HGHI Leipziger Platz (ehem. Wertheim Areal) [realisiert]

  • ^ Naja, Einkaufscenter-Gestaltung halt. Sieht nicht besser oder schlechter aus als bei anderen EKZ. Es scheint auch nichts zu haben, womit man sich abheben will (wie man es z. B. beim Alexa zumindest versucht hat). Viel Glas, viel weiß, Licht und SW-Fotos aus der Vorkriegszeit.


    Die "LP"-Logos auf den Brüstungsglasscheiben sehen aus, also ob da ein paar Jugendliche alles zerscratcht haben und das letzte Bild erinnert irgendwie an Sauna, 70er-Jahre Partykeller und Kegelbahn.


    Aber ist schon okay, wie gesagt, es ist ein EKZ und als solches halt wie üblich gestaltet. Mal sehen, ob sich mein durchwachsener Eindruck nach der Eröffnung bestätigt oder nicht.

  • ^ Nun, das vielgescholtene Alexa hat zumindindestens den Anspruch sich vom Einerlei abzuheben. Was dem Design auch gelingt. Anders die Mall of Berlin, die an einem solch prominenten Ort geradezu lächerlich einfallslos daher kommt. Auch im Vergleich mit den P.P. Arkaden schneidet die Mall deutlich schlechter ab. Vergleiche doch mal bitte die Renderings mit den gebauten Realitäten. Erschreckend!

  • ^^Ich bin wirklich happy, dass dieses Projekt von aussen so hochwertig umgesetzt wurde (auch wenn ich mir einiges anders gewünscht hätte)....


    Nun scheint es so, als ob diese Fassade zu einer maximalprofitorientierten Ausschöpfung der Möglichkeiten im Inneren führte. Was zunächst mal legitim ist. Aber die Bilder überzeugen mich zunächst nicht, dass sich das am Ende für den Investor rechnet. Die Fotos dokumentieren eine erschreckende Enge (inkl. Höhe) und Dichte (z.B. auch die Rolltreppen). Wenn da mal die Menge an Leuten drin ist, die notwendig sind, damit sich die Läden auch halten können, dann kann sich gar nicht ein Gefühl von hochwertigem Einkaufen einstellen. Also entweder bleiben die Besucherzahlen unterdurchschnittlich oder die Enge führt zu einer instinktiven Ausweichreaktion... Zumindest in diesem Punkt schneiden die Arkaden als auch Alexa besser ab. Aber mal abwarten, wie der Eindruck vor Ort ist. Es kann ja täuschen.

  • Im Großen und Ganzen sieht es äußerlich ordentlich aus und ist auf jeden Fall eine enorme Aufwertung im Gegensatz zum Vorzustand. Stadtreparatur auf dem richtigen Wege. :) Auf den zweiten Blick offenbahren sich hier und da allerdings auch einige Schnitzer, die mit etwas mehr Überlegung und Investition hätten besser werden können. So z.B. das wirklich viel zu schwer und düster geratene Glasdach über der Passage oder die billige, stillose Sanierung der beiden historischen Fassaden des Projekts. Das sah auf den Visualisierungen noch ganz anders aus.
    Das Innere ist allerdings nur 08/15 Mall-Einheitsbrei. Wie einige im Forum wissen, bin ich ein großer Freund historisierenden Designs. Was ich allerdings gar nicht mag, ist dieser billige, stillose Russenkitsch. Dann doch lieber schlicht und modern aber stilsicher.

  • Zum Begriff "historisierend"

    ^^
    Der erwähnte Begriff "Russenkitsch" fällt mir besonders bei der Kassettierung der Rolltreppenunterseiten ein. Das ist nicht mal historisierend, da Rolltreppen nun mal eine moderne Erfindung sind und mir bei bestem Willen keine Vorbilder einfallen, wo man den Unterseiten einer Rolltreppe ein solches Kassettendesign verpasst hätte. Wer Beispiele hat, ich vermute wenn, dann sowjetische, bitte posten!
    Da kann ich auch eine Tankstelle mit Stuck verzieren, auch hier liegen Epochen zwischen Gebäudetyp/ Fortschritt und verwendetem Zierrat.... "Kitsch", ob nun Russen- oder Las Vegas-, trifft´s also sehr gut als Bezeichnung, zumindest was besagte Rolltreppen angeht. Andere Dinge wie das Glasdach, die Fassadengestaltung oder die Blindfenster hat es immer schon gegeben, sind also zurecht als historisierend zu bezeichnen. Wie es bei einer Rolltreppenanlage eleganter und "echter" geht, zeigt der Kaufhof am Alex mit seiner verschwenderischen repräsentativen Rolltreppe, die von der Optik her mit cleanem weiß in die Nähe der neuen Sachlichkeit rückt (wo es bereits Rolltreppen gab, das Design also wesentlich authentischer scheint als hier am Leipziger Platz).


