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Sorry für die Klugscheisserei, aber den Begriff „der Altstadt“ würde ich nicht so inflationär benutzen, denn die war weit größer. Vielmehr geht es hier um eine Visualisierung der künftigen Bebauung des Dom-Römer-Areals.
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Sorry für die Klugscheisserei, aber den Begriff „der Altstadt“ würde ich nicht so inflationär benutzen, denn die war weit größer. Vielmehr geht es hier um eine Visualisierung der künftigen Bebauung des Dom-Römer-Areals.
Richtig. Dem virtuellen Altstadt-Modell, das diesen Namen verdient, ist in diesem Forum ein ganzer Strang gewidmet, nämlich diesem hier von Jörg Ott. Er hat 100 Straßen mit 1700 Häusern modelliert. Davon ist auch im heutigen FNP-Artikel die Rede. Siehe auch diesen Wikipedia-Artikel.
Bezug nehmend auf das letzte Post von Epizentrum möchte ich euch natürlich die direkte Angabe meiner neuen Homepage nicht vorenthalten.
http://www.virtuelle-altstadt.de
Ich freue mich über viele interessierte Besucher. Und wenn jemand seine Meinung kund tun möchte, dann kann er es gerne an dieser Stelle tun.Die nächsten Tage wird es noch einige weitere Berichte in der Presse geben. Wer in Frankfurt wohnt oder arbeitet, kann sich morgen z.B. mal die FAZ oder die BILD kaufen. Nachfolgend die Pressemitteilung, die ich verschickt habe:
Pressemitteilung:
Kriegszerstörte Frankfurter Altstadt
virtuell rekonstruiert
Die Frankfurter Altstadt, einst eines der größten und schönsten mittelalterlichen Gebäudeensembles in Deutschland, wurde 1944 bei alliierten Luftangriffen fast völlig zerstört. Doch am 26. April 2011 wurde im Internet ein 3D-Modell des Zentrums der Mainstadt veröffentlicht, mit dem Besucher kostenlos auf Zeitreise gehen können. Technisch umgesetzt wie Stadtrundgänge in Google Street-View, erlaubt das Modell völlige Bewegungsfreiheit und räumliche Eindrücke, die historische Fotografien und alte Filme nicht vermitteln können und ermöglicht so das Erleben von Straßen und Plätzen, wie sie seit fast 70 Jahren niemand mehr gesehen hat.
Es war eine verwegene Idee, die der Diplom-Geograf Jörg Ott im Sommer 2003 hatte. Das kriegszerstörte Zentrum einer deutschen Großstadt wollte er rekonstruieren. Achteinhalb Jahre und 1700 individuell gestaltete Gebäude später liegt nun das beeindruckende Ergebnis vor. „Ich habe von Anfang an wissenschaftliche Maßstäbe angelegt, um den Vorwurf aus dem Weg zu räumen nur eine Fantasiestadt zu bauen“, sagt der heute 34-jährige.
Monate lange Quellenstudien in den Archiven der Stadt Frankfurt bilden daher das Rückgrat der Arbeit. Verwendet wurden nur Aufrisse, Fassadenabwicklungen, Skizzen, Pläne, Aquarelle und Fotografien, die vor der Zerstörung der Stadt angefertigt wurden. Mit diesen Daten konnte das historische Zentrum der Mainmetropole fast komplett wieder aufgebaut werden. „Nur bei etwa 10% der Gebäude ließen sich keine ausreichenden Daten mehr ermitteln, so dass ich sie durch Platzhalter ersetzen musste“, erklärt Ott.
Im Ergebnis sind etwa 100 Straßen, Gassen und Plätze wiedererstanden, die nahezu 1 km² Stadtfläche umfassen. Wiederaufgebaut wurden der Römerberg, der Römer, auf dessen Balkon man auch stehen kann, der Dom, der Kaiserkrönungsweg, den die Stadt in den nächsten Jahren neu bebauen lassen wird, die Fahrgasse, die Töngesgasse, der klassizistische Mainkai, das Goethehaus, der Kornmarkt, Teile von Zeil und Hauptwache und die beiden wichtigsten Synagogen. „Die jüdische Stadtgeschichte
angemessen darzustellen war mir immer ein besonderes Anliegen“, meint Ott „weil sie, von einigen Museen abgesehen, im heutigen Stadtbild eigentlich keine Rolle mehr spielt. Doch wo stünde Frankfurt ohne seine Juden?“
Bei 125 Gebäuden besteht die Möglichkeit Hintergrundinformationen per Video abzurufen. Diese Videos verfasste Ott zusammen mit zwei jungen Männern. „Umfragen, zuletzt vom März 2010 durch die Frankfurter Rundschau, haben ergeben, dass der Zuspruch zur Frankfurter Altstadt bei den jungen Leuten am größten ist. Daher wollte ich für meine Videos vor allem Personen aus dieser Altersgruppe gewinnen und hatte tatsächlich mehr als genug Interessenten dafür“, freut sich der Diplom-Geograf.
