Welfenhöfe Haidhausen (200 WE) [fertiggestellt 2013]

  • Update 25.05.15


    Ich denke, hier kann auf "fertiggestellt" geschaltet werden:


    Ansicht Tassiloplatz:



    Welfenstrassse:


    Westseite:


    Südseite zum Südring:



  • Ansichten der Innenhöfe:


    Immerhin hat man hier mit Loggia-Konzepten gearbeitet. Verglichen mit z.B. den Rodenstock-Gärten haben die Bewohner hier mehr Privacy:





    "Townhouses":









    Blick aus einer der Höfe zur Strasse:



  • Das kann doch nicht der Ernst sein! Ich bekomme ja schon beim nach unten scrollen Beklemmungsgefühle. Vielleicht sollte das Gericht wie beim Ex-Frauenknast eine Wohnnutzung verbieten. Hier wäre es angebracht. Mit großem Abstand schlimmster Münchner Neubau der letzten paar Jahre.

  • Trotzdem wurden alle Wohnungen für europaweit gesehen Höchstpreise innerhalb kurzer Zeit verkauft bzw. vermietet. Auch ein mir bekanntes Ingenieurspärchen hat sich dort für 500.000 Euro mit geschätzt 75 - 80 qm verewigt. Warum sollten Investoren auf höherwertige = renditeschmälernde Architektur setzen?


    Im Übrigen strahlt diese Altenheim Architektur auch auf das Innere der besagten Wohnung aus. Ganz, ganz seltsames Gefühl dort auch schon nur auf Besuch zu sein. Manche Mitbürger scheinen auf dieser Emotionsebene ganz anders zu ticken als wir.

  • Es ist wirklich deprimierend dass so etwas gebaut und verkauft wird.
    Abgesehen von den unsäglichen Deckenhöhen von 2,50 die in anderen Bundesländern gar nicht erlaubt sind, ist die Architektur einfach nur erbärmlich.

  • Nur so am Rande, 2,50 m sind auch in Baden-Württemberg das Nonplusultra bei Neubauten. Nur Erdgeschosse und Penthäuser schaffen es hier darüber.

  • Auch in anderen europäischen Ländern z.B. in den Niederlanden. Alles andere sind Neubauten im Luxussegment. Ich denke, das ist auch nicht das Problem, und ein energie- und flächeneffizienter Ansatz ist grundsätzlich wünschenswert.

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  • Zitat Isek:
    Warum sollten Investoren auf höherwertige = renditeschmälernde Architektur setzen?


    Gutes Design ist nicht zwingend eine Frage des Geldes. Anstatt z.B. alles in grau zu halten, könnte man für das gleiche Geld genauso gut mehr farbliche Abwechslung hinein bringen. In anderen Städten verkauft sich auch so ziemlich alles, die architektonische Qualität ist trotzdem oftmals besser.


    Hier wurde eindeutig die Grenze zur Geschmacklosigkeit überschritten. Ohne einen Cent mehr hätte man hier deutlich mehr herausholen können.

  • Auch in anderen europäischen Ländern z.B. in den Niederlanden. Alles andere sind Neubauten im Luxussegment. Ich denke, das ist auch nicht das Problem, und ein energie- und flächeneffizienter Ansatz ist grundsätzlich wünschenswert.


    Apropos Niederlande: Neubauten in und um Amsterdam sind um mindestens 30 % eher 40 % billiger als in vergleichbaren Münchner Lagen. Allgemein ist die Bautätigkeit dort um ein vielfaches höher bei sehr viel größerer bestehender Nutzungsdichte.

  • Das ist schon sehr traurig, was hier geschehen ist. Ich möchte in Deutschland eigentlich Stadtreparatur sehen. Hier geschieht genau das Gegenteil. Ich dachte nach dem Hirschgartenfiasko könnte es nicht mehr schlimmer kommen, aber siehe da.
    Das ganz schlichte weiss verputzte Haus mit den kleinen Fenstern hätte astrein aus der Not nach 1945 geboren sein können. Aber das gesamte Ensemble wirkt abweisend und unfreundlich. München hat so eine schöne Städtebautradition der ihr angeblich italienischen Flair verleiht. Wieso wird nicht mehr daran angeknüpft? Gibt es nicht einen Gestaltungsbeirat der Stadt oder wird der nur bei zentralen Innenstadtprojekten tätig?


    Auch städtebaulich ist es nicht überzeugend, da es versäumt wurde über Kleinteiligkeit Urbanität zu schaffen, um so Druck von den Altstadtquartieren zu nehmen. Das ist in München aber Programm. Alle Neubauentwicklungen werden nicht im Blockrand mit öffentlicher Erdgeschosszone oder einer gewissen gestalterischen Vielfalt geschaffen. Hochhäuser werden an Autobahnausfahrten geklatscht, ordentlich gestaltete Wohntürme von Edelsozialbauplatten umrahmt und die Parkstadt Schwabing nach gutem Start mit nichts sagenden 7 Geschossen aufgefüllt.


    Ehrlich ich sehe leider nichts, abgesehen vom neuen HBF, wo sich München in den nächsten Jahren positiv weiter entwickeln sollte. Und ich verstehe es nicht weil alle Voraussetzungen gegeben sind: begehrte Stadt mit Geld im Immobilienboom mit großem Nachholbedarf. Das schreit doch geradezu nach neuen schicken Quartieren.

  • @LucaTonio:


    Ich stimme dir zu. Leider ist wie LugPaj es schon erwähnte, oftmals die Politik selbst verantwortlich für architektonische Desaster, da sie zum Einen zu viele Vorgaben macht und Architekten so zu grausamen Kompromissen zwingt und zum Anderen weil sie nicht konsequent Bebauungsplanänderungen vornimmt und 0815-Plattenbauprojekte stoppt, sondern mit Begeisterung durchwinkt.


