahnhof zu ersetzen - was in Düsseldorf nicht nötig ist. Auf der Pro-Bahn-Seite finde ich eine Übersicht der für den RRX vorgesehenen Einzelmassnahmen, zu den genauso die Beschleunigung der Einfahrten wie auch ein zusätzlicher Bahnsteig im Westteil gehören. Wenn der Westteil komplett umgebaut werden soll, kann man dem Bahnhof gleich eine neue Überdachung gönnen.


    Von der beabsichtigten Beschleunigung der Schleicheinfahrten habe ich bisher nicht viel bemerkt.

  • In der letzten Zeit finde ich Gefallen an den Gleishallen von Calatrava ...


    Santiago Calatrava - auch ohne Wettbewerb - sofort!


    Aber bleiben wir mal realistisch - die scheußliche Bahnsteighalle wird uns wohl noch länger erhalten bleiben.
    Wenigstens aber eine gute Sanierung dürfte es mal geben - Bahnsteige und Hallendach!


    Der Eingangsbereich im Stil der Neuen Sachlichkeit wird garantiert unangetastet bleiben.


    Von dem an sich schönen und sachlichen Bauwerk der 30er Jahre ist ja zu mindestens innen nichts mehr zu erkennen. Hier wäre es wünschenswert, bei den Umbauten wenigstens einen einheitlichen Stil einzuhalten.
    Etwas weniger Werbeflächen wären auch nicht schlecht.

  • zum Eintrag #255 von Tifosi:
    Leider wird der Bodenbelag der Bahnsteige nicht erneuert. :nono:
    Es werden "nur" die die auf dem Bild sichtbaren weissen Rillensteine für die Sicherheitskante (Blindenlinie) und die dunkelgrauen Steine dahinter Richtung Bahnsteigkante erneuert.
    Die Bahnsteige werden dadurch zwar sicherer, aber nicht schöner.
    Alles nur Flickwerk.... (siehe bereits Bahnsteig 19/20)

  • ^^ Ja, man könnte fast meinen, die Bahn versteht vom Bauwesen noch weniger als von Schienenverkehr. Der aktuelle Münchener Hauptbahnhof ist – wie hier schon einmal eingeworfen wurde – ähnlich erbärmlich wie der Düsseldorfer.


    Hinzu kommt, dass München jetzt ebensowenig eine von den ganz unbedeutenden Städten ist. Da gibt es (wenn auch etwas j.w.d.) einen neueren Flughafen – wie in Düsseldorf. Und wenn man sich die Bahnhöfe und Flughäfen D und M einmal anschaut und im Hinterkopf hat, dass die Bahn der Fliegerei eigentlich Konkurrenz machen will (oder wollte?), dann fällt auch das müdeste Lächeln schwer. Gerade dort wo die Bahn um lukrative Geschäftsreisende kämpfen müsste, versucht sie es mit Gebäuden (und damit mit einer Außendarstellung), die eine deutliche Message übermitteln: Nimm besser mal Lufthansa! Oder Sixt! Oder beide!


    Die Bahn schwankt zwischen Gigantomanie bei den Bahnknoten Berlin (10 Mrd€) und Stuttgart (5 bis 8 Mrd je noch Schätzung (oder?)) und völligem Elend anderswo. In Düsseldorf versucht man ernsthaft gute Presse dafür zu bekommen, dass man 10 Mio€ (!) in den Hbf steckt – dabei braucht man solch ein Budget allein um einen Bahnhof solchen Formats für ein Jahr zu erhalten – ohne ihn zu verbessern. Nur geht man bei der Bahn mittlerweile von der Nutzung auf Verschleiß als Normalzustand aus – so auch zu sehen bei den Fahrzeugen.


    Ein erster Schritt wäre wohl die längst überfällige Trennung von Netz und Betrieb. Die Schienen und die Bahnhöfe muss man der DB entziehen – denn die Deutsche Bahn ist ja schon mit dem Fahrbetrieb überfordert. Die Autobahnen gehören richtigerweise auch dem Bund und nicht dem Bundesverband der Spediteure.

  • Die WZ berichtet heute von der Renovierung des Hauptbahnhofes, der Boden soll bis Oktober fertig verlegt werden. Insgesamt wird dieser in 45 Abschnitten verlegt. Bis Ende des Jahres sollen außerdem die Fensterelemente gereinigt, repariert und gegebenenfalls ausgetauscht werden.


    Bzgl. des Vorplatzes gibt es zurzeit Gespräche mit den Flächeneigentümern und den Fachplanern. Wenn alles gut geht könnte Baubeginn Ende 2013 sein (Also 2014!).


    WZ

  • Die RP berichtete, dass für den Umbau des Bahnhofsvorplatzes die Ampel bis 2013 auf rot steht. Die Arbeiten am Gebäude kosteten in den letzten zehn Jahren 19,4 Millionen Euro, darunter 2,4 Millionen für den Fußboden in der Bahnhofshalle. Das meiste Geld floß in den Brandschutz und die Sicherheitsanlagen - 14 Millionen.


    Sollte der Vorplatz irgendwann umgebaut werden, sind Baumpflanzungen vorgesehen, die seine Aufenthaltsqualität erhöhen sollen. Die Pläne entstammen einem Architektenwettbewerb aus dem Jahr 2006.

  • Das sandfarbene Gebäude im Hintergrund (Württembergische Versicherung?) wurde auch erst vor kurzem saniert. Mein Eindruck ist auch, dass sich der Mieterbestand im Bahnhofsviertel (wenn auch langsam) verbessert. Ein zartes Pflänzchen, diese Entwicklung.

  • Die Dynamik in der Bismarckstraße ist in den letzten Jahren erkennbar. Nicht nur dass die PSD-Bank im Erdgeschoss schon weitreichend modernisiert hat (vorher war der Eingang nicht an er Ecke sonder auf der Höhe des jetzigen EC-Automaten), sondern auch der Umbau sowie der Neuordnung der Parkmöglichkeiten zwischen Charlottenstraße und Karlstraße hat die Straße aufgewertet. Desweiteren kann man noch die schneckentempartige, sukzessive Fassadenerneuerung der Häusernr. 84 und 86 nennen


    Ganz gruselig sind dagegen die Parallelstraßen Grupelos... und Stresemann...