Ein besonderer Höhepunkt sind historische Stadtbeschreibungen aus dem 18., 19. und frühen 20.Jahrhundert, die als Zitate eingebunden wurden.
Ein historischer Stadtplan erleichtert die Orientierung, während man sich in der Altstadt bewegt. Für Besucher, die befürchten sich zu verlaufen, gibt es eine rote Linie auf dem Straßenpflaster, die an allen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt und am Ende wieder den Ausgangspunkt (den Römerberg) ansteuert. Eine Anzeige unten links im Browser ermöglicht das direkte Springen zu besonderen Highlights, wie
Römerbalkon, Hühnermarkt oder dem „Belvederchen“ des Fachwerkhauses Goldene Waage. Ein Klick auf dem Button „Große Ansicht anzeigen“ lässt den Betrachter die Frankfurter Altstadt Bildschirm füllend erleben.
Für die Zukunft möchte Ott noch mehr kriegszerstörte Innenstädte virtuell wiederauferstehen lassen. Auch eine Verknüpfung mit Geodaten hält er für sinnvoll, so dass man per Handy das frühere Stadtbild abrufen kann, während man sich durch das heutige bewegt. Außerdem soll das Frankfurt-Modell noch um die fehlenden Teile von Hauptwache und Zeil erweitert werden.
Das Modell kann unter
http://www.virtuelle-altstadt.de
betrachtet werden.
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Hinweis Mod: Die Diskussion um das Modell geht an dieser Stelle weiter.
Ich würde gerne mal dieses Bild zur Diskussion stellen bzw. als Frage an Ingenieure / Architekten formulieren, ob erkennbar ist, was hier im Bereich des Steinernen Hauses gemacht wird:
http://www.columbia.edu/~fdc/frankfurt/xx/521.jpg
Bezüglich des Kunstverein-Kubus ist ja bis heute irgendwie ziemlich schwammig, ob noch die historischen Kellerräume der gotischen Vorgängergebäude Kürschnerlaube / Mohrenkopf an dieser Stelle erhalten sind, und einen Denkmalschutzstatus begründen, oder der Neubau selber. Dieses Foto lässt meines Erachtens erkennen, dass der Neubau tatsächlich unter Beibehaltung der historischen Keller gegründet wurde.
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Also auf dem Bild sieht es so aus, als habe man den erhaltenswerten Bestand sorgfältig gesichert und in den Neubau mit einbezogen. Das gilt für die Außenwände des Steinernen Hauses und die Keller. Man hätte sicher nicht schon mit den neuen Außenwänden des Anbaus (wie vorne zu sehen) angefangen, wenn man die Keller hätte abtragen wollen. Also vermutlich sind sie noch vorhanden.
Von wann ist denn das Bild? Interessant sind auch die Nachkriegs-Vorgängerbauten der Römerberg-Ostzeile, die eigentlich gar nicht so schlecht aussehen. Und das Dach des Rathaus-Nordbaus sieht auch besser aus als heute, auch wenn es nicht dem Vorkriegs-Zustand entspricht.
Das Foto ist von 1959 und stammt aus einer außerordentlich beeindruckenden Serie von Farbdias eines US-Regierungsangestellten, entstanden zwischen Februar 1959 und Juni 1961. Die Geschichte dahinter kann in einem FNP-Artikel von 2006 nachgelesen werden.
Hans Kollhoff, Preisträger im Wettbewerb um die Neubauten, antwortet in der FAZ auf Vorwürfe von Architekturkritikern und Kollegen und deren Forderung nach zeitgenössischem Bauen in der Altstadt: Was ist zeitgemäßes Bauen?
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Der bisherige Standort des Altstadtmodells der Brüder Treuner (Info), der Betonteil des Historischen Museums, wird demnächst abgerissen. Deswegen gibt es das Modell nun von Dienstag, 17. Mai 2011 bis 30. September 2011 an anderer Stelle zu sehen, nämlich im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse an der Neuen Mainzer Straße. Darüber hinaus werden erstmals die dazu gehörigen Skizzenbücher, Pläne und Bauzeichnungen aus dem Entstehungsprozess sowie Objekte aus dem gesamten künstlerischen Repertoire der Brüder Treuner gezeigt, darunter vier weitere Original-Modelle.
Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag, 9 bis 16 Uhr, Donnerstag 9 bis 18 Uhr. Am Wochenende ist die Ausstellung geschlossen. Die Adresse ist Neue Mainzer Straße 49. Der Eintritt ist frei.