    PS: Ich wundere mich, wie trashig heutzutage Leuchtschrift montiert wird. In den 50ern konnte man das wesentlich besser, ohne dass man so penetrant die Halterungsstreben sehen musste.
    Beim Feuerlandhaus Tor- Ecke Chausseestraße beim superschicken Geschäft im EG ist mir das auch schon aufgefallen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Baukunst ()

  • Ich finde die Innengestaltung - was man anhand der geposteten Fotos erkennen kann - zwar angenehm, erfrischend schlicht - aber auch erschreckend banal, (gehobene) EKZ-Architektur halt.


    Warum sollte ich dieses EKZ besuchen? Wenn ich schon wieder den Jack&Jones-Laden sehe, weiß ich, dass ich auch in jedes andere x-beliebige Einkaufscenter gehen kann. Selbst Lieschen Müller aus Gummersbach, die auf großer Berlin-Tour ist, kann diese Klamotten inzwischen im Oberbergischen kaufen. Also Touris kann man damit wohl auch nicht mehr groß anlocken. Und ob Lieschen Müller die Fassadenarchitektur des Komplexes bemerkt?


    Also ich hätte etwas mehr Exklusivität erwartet. Die goldene Decke erinnert mich an die Dortmunder ECE-Thier-Galerie.

  • Ich muss 'Baukunst rechtgeben; diese angedeutete Kassettierung unter den Rolltreppen erinnert an Deckenrosetten aus Plastik, die sich bei entstuckten Altbauten gerne plötzlich auf den Brüstungsmauern der Fassade wiederfinden. Fehlt ein Auge, klebe ich halt ein Ohr da hin und alles wird auf den Kopf gestellt.


    Der Versuch, sich auf die Großzügigkeit des Vorkriegsbaus zu beziehen, wird hier zurecht kritisiert. Ich persönlich sehe auf den Bildern vor allem Rolltreppen, die fast alle Raumfolgen dominieren. Bei so vielen Rolltreppen allerdings frage ich mich, warum man sich nicht einfach mal eine großzügige zentrale Freitreppe geleistet hat. Das Erlebnis, eine solche emporzusteigen oder hinabzuschreiten, böte für manchen den erhebenden Moment, einem gehobeneren Konsumtempel zu besuchen. Immerhin geht es in Shoppingcentern auch darum, Wege zu gestalten. Die Fahrt auf der Rolltreppe ist und bleibt modern-banal konnotiert. Aber eine einzige große Treppe, denken wir ans Neue Museum u.a., gäbe dieser Rigips-Orgie wenigstens etwas Architektonisches.

  • Ich muss gestehen, dass ich hin und hergerissen bin wenn ich mich an eine Bewertung dieses Bauprojekts mache.


    Positiv ist zuallererst die Stadtreparatur zu nennen. Dass sich überhaupt jemand an dieses riesige Areal rangetraut hat, ist zunächst einmal höchst respektabel, geht er ja durchaus ein enormes wirtschaftliches Risiko.


    Die Fassadenabwicklung zur Voß- und zur Wilhelmstraße ist ganz ok, für sich genommen sogar höchst ansehnlich, gerechnet auf dieses riesige Areal gesehen, hätte ich mir aber doch mehr Variation erwünscht.


    Besonders enttäuscht war ich von der Fassadenabwicklung zum Leipziger Platz. Ich kenne noch die ersten Entwurfsskizzen und seitdem ist mit jeder Überarbeitung das Ergebnis trivialer geworden. Ich hätte mir viel mehr Anlehnungen an das alte Kaufhaus gewünscht. Dies heißt nicht, dass ich eine Reko befürwortet hätte, es wäre mehr der Einsatz von Architekturelementen im neu interpretierten, modernen Kontext gewesen. Und dies ist für mich mehr als die teils leider etwas peinlich wirkenden historischen Motive, die man in der Fassade teils zitiert.


