Rahmenplan "Innenstadtkonzept Frankfurt"

  • ^ Fairerweise muss man erwähnen, dass auch die CDU+FDP in Düsseldorf einige Altstadt-Straßen für den Autoverkehr schliessen wollten, etwa die Ratinger Straße - selbst im bürgerlichen Lager kann man kein Verständnis für die Zerschneidung und das Zerfahren der Altstadt finden. Gewonnen hat die Konkurrenz, die noch mehr den Autoverkehr einschränken will.


    Heute gibt es nirgends so viel Entwicklung wie im Fernen Osten - ob die Wirtschaft oder die Städte. Hier verlinkte ich einen Artikel darüber, wie Singapur Dichte mit Lebensqualität verbindet, die Dichte wird auch als Standortfaktor gesehen (da man bei räumlicher Nähe leichter Kontakte knüpfen kann). Von der autogerechten Stadt sind diese Boom-Metropolen Lichtjahre entfernt - in Singapur gibt es gerade mal 101 Autos pro 1000 Einwohner, in Hong-Kong 56. Und das ohne die Grünen.

  • Zustimmung zu Golden Age, absolut richtig. Im übrigen sehe ich einen unauflösbaren Widerspruch zwischen dem Wunsch nach Rückkehr zum alten Stadtgrundriss und der Forderung nach Unterlassung staufördernder Querschnittsverengung. Die Wiederbelegung des alten Stadtgrundrisses ist nichts anderes als generelle Querschnittsverringerung.


    Und Rohne: den alten Stadtgrundriss wieder aufnehmen zu wollen, ist doch eine Schnappsidee. Schnappsideen sind deshalb so toll, weil sie keine Chance auf Verwirklichung haben. Wie soll das gehen? Die Aufweitung der Straßen nach dem Krieg war ausnahmsweise dort möglich, wo große Trümmerfelder neu zugeschnitten werden konnten. Aber schon damals ist das Konzept dort, wo die Vertrümmerung keine ausreichend großen Freiflächen hinterlassen hatte, gescheitert. Die Zeichen des Scheiterns nimmt heute kaum noch jemand wahr, weil es keiner mehr weiß, aber sie sind unübersehbar, z.B. im Oeder Weg, auf der Ostzeil, in der Alleheiligenstraße und Battonstraße.


    Soll das Konzept Altstadtgrundriss mit einer Abriss- und Neubauverpflichtung durchgesetzt werden? Und wenn nicht, in welcher Zeit soll so was Wirkung zeigen? 70 Jahre? 100 Jahre?


    Und zum Thema staufördernde Querschnittsreduzierung fällt mir kein Fall ein, in dem sich die im Vorfeld geäußerten "Untergangsszenarien" bewahrheitet hätten. Die letzten Fälle waren die Sperrung der Hauptwache, die Verengung an der Konstablerwache beim Ausbau der Straßenbahnhaltestelle (nur zur Erinnerung: die Konrad-Adenauer-Kurt-Schumacher-Achse war mal 6-spurig). Auch der Zeilsperrung und zuvor schon der Aufgabe des Zeiltunnels waren katastrophale Auswirkungen zugeschrieben worden - und?

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  • Das Konzept zur Berliner Strasse und zum Paulsplatz ist ein guter Anfang.


    Hochhäuser haben in der Innenstadt nichts zu suchen. Nachverdichtung geht dort auch ohne Hochhäuser.

  • ^^ Aber auch dann sind scheibenförmige Solitäre mit sinnlosen Plätzen städtebaulich das falscheste was man machen kann. Im Bankenviertel, am Turmpalast-Areal, und meinetwegen auch direkt an der Konstablerwache gibts genug Stellen für zusätzliche Hochhäuser, die im Innenstadtkonzept eingezeichneten östlichen Standorte dagegen sind allesamt abzulehnen.


    Aber nochmal ganz allgemein zu dem Thema von vorhin: um die "autogerechte Stadt" - ein Konzept das in FFM übrigens maßgeblich von der SPD verfolgt wurde - geht es doch schon lange nicht mehr. Auch CDU und FDP haben dieser Art von Städtebau schon vor Ewigkeiten abgeschworen. Man sollte sich aber davor hüten, jetzt einfach sämtliche Vernunft abzugeben und nur stur das genaue Gegenteil verfolgen zu wollen. Mit zwanghaftem aber konzeptlosen Rückbau und Ausbremsung macht man keine Stadt attraktiver. Ich finde es sowieso sehr verstörend, wie hier das Innenstadtkonzept immer wieder einzig auf den Verkehr reduziert wird, obwohl es gerade in Frankfurt in der Regel der katastrophale Städtebau an sich ist, der viel zu große Teile der Innenstadt zu ziemlich hässlichen Orten macht. Die konkrete Breite einiger Straßen ist da im Regelfall sogar völlig unerheblich - grundsätzlich können auch ziemlich breite Verkehrswege durchaus sehr urban und attraktiv sein. Die 10 streifige Champs Elysees (wo niemand auf die Idee des Rückbaus käme) sei mal als Extrembeispiel genannt.


