Wir können uns vermutlich darauf einigen, dass es nun "ordentlicher" aussieht, wir uns aber auch durchaus schönere Bauten für die Innenstadt vorstellen könnten. Sofern denn jemand willens wäre architektonisch ansprechend zu bauen
Caritas-Zentrum St. Leonhard (realisiert)
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Klar sehen die Häuser mit der neu gestrichenen Fassade jetzt besser aus als vorher, aber aus einem Trabant wird auch durch eine neue Lackierung kein Mercedes.
Jetzt haben wir die Situation, dass sich durch das Weglassen der Dämmung der Fortbestand dieser Häuser zum Glück nicht (zwingend) noch weitere 20 Jahre hinzieht, denn Dämmung wäre zum einen eine größere Investition als nur ein neuer Anstrich gewesen und zum anderen eine Attraktivitätskomponente für potentielle zukünftige Mieter, die jetzt wegfällt. Durch die neue Fassadenfarbe ist der Anblick kurzfristig ein bisschen erträglicher geworden, aber eine dauerhafte Lösung für diesen Bereich der Altstadt ist das natürlich nicht. Insofern besteht Hoffnung, dass die ABG (oder wem auch immer die Häuser gehören) nach dem Auszug der bisherigen Mieter die Wohnungen nicht neu vermietet, sondern die Gebäude dann endgültig abreißt und eine neue in Qualität, Urbanität und Verdichtung der Innenstadt von Frankfurt angemessene Wohnbebauung anstrebt.
P.S.: Energiesparlampen sind out, der LED gehört die Zukunft!
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Die Alt- und Neubauten am Leonhardskirchhof (Buchgasse / Alte Mainzer Gasse) bilden ein ziemlich kuscheliges Plätzchen. Der "Hof" ist jetzt deutlich klarer eingefasst als vor Beginn der Arbeiten:
Das Rendering von 2008 lässt noch eine Natursteinverkleidung am Sockel des Baus entlang der Alten Mainzer Gasse vermuten. Die aktuelle Bautafel zeigt an dieser Stelle Rillen bzw. schmale Steinbänder auf einem farblich abgesetzten Sockel. So wird es dann wohl auch. Die jetzt in Arbeit befindlichen Bänder sehen nach Naturstein aus:
An der Rückseite des Wohngebäudes an der Buchgasse (Vorderseite, siehe hier) hängen an einem Stahlkonstrukt die weiß-grauen Blechbalkone:
Hier noch die Vorderseite des Wohngebäudes im Anschluss:
Bilder: epizentrum -
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Auch vom Caritas-Zentrum ein Update. Die Gebäude stehen jetzt gerüstfrei. Hier die Front des Verwaltungsbaus zum Leonhardskirchhof:
Im Inneren des Areals baut man jetzt am alten Treppenturm am Lebenshaus weiter. Zum Vorschein kommt die Metallring-Konstruktion, die auch auf dem Rendering der Architekten-Projektseite zu sehen ist:
Zuvor schmückte den Turm ein Notdach. An den Wohnhäusern hinter dem Lebenshaus hängen jetzt überall die Balkone. Hier der Blick in den Innenbereich der beiden westlichen Häuser:
Bilder: epizentrumIm Lebenshaus geht es übrigens schon ziemlich lebendig zu. Man/Frau putzt und räumt Möbel ein.
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Man und Frau hat es sich inzwischen kuschelig eingerichtet. Das geht selbst über einer Tiefgarage hinter den Mülltonnen:
Der Eingang ist mit einer topaktuellen Briefkasten- und Klingelanlage ausgestattet:
Die Gehwege sind ebenfalls bald fertiggestellt:
Die Seite zur Alten Mainzer Gasse:
Ecke Alte Mainzer Gasse / Seckbächer Gasse:
Ein hübsches Detail:
Bilder: epizentrum -
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Den Erker hat man zwischenzeitlich in ein Gitterkorsett gesteckt. Das sieht zwar nicht mehr ganz so baumarktkonventionell aus wie gitterfrei, allerdings doch etwas gewöhnungsbedürftig:
Der Zugang zum Innenbereich - durch diese hohle Gasse müsst Ihr gehen:
Bilder: epizentrum -
Ja, wie schon erwartet eine gewaltige Steigerung an Altstadt- und Lebensqualität gegenüber der bisherigen Bebauung. Nicht nur die erhaltene Altbausubstanz in Form des Treppenturms wurde auf geschickte Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, auch die lebendigen Fassaden und hochwertigen Materialien sind dieses Quartiers absolut würdig. Bei der farblichen Gestaltung hat man ebenso keine Kosten und Mühen gescheut. Nur das Dach will zu all dem nicht so recht passen.
