Dom-Römer-Areal: die Planung

  • Kritik (harsch bis leichter Tadel)...:


    1. Die wenigen Pluspunkte des alten fiesen Markt 32er-Entwurfs sind nun auch noch weggeglättet. M.E. nun sogar noch hässlicher als vorher.
    2. Die Assoziation von Markt 34 mit den 1950ern (nur ohne Pfiff - wie edel ist dagegen das neue Salzhaus) ist sehr treffend. Das Giebelfenster im Knick ist ganz mies gewählt. Der alte Entwurf hatte in jedem Fall mehr Charme.
    3. Das Begradigen der Fenster von Markt 40, an den Ecken und den Gauben am deutlichsten zu sehen, glättet eine kleine Feinheit weg, ebenso wie bei Markt 8, wo die Konkave nun fehlt. Beide Häuser sind dennoch stark genug, das auszuhalten.
    4. Sorge bereitet mir die scheinbare Glättung der Fassade der Braubachstraße 23, was ich sehr bedauerlich fände und trotz schlechter Bildqualität meine ich erkennbar ist.


    ...und Lob (groß bis neutral wohlwollend):



    1. Der Schildknecht, Markt 18, hat eine bessere Giebelbefensterung und 1a-Konsolen im EG bekommen.
    2. Markt 14 hat nun ein wesentlich stimmigeres Kranzgesims und bessere Giebelfenster als zuvor diese eingezogene Riesenglasfläche. Das EG gewinnt durch überarbeitete Fenster-/ Türformate.
    3. Markt 12 erfuhr eine deutliche Verbesserung durch das Konsolengesims und die Verschieferung.
    4. Selbst Markt 10 hat zumindest eine erkennbare Konsole bekommen.
    5. Bei Markt 9+11 erkennt man zumindest im Anschnitt nun ebenfalls Konsolen, ob die Fassaden- und Fenstergliederung auch besser wird, werden künftig veröffentlichte Ansichten sicher zeigen.
    6. Der vielgescholtene Markt 7 ist durch die farbliche Horizontalgliederung auch etwas erträglicher geworden.
    7. Markt 36 ist mit dem Ursprungsentwurf überhaupt nicht mehr zu vergleichen: breitgelagterte Spiegelfelder statt der vorherigen 90er-mäßigen Farbfelder, Fenstergruppen, das hohe Erdgeschoss und der stimmige Giebel katapultieren das Gebäude für mich nun von der bisherigen Klasse der belanglosen, gerade noch nicht schmerzenden Lückenfüller in die Oberliga der Neubauten.
    8. Der Glauburger Hof ist eine klare Verbesserung, keine Frage. Schmuck kommt eben später.
    9. Die Braubachstraße 23a, Goldenes Kreuz, hat sich von grobgeschnitzt zu feingliedrig gewandelt.
    10. Die Braubachstraße 27 hat zwar mit dem neuen Zwerchgiebel eine Remineszens an den Vorgänger verloren, dafür ist das EG stimmiger und die Gauben filigraner und um Fledermausgauben ergänzt.


    Fazit: Macht zunächst 10 zu 4 (wovon im Falle der beiden Jordi&Keller-Bauten immer noch hohe Qualität vorliegt) für Verbesserung.


    Dennoch hat das Ensemble gelitten:


    Ein guter Entwurf, Markt 34 ist weg, dafür ein sehr guter, Markt 36, hinzugekommen. Bedauerlich an dieser eigentlich positiven Rochade ist die so entstandene Ballung von 3 Missgriffen nebeneinander - Markt 30 (weder verbessert, noch verschlechtert), 32 und 34 - die prominent von der Schirnplattform (prädestiniert zum Fotos schießen) zu sehen sind. Bei eng gegenüberliegender Bebauung woanders im Quartier wäre es halb so schlimm.


    Nun fehlen ja noch Ansichten der anderen Gebäude, etwa der Braubachstraße 17 oder des südlichen Marktes - hier ist bis auf evtll. die Grüne Linde wohl nichts an Verschlimmerung zu erwarten. Gespannt bin ich auch auf die Rückseite von Markt 36...

    11 Mal editiert, zuletzt von Baukunst ()

  • Ich war vor Ort, von Seiten der Bürger wurden die überarbeiteten Entwürfe auch eher negativ aufgenommen. Bei den anwesenden Politikern dagegen unverständlicherweise scheinbar totale Gleichgültigkeit.


    Willkommen in der Realität.


    Die Politik hat dem Projekt zugestimmt, um das laute Geschrei der Altstadtbefürworter in einer offenbar mehrheitsfähigen Form loszuwerden - jedoch nicht aus eigenen Interesse am Ergebnis.


    Dementsprechend ist der Politik die konkrete Ausführung des Projekts weitgehend egal, Hauptsache es wird irgendwas dahingestellt, was ansatzweise nach Altstadt aussieht.


    Der Anteil zeitgenössischer Gebäude wurde, meiner Meinung nach, nicht zuletzt deswegen festgelegt, um Diskussionen, wie die hier gerade laufende, abwürgen zu können. Das Totschlagargument lautet dann "Es waren schließlich zeitgenössische Gebäude vorgegeben!"


    Danach wurden dann noch Pflasterungsentwürfe gezeigt, einen modernen wo "Fahrweg" und "Bürgersteig" nur durch hellere Platten und nicht noch durch einen Höhenunterschied voneinander getrennt werden, einen historisierenden mit minimalem Höhenunterschied, und einen historischen. Der Gestaltungsbeirat würde da meiner Erinnerung nach den historischen Pflasterungsentwurf empfehlen.


    Warten wir auf die weiteren Ausführungen hierzu. Ich rechne mit Argumenten wie: "Die nutzbare Straßenbreite für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge ist bei Verzicht auf Höhenunterschiede größer."

  • Nach Sichtung der hochauflösenden Renderings nun meine Meinung:


    Die Braubachstraße ist schön, wie aus einem Guss. Der Giebel von B27 passt mM nicht so ganz perfekt zum Rest des Hauses - geschenkt.


    Schwer enttäuscht bin ich von der Umgestaltung meines bisherigen Lieblingsentwurfs, Markt 8: Die bisherige horizontale Gliederung durch umlaufende Bänder mit hübschen braunen Steinen wird wohl nun durch Farbabstufungen (so ähnlich wie bei diesen frisch gedämmten Mehrfamilienhäusern) versucht. Da musste wohl gespart werden. Der deutliche Knick im Haus ist weg, nur das Erdgeschoss steht etwas breitbeinig da - oben ist alles senkrecht... Zum Glück sind die Fenster unverändert. Schöne Gitter im Erdgeschoss!


    Die dreibund-Entwürfe für Markt 9+11, 12, 18 und 36 halte ich insgesamt für sehr gelungen. Einzig und allein bei der Dachgestaltung hatten die Architekten wenig Freude (Das trifft aber leider auf noch mehr Dächer im Quartier zu). Die Dachgiebel von Markt 11 und 18 gleichen sich, warum? Wo sind die von Mäckler versprochenen Frankfurter Nasen, wo die Dachüberstände? Mir scheint als wären klassische Dächer nicht gewollt?!


    Markt 30: Mit einer hübschen Holzfassade (und angedeuteter Seilwinde im Dachgiebel) hätte ich mich mit dem (Speicher-)Häuschen arrangieren können, aber mit braunem Putz, sorry, langweilig. Bin gespannt, ob sich die Rückseite verändert hat.


    Markt 32: Eieiei... Hätte man es doch nur so gelassen. Dass es noch schlimmer geht, hätte ich nicht gedacht.


    Markt 34: Wie ein 50er-Wohnhaus, das in den frühen 70ern zum Bürohaus umgewandelt wurde. Dabei wurde es dann mit einer modernen Blechfassade behängt. Gefällt mir zwar nicht, ist aber sowas von typisch für Frankfurt. Und was soll denn dieses Muster im Erdgeschoss? Ist das Kunst? Erinnert mich sehr an Straßenkampf-Einschusslöcher an unsanierten Gründerzeitlern in Chemnitz.


    Markt 38 finde ich an sich sehr interessant, aber hinter Markt 40 leider vollkommen deplatziert. Wo doch sonst so doll auf die Ensemblewirkung geachtet wird...


    Bin gespannt, wo überall Spolien verbaut werden. In den Bildern werden dafür vorgesehene Stellen oft nur vage angedeutet.


    Gab es im Sonderausschuss Infos über Detailänderungen am Stadthaus, insbesondere Bauteil 5 (Anbau Rotes Haus)?

  • Der grosse schmucklose Giebel bei Markt 40 "Zu den drei Römern" stört mich am meisten.