Auszug aus einer Pressemitteilung des Historischen Museums:
Das historische museum frankfurt zeigt die Sonderausstellung "Treuners Frankfurt. Das Altstadtmodell des historischen museums und sein Kontext"
1:200 - das ist der eine Maßstab. Ein Abbild der Altstadt, das die Frankfurter zum Idealbild erklärten - das ist der andere. Die Brüder Robert und Treuner setzten 35 Jahre lang Maßstäbe und schufen ein Modell der Frankfurter Altstadt. Es zeigt den Zustand der historischen Gebäude und Straßenzüge von 1927 in sauber bemalten Gassen und Fassaden. Was das Modell nicht zeigt, sind die damaligen sozialen und hygienischen Zustände: verschmutzte Gassen, verfallene Häuser, Krankheit und Armut. Besucher können ab Dienstag, 17. Mai 2011 einen Einblick in diese Welt bekommen und sehen, wie sie idealisiert worden ist. Denn dann startet das historische museum frankfurt in den Räumen der Frankfurter Sparkasse die neue Sonderausstellung „Treuners Frankfurt. Das Altstadtmodell des historischen museums und sein Kontext". Neben diesem Modell werden erstmals die dazu gehörigen Skizzenbücher, Pläne und Bauzeichnungen aus dem Entstehungsprozess sowie Objekte aus dem gesamten künstlerischen Repertoire der Brüder Treuner gezeigt: Dazu zählen vier weitere Modelle im Original und über 50 Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle. Hinzu kommen rund 150 Grafiken und Fotografien anderer Frankfurter Künstler. Die Ausstellung läuft bis zum 30. September 2011, der Eintritt ist frei.
In der Ausstellung sehen die Besucher, was die Brüder Robert und Hermann Treuner in rund 35-jähriger akribischer und detektivischer Kleinstarbeit geschaffen haben: Sie vermaßen, skizzierten, stanzten, sägten, schnitten und malten. Entstanden ist ein 5,60 x 2,50 Meter großes Modell der Frankfurter Altstadt aus Holz, Karton und Papier mit 65 Einzelteilen. Das Besondere an dem Modell ist, dass sich an der über Jahrzehnte hinweg wandelnden Rolle des Modells für die Frankfurter die Geschichte Frankfurts und seines Städtebaus mit seinen Debatten um Rekonstruktion und Moderne ablesen lässt: Beauftragt wurde es vom Museum in einer Zeit andauernder Sanierungspläne, zuletzt 1926 seitens des Stadtbaurats Ernst May. Seit den Bombenangriffen 1944 (das Modell sag während des Krieges geschützt in einem Bunker) diente es denjenigen Frankfurtern, die eine Rekonstruktion befürworteten, als Vorlage für den Wiederaufbau. In den 1950er Jahren, die geprägt waren von einem verlorenen Krieg und massiven Zerstörungen der Städte, wurden das Modell und seine Erbauer nahezu populär. Zuletzt war es im Hauptgebäude des historischen museums frankfurt am Römerberg zu sehen und ein Highlight für die Besucher: Touristen konnten sich anhand des Modells einen ersten Überblick von Frankfurt verschaffen. Für viele Einheimische steht das Modell für ihr altes Frankfurt. Aus den in der Ausstellung präsentierten Plänen und Aufmaßen geht hervor, wie sorgfältig und genau die Brüder jeden einzelnen Arbeitsschritt geplant und vorbereitet haben. Die Ausstellung zeigt, in welchem historischen Zusammenhang das Altstadtmodell, die Arbeit der Brüder Treuner und die Geschichte der Frankfurter Altstadt stehen.
Ein interessanter Flyer mit Bildern und weiteren Informationen kann hier heruntergeladen werden. Ausstellungsplakat:
(c) hmf, Foto: H. Ziegenfusz
Stadtmöblierung
Weiß jemand wie es beim DomRömer Projekt um die zukünftige Stadtmöblierung im Bereich der neuen, alten Gassen bestellt ist?
Das man in diesem Altstadtbereich auch wieder die alten Laternen und keine neuen, modernen Modelle aufstellen sollte, darüber sind sich die Meisten hier bestimmt einig.
Schließlich kann besonders hier die Stadtmöblierung entscheidend mit zum gewünschten Flair beitragen.
Soweit ich weiß, war dies bis jetzt weder Gegenstand der Diskussion im Forum, noch ist mir irgendeine Info/Auskunft von Seiten der DomRömer GmbH dazu bekannt.
Auf lange Sicht gesehen erscheint es mir wünschenswert, dass man ein Konzept ausarbeitet für die Wiederaufstellung von historischen Laternen, auf einigen infrage kommenden Plätzen und Straßenzügen der Frankfurter Innenstadt, sowie an anderen geeigneten Stellen im Stadtgebiet.
