HGHI Leipziger Platz (ehem. Wertheim Areal) [realisiert]

  • ^ Interessante Sichtweise.


    Punkt 1 kann ich (bisher) so nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt es daran, dass an der Voßstraße schon mehr nebeneinander stehende Fassaden freigelegt sind (siehe letztes Bild in #635). Ich sehe die Fassaden an beiden Straßen auf einem ähnlichen (mittelmäßigen) Niveau.


    Punkt 2: Das sieht auf den Fotos (falls du die aus dem vorletzten Beitrag meinst) tatsächlich so aus, liegt aber auch an der leichten Überbelichtung der hellen Fassadenteile. Ich meine, vor Ort kommt die Struktur besser zur Geltung, werde bei Gelegenheit aber nochmal genau hinschauen. Das Ding dürfte ja bald komplett abgerüstet sein.

  • Kran baut Kran ab

    Vor einiger Zeit wurde hier gefragt, wie die zahlreichen Kräne aus dem riesigen BV später wieder abgebaut werden.


    Heute ist die Wilhelmstraße vor dem BV gesperrt, zwei üppige Mobilkräne sind vorgefahren und heben die Segmente der verbliebenen Baukräne aus dem Komplex:







    Auch in der Wilhelmstraßen-Front sind inzwischen alle Fenster eingebaut, die Montage der Fassadenverkleidung dürft auch hier bald losgehen:




    2 Mal editiert, zuletzt von Backstein ()

  • Warum konnten die die Kräne im westlichen Teil alle abbauen, wenn auf den einen Wohnturm an der Vossstrasse das Dach noch nicht montiert war, was es bei den letzten Bildern immer noch nicht war. Auch das Dach auf dem Hotel sieht nicht fertig aus.

  • Da für die restlichen Arbeiten kein Kran mehr gebraucht wird. Die schweren Lasten und Bauteile wurden bereits auf dem Dach abgelegt. Die restlichen Arbeiten an den Wohntürmen können somit ohne Hilfe eines Kranes abgeschlossen werden.

  • Der Autokran ist der Demag AC 1000 ein sehr beindruckender Kran.


    Das Problem meistens bei Turmdrehkranen die auf Anker im Gebäude stehen ist, das sie meistens beim Innenausbau stören. Da durch die Durchbrüche das Wasser ungehindert durch alle Stockwerke tropfen.

  • Weiterhin bin ich der Meinung, daß der Komplex es auf Dauer schwer haben wird, im heute existierenden Umfeld zu überleben.


    Umgeben von städtebaulich nur als Unorte zu bezeichnenden Arealen (nördliche Voßstraße, Wilhelm- und Mohrenstraße sowie dem Abschnitt der Leipziger Straße zwischen Wilhelm- und Mauerstraße), wird die erforderliche Grundfrequentierung langfristig nicht zu erzielen sein.


    Jene gern zitierte Anbindung an die Friedrichstraße entspringt reinem Wunschdenken.


    Die Revitalisierung einer zur Friedrichstraße durchgebundenen Leipziger Straße als Einkaufsstraße oder lediglich ihre Etablierung als Aufenthaltsort ohne permanente, visuelle Schmerzempfindungen wird nur gelingen, wenn die fast ideologisch gefärbten Vorbehalte gegen den seit einem Vierteljahrhundert überfälligen Abriß der DDR-Plattenwohnungsbau-Hinterlassenschaften über Bord geworfen werden. (Leipziger Straße und Voßstraße)


    Was für ein städtebauliches Trauerspiel ist eigentlich auf der südöstlichen Ecke der Kreuzung Leipziger- / Wilhelmstraße zu beobachten ?

  • Das ist ein Gelände der Bundesregierung, wie so viele, die für Erweiterungen oder den doch irgendwann mal erfolgenden Komplettumzug von Bonn reserviert sind. Wird wohl noch eine Weile brach liegen.

  • Marienviertel: Ich kann deine Einschätzung nicht teilen, dass es das Leipziger Platz Quartier auf Dauer schwer haben wird. Es ist doch im Nahverkehr hervorragend angebunden und es ist doch bereits zu beobachten, dass sich im Bereich Voßstr./Wilhelmstr. an den DDR-Edel-Platten etwas tut. Ein Block in der nördlichen Wilhelmstr. wird momentan entmietet und mittelfristig durch einen Neubau ersetzt.
    Auch bei der Tschechischen Botschaft stehen die Signale auf Wechsel. Zudem wird das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sich vorort vergrößern.
    Ich glaube, dass die Touristen die Ecke immer mehr für sich entdecken und hier städtebauliche noch einiges passiert.
    Vor allem glaube ich nicht, dass Huth hier so viel Geld investiert hätte, wenn er keine langfristige Wirtschaftlichkeit sieht.