    Das Haus bestimmt die wichtigste Blickachse vom Römer über den Krönungsweg zum Dom.


    Die usrprünglichen Fenster waren zwar besser, aber der Giebel gefällt mir generell nicht.


    Eine bessere Lösung wäre meiner Meinung nach ein Giebel, der schiffbugartige nach hinten gezogen wäre.


    Eine pragmatische Lösung wäre eine Verschieferung des Giebels.


    Ich hoffe die gezeigten Visualisierungen waren noch nicht der endgültige Stand der Dinge.


    Wie es besser geht zeigt das Haus an der Ecke Battonstrasse / Allerheiligenstrasse.

    Einmal editiert, zuletzt von frank353 () aus folgendem Grund: Ergänzung: Schieferdach nach vorne runterziehen

  • Markt 34 und Markt 7 / Informationsveranstaltung

    Der Entwurf für Markt 34 wurde schon kritisiert, allerdings stand dabei die Südseite im Fokus (in deren Erdgeschoss ein Aufzug zur U-Bahn und ein TG-Zugang integriert werden muss). Nun hat das Haus aber auch eine Westseite, respektive ein Hinterhaus. Leider möchte man sagen, denn während sich die Fassade zum Markt bei viel gutem Willen wenigstens halbwegs in die Zeile einfügt, stellt diese Seite meines Erachtens das größere Problem dar. Denn in jener Zeile zwischen Markt und Hinter dem Lämmchen ist Markt 34 das erste Haus mit großer Tiefe, praktisch der Tiefe des Hühnermarkts. Daher ist diese Seite vom westlichen Eingang des neuen Quartiers aus gesehenen sehr auffällig:



    Bild: DomRömer GmbH


    Und dieser Anblick verspricht unerfreulich zu werden. Gegenüber dem früheren Entwurf sehe ich besonders das Hinterhaus (Hinter dem Lämmchen 7) als "verschlimmbessert" an:



    Bild: Francesco Colloti Architetto / DomRömer GmbH


    Den in der Version des Wettbewerbs heftig gescholtenen Entwurf von Markt 7 in überarbeiteter Form hatten wir auch noch nicht. Quasi das Treppenhaus der Goldenen Waage in aktueller Fassung:



    Bild: Helmut Riemann Architekten / DomRömer GmbH


    Abschließend der Hinweis auf eine Informationsveranstaltung: Morgen ab 19.30 Uhr stellen Patrick Brummermann von der Dom-Römer GmbH und der CDU-Stadtverordnete Thomas Kirchner die aktuellen Entwürfe vor. Veranstalter ist die CDU-Fraktion, Ort der Leopold-Sonnemann-Saal des Historischen Museums, Fahrtor 2 (Q).

  • Bendergasse / Stadthaus zu eng, sonst super

    Ich finde alles wirklich gelungen, außer der Größe des Stadthauses und der Enge der Bendergasse. Denkt Euch mal den Plan oben ohne Stadthaus, das wäre viel luftiger. Man kann bei der Planung nicht einfach die Schirrn ignorieren, sie steht halt da. Als gutes Beispiel für Stadtentwicklung möchte ich hier mal die Altstadt von Barcelona anführen. Dort hat man behutsam einige Häuserreihen abgerissen, um mehr Licht und weniger Enge zu bekommen. Es funktioniert: die Bausubstanz ist alt, traditionell, doch die als negativ empfundene Enge wird aufgelockert. So wäre glaube ich auch hier weniger mehr. Man könnte außerdem viel Geld sparen und an einem anderen Ort einsetzen.


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    Mod: Bitte der Übersichtlichkeit wegen dieselben Grafiken nicht wiederholt einfügen (und auch nicht zitieren). Danke

  • Abgesehen davon ist der Vergleich mit Barcelona wie Äpfel und Birnen. Frankfurt am Main war eine im Grundriss typisch fränkische Altstadt in Mitteleuropa, mit regnerischen Herbsten und schneereichen Wintern. Die ganze altstädtische Architektur war in ihrer Materialität und ihren Formen darauf zugeschnitten. In Südeuropa wird völlig anders gebaut, traditionell aus Stein, die Dächer aufgrund der geringen Niederschlagsmengen mit sehr geringer Neigung oder sogar schon historisch als Flachdach ausgebildet, die Gebäude ohne die in der fränkischen Architektur typischen Traufgänge direkt aneinander gesetzt, damit die so entstehenden riesigen Baublöcke die Tageswärme speichern und in den kalten Nächten langsam abgeben.