    Neben kleineren Projekten, bilden die Bavaria-Towers, Baumkirchen-Mitte, die Bayernkaserne, das Werksviertel am Ostbahnhof oder auch der geplante Hans-Seidl-Platz einen Lichtblick in all dem Sumpf aus Funkkaserne, Hirschgarten (wobei der mit den neueren geplanten Bauten doch noch an Charakter zu gewinnen scheint), Paul-Gerhardt-Allee, Prinz-Eugen-Kaserne, Welfenhöfe etc. Entweder die Architektur ist miserabel oder aber die Dichte und Höhe sind städtebaulich nicht zu vertreten. Im schlimmsten Fall (Funkkaserne) beides.

  • Auch nach 4 Jahren ab Fertigstellung wird's nicht schöner! Für mich einer der vielen Tiefenpunkte Münchner Baukultur. Es grenzt schon fast an ein Wunder, wie man derart perfide jeden Bezug zur Umgebung Haidhausen negieren kann und dann auch umgesetzt bekommt.



    eigene Aufnahme 07.01.2018



    eigene Aufnahme 07.01.2018



    eigene Aufnahme 07.01.2018

  • Da stimme ich völlig zu. Ich weiß nicht was daran toll sein soll, Beton exzessiv als Fassadenmaterial einzusetzen. Das funktioniert vielleicht in südlichen Ländern, aber in Mitteleuropa wirkt das an 80% der Tage einfach nur trist. Mit hellem Backstein hätte das Haus gleich eine viel freundlichere Wirkung, dem dunkelgrau verputzten Nachbarbau ständen frischere Farben auch nicht schlecht.
    Gegenüber ist der Ostfriedhof. Ich weiß nicht, wer es schöner hat...

  • Der Beton ist meines Wissens durchaus verputzt, es ist in jedem Fall keine Sichtbetonfassade. Nur eben ist es weiß oder grau verputzt. Allerdings weiss ich nicht, ob diese Bauten durch eine Backsteinfassade allzu viel gewinnen würden. Hier stimmt einfach gar nichts, die Formgebung, die Anordnung der Fenster....es ist nicht allein die Fassade, die für die monotone und klozige Wirkung verantwortlich ist.

  • Also vereinzelt wurden ja Designelemente implementiert, die über die Minimalkiste hinausgehen. Diese Putzdetails im Bild über mir finde ich per se nicht schlecht. In Kombination mit der restlichen Monotonie wirken sie aber hilflos überfordert. Genau wie das Eckgebäude mit den zwei erhöhten Geschossen. In einem anderen Kontext würde es durchaus cool und modern wirken, zusammen mit den Styroporschachteln wird es zur Beleidigung.
    Gleiches gilt für die spitz gewellten Balkone. Stände eine schicke Glasfassade daneben, oder roter Backstein, könnte man es als Understatement durchgehen lassen. Als Highlight ist es brutal trübe.


    Also, Gestalltungswille ist durchaus erkennbar, einiges geht über das Minimum hinaus. Es ist nur leider schlecht gemacht.

  • Falls mal wieder jemand herzlich lachen und gleichzeitig den Kopf schütteln will, hier ein Ausschnitt aus einem Interview mit dem Geschäftsführer der Bayrischen Hausbau.


    IMMOBILIENREPORT: Zu Ihren Projekten in München: Die im Bau befindlichen WelfenHöfe sind bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Müssen Projektentwickler von Wohnimmobilien mit relativ hohen Preisen in urbanen Umfeld besonders auf „gute Architektur “ achten?


    BÜLLESBACH: Zunächst: Die WelfenHöfen fallen nicht pauschal in die Kategorie „hochpreisig“: Hier entstehen – auch unter Berücksichtigung des München Modells Wohnungen für eine Vielzahl von Menschen mit unterschiedlich gefüllten Portemonnaies. Wir haben bei allen unseren Projektentwicklungen einen hohen architektonischen Anspruch,,unabhängig davon, ob wir in einem urbanen Umfeld, oder ob wir eher am Rand einer Stadt bauen. Jede Lage benötigt eine bestimmte, auf das jeweilige Umfeld angepasste Architektur. Dies gilt selbstverständlich auch für Immobilien, die nicht zum gehobenen Segment zählen. Wir haben bei jeder Projektentwicklung das Interesse, die passende Architektur zu finden. Das muss nicht immer durch einen Wettbewerb geschehen.


    Für die WelfenHöfe haben wir beispielsweise zusammen mit dem Stadtplanungsreferat ein ausgewähltes Team von Architekten das Quartier entwerfen lassen. Vorgabe war, das zu bebauende Areal an der bestehenden Bebauung auszurichten, natürlich interpretiert in der Architektursprache des 21. Jahrhunderts. Die lange Fassade des Gebäudekomplexes sollte nicht ein einziger Architekt entwerfen, sondern wir wollten eine aufgelockerte, von unterschiedlichen Stilen bestimmte Gestaltung. Dennoch soll das Quartier, einem Motto entsprechend, als eine zusammengehörende Bebauung wahrgenommen werden. Ein Gestaltungselement war dabei das „Relief der Stadt“, das die Architekten in unterschiedlicher Tiefe interpretierten. Das verbindende Element der Bauabschnitte ist der facettenreiche silberne, graue oder weiße Grundfarbton, der sich zwar an die Umgebung anlehnt, aber deutlich zum Ausdruck bringt, dass die WelfenHöfe ein Gebäudeensemble der heutigen Zeit sind.