    Mithin die einzigen wirklichen "Verkehrsschneisen" die im Rahmen der autogerechten Stadt in der Innenstadt mit größeren Auswirkungen verwirklicht wurden sind die Berliner und die Konrad-Adenauer-Straße, und die stehen zum großen Teil gar nicht mal der von mir geforderten Wiederherstellung des historischen Grundrisses entgegen. Der Bereich wo genau der historische Grundriss richtig Not tut befindet sich vollständig südlich der Braubachstraße:

    • Das ist einmal der Bereich zwischen Rathauskomplex und Main (da wurden vor wenigen Jahren auf dieser Lohrbergausstellung schon Konzepte gezeigt den furchtbaren Behördenbau abzureißen und sich mal mehr mal weniger nah am historischen Grundriss zu orientieren - da kaum Wohnbebauung betroffen, wäre eine Neuordnung hier auch gar nicht mal unrealistisch),
    • dann der Bereich zwischen Saalgasse und Main (auch hier ist von Seiten der Stadt zumindest in Teilen eine kleinere Neuordnung angedacht),
    • und dann der ganze Bereich direkt süd/südöstlich des Doms wo durch die völlig ohne Berücksichtigung des alten Grundrisses in die Gegend geschmissenen 50er-Jahre Zeilenbauten statt urbaner Dichte provinziellstes Vorstadtflair herrscht.


    Hinzu kämen noch der Trierische Hof (ebenfalls von Seiten der Stadt zumindest kleinere Anpassungen angedacht) und das Bundesrechnungshofareal.
    Heißt nicht, dass dort überall schon morgen die Bagger anrollen, aber hier geht es nunmal um ein Gesamtkonzept das allein schon wegen seines Umfangs auch etwas langfristiger angelegt sein muss und dieses sollte einen langfristigen Erhalt der dortigen Nachkriegsbebauung auf keinen Fall vorsehen. Und auch die Schirn-Kunsthalle dürfte spätestens in zwei Jahrzehnten endgültig zur Disposition stehen.
    Für Teile dieser Bereiche sieht man also auch von städtischer Seite eine Neuordnung vor, nur sollte man bei dieser Gelegenheit, dann gleich sich am historischen Grundriss orientieren anstatt wegen mangelnder Visionen wieder irgendwas komplett ahistorisches zu planen. Damit schafft man sich nur neue Zwangspunkte, die man dann bei sich zukünftig auftuenden neuen Projekten nur bereut. Die Probleme die man sich auf dem Dom-Römer-Areal mit Kunstverein, Teilen der Schirn-Kunsthalle und dem noch gar nicht so alten Anbau ans Haus am Dom geschaffen hat, sollten doch abschreckendes Beispiel genug sein.
    Dabei geht es noch lange nicht um die Frage Rekonstruktion oder nicht (wobei Fünffingerplätzchen, Scharnhäuser, Roseneck, Stadtwaage und Fürsteneck auf jeden Fall zumindest in Erwägung gezogen werden sollten), aber man sollte sich die Möglichkeit von Rekonstruktionen ehemals stadtbildprägender Gebäude auf keinen Fall durch unnötig falsche Grundrisse schon von vornherein verbauen.


    Wer sich etwas in der Frankfurter Innenstadt auskennt, sieht auch absolut keinen Widerspruch zwischen diesen Grundriss-Wiederherstellungen und der Berücksichtigung verkehrlicher Belange. Zumal mich hier eher nervt, dass einfach mal eine Querschnittsänderung vorgestellt wird, ohne halt wirklich erstmal mögliche Szenarien untersucht und bewertet zu haben. Das sollte nämlich unter allem Umständen zuerst erfolgen. In diese Betrachtungen gehören dann auf jeden Fall auch der Theatertunnel und der Mainkai mit einbezogen, und daraus ein Gesamtkonzept für die Neuordnung der dortigen Verkehrsströme entwickelt. Also Verlängerung des Tunnels? Wenn ja, wo kommen die städtebaulich immer problematischen Rampen hin? Oder gibt man ihn am besten gleich ganz auf? Wie wird dann der Verkehr abgewickelt? Was passiert mit der Bethmannstraße? Verlagert man Teile des Verkehrs an den Mainkai? Wechselt man bei Berliner und Mainkai zur Einbahnstraßenregelung? etc etc. Zuallererst benötigt man ein Konzept das all diese Fragen aus verkehrlicher und städtebaulicher Sicht beantwortet, erst danach kann man sich Gedanken über die zukünftigen Straßenquerschnitte machen. Allein das Thema ist lässt sich aber schon so umfangreich diskutieren, dass es einen eigenen Strang lohnen würde (und wie in diesem Thread immer wieder zu beobachten, nimmt es schon jetzt so viel Raum ein, dass viele andere nicht weniger wichtige Aspekte ziemlich schnell untergehen).
    Schmittchen hatte es vor einiger Zeit schon einmal sehr treffend beschrieben: der große Problemfall Berliner Straße ist nicht grundsätzlich durch ihre Breite verursacht, sondern das ist eher die vor allem in der Art ihrer Randbebauung begründete Undurchlässigkeit. Besonders zwischen Paulskirche und MMK wirkt die Bebauung durch das Zubauen aller historischen Querverbindungen doch wie ein einziger Riegel. Hinzu kommt generell die großteils unterirdische Qualität der dort umgesetzten Nachkriegsarchitektur (dazu zähle ich auch ganz besonders die unverständlicherweise als erhaltenswert geltende Kammbebauung Höhe Kleinmarkthalle), generell zu wenige Querungsmöglichkeiten, sowie die aus jeder nur möglichen Perspektive absolut katastrophale städtebauliche Situation am Bundesrechnungshof / Rampe Theatertunnel. Letztere lässt sich nur korrigieren durch Abriss des Gebäudes, sowie entweder Verlagerung der Tunnelrampe oder idealerweise komplette Aufgabe des Tunnels.

  • Die 10 streifige Champs Elysees sei mal als Extrembeispiel genannt.


    Sie ist attraktiv, wenn man entlang ihr auf der einen oder anderen Seite entlangschlendert, aber sie durchzuqueren ist purer Horrortrip (diese Erfahrung habe ich zuletzt vor wenigen Wochen gemacht). Ähnlich das Durchqueren der Berliner Straße, wenn man entlang der wichtigen Achse vom Römer zur Zeil geht. (Beim Mainkai hätte ich mir auch bessere Durchquerbarkeit gewünscht. Düsseldorf und Köln haben Fußgängerzonen am altstädtischen Rheinufer.)


    Man könnte langfristig festschreiben, dass altstädtische Neubauten der alten Grundrisslinie folgen sollten - wenn man einige Jahrzehnte mit zwangsläufigen Vorsprüngen leben kann. Der Grundriss ist aber noch nicht alles. Hier erfuhr ich über diese am altstädtischen Mainufer geltende Gestaltungssatzung, die unter Berufung auf Klassizismus u.a. die Farben festschreibt:


    - lichtgrau
    - grauweiß
    - verkehrsweiß...


    Und wo sind die Säulen oder was sonst noch für den Klassizismus charakteristisch ist? Wieso darf die für Frankfurt und Umgebung charakteristische rote Steinfarbe nicht verwendet werden? Auch das Bauhaus berief sich auf den Klassizismus als Rechtfertigung der Versimpelung und so wurde de Facto (bis auf Dachneigungen) für die Altstadt der Stil der Moderne vorgeschrieben. Altstädtischer Grundriss bringt nichts, wenn er mit plumpen Kisten vollgestellt wird. Dass die öde gewordene zufällige Fensteranordnung verboten wurde (Fenster übereinander), ist noch zuwenig.

  • Mit zwanghaftem aber konzeptlosen Rückbau und Ausbremsung macht man keine Stadt attraktiver.


    Woran machst Du fest, dass die autogerechte Stadt aus den Köpfen raus ist? Es mag ja sein, dass es bei Neubauprojekten zu einer Abkehr gekommen ist, aber was ist mit dem Bestand? Gerade beim Bestand sind doch die Probleme am gravierendsten, sei es der verkehrsumtoste Bahnhofsvorplatz oder die Monte Carlo Raserstrecke Mainkai, direkt neben dem Naherholungsgebiet Mainufer. Man darf sich nun schon seit 20 Jahren anhören, dass man "irgendwas tun" will um diesen Abschnitt fußgänger- und farradfreundlicher zu machen und es hat sich schlichtweg gar nichts getan. In der Zwischenzeit hat Düsseldorf sein Rheinufer untertunnelt und das Resultat ist eine wunderbare Promenade, die die Aufenthaltsqualität erheblich gesteigert hat. Das Rheinufer Düsseldorfs halte ich mittlerweile für eine der gelungsten Ufergestaltungen der Republik. Die "Autobahnbrücke neben der Kö" (auch Tausendfüßler genannt) verschwindet auch aus der Innenstadt und wurde durch einen Tunnel ersetzt.


    Warum schafft es Düsseldorf seine Innenstadt erheblich aufzuwerten, während in Frankfurt das Innenstadtkonzept als verzichtbares "Nice To Have" über Jahrzehnte in den Schubladen verschwindet? Am lieben Geld kann es jedenfalls nicht liegen.

  • Der entscheidende Unterschied ist, dass es in Düsseldorf um eine Bundestraße geht (B 1), am Mainkai um eine städtische Straße. deshalb dürfte Düsseldorf eher den geringeren Teil bezahlt haben, während hier die Stadt alles allein zahlen darf.

  • Golden Age, das mit dem Bestand ist ein allgemeines Problem der Politik. Wahlen gewinnt man in diesem Land leider fast nur mit Ausweitung des Sozialstaats, und eher nicht mit verkehrlichen oder Städtebauthemen. Da ist es dann auch kein Wunder dass kaum Geld locker gemacht wird für solche Projekte (ganz zu schweigen von der generell chronischen Unterfinanzierung des Etats für Straßen und Schienen in Stadt, Land und Bund). Diese Stadt schafft es ja noch nichtmal den Tunnel für die U5 bis zum Europagarten zu bauen, vom schon ewig wartenden Lückenschluss der D-Strecke sowie Tieferlegung von A-Strecke in Dornbusch+Eschersheim und U5 im Nordend mal ganz zu schweigen, was alles deutlich wichtigere Tunnelprojekte wären, und dann fragst du dich ernsthaft warum man in der Innenstadt keine Straßen unter die Erde legt?
    Abgesehen davon halte ich innerstädtische Straßentunnel generell für mehr als suboptimal, da sollte man lieber erstmal andere Möglichkeiten untersuchen um die fraglichen Abschnitte zu beruhigen. Tunnel ist für U-Bahn, Eisenbahn und Autobahn (falls man letztere überhaupt durch dichter bebautes Gebiet legen muss), alles andere gehört grundsätzlich an die Oberfläche. Die hochbelastete B1 in Düsseldorf ist da auch eher schlecht mit dem im Vergleich geradezu unbedeutenden Mainkai zu vergleichen.

  • Ich weiß gar nicht, warum man immer auf dem L Mainkai/Kurt-Schuhmacher-Straße rumhackt. Die Grundrisse und Straßenführung Fahrgasse, Saalgasse, Alte Mainzer / Limpurgergasse etc. liegen ziemlich genau da, wie vor dem Krieg. Die Wege in den Höfen ziemlich genau an den Stellen von Kaffee-, Metzger-, Schlachthausgasse etc. Die Gebäude orientieren sich in Tiefe, Höhe und Dachgestaltung an der klassizistischen Uferbebauung. Die Höfe sind mit dem vorhandenen Grün, den Bänken, Brunnen und Skulpturen ein angenehmer Ruhepol zum Touri- und Fest-Treiben in der sonstigen Altstadt. Das neue Historische Museum wird gut zusammenspielen mit nördlicher Saalgasse, Schirn, Stadthaus, Altes Hauptzollamt.


    Was heißt schon ahistorische Bebauung. Die alte Altstadt war voll ahistorischer Bebauung. Wer historische Wegeführungen wiederherstellen möchte, müsste auch Nord- und Südbau des Rathauses abreißen. Mitsamt den Türmen. Wie könnte man nur so blödsinnig ahistorisch eine Brückenturmreplik mitten in die Altstadt weit ab vom Fluss stellen?

  • In London gibt es in der nördlichen "Innenstadt" nur die Oxfordstreet, die Durchgangsverkehr zulässt.


    Ich frage mich, warum wir in Frankfurt, das 100 Millionen Mal kleiner ist, als London, breite Durchgangsstrassen, wie die Berliner Str. oder die Eschersheimer Landstr. brauchen.

  • Fairer Weise müss man abei aber auch erwähnen, das London schon seit Jahren am Verkehrschaos zu ersticken droht.
    Und sich mittlerer Weile selbst die Busse, welche ursprünglich zu Entlastung des Straßenverkehrs gedacht waren,
    manchmal Kilometer weit stauen.


    Es mag ja sein, das die Berliner Straße für Frankfurt ein wenig überdimensioniert ist – da gebe ich Dir durchaus recht.
    Aber London sollten wir uns jetzt vielleicht nicht gerade als Musterbeispiel heran ziehen. ;)

  • ^ In der Stadt mit den breitesten Stadtautobahnen der Welt gibt es erst recht Staus, anscheinend zieht jede verbreitete Straße so viel Verkehr an, bis sie verstopft ist. In London versucht man gar nicht, diese zu verbreiten, sondern arbeitet an Alternativen - mit der U-Bahn komme ich immer schnell durch.


    Der Vorteil ist dennoch, dass in Londoner Innenstadt kaum eine Straße zum Durchqueren als Hürde empfunden wird. Übrigens - die Oxford Street ist nicht wirklich eine Durchgangsstraße, nur zeitweise für Privatautos befahrbar. Dafür ist die Aufenthaltsqualität neben nur zwei Fahrspuren recht hoch. Für viele innenstädtische Straßen Frankfurts gilt das keinesfalls.


    Wie wär's etwa mit Tempo 30 und nur zeiitweiliger PKW-Befahrbarkeit am Mainufer, was billiger als ein Tunnel sein dürfte?

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Der Verkehr muss da raus. Vieles ist doch nur KFZ Abstellplatz suche, was auch sonst.
    Mainkai und Berliner, auch t.B. rund ums Kaffee Karin usw., müssen für die Menschen ohne KFZ-Verkehr nutzbar sein.


    Anlieferung und Entsorgung von morgens fünf bis zehn, klar. Baustellen in der InnenStadt ähnlich dem Baustellen-Logistik Konzept rund um den "Potsdamer Platz"


    Schnell sollte es gehen mit der Umsetzung. Unser Enkel werden sowieso fragen warum habt ihr das so, so lange gelassen.


    Hat keinen Sinn hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Ffm60ziger () aus folgendem Grund: Ok. Ich gebe dem Forum mal ne Pause, vor mir!

  • Ich glaube, da brauchts schon ein wenig mehr Analyse und etwas fundiertere Argumentation als den kurzen Zuruf, der Verkehr müsse da raus. Das wäre sicher eine interessante Diskussion, nur hier vielleicht eher off topic, weil das Verkehrsthema zwar auch mit der Innenstadt zu tun hat, aber natürlich weit darüber hinaus weist. Der Kern des Problems ist nicht das Innenstadtkonzept, die Verhältnisse in der Innenstadt sind nur Symptom.

  • Leicht durchführbare Verbesserungen anstatt Maximalforderungen

    tunnelklick


    Es mag sein, dass der Verkehr in der Stadt nicht den „Kern des Problems“, sondern nur eines von vielen Symptomen darstellt. Symptome zu bekämpfen, ist dennoch das essentielle Brot & Butter Geschäft einer Stadtverwaltung, besonders wenn es um das Stadtzentrum innerhalb der Wallanlagen geht. Die Verkehrsproblematik (d.h. Rückbau der autogerechten Stadt) erachte ich in diesem Zusammenhang für zentral. Sie hat nicht selten erheblichen Einfluss auf die Investitionswilligkeit auf Seiten der Privatwirtschaft, die Qualität der umliegenden Architektur oder den Gebäudenutzungen und die generelle Aufenthaltsqualität. Der jahrzehntelange Niedergang der westlichen Altstadt ist eine direkte Funktion aus der furchtbaren Verkehrsumgebung (Berliner & Mainkai).


    Ich halte die Verkehrsdiskussion im Zusammenhang mit dem Innenstadtkonzept daher für durchaus zielführend. Frankfurt hat nunmal extrem hohe Pendleraufkommen und damit weit mehr Verkehrsbelastung zu erdulden als andere Städte. Aus überdimensionierten Straßen wie der Berliner Straße resultieren nicht nur zu schnelle Geschwindigkeiten, tote Ecken und unpraktische Querungen, sondern auch noch Zusatzprobleme wie die „Touribus-Abstellproblematik“ entlang des Paulsplatzes (bzw. deren Einkesselung und Entwertung).