  • "Was Lage ist, bestimme ich!" (Adolf Jandorf, Gründer des KaDeWe)

    Marienviertel:


    Ein Anbindung an andere städtische Areale (Friedrichstrasse bzw. über die Wilhelmstr. nach Norden zu den Linden) ist natürlich aus städtebaulicher Sicht wünschenswert. Aber aus ökonomischer Sicht ist eine Anbindung an andere Areale nicht zwingend notwendig. Ein EKZ solcher Dimension kann sich seine Lage selbst erschaffen Das HGHI Quartier ist so riesig, dass es m.E. die „kritische Masse“ überschritten hat und sogar ein Ankerpunkt für andere Geschäfte darstellt.


    Eine Beispiel aus der Berliner Geschichte. Vielleicht kennst du den Ausspruch des Berliner Kaufmanns Adolf Jandorf, der das KADeWe gegründet hat. Da er bezüglich des KaDeWe für seine damalige Standortentscheidung weit entfernt vom alten Zentrum kritisiert wurde, antworte er: „Was Lage ist, bestimme ich!“


    Und das gilt auch für das Leipziger Platz Quartier. Die Menschen werden strömen. Das ist sicher!

  • Ein guter Schachzug ist die diagonale Passage vom Leipziger- zum Wilhelmsplatz.
    Wenn sich dort noch etwas interessante Gastronomie ansiedelt, dann ist der Weg zur Friedrichstraße nicht mehr weit.


    Ich bin da sehr optimistisch! :daumen:


  • Und das gilt auch für das Leipziger Platz Quartier. Die Menschen werden strömen. Das ist sicher!


    Sehe ich auch so. Sieht man auch am Alexa welches ein recht unwirtliches Umfeld hat. Das Umfeld am Potsdamer-Leipziger-Wilhelmplatz Platz ist da im Vergleich deutlich angenehmer und interessanter. Die Gegend gehört auch zum Pflichtprogramm für Touristen die sicher bald durchs neue Einkaufszentrum spazieren werden.


    Das auch noch relativ neue große Einkaufzentrum an der Schlosstraße in Steglitz hat es da wohl etwas schwerer.

  • Einkaufsmania

    ^ Ich bin mir auch fast sicher, dass dieses ansehnliche Einkaufszentrum es wohl wirtschaftlich schaffen wird. Auch hier gilt vermutlich: "Die Großen fressen die Kleinen." Die Arkaden im Potsdamer Platz-Komplex müssen ja offensichtlich schon kämpfen, da große Mieter in das neue EKZ umziehen.


    In Berlin ist es wohl absehbar, dass in Zukunft ein Bedarf an einer Umnutzung wirtschaftlich gescheiterter EKZ besteht. Wer zu klein ist, nicht in optimaler Lage oder nahe an übermächtiger Konkurrenz liegt, der wird die Segel wohl streichen müssen.


    Das wird jedenfalls interessant!


    Werden sie sogar zu Wohnungen umgewandelt? Was wohl eher schwierig sein dürfte, da sie riesige Flächen beinhalten, die kein Tageslicht sehen.


    Oder entsteht hier die neue Spielwiese für die Berliner Subkultur, die aus anderen Flächen vertrieben wird?


    Oder kann man sie für Firmengründer als billige, flexibel zu nutzende Büro- und Logistikflächen gebrauchen?


    Oder werden es verwahrloste Bauruinen, deren Tore man für Obdachlose und illegale Flüchtlinge öffnet?


    Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


    Anhand der Struktur des HGHI-Komplexes mit vielen Fenstern, kleinteiligen Fassaden und Multifunktionsnutzung, glaube ich, dass man hier in zehn bis zwanzig Jahren recht leicht umnutzen könnte. Vielleicht wurde es schon bei der Planung berücksichtigt. Das ist jedenfalls ein positiver Unterschied zu den üblichen Verdächtigen.

  • Unabhängig von der Kannibalisieriungsproblematik und der Übersättigung der Stadt mit Einkaufszentren und der Architektur kann ich mir durchaus vorstellen, dass der Komplex Erfolg haben wird - als EKZ und auch und gerade als Scharnier zwischen den Bereichen Friedrichstraße/Gendarmenmarkt und Potsdamer Platz.