    Das Problem von Markt 40 sehe ich weniger in der Architektur an sich – der Fensterreichturm der Fassade ist eigentlich typisch für ein Haus an dieser Stelle, wo man besten Blick auf den Krönungsweg hatte, was man als Hausbesitzer bei Kaiserkrönungen bestens vermieten konnte – sondern in der Dominanz des Daches. Das originale Haus zu den drei Römern hatte ja nur ein Mansarddach, das sich in der Blickachse zum Dom diesem unterordnete, hier wird das Steildach in geradezu historistischer Manier zu einem Gegenpol erhoben. In dem von Schmittchen verlinkten Rendering sieht man das daraus folgende Problem, das Haus wirkt in dieser wichtigen Achse sogar größer als der Dom.


    Das hätte es historisch so nie gegeben, wenn es dominante Giebel gab, dann nur in horizontaler Reihung entlang Straßen, was bestimmten Gassen wie dem Markt, der Bender- oder vor allem der Fahrgasse ihr unverwechselbares Gepräge gab. Somit ist der Neuentwurf von Markt 40 zwar gut gemeint, aber gotischer als es Frankfurt je war. Hier wäre man besser bedient gewesen, sich am Vorgängerbau von Markt 40 zu orientieren (1552 [oben rechts], 1628 [ganz unten links]), der die für Häuser des 16. Jahrhunderts typischen spätgotischen Eckerkertürmchen hatte (authentisch bis 1944 erhaltenes Beispiel z.B. das Eckhaus Große Gallusstraße / Alte Schlesingergasse).

  • ^^^ "luftig"???


    Typische deutsche kleinteilige Altstädte zeichnen (bzw. zeichneten) sich durch enge Strassenzüge aus. Genau das wünscht sich die überwiegende Mehrheit der Bürger wieder und übrigens auch Besucher & Touristen.
    Zum Bsp.:Also ich liebe es zur Weihnachtszeit den Weihnachtsmarkt in der Altstadt zu besuchen ... gerade wegen der Enge & Lebendigkeit! Und ich freue mich ganz besonders auf die zukünftigen Märkte und Veranstaltungen in der Altstadt, wenn dann in wenigen Jahren einige der historischen Strassenführungen wiederhergestellt sind.


    "Luftig" war der Römer schon mal vor Jahrzehnten, als die Ostzeile noch nicht stand und stattdessen ein Parkplatz die Szenerie "schmückte".

  • Bei Markt 40 dürfte der Eindruck eines sehr dominanten Giebels auch auf die Visualisierung (#433, #451) beziehungsweise deren Perspektive zurückzuführen sein. Das Giebeldreieck misst in der Höhe etwas mehr als sieben Meter, nimmt man den Maßstab der folgenden Grafiken als Grundlage. Sicher nicht wenig, aber auch nicht übermäßig viel - ungefähr die Höhe von Erdgeschoss plus erstem Obergeschoss.



    Nord:


    Süd:

    Bilder: Jordi + Keller Architekten / DomRömer GmbH

  • Dort hat man behutsam einige Häuserreihen abgerissen, um mehr Licht und weniger Enge zu bekommen.


    Das mit dem "behutsamen" Abriss hat man in Frankfurt auch schon in mehreren Durchgängen versucht - die Braubachstraße ist so entstanden. Weniger behutsam war man dann 50 Jahre später unterwegs.


    Ich glaube mit solchen Vorschlägen wirst Du hier wenig Freunde finden.


    Und tatsächlich ist die Enge beim hiesigen Klima ein Vorteil, wie jeder merkt, der sich mal an einem windigen Wintertag auf dem Konstabler Plateau aufgehalten hat.

  • Markt 34 und Markt 7

    Nun hat das Haus aber auch eine Westseite, respektive ein Hinterhaus.


    Wenn man überlegt, dass diagonal gegenüber der "Neubau" des Kunstvereins steht, dann ist das fast schon wieder Bauen im Bestand.
    Beides gleich scheußlich.


    Das eine echter 50er-Jahre Grusel, das andere weiß nicht ob es Fisch oder Fleisch ist, passt nicht zur Front nebendran, ist kein für sich stehender Neubau mit Charakter sondern wirkt wie gewollt und nicht gekonnt, vielleicht noch nicht mal gewollt.


    Zu dem hohen Giebel nochmal: Wenn man steile Dächer auf breite Häuser setzt, müssen so hohe Giebel herauskommen - was ist dabei das Problem?
    Vielleicht hätte man auch auf die übertriebene Entzerrung der steilen Perspektive verzichten und mal eine natürlichere Ansicht zeigen sollen.

  • Ich bin ja auch fuer die Altstadt - aber ich glaube die Bendergasse ist zu eng, das sieht ja so aus als ob es vielleicht 2,50 m waeren.

  • Geht man mal davon aus, dass der vor zwei Seiten gezeigte Plan des Areals einigermaßen akkurat ist, dürfte die neue Bendergasse an der schmalsten Stelle zwischen Schirn und neuem Stadthaus etwa 3,5 Meter breit sein. Das ist schon deutlich weniger als historisch (Blick nach Osten, Blick nach Westen), wo die Breite ungefähr zwischen 6,0 und 6,5 Metern betrug. Dies ergibt sich aus der Extrapolation der Maße der Rekonstruktions-Parzellen aus dem gezeigten Stadtplan im Abgleich mit den historischen Stadtplänen.

  • ^


    Zwischen Stadthaus und den Arkaden-Stützen der Schirn wird es ziemlich genau 5m breit sein (herausgemessen aus einem 1:100 Bauantragsplan). An der Ostecke vor dem Dom, wo dem Stadthaus noch ein paar Treppenstufen vorgelagert sind, werden es etwa 2,30m bis zur ersten Treppenstufe bzw. auch wieder 5m bis zum Gebäude sein.
    Dazu kommt ja dann jeweils noch die Breite des bestehenden Arkadenganges von etwa 2,50m.
    Eng wird allerdings im Westen der Durchgang mit etwa 2,70m zwischen dem Wandende der Schirntreppe und dem Stadthaus.

  • Mein letztes bischen Freizeit noch geopfert, um mir die CDU-Veranstaltung anzutun.
    Viel zu erzählen gibt es nicht, wurden halt die Entwürfe vorgestellt. Dabei erwähnt worden, dass die Jury mit Markt 34 wohl auch noch nicht zufrieden ist. Der grausame Entwurf für Markt 30 soll allgemein die größten Kritiker, aber unverständlicherweise wohl auch die meisten Fürsprecher haben (in welchen Kreisen, fragt sich...). Besonders dreist: als Fenster sind Kastenfenster aus Stahl(!) vorgesehen. Wer es nicht glaubt, hier der Beweis:


    Qualität der Bilder bitte ich zu entschuldigen, habe ich alle mit meiner Handykamera aufgenommen.
    Ergänzend noch ein Bild aus dem Bauantrag von der Hinter dem Lämmchen zugewandten Seite des Problem-Baublocks (mehr Abbildungen dazu gab es nicht), sowie die Nordseite des östlichen Teils vom Markt (Hausnummern 8-14):

  • Vielen Dank! Zur Nordseite der Zeile zwischen Markt und Hinter dem Lämmchen habe ich noch diese Ansicht mit überarbeiteten Entwürfen:



    Perspektive der gegenüberliegenden Seite, alles Rekonstruktionen:



    Die von Rohne gezeigte Zeile Markt 8 bis 14 in der Perspektive:



    Zum Schluss die Braubachstraße (ganz links wird natürlich auch gebaut, die Braubachstraße 21 gilt aber als Rekonstruktion und ist daher hier nur angedeutet):



    Noch einmal, jetzt als Perspektive (eine Teilansicht hat sipaq in #433 schon gezeigt):



    Grafiken: DomRömer GmbH

  • Also der Grund dafür dass die Braubachstraße 21 nur angedeutet ist, ist dem Vernehmen nach, dass die Fassade zur Braubachstraße noch nicht feststeht. Die auf den älteren Visualisierungen zu sehende (und mutmaßlich zu rekonstruierende) Fassade ist ja nicht Original sondern erst nach dem Braubachstraßendurchbruch entstanden.
    Und im Gestaltungsbeirat ist man sich wohl noch nicht klar darüber ob man auch hier wie sonst überall auch den Zustand unmittelbar vor der Zerstörung rekonstruieren soll (also mit Fassade), oder hier mal davon abweichen soll um lieber die Brandwand als Reminiszenz an die Geschichte wiederzubekommen...

  • Vielleicht hat man auch ein Problem damit, dass die Fassade von Braubachstraße 21 zwischen 1937–40 entstand, wie wir in der Magisterarbeit eines gewissen Herrn Cunitz lesen können. ;) Überhaupt bin ich recht erstaunt, dass die Braubachstraße scheinbar völlig ohne größere Brüche wiedererstehen darf.

  • Damit hier nicht immer nur Kritik steht (was natürlich eine Übertreibung ist) muss ich jetzt einfach mla feststellen, dass die schöpferischen Nachbauten an der Braubachstraße nicht nur einfach gut gelungen sind, sondern richtig klasse geworden sind. Wenn die Bauten in echt nur halb so gut aussehen wie auf den Visualisierungen, dann wird zumindest die Südseite der Braubachstraße eine richtig schöne Ecke.

  • Spolien / Friedrich-Stoltze-Brunnen

    Der Stadt erhält Spolien der Goldenen Waage und von Markt 40 zurück. Erstere sind bekanntlich seit Jahrzehnten in ein Privathaus in Dreieich-Götzenhain eingebaut. Auch die Rückkehr des Stoltze-Brunnens auf den Hühnermarkt wurde beschlossen. Die aktuelle =18780294"]Pressemitteilung:


    Der Magistrat hat bei seiner Sitzung vom Freitag, 20. September zwei Berichte beschlossen, die wichtige Schritte für die Neubebauung des Dom-Römer-Areals bedeuten. „Es ist eine gute Nachricht, dass wir das Stoltze-Denkmal wieder an seinen ursprünglichen Ort auf den Hühnermarkt zurückbringen können", sagt Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz. „Die Kosten für die Versetzung und Inbetriebnahme des Brunnens werden auf rund 110.000 Euro geschätzt. Damit gewinnt das Projekt der Altstadtbebauung ein weiteres Stück Authentizität." Der Brunnen mit der Büste des Frankfurter Mundartdichter und Schriftstellers Friedrich Stoltze (1816-1891) steht seit 1981 auf dem Friedrich-Stoltze-Platz in der Nähe der Katharinenkirche. Ursprünglich stand das Denkmal seit 1892 auf dem ehemaligen Hühnermarkt unweit von Stoltzes Geburtshaus.


    „Auch hinsichtlich der Verwendung von Überresten der originalen Altstadthäuser, sogenannter Spolien, konnten entscheidende Fragen geklärt werden", berichtet Cunitz. Im Falle der in Privatbesitz befindlichen Spolien der ehemaligen Gebäude Goldene Waage und Markt 40 konnte mit den Eigentümern eine Vereinbarung über die Herausgabe geschlossen werden. Nach eingehender Prüfung stehen auch 37 Objekte aus dem Bestand des Historischen Museums für eine Verwendung auf dem Dom-Römer-Areal zur Verfügung. Bei einigen Fragmenten hat man sich für die Anfertigung von Kopien entschieden, um die Originale vor Verwitterungsschäden zu schützen.


    Auch die konservatorische Untersuchung des barocken Erdgeschosses, das sich derzeit im Garten des Liebieghauses befindet, hat ergeben, dass ein Einbau nach erfolgter restauratorischer Vorsicherung erfolgen kann. „Mit diesen Einzelschritten kommen wir unserem Ziel weiter entgegen, Frankfurt ein Stück seiner verloren gegangenen Geschichte zurückzugeben und auf dieser Grundlage ein Stück gebauter Erinnerungskultur für unsere Heimatstadt entstehen zu lassen", so Cunitz abschließend.


    Bald wieder an seinem alten Standort:



    Bild: Mylius (mit GNU-Lizenz für freie Dokumentation @Wikimedia)


    Bei dem erwähnten "barocken Erdgeschoss" aus dem Garten des Liebieghauses handelt es sich um ein derzeit frei stehendes Portal. Es stammt von einem vor über 100 Jahren an der Schillerstraße abgebrochenen Gebäude.



    Genauer handelt es sich um das Erdgeschoss eines Gartenhauses, das zur Schillerstraße 13 gehörte und 1906 abgebrochen wurde.



    Bilder: Robbi


    Es soll in die Rückseite des Neubaus von Morger + Dettli Architekten, Basel, integriert werden. Also in das umstrittene Gebäude Markt 30 (Nordseite früher Hinter dem Lämmchen 3) das nach der Überarbeitung so aussehen soll:



    Bild: Morger + Dettli Architekten / DomRömer GmbH