    Als Lösung sind Maximalvorderungen wie Untertunnelungen hierbei eher selbstzerstörerisch. Diese sind nur noch mit Hilfe des Bunds für Großprojekte wie Riederwaldtunnel oder der A661 Einhausung halbwegs darstellbar. Leicht umsetzbare Ideen wie Tempo 30 und zeitweilige PKW-Befahrbarkeit am Mainkai, wie von Bau-Lcfr vorgeschlagen, halte ich hingegen für den richtigen Ansatz. Es kann nicht sein, dass der Mainkai als bevorzugte Abkürzerstrecke für Taxis, LKWs und "Brettermeile" für Sportwagen usw. fungiert.


    Um es auf den Punkt zu bringen: Untertunnelungen wie in Düsseldorf sind nicht umsetzbar, aber das Innenstadtkonzept kann dafür sorgen, dass ein breiter Strauß an unspektakulären, effektiven Maßnahmen, die auch bei klammer Kasse im Bereich des Möglichen wären, zeitnah durchgesetzt werden. Dem schwarz-grünen Magistrat ist diese Umsetzung zuzutrauen. Man beachte den immensen Erfolg der „Frankfurter Nasen“ im Nordend, die schnell und relativ geräuschlos zur Vollendung kamen.

  • Berliner Strasse als oberste Priorität der Innenstadtaufwertung

    Die Berliner Strasse soll laut FAZ (Artikel nur im Druck) das neue Vorzeigeprojekt des Innestadtkonzepts werden:


    • Die Berliner Strasse wird um 2 Fahrspuren reduziert und eingeengt.
    • In der Mitte wird die Strasse um einen "Multifunktionnsstreifen" ergänzt.
    • Planungsdezernent Cunitz äußert sich optimistisch, dass sich dieses Projekt "relativ zügig" umsetzen ließe.


    Ebenfalls soll der Stadtteil östlich der Kurt-Schumacher Strasse aufgewertet werden. Die Areale der SPD-Zentrale und Arbeitsagentur stehen hierbei zur Disposition, da sie auf wertvoller Fläche liegen. Anscheinend sucht die Agentur schon nach einer neuen Herberge (bei 11% Büroleerstand sicherlich eine lösbare Aufgabe). Ein Quartiersplatz mit Wohnturm wäre anstelle des SPD-Gebäudes an der Fischerfeldstr. vorstellbar. Akute Wohnungsnot macht erfinderisch!

  • Ach herrje. Die meinen das doch nicht auch noch wirklich ernst mit dieser 70er-Jahre Hochhaus-Planung im Fischerfeld?
    Und Berliner Straße ist auch so ein übereifriger Öko-Schnellschuss. Die sollen erstmal das Verkehrskonzept aufstellen für Berliner, Mainkai und Theatertunnel. Die Straßengestaltung selbst macht man üblicherweise erst danach.
    Ich seh es schon noch kommen: die bauen jetzt die Berliner Straße um, nachher kommt man aber auf den Trichter dass man Einbahnstraßenregelungen will, und kann alles wieder aufreißen, und für eine endgültige Lösung für den Theatertunnel hat man sich in der Zwischenzeit alles verbaut. Wäre so passend auf die politischen Entscheidungen in dieser Stadt im Bezug auf Verkehr/Städtebau... :bash:


  • Und Berliner Straße ist auch so ein übereifriger Öko-Schnellschuss.


    Das sieht man in Frankfurt leider ständig. Ohne, dass ein durchdachtes Gesamtkonzept dahintersteckt, werden Verkehrswege in diesem Öko-Wahn isoliert bzw. reduziert auf einen Abschnitt betrachtet und beschnitten. Dass die Berliner Straße auch irgendwann dran ist, war schon lange abzusehen.
    Klingt schön, dass man die Aufenthaltsqualität im Bereich der Innenstadt steigern will, aber die Berliner Straße samt Theatertunnel stehen sinnbildlich dafür, dass man keinen höheren Gedanken hinter diesen Maßnahmen erkennt. Hauptsache mehr Bäume und einen Fahrradweg "hingeklatscht" und die Straße so schmal wie möglich gemacht.

  • Versteh nicht, was daran so schlimm sein soll. An der Hauptwache wurde ja auch der Weltuntergang vorhergesehen wenn die erstmal für den Verkehr dicht ist. Und was ist passiert? Es ist besser als ich es gedacht hatte.