Schön wäre es wenn man diesen Gedanken einfach mit ins Innenstadt Konzept fließen lassen würde.
Als Beispielhafter Ort, wo sich das Wiederaufstellen der schönen, historischen Laternen meiner Ansicht nach unbedingt auszahlen würde, wäre der neu zu gestaltende Bahnhofsvorplatz.
Mir ist schon oft beim Besuchen von anderen deutschen Großstädten aufgefallen, dass selbst im Vergleich zu diesen, Frankfurt nur noch extrem wenige alte Laternen stehen hat, insbesondere natürlich im Bereich der Innenstadt.
Spontan fallen mir da erstmal nur der Opernplatz und der Römer in der Innenstadt ein. In den Stadtteilen natürlich mehr, aber meist auch nur an ganz wenigen einzelnen Stellen (spreche z.B. von Höchst, Nied – in anderen Stadtteilen sieht es da teilweise noch schlechter, oder aber etwas besser aus).
Einzig was die Frankfurter Gaslaterne aus den 60ern betrifft sieht es besser aus, doch ihr geht es ja mittlerweile auch massiv an den Kragen.
Besonders Schade finde ich es auch um diese riesigen, grazilen und schön verzierten Laternenmasten wie sie z.B. am Bahnhofsvorplatz und anderen großen Plätzen/Straßen standen, von solchen stehen in Frankfurt kaum noch welche. (Mir fällt ehrlich gesagt kein Ort ein wo ich überhaupt wüsste dass dort welche stehen)
Zustand und Entwicklung in dieser Sache sind natürlich erbärmlich – gerade für eine so tief in der Geschichte verwurzelten Stadt wie Frankfurt.
Vielleicht könnte man wenigstens so, wenn weitere Rekonstruktionsvorhaben nicht vorgesehen sind, ein weiteres Stück edler Anmutung und historisches Flair in diese Stadt zurückbringen. Ohne gleich wieder den Widerstand der absoluten Modernisten auf den Plan zu bringen.
Anmerkung: Ich bitte darum, diesen gesonderten Beitrag gegebenenfalls in einen anderen
Strang zu verschieben, (evtl. in einen Neuen) da er hier vermutlich den Rahmen
sprengt. Vielen Dank im Vorraus.
Die DomRömer GmbH vermeldet heute den Umzug und damit die Verlängerung der Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse. Siehe dazu bspw. auch #233ff. Vom 6. Juli bis 7. September sind sie im Stadtplanungsamt zu finden, genauer:
6. Juli bis 7. September 2011
Montag bis Freitag 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Stadtplanungsamt (Atrium)
Kurt-Schumacher-Str. 10,
60311 Frankfurt am Main
Ich war gestern in Frankfurt und habe mir die Ausstellung angesehen.
Nach wie vor bin ich ein Fan dieses Projekts. Von den "neuinterpretierten" Fassaden bin ich aber fast komplett enttäuscht. Das ist in der Regel in Stein gehauene Langeweile und was noch schlimmer ist, insbesonders in Frankfurt, ein absolutes 50er Revival. Ein Großteil der Fassaden so wie sie jetzt geplant sind, könnte auch nach dem Krieg entstanden sein. Insofern passen sie sich wunderbar in die restliche Nachkriegsbebauung ein.
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Mod: Aus "Neugestaltung Dom-Römer-Areal (Planungs-Thread)" hierher verschoben.
Ich hab heute eine Zeichnung gefunden, die mit Frankfurt getaggt war, anscheinend von einem Foto aus den 20er abgezeichnet, zu finden unter http://sovoy21.deviantart.com/…Fischergasse-13-214761400
Laut Google Maps gibt es aber die Grosse Fischergasse nicht in Frankfurt, diese ist in Seligenstadt, in Frankfurt gibt es eine Straße mit dem Namen Große Fischerstraße unweit des Dom Römer Areals. Existieren tut es aber weder in Ffm noch in Seligenstadt.
Schade, denn es ist echt schön. Weiß jemand wo man das Haus geografisch einordnen müsste?
Eine recht populäre Ansicht, gleich links des Bildes befand sich einer der am häufigsten festgehaltenen Alt-Frankfurter Plätze, das „Roseneck“.
Der Fotograf stand ungefähr dort, wo hier das „o“ von Große Fischergasse auf dem Plan steht, und schaute von dort nach Südosten. Links ragt das wohl aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammende Haus Große Fischergasse 14 ins Bild, im Hintergrund die Häuser Große Fischergasse 41 und 43. Alles Genannte wurde am 22. März 1944 vollständig zerstört.
Was sich nicht alles im Boden der Altstadt findet: Bei den Bauarbeiten im vergangenen Herbst für das Caritas-Zentrum St. