In Hamburg herrscht doch zunehmend Wohnungsmangel, damit auch Mangel an günstigen Lagen für sogenannte Kreative.
Berlin hat da im Vergleich immer noch einen Überschuss an Wohnungen (auch, wenn es in einelnen Stadtteilen fast so teuer wie in München, Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg wird).
Hamburg ist einfach zu teuer/uninteressant für die meisten Kreativen, welche es dann doch eher nach Berlin verschlägt (sogar aus London kommend).
Die biedere Stadtpolitik der letzten Jahre (wobei ich keinen Umschwung bei der derzeitigen Landesregierung erkenne - man möge mich aufklären) hat zu dem drögen Image der Stadt Hamburg beigetragen: Man wollte München kopieren, aber hat nicht die nötige internationale Aufmerksamkeit erreicht, dass Hamburg überhaupt außerhalb von Fachkreisen (Hafenwirtschaft, Flugzeugbau, Werbewirtschaft) wahrgenommen wird.
Was die angesagten Berliner Stadtteile ausmacht: Sie sind im psychologischen Bewusstsein nah am Zentrum. Hamburg hättte zwar genügend "gentrifizierungswürdige" Viertel, aber schauen wir uns diese doch mal an:
Schanze/Karolinenviertel: gentrifiziert
Ottensen: gentrifiziert
St.Georg: teilweise gentrifiziert
St.Pauli: aktueller Hotspot der Gentrifizierung
Wilhemsburg-West (Reiherstieg): Altbaubestand, aber noch nicht gentrifiziert. Im Bewusstsein aber weit weg vom Zentrum, trotz nur 10 Minuten per ÖPNV bis zum HBF.
Veddel: Wie Wilhelmsburg-West, dazu evtl. einfach zu klein.
Harburg: Trotz 15 minuten bis zum HBF aus psychologischer Sicht einfach zu weit weg.
Barmbek: Obwohl baulich in die Stadtteile integriert, sprang der Funke der Gentrifizierung noch nicht so über. Vielleicht kann man Barmbek mit Berlin-Wedding vergleichen.