    Trotz der derzeit noch recht unwirtlichen Umgebung (was natürlich auch durch die derzeitige Baustellensituation bedingt ist) sind hier tagsüber die Massen unterwegs. Eine Touri-Horde nach der anderen lässt sich im Minuten-Takt vom Führerbunker zur Topografie des Terrors und/oder Checkpoint und/oder sonstwas in der Gegend führen, Unmengen anderer Touris suchen sich mit Stadtplan oder Navi selbst ihren Weg und dazu kommen tagsüber nicht wenige Mitarbeiter aus den zahlreichen Büros der Gegend. Da werden schon einige in den Leipziger Platz Arkaden ihr Geld lassen. Der Arkadengang an der Leipziger Straße wird endlich mal eine erträgliche Fußgängerverbindung schaffen, andere werden sicher die Längs-Passage durch das EKZ nehmen.


    Schwer haben werden es m. M. nach die Potsdamer Platz Arkaden. Saturn ist dort längst raus und wird im neuen EKZ neu eröffnen. Andere werden folgen. Entweder werden die Potsdamer Platz Arkaden dann als B-EKZ vor sich hin siechen oder man muss sich dort was ganz neues einfallen lassen.

  • Sehe ich auch so. Sieht man auch am Alexa welches ein recht unwirtliches Umfeld hat. Das Umfeld am Potsdamer-Leipziger-Wilhelmplatz Platz ist da im Vergleich deutlich angenehmer und interessanter. .


    Ist kein Vergleich finde ich: Ein EKZ am Alex war sehr lange Zeit überfällig, da der Alex der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des ÖNV in ganz Berlin ist, viel wichtiger als der Potsdamer Platz. Am Potsdamer Platz gibt es ja schon eine Mall.

  • Schwer haben werden es m. M. nach die Potsdamer Platz Arkaden. Saturn ist dort längst raus und wird im neuen EKZ neu eröffnen. Andere werden folgen. Entweder werden die Potsdamer Platz Arkaden dann als B-EKZ vor sich hin siechen oder man muss sich dort was ganz neues einfallen lassen.


    Hugendubel ist auch schon raus. Im Keller wurde der Edeka durch einen REWE ersetzt und an stelle des Saturn soll bald ein TK-Max einziehen. Auch hat H+M massiv umgebaut. Dort wurde eine komplette Etage nach unten hinzugefühgt, indem ein Teil der Tiefgarage "geopfert" wurde und mithilfe eines dekendurchbruchs erschlossen wurde.


    Ich denke also, das geht alles in richtung B+...wenn es funktioniert. Das grösste Problem ist und bleibt, das die Arcaden eine art "Sackgasse" darstellen. Es gibt nichts interesseantes auf der anderen seite. Man muss wieder zurück.
    Hier hat es das HGHI Projekt durch seinee Scharnierfunktion deutlich einfacher....

  • Weiterhin bin ich der Meinung, daß der Komplex es auf Dauer schwer haben wird, im heute existierenden Umfeld zu überleben.....


    Starker Auftritt, Marienviertel. :)


    Das EKZ steht mitten im Touristenmekka von Berlin zwischen Brandenburger Tor, Holocaustmahnmal und Potsdamer Platz. Die hundert Meter von der Ebertstraße zum Leipziger Platz wird man wohl überwinden können. Ich finde die nördliche Voßstraße auch keinen Unort. Dort arbeitet und wohnt immerhin zahlungskräftige Kundschaft. Ganz nebenbei finde ich die Edelplatten dort jetzt noch viel interessanter und "schöner".


    Ich finde die rabiaten Abrißforderungen dort eher ideologisch motiviert. Das Viertel ist ein interessantes DDR-Relikt und hat einen gewissen Trash-Charme, gerade durch die jetzt tolle Voßstraße. Diese Platten sind einfach kultig, auch wenn sie von mir aus in zwanzig Jahren oder so wegkönnen. Natürlich will ich die auch nicht ewig behalten. Einen gewissen Reiz hat das Ganze aber.


    Das mit der Verbindung zur Friedrichstraße verstehe ich auch nicht ganz. Die Distanz ist doch recht groß, oder? Mir ist wohl auch der Homo shoppensis ein Rätsel, der offenbar gerne Einkaufsstraßen langgeht und viel Zeit verplempert. Das entspricht überhaupt nicht meiner Shopping-Matrix. Ich fahre einfach irgendwo hin, kauf da ein und hau wieder ab. Alles andere interessiert mich nicht. Ganz unabhängig von dieser Friedrichstraßen-Argumentation finde ich es aber trotzdem wertvoll, daß mit dem EKZ die Gegend in Richtung Friedrichstraße weiter urbanisiert und naturalisiert wird. Das war ja früher mal das Herzstück des mondänen Berlin. Heute ist das alles recht trostlos.


    Die Leipziger Straße wird wohl auf Jahrzehnte hinaus nicht an ihre alte Tradition anknüpfen können, weniger wegen der Architektur dort als wegen des Verkehrs.

  • Der Leipziger Platz mit dem anschliessenden Potsdamer Platz werden mittelfristig stark profitieren vermute ich. Kurzfristig werden natürlich Verwerfungen stattfinden, aber längerfristig könnten eher Synergien entstehen, allein schon wegen der Nähe zum Brandenburger Tor.


    Die schiere Größe des HGHI wird die Besucherströme und Lebendigkeit des Leipziger Platzes wesentlich verändern und dann wird sich zeigen ob dieser "neue Platz" funktioniert und wie sich die Dynamik, die wie ich finde sehr positiv, auswirken wird.


    Wünschenswert wäre es zudem wenn sich die Entwicklung auf den Wilhelmplatz und Umfeld auswirkt sollte, die ein oder andere "Edelplatte" könnte gerne zur Disposition stehen.


    Was die Tschechische Botschaft anbelangt bin ich immernoch ein wegen zwiegespalten, wenn sie rausgeputzt würde, wäre sie schon ganz cool und könnte sogar einen echten optischen Hingucker darstellen, neben der Tatsache dass ich sie erhaltendwert finde.
    Jedoch nicht auf dem Boden des Wilhelmplatzes, welchen ich in seiner alten Gestalt deutlich gefälliger fände.


    Gerne könnten die Platten am Zietenplatz weichen und die Botschaft an die Grenze des künftigen neuen Wilhelmplatz einen zudem wesentlich besser Platz einnehmen.

  • Tja, Echter Berliner, das ist eben der Flaneur und sein Verständnis vom Savoir-vivre ;). Der Flaneur hat eben gerne unendliche lebendige Straßenzüge zum sehen und gesehen werden. Da ist son Loch wie an der Wilhelm/Leipziger Str., der Drive-in Coffee-Shop und auch sonst nichts zum schauen, nicht sehr attraktiv.


    Aber das betrifft ja nicht unbedingt das EKZ. Ich würde mir auch eher Sorgen um die Arcaden machen. Größe allein macht es wiederum auch nicht wett. Das kann man mMn an der Schlosstr. erkennen. Das Schloss ist immer knackevoll, der viel größere und gleichzeitig verwinkeltere Boulevard Berlin ist hingegen eher leer. Zumindest was die Passantendichte angeht liegt das Schloss also vorne. Im Schloss gibt es auch (naja, mehr oder weniger) "interessante" Geschäfte. Im BB wiederum (verhältnismäßig) viel Ramsch, wenn die Geschäfte nicht sogar noch leerstehen. Also das zeigt mMn, dass Größe nicht alles ist. Zugegebenermaßen liegen diese beiden EKZs aber auch etwas weiter voneinander entfernt, als Arcaden und HGHI.

  • Ich denke, dass man erst das fertige Ergebnis sehen muss. Anfangs war ich skeptisch, ob der bisher allen Belebungsversuchen widerstehende Leipziger Platz der richtige Ort ist. Denn die Wirtschaftsgeografie der Stadt ist heute eine andere als vor 90 Jahren. Wenn der Komplex nicht zu verwinkelt , zu unübersichtlich rüberkommt, dann könnte er wirklich Erfolg haben. Ausgemacht ist das für mich aber noch nicht. Es gibt sichtbare und unsichtbare Barrieren in jeder Stadt. An einem Ort läuft ein Laden, am nächsten trotz gleicher Vorraussetzungen, läuft es nicht so gut.


    Die äusserliche Gestaltung finde ich fantasielos, besonders den Torbau am Leipziger Platz halte ich für wenig attraktiv,sowohl was die Materialwahl / Farbe als auch die Fenstergestaltung betrifft. Im Gegensatz zur Galerie Lafayette macht das Äussere hier nicht automatisch Lust auf einen Besuch des Inneren.


    Das dieser Komplex überwiegend von Touris leben wird, halte ich für ein nicht nachvollziehbares Gerücht. Klar sind Touris wichtig, aber kein Einkaufszentrum dieser Größenordnung kommt ohne die Basiskaufkraft der Region aus.


    Die Potsdamer Platz Arcarden wirken bereits heute auf mich verstaubt. Trotzdem ist die Lage erstklassig, der Name PP zieht, der Platz ist verkehrstechnisch gut angebunden. Und einen Elektronikmarkt benötigt ein innerstädtisches Einkaufszentrum der gehobenen Klasse nicht unbedingt.

  • Klar sind Touris wichtig, aber kein Einkaufszentrum dieser Größenordnung kommt ohne die Basiskaufkraft der Region aus.


    Aber selbstverständlich kommt es das. Ganz überwiegend sogar. Was meinst du denn wer so im Alexa einkauft? Die Anwohner der Umgegend?
    Wir reden hier ja nicht über irgendwelche lokalen Zentren mit angeschlossenem Real oder Kauflandfiliale.