Interressant am Grundriss finde ich, das Leipziger Platz 18/19 jetzt auch scheinbar integraler Bestandteil der ganzen Planung sein soll...also das letzte Gebäude direkt an der Ecke zum Potsdamer Platz.
Dachte bisher immer, dass das ein anderer Investor baut......
HGHI Leipziger Platz (ehem. Wertheim Areal) [realisiert]
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@ Engineer:
Meintest Du "scheinbar" oder "anscheinend"? -
^^^^Was habe ich denn in meiner post geschrieben?
Aber du kannst gerne eine stichhaltige Antwort für beide Varianten geben. Ich bin gespannt.
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@ Engineer - mach´ ich doch gerne:
"...jetzt auch scheinbar integraler Bestandteil der ganzen Planung sein soll..."
"scheinbar" würde bedeuten, dass nur zum Schein dieser Teil zur ganzen Planung gehören soll. In Wirklichkeit, vermutest Du, ist etwas anderes beabsichtigt.
"anscheinend" bedeutet, dass Du mit größerer Wahrscheinlichkeit an nimmst, dass dieser Teil zur ganzen Planung gehören wird.*Klugscheiß-Modus aus*
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Ich habe scheinbar geschrieben und ich habe scheinbar gemeint. Deine Definition trifft die Sache sogar noch besser auf den Punkt, als ich es hätte formulieren können.
Und beim Blick auf den Grundriss wird dir auch auffallen wieso :-).
Man könnte den Satz so umformulieren, das man beide Wörter ihrem Sinn gemäss verwendet----(Allerdings ist das hier ja ein Architekturforum, und kein Grammatikforum)
LP 18/19 ist anscheinend seit kurzem Bestandteil der Gesamtplanung allerdings nur scheinbar integraler Teil, da es räumlich vom rest getrennt ist.
So, ich geh jetzt ne runde radfahren, mir das Kuppelgerüst des Schlosses anschauen, das wird laut Webcam gerade so schön von der Sonnne angescheint.
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^ Wie schade, dass das hier kein Grammatikforum ist, wo mir doch bei deiner Verwendung des Wortstammes scheinen / scheinbar / anscheinend nun doch ein Fauxpas deinerseits aufgefallen ist:
gerade so schön von der Sonnne angescheint.
Es heisst "angeschienen"
Sorry für OT.
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Die Mall of Berlin hat wohl ein Wahrnehmungsproblem. Am Turmaufbau ist ein großflächiges Werbeband angebracht, dass auf das Einkaufszentrum hinweisst.
Der Turmaufbau scheint noch nicht genutzt zu werden, da das Werbebanner die Fenster verdeckt.
Ohne Klugscheissen zu wollen, ich hatte bereits hier geschrieben, dass ich skeptisch bin, wegen der Lage. Es gibt unsichtbare Mauern in jeder Stadt. Was an der einen Stelle gut läuft, kann bereits eine Ecke weiter schlecht laufen.
Bisher war hinter dem Potsdamer Platz so eine imaginäre Trennwand. Und sie scheint immer noch, zumindestens in Teilen, zu bestehen. Die Mall liegt nicht an zentralen Laufwegen. Der Potdamer Platz mit seinen Arkaden ist gut eingeführt und er bietet auch Aufenthaltsqualität. Man kann sowohl in der hellen Einkaufspassage als auch unter dem halboffenen Sonycenter Inneren sitzen / flanieren, es gibt aber eigentlich keinen Grund weiter zum LP zu laufen. Touristen flanieren eher das kurze Stück zum Brandenburger Tor / Reichstag / Holocoust Mahnmal / Tiergarten und von dort aus in Richtung Mitte. Die Wirtschaftsgeografie der Stadt ist heute eine vollkommen andere als in den 10er / 20er Jahren des 20. Jahrhundert. Nur weil damals dort ein Kaufhaus stand und erfolgreich war, muss das heute nicht mehr so sein.
Die Mall of Berlin ist äusserlich ähnlich unauffällig wie das Kudamm Karree.LP 12 ist schick aber m.E. nicht stylisch. Die Optik im Inneren spricht m.E. eher nicht junge bis sehr junge Konsumenten an. Da ist das Alexa deutlich stylischer und die PP Arkaden wirken heller und freunflicher. Heute Abend um 22.00 Uhr waren noch alle Rolltreppen in Bewegung, obwohl die Mall geschlossen hatte.
