Kritik (harsch bis leichter Tadel)...:
1. Die wenigen Pluspunkte des alten fiesen Markt 32er-Entwurfs sind nun auch noch weggeglättet. M.E. nun sogar noch hässlicher als vorher.
2. Die Assoziation von Markt 34 mit den 1950ern (nur ohne Pfiff - wie edel ist dagegen das neue Salzhaus) ist sehr treffend. Das Giebelfenster im Knick ist ganz mies gewählt. Der alte Entwurf hatte in jedem Fall mehr Charme.
3. Das Begradigen der Fenster von Markt 40, an den Ecken und den Gauben am deutlichsten zu sehen, glättet eine kleine Feinheit weg, ebenso wie bei Markt 8, wo die Konkave nun fehlt. Beide Häuser sind dennoch stark genug, das auszuhalten.
4. Sorge bereitet mir die scheinbare Glättung der Fassade der Braubachstraße 23, was ich sehr bedauerlich fände und trotz schlechter Bildqualität meine ich erkennbar ist.
...und Lob (groß bis neutral wohlwollend):
1. Der Schildknecht, Markt 18, hat eine bessere Giebelbefensterung und 1a-Konsolen im EG bekommen.
2. Markt 14 hat nun ein wesentlich stimmigeres Kranzgesims und bessere Giebelfenster als zuvor diese eingezogene Riesenglasfläche. Das EG gewinnt durch überarbeitete Fenster-/ Türformate.
3. Markt 12 erfuhr eine deutliche Verbesserung durch das Konsolengesims und die Verschieferung.
4. Selbst Markt 10 hat zumindest eine erkennbare Konsole bekommen.
5. Bei Markt 9+11 erkennt man zumindest im Anschnitt nun ebenfalls Konsolen, ob die Fassaden- und Fenstergliederung auch besser wird, werden künftig veröffentlichte Ansichten sicher zeigen.
6. Der vielgescholtene Markt 7 ist durch die farbliche Horizontalgliederung auch etwas erträglicher geworden.
7. Markt 36 ist mit dem Ursprungsentwurf überhaupt nicht mehr zu vergleichen: breitgelagterte Spiegelfelder statt der vorherigen 90er-mäßigen Farbfelder, Fenstergruppen, das hohe Erdgeschoss und der stimmige Giebel katapultieren das Gebäude für mich nun von der bisherigen Klasse der belanglosen, gerade noch nicht schmerzenden Lückenfüller in die Oberliga der Neubauten.
8. Der Glauburger Hof ist eine klare Verbesserung, keine Frage. Schmuck kommt eben später.
9. Die Braubachstraße 23a, Goldenes Kreuz, hat sich von grobgeschnitzt zu feingliedrig gewandelt.
10. Die Braubachstraße 27 hat zwar mit dem neuen Zwerchgiebel eine Remineszens an den Vorgänger verloren, dafür ist das EG stimmiger und die Gauben filigraner und um Fledermausgauben ergänzt.
Fazit: Macht zunächst 10 zu 4 (wovon im Falle der beiden Jordi&Keller-Bauten immer noch hohe Qualität vorliegt) für Verbesserung.
Dennoch hat das Ensemble gelitten:
Ein guter Entwurf, Markt 34 ist weg, dafür ein sehr guter, Markt 36, hinzugekommen. Bedauerlich an dieser eigentlich positiven Rochade ist die so entstandene Ballung von 3 Missgriffen nebeneinander - Markt 30 (weder verbessert, noch verschlechtert), 32 und 34 - die prominent von der Schirnplattform (prädestiniert zum Fotos schießen) zu sehen sind. Bei eng gegenüberliegender Bebauung woanders im Quartier wäre es halb so schlimm.
Nun fehlen ja noch Ansichten der anderen Gebäude, etwa der Braubachstraße 17 oder des südlichen Marktes - hier ist bis auf evtll. die Grüne Linde wohl nichts an Verschlimmerung zu erwarten. Gespannt bin ich auch auf die Rückseite von Markt 36...