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Zusammen mit dem nahe gelegenen Maintor-Projekt ist das doch eine durchaus gelungene Aufwertung der westlichen Altstadt. Daran kann man anknüpfen!
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Wo kann man denn daran anknüpfen und wo siehst du die Aufwertung?
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Naja, Aufwertung eben (wie du schon zum Ausdruck gebracht hast) vor allem im Hinblick auf die triste Nachkriegssituation zuvor, die die Aufentsqualität in diesem Teil der Altstadt doch deutlich gemindert hat. Ich empfinde die beiden angesprochenen Projekte in unmittelbarer Nachbarschaft zu Karmeliterkloster und Leonhardskirche da doch als deutliche Verbesserung der bisherigen Lage.
Das Mainufer und die Hinterhof-/Vorgartenatmosphäre an der östlichen Buchgasse wären dann meiner Meinung nach eigentlich die nächstgelegenen Areale, bei denen der Status quo dringend veränderungsbedürftig ist. Vielleicht lässt sich ja über die Jahre Schritt für Schritt, sei es durch qualitativ hochwertige Neubauten oder (falls möglich) auch Rekonstruktionen, der ganze Bereich wieder in ein lebendigeres und optisch ansprechenderes Viertel verwandeln.
Das Caritas-Zentrum kann da schon den Weg in die richtige Richtung weisen, auch wenn es dem einen oder anderen vielleicht nicht kleinteilig genug ist bzw. die Anleihen an die Vorkriegssituation zu oberflächlich sind (das angesprochene Maintorprojekt mit seinen Hochhäusern betrachte ich sicherlich nicht als Vorbild für die Bebauung der übrigen Altstadt, sondern eher als einen Sonderfall an der Peripherie).
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Du hast aber schon verstanden, dass mein Beitrag #90 Ironie war, oder?
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Um ehrlich zu sein, nein. Er kam mir zwar etwas übertrieben positiv vor, aber ich war nach dem Lesen des Threads bislang der Auffassung, dass du dem Projekt zumindest einigermaßen wohlwollend gegenüberstehst.
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Bald werden auch die Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen sein. Der alte Turm steht gänzlich frei:
Der Innenhof ist weitgehend versiegelt. Hier und da wird ein Busch und ein Bäumchen stehen:
Der Blick in die Alte Mainzer Gasse:
Bei den Steinbändern handelt es sich mitnichten um Stein. Sie bestehen aus einem leichten Kunstmaterial, einem harten Schaumstoff, wie mir sogar scheint. Das ist Disneyland in der Altstadt:
Bilder: epizentrum (noch am Herumexperimentieren mit Adobe Lightroom) -
Neues vom Treppenturm und dem Innenhof des Zentrums
Ein erster Blick eröffnet sich im Vorbeigehen am Caritas-Zentrum
der innenliegende Hof ist frei zugänglich mit einem Café rechts und einer Spielfläche hinter dem Turm
der Turm von Süd und von Südwest
eine der beiden Türen stand offen
und irgendwie mußte ich einen Blick dahinter werfen
einige der von Schmittchen hier gezeigten Teile wurden aufgearbeitet
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Trotz erwähnter Mängel ist der (linke!) Bau(teil) ein großer Gewinn - allein durch das steile Dach. Das Foto verdeutlicht dies sehr gut. Man stelle sich vor, es wäre schiefergedeckt....
Der Rest ist mau trotz Treppentum, der seltsam entrückt wirkt - der Übergang ist schrecklich. Glücklicherweise ist dieser Bereich nicht so gut einsehbar. -