Das geplante Ärztezentrum nimmt den historischen Bezug des Vorgängerbaus auf und negiert auch keineswegs die bauliche Umgebung. Die Traufhöhe sowie die Firsthöhe des Daches stimmen mit denen der Nachbarbauten haargenau überein. Die Fenster werden eine vertikale Struktur erhalten, die horizontale Gliederung orientiert sich an den - horizontal gegliederten - Gesimsen der umgebenden Altbauten. Die hohe Qualität der Fassade berücksichtigt, auch wenn sie nicht aus Sandstein bestehen wird, ebenso die gehobene städtische Lage. Die außergewöhnliche Architektur u.a. mit den Vor- und Rücksprüngen in der Fassade verleiht dem Gebäude zudem eine Eigenständigkeit, welche mit einem postmodernen Neubau, wie er in Deutschland landauf, landab errichtet wird, nie erreicht worden wäre.
Der mit der Planung beauftragte Architekt spricht auch nicht von "interessanter Kontrast" oder "Bruch", sondern von neuen Maßstäben und moderner Interpretation. Und wer bei diesen Begriffen immer noch "böses Modernistensprech" wittert, sollte sich vielleicht fragen, inwiefern er nicht selbst ideologisch vereinnahmt ist.
Erst erinnert dich das Ärzte-Zentrum an einen Sparkassen-Neubau aus den 60ern, jetzt heißt's immerhin schon mal: "für ein freistehendes Gebäude wäre dies Fassadenthema ganz ok. So als Verwatungsgebäude einer kleinen Fabrik zB. im Gewerbepark". Ich glaube, du willst dich nicht wirklich mit dem Entwurf auseinandersetzen. Für derartige Vergleiche haben wir hier übrigens einen ganz speziellen Thread.