Wurde schon ungezählte Male erwähnt. Ums nochmal in Erinnerung zu rufen: der Domturm war von Anfang an zugebaut gewesen und auch gar nicht darauf ausgelegt jemals freigestellt zu werden - sehr deutlich erkennbar an der fast völlig gestaltungslosen Westfassade, die eher wie eine kalte abweisende Wand wirkt. Dort waren immer Häuser vorgesehen. Den Fehler der Freistellung hat man erst nach dem Dombrand von 1867 begangen.
Historisch korrekt hätte daher der östliche Teil des Stadthauses, der über die Flucht der Goldenene Waage hinaus in die Höllgasse ragt, an den Dom gebaut gehört.
Den Domplatz selbst find ich eigentlich noch halbwegs erträglich. Viel schlimmer ist doch die Situation am Weckmarkt im Süden, wo nicht nur der historische Stadtgrundriss komplett negiert wurde, sondern die absolut banale Architektur, zu allem Übel auch noch in antiurbaner Zeilenbauweise, furchtbarste provinzielle Vorstadttristesse verbreitet - und das mitten im historischen Zentrum einer Weltstadt...
Wenn der Wille da wäre könnte die Stadt hier, ebenso wie am Domplatz, auf jeden Fall die planerischen Grundlagen schaffen, dass dieser den Dom komplett entwürdigende Zustand beseitigt wird, und zwar durch Abriss und Neubau eigentlich aller Nachkriegsgebäude die hier völlig rücksichtslos und ohne sinnvolles Konzept hingestellt wurden. Der größte Teil der Gebäude dürfte ja immer noch der Stadt oder einer ihrer Gesellschaften gehören - und selbst wenn nicht, die Planungshoheit hat sie hier auf jeden Fall. Wobei auf der Südseite auf jeden Fall Stadtarchiv, Fürsteneck und das berühmte Roseneck Rekonstruktionskandidaten wären, auf der Ostseite das Luthereck.
Sehr kurzfristig würde es auf jeden Fall schonmal einiges helfen, den Asphalt der Straßen hier durch Kopfsteinpflaster zu ersetzen, und die Parkplatzflächen zu verlagern.