Hier noch einmal der Unterschied von scheinbar und anscheinend. Erklärt von der "Klugscheisserin" die anscheinend (nicht scheinbar) aus dem Springer Hochhaus heraus ihr Wissen weitergibt.
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Schwieriges Pflaster
Solange nördlich bis östlich des LP12 gerade auch unter Wegnahme der immer wieder zitierten Plattenbau-Erbschaft keine Mischquartiere entstanden sind, welche ausreichend Quell- und Ziel-Verkehre generieren, wird sich allzuviel nicht zum Besseren wenden.
Ganz schlimm auch die Südseite der Leipziger Straße zwischen Wilhelm- und Mauerstraße mit dem Bund als Grundstückseigentümer und Entwicklungsbremser. 25 verstrichene Jahre und ? - Ergebnis Null.
Und dies alles ist zunächst lediglich nur notwendig und muß gar nicht einmal hinreichend sein!
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Kleist + Marienviertel
Die Crux liegt garnicht so sehr in der Wilhelmstrasse begraben. Auch vor dem Krieg war es nicht die Wilhelmstrasse die die großen Käuferschichten zum Leipziger Platz führten, da es in der Wilhelmstrasse fast nur Verwaltungs- und für die Institutionen bestimmte Bebauung gab. Die Menschen kamen vielmehr aus der Leipziger Straße, die, was man sich heute nicht vorstellen kann, die zweitwichtigste und umsatzstärkste Einkaufsstrasse Deutschlands war. Davon ist rein garnichts geblieben.
Von daher und da gebe ich Marienviertel recht, schwieriges Pflaster hier. -
Stimmt, der Analyse stimme ich zu.
Der Abschnitt Potsdamer Platz - Wilhelmsstr durch das LP 12 und die drei Leipziger als Einkaufsstraße ausgelegt.
Ebenfalls der Abschnitt Mauerstr - Friedrichsstr erscheint für eine Wiederbelebung vorbereitet und bietet verdichtete gemischte Nutzung.
Schwierig ist lediglich der Abschnitt Mauerstr - Wilhelmstr, nördlich Plattenbauten ohne EG Nutzung und Parkplatz, südlich Brache.
Vielleicht kann die Straßenbahn hier einen weiteren Impuls geben.
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Das Problem ist doch, dass die gesamte Ecke um Leipziger Platz, Leipziger Straße, Wilhelmstraße etc. gar nicht für Shopping ausgelegt ist. Von der aktuellen städtebaulichen Struktur muss man festhalten, dass dieses Areal Mauerrandlage war. Man hatte in der DDR gar kein Interesse, hier Menschen in dieses Areal zu bringen. Diese Nachwirkungen sieht man bis heute.
Während die Wiederansiedlung von Touristen und Menschen am Potsdamer Platz gelungen ist, verirrte sich bislang niemand zum Leipziger Platz. Warum auch, da war bislang schlicht kein Angebot.
Im Moment steht die Mall im gesamten Areal allein auf weiter Flur. Man müsste eben das gesamte Areal neu ordnen, die städtebauliche Funktion müsste eine ganz andere werden. Dies ist nur mit erheblichen Eingriffen in den aktuellen Bestand möglich, der einfach zur Zeit gar nicht auf Publikumsverkehr ausgelegt ist.
Es wird sich zeigen, ob man an die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg anknüpfen will und die Leipziger und das Areal drumherum wieder für den Publikumsverkehr attraktiv machen will oder ob es weiter eine verkappte Stadtautobahn bleiben soll. Für das Areal dahinter wie Wilhelmstraße etc. gilt das gleiche. Man muss sich schleunigst darüber klar werden was man mit dem Areal will. Shoppen, Wohnen, Kultur oder Administration. Leider hört man zu derlei Bemühungen nix.
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Da ich am Potsdamer Platz arbeite, habe ich die Auswirkung der Mall-Eröffnung intensiv miterlebt. Tasächlich ist die nördliche Hälfte des Leipziger Platzes heute stark frequentiert. Insbesondere der zuvor völlig ungenutzte U-Bahnzugang gibt heute ein völlig anderes Bild ab als noch vor 2 Jahren. Hier ist zu den Geschäftszeiten sehr reger Betrieb.
Ebenso gibt es eine deutliche Zunahme an Fußgängerverkehr am Zietenplatz/Mohrenstraße. Dies wirkt sich auch auf die Nutzerdichte im bislang eher als "Geisterbahnhof" empfundenen U-Bahnstation Mohrenstraße aus.
Ich kann die eher theoretische Diskussion um vermeintliche Nicht- oder Wenignutzung des Areals daher überhaupt nicht nachvollziehen.
Ob die Mall nun ein wirtschaftlicher Erfolg ist oder wird ist allerdings eine andere Frage.
d. -
Die deutsche Teilung wirkt sich am Leipziger Platz bis heute aus. Die Mall ist einfach zu weit weg von den Touristenströmen, die sich hauptsächlich den Potsdamer Platz ansehen.
Die Leipziger Straße war vor gut Einhundert Jahren eine der Haupteinkaufsstraßen in Berlin. Nach dem Krieg konnte man an diese Tradition nicht anknüpfen, weil der Todesstreifen durch die Leipziger Straße führte.
Im Westen wurden Kudamm und Tauentzien- im Osten der Alexanderplatz zu Zentren ausgebaut. Dort Kaufen die Touristen heute eher ein als am Leipziger Platz. Man müsste die Kunden direkt am Potsdamer Platz abholen und zum Shoppen einladen.
Vielleicht könnte man auch die Eingangssituation zum Leipziger Platz attraktiver gestalten, etwa durch die Rekonstruktion der Schinkelschen Torhäuser. Man könnte auch den Durchgangsverkehr aus der Leipziger Straße holen. Wenn man mit der Leipziger Straße an die Geschichte anknüpfen will bräuchte in der tat es mehr als ein einsames Einkaufszentrum auf einem relativ unbelebten Platz. -
Im Westen wurden Kudamm und Tauentzien- im Osten der Alexanderplatz zu Zentren ausgebaut. Dort Kaufen die Touristen heute eher ein als am Leipziger Platz. Man müsste die Kunden direkt am Potsdamer Platz abholen und zum Shoppen einladen.
Also die Touristen tummeln sich doch bereits jetzt schon scharenweise im LP12.
Ich persönlich finde es trotzdem gut, dass der LP12 noch nicht ganz so touristifiziert ist wie der Potsdamer Platz. So erinnert er mich etwas an die Gegend um den Mendelssohn-Bartholdy-Park um 2004. Damals war die Infrastruktur dort mit unterirdischem Bahnhof und Einkaufscenter Richtung Potsdamer Platz noch viel zu überdimensioniert und alles war so schön leer und urban bedrückend. Heute würde ich die Infrastruktur dort als voll ausgelastet sehen. Gerade wenn man sich die U2 nachmittags anschaut - voller Touristen. Abends im LP12 ist es noch so ähnlich. Das Einkaufscenter ist noch nicht vollständig von den Touristen entdeckt und bietet immer noch neue Reize. -
Stadt ist immer ein Prozess und ncihts statisches. Daher kann so etwas auch nicht gebaut werden und ist dann einfach da. Eine funktionierende Stadt bzw. ein guter Stadtraum muss entstehen. Mit dem LP12 ist jetzt etwas sehr grosses gesetzt worden, und das muss jetzt mit der umgebung verwachsen. Ich habe niht die geringsten zweifel, dass das geschehen wird. Ich denke die Grund DNA funktioniert und alles andere kann durch aktives management und kleinere umbauten angepasst werden.
Das wird ein paar iterationsschritte benöitgen, aber wird kommen. Dafür ist die Lage im Zentrum Berlins in der Summe ihrer eigenschaften einfach zu gut.... -
Ich hatte gestern frei, war zufällig in der Nähe und bin dann - auch angeregt durch die Diskussionen hier - gezielt durch das Einkaufszentrum gelaufen und war doch überrascht: anders, als man hier schon lesen konnte, war es am Montag gegen 14 Uhr (nicht gerade die Haupteinkaufszeit) keineswegs leer sondern "normal" voll - durchaus vergleichbar mit der Alexa. Auch die Frequentierung mit Fußgängern im Umfeld um den gesamten Block war recht hoch. Eine immaginäre Mauer zwischen Potsdamer Platz und Leipziger Platz, an der die Frequentierung abrupt absackt, habe ich jedenfalls nicht bemerkt.
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Eine immaginäre Mauer zwischen Potsdamer Platz und Leipziger Platz, an der die Frequentierung abrupt absackt, habe ich jedenfalls nicht bemerkt.
Mein Reden.
Wer den LP12 wirklich um die kritischen Zeiten besucht wird feststellen welche Bevölkerungsgruppen zu welchem Zeitpunkt das Einkaufzentrum besuchen und wie hoch der Anteil an Touristen und Anwohnern ist.
Eine Steigerung der Integration des Einkaufscenters in die Umgebung Richtung Potsdamer Platz ist zwar noch möglich, aber für die kurze Zeit die der LP12 erst besteht ist das auch kein Wunder. -
^ Ich denke, man kann es noch nicht abschließend beurteilen. Nach wie vor habe ihh den subjektiven Eindruck, dass der Teil östlich der "Bundesratspassage" deutlich schwächer frequentiert wird als der westliche Teil zum LP. Der LP ist halt die wichtigere U-Bahn-Station, der bekanntere Platz und nah am noch bekannteren Potsdamer Platz. Zudem befinden sich einige Magneten wie Saturn und der riesige Fresscourt im westlichen Teil.
Dennoch meine ich, eine Entwicklung zu erkennen. In letzter Zeit kam mir öfters speziell das obere Ladengeschoss im Ostteil (wo mehrere Spielzeug- und Kinderkram-Geschäfte sind) deutlich voller vor als am Anfang. Auch der Zietenplatz und der U-Bf-Mohrenstraße wirken auch mich spürbar belebter als noch vor einem Jahr.
Im Alexa, was mir eigentlich immer deutlich voller vorkommt, ist mir letztens aufgefallen, dass es auch dort in der oberen Etage Läden gibt, wo es ruhiger zugeht. Während unten und bei Mediamarkt die Hölle los war, herrschte z. B. bei Schöffel und Jack Wolfskin (oder war es ein anderer Outdoorladen?) tote Hose und auch der Intersport was eher spärlich besucht.
Am Ende gehen auch viele Besucher auch nur gucken, konsumieren in den Fressmeilen und besuchen die bekannten großen "Anker"-Geschäfte wie Saturn, H&M usw. Das gilt wohl auch für die "Mall". Und die Passantenströme ändern sich auch nicht unbedingt von heute auf morgen.
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Backstein: Richtige Analyse. Dazu muss man aber sagen, dass im östlichen Teil zumindest im EG ja die "Nobelläden" sind, denen es weniger auf "Laufkundschaft" ankommt. Ein Poblem ist auch dass es Sackgassenläden gibt wie den C und A, die nur von der Bundesratspassage aus zugänglich sind, durch die man aber nicht "weitergehen" kann in andere Läden.
Was ich sehr vermisse ist beispielsweise ein großer Buchladen. Thalia hat ja auch in den Potsdamer Platz Arkaden dicht gemacht. Deshalb hoffte ich auf einen schönen Buchladen Der neue Mini-Dussmann mit seinem Spezial-Angebot im Sony-Center ist aber immer voll. Auch fehltm ein "normaler" Optiker, also kein Design-Schnickschnack. Auch etwas Feinkost wäre nicht schlecht. Aber da muss man halt in die Friedrichstadtpassagen gehen...
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Aber da muss man halt in die Friedrichstadtpassagen gehen...
Das könnte doch aber die langfristige Entwicklung der Mohrenstraße sein. Wenn man am Zietenplatz erstmal gedanklich (und hoffentlich irgendwann wirklich) die koreanische Botschaft und das Hostel abgerissen hat und eine gute Verwendung für die Tschechische Botschaft gefunden hat, könnte man sich doch auch dort eine gute neue Verbindungsachse vorstellen, die realistischer zu entwickeln wäre als die Leipziger mit den Hotels, Botschaften und Ministerien, die alle keine Ladenflächen haben.