    Das Innere wirkt leider wie so oft, wenn man versucht, historische Architekturelemente zu integrieren, etwas hilflos mit der Tendenz zum Kitsch. Leider haben heutige Architekten oft das Gefühl für Proportion und den gekonnten Einsatz historischer Gestaltungselemente verloren. So kommen dann teils bedenkliche Ergebnisse zu Stande. Auch wirkt das Innere teils sehr gedrungen und eng. Meiner Meinung nach hätten 2-3 Meter mehr an Flanierfläche in manchen Gängen dem Projekt deutlich geholfen. Auch könnte manche Ecke noch mehr Licht vertragen. Für einen endgültigen Eindruck muss man sich das ganze aber natürlich in der Realität angucken.


    Abschließend ist die städtebauliche Bedeutung dieses Projekts nicht zu unterschätzen, weil sie auch eine Initialzündung für die gesamte nördliche Wilhelmstraße sein wird. In vielen Details wurden aber leider Chancen verpasst. Und leider steht heute, vergleicht man solche EKZ mit früheren Kaufhäusern des frühen 20. Jahrhunderts, die Gewinnmaximierung über allem, so dass wirklich herausragende Bauten leider nur noch sehr selten entstehen können.

  • "Gewinnmaximierung" ist gut ...


    Ich fürchte, bei diesem verkorkst anmutenden Einkaufstempel wird in den nächsten Jahren eher Verlustminimierung auf der Tagesordnung stehen !

  • Dann geh doch ins Bikini Haus shoppen. Die "concept mall" scheint aber nicht so gut zu funktionieren. Ich kauf lieber bei Jack & Jones. Exklusiv funktioniert nicht. Gerade nicht in einem so großen EKZ.

  • ^^ ... ich denke auch , dass es schwierig wird altgewohnte Lauf und Einkaufsgewohnheiten zu ändern. Insofern bin ich mir nicht sicher, ob dieses EKZ wirklich angenommen wird. Der Komplex ist für Aussenstehende und Touris gar nicht ohne Weiteres als großes Einkaufszentrum zu erkennen. Und bisher ist diese Ecke recht tot, die Laufwege der Flanierer und Touristen zwischen Mitte und Potsdamer Platz führen eher weiter nördlich entlang des Tiergarten zum Brandenburger Tor. Denn hinter dem Leipziger Platz wird es für einige 100m recht uneinladend. Leipziger und Wilhelmstraße laden eher nicht zum Spazieren gehen ein und bilden auch eine Barriere zwischen Mitte rund um den Gendarmenmarkt und Mitte rund um den Potsdamer Platz.


    Mir geht es so wie einigen anderen hier im Forum Anwesenden. Ich kann kein abschließendes Urteil bilden, wie ich das bisher Geschaffene beurteilen will.

  • Es ist leider so ,dass die Wilhelmstraße für Touristen im Moment leider gar nichts bietet und daher von ihnen auch gemieden wird. Ich hoffe inständig, dass das neue Center hier etwas ändert. Bislang haben wir hier nur einige Botschaften und Ministerien und ansonsten die DDR- Edelplatten. Es wäre zwingend notwendig, hier im weiteren Verlauf weitere Angebote zu schaffen, die zum Einkaufen oder Verweilen einladen, denn bislang ist das gesamte Gebiet eine tote Gegend in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.
    Man muss in Zukunft eben das gesamte Areal neu ordnen. Da stehen dann auch die Fragen nach der Zukunft der Plattenbauten, der nordkoreanischen Botschaft und der Wiederanlage des Wilhelmplatzes auf der Agenda. Noch wichtiger wird aber die richtige Nutzungsentscheidung für eventuelle Neubauten.
    macht man hier alles richtig, könnte die Wilhelmstraße die neue Verbindung von Potsdamer Platz und Unter den Linden werden. Aber in Berlin läuft leider nicht immer alles rund und daher muss man hoffen dass die Weitsicht hier siegt und man sich nicht wieder in irgendwelchen Grabenkämpfen verzettelt.

  • Hm, ich glaube ja, dass dieses öde EKZ genauso angenommen wird, wie alle anderen EKZ auch. Die Mehrheit der Leute will das doch so. Ob jetzt unbedingt weitere Shoppingmöglichkeit in der Wilhelmstr. geschaffen werden müssen, wage ich mal zu bezweifeln. Ich hielte sie für überflüssig. Restaurants und Cafes ja, aber noch mehr shopping? Und was die nordkoreanische Botschaft betrifft: Die wird wohl die nächsten Jahrzehnte dort bleiben wo sie ist. Für mich ist das auch völlig ok so.

  • Es ist leider so, dass die Wilhelmstraße für Touristen im Moment leider gar nichts bietet ...Da stehen dann auch die Fragen nach der Zukunft der Plattenbauten, der nordkoreanischen Botschaft und der Wiederanlage des Wilhelmplatzes auf der Agenda. ... dass die Weitsicht hier siegt und man sich nicht wieder in irgendwelchen Grabenkämpfen verzettelt.


    Die Wilhelmstrasse hat für Touristen noch nie etwas geboten, sie war die Strasse der Macht. Mir ist schleierhaft warum du unbedingt eine weitere Shoppingstrasse daraus machen willst. Eine gruselige Vorstellung schon jetzt dort zu shoppen wo gegenüber die Hitlersche Reichskanzlei war. Nur gut, dass die DDR dieses Areal mit Wohnblocks und einem Kinderspielplatz kontaminiert hat. Nicht auszudenken was wir nach der Wende damit gemacht hätten wäre es nicht bebaut gewesen. Der Wiederanlage des Wilhelmplatzes steht das Gebäude der Tschechischen Republik im Wege, das ich für unbedingt erhaltenswert erachte.
    Du siehst, die Grabenkämpfe haben schon begonnen!:cool:


    Über die Wilhelmstraße kann in diesem Thread weiterdiskutiert werden.
    Bato


  • Warum sollte ich dieses EKZ besuchen? Wenn ich schon wieder den Jack&Jones-Laden sehe, weiß ich, dass ich auch in jedes andere x-beliebige Einkaufscenter gehen kann.


    All jene, die auch heute die Shopping Malls in aller Welt bevölkern. Man geht dort doch nicht hin, um ein Stück Exklusivität zu erhaschen, sondern weil es eben da ist. Und letztendlich wird von der Kundschaft auch erwartet, dass die immergleichen Ketten präsent sind. Vielleicht noch garniert mit dem ein oder anderen Unikat und alles ist schick. Keines dieser Zentren wird am Marktbedarf vorbei betrieben.

  • ^ Na ja, aber genau dieses Stück Exklusivität hätte man doch an der Stelle erwarten dürfen oder nicht? Nun gut, mich hat ja bisher werder die Architektur noch der Inhalt umgehauen. Aber zweifellos wird diese Einkaufsmaschine diese Ecke beleben. Das für mich einzig positive an der ganzen Geschichte.

  • Einihe hier scheinen die Wilhelmstraße (nördlich der Niederkirchner, speziell der Leipziger Str.) tagsüber noch nie gesehen zu haben. Sie wird durchaus von großen Mengen Touristen passiert - auch wenn sie städtebaulich und bzgl. klassischer, "schöner" Sehenswürdigkeiten wirklich nicht viel zu bieten hat.


    Es wimmelt dort tagsüber von geführten Touren mit großen Gruppen, die häufig sogar die Gehwege blockieren. Hinzu kommen viele Individaultouris, die sich die Infotafeln zur Geschichte der Wilhelmstraße anschauen. Sie wird auch rege als Verbindung vom Pariser Platz und/oder Führerbunker zum Checkpoint Charlie genutzt.


    Die geführten Gruppen habe natürlich ihrem Guide zu folgen und werden daher nicht unbedingt gleich in das EKZ gehen. Aber dass die Wilhelmstr. von Touristen gemieden wird, stimmt einfach nicht. Und die sicher unwirtliche Leipziger Straße wird mit dem dann durchgehenden Arkadengang an der Nordseite auch Leute anziehen.


    Unabhängig davon, wie einem das neue EKZ optisch/architektonisch gefällt bzw. gefallen wird - ich denke schon, dass es gut besucht werden wird. Bald sind wir schlauer.

  • @ Backstein


    also jedes mal, wenn ich da lang ging, war da, im Vergleich zu anderen Citystraßen in Berlin, tote Hose. Natürlich verliert sich in einer Metropole wie Berlin auch mal der ein oder andere Tourist dorthin, weil er mit dem Straßenplan unterwegs ist und von Ort A nach B will, aber faktisch hat die Wilhelmstraße null Aufenthaltsqualität.


    @ Camondo


    Die Wilhelmstrasse hat für Touristen noch nie etwas geboten, sie war die Strasse der Macht. Mir ist schleierhaft warum du unbedingt eine weitere Shoppingstrasse daraus machen willst. Eine gruselige Vorstellung schon jetzt dort zu shoppen wo gegenüber die Hitlersche Reichskanzlei war]


    Du hast natürlich recht, dass die Wilhelmstraße früher die Straße der Ministerien war, ist sie aber nicht mehr und so stellt sich die Frage, was man nun daraus macht. Ob es gruseliger ist, dort auf dem Areal der Reichskanzlei zu shoppen oder zu wohnen, dass muss jeder für sich beantworten. Bei meinem ersten Besuch stand mitten auf dem Areal der Reichskanzlei ein Chickenverkaufsstand. Surrealer geht es eh nicht mehr.
    Letztlich geht es darum, was man in diesem Areal will, wohnen, shoppen oder Büros. Das muss zunächst mal entschieden werden.
    Da das Shoppingcenter nun mal da ist, ist eine Grundsatzentscheidung aber ja eigentlich schon getroffen. Der Investitionsdruck und der Bedarf nach Veränderung wird steigen. Ein erster Plattenriegel wird ja nun schon sicher fallen. So wie man hört, wohnen in vielen der Wohnungen sowieso keine normalen Mieter mehr, sondern werden diese häufig als Urlaubsappartements genutzt. Somit ist zu überlegen, ob man das gesamte Areal dann nicht komplett neu ordnet.


    Aber wie man hier merkt, wird es wie bei der Garnisonkirche auch den Kampf von Befürwortern der DDR-Bauten und denen geben, die dort etwas anderes sehen wollen. Letztlich wird das Geld entscheiden, wie lukrativ die Gegend eingeschätzt wird und wie viel sich Investoren von diesem Areal versprechen. Das Potential ist sicher da.

  • Ich finde es erstaunlich, dass die Entwicklung der Wilhelmstraße in einigen Beiträge ausschließlich aus touristischer Perspektive betrachtet wird. Berlin-Mitte ist doch nicht nur ein Touri-Park! Anstatt die Touristifizierung weiter voranzutreiben, die die Stadt für die Bewohner nicht lebenswerter macht, wäre es es m.E. angebrachter, die Umgebung als Wohnstandort zu stärken - gerade auch um der Verödung zu begegnen. Meinetwegen auch durch Verdichtung und Teilumbau der bestehenden Strukturen.

  • Die Wilhelmstrasse hat für Touristen noch nie etwas geboten, sie war die Strasse der Macht.


    Und was suchen die Leute dann am Reichstag oder Roten Rathaus? Die Macht sah dazumalen auch eben recht gut aus. :)


    Die Wilhelmstraße Nord wird man allemal goutieren, wenn dort schöne Wohnhäuser mit Gastronomie im Erdgeschoß gebaut werden und man die historischen Strukturen etwas stärkt. Das ist doch eine schöne Abwechslung zur geschäftigen Friedrichstraße. Man wird die Wilhelmstraße bestimmt gut auf ihre Weise inszenieren können. Sie sollte zum shoppingfreien Flanieren einladen und Geschichtliches bieten. Siehe altes Regierungsviertel und z.B. das Denkmal für Georg Elser - hinterhältiger Führerattentäter. Die im Dunkeln leuchtende halbe Gesichtssilhouette soll Georg Elser darstellen. :) Ist die schon mal jemandem aufgefallen?


    Backsteins Äußerungen sind wohl wirklich etwas befremdlich. Offenbar meint er die Südhälfte der Wilhelmstraße (Mauer, Finanzministerium, Luftballon, Topographie). Nach Norden hin ist dort wirklich ziemlich wenig los, erst wieder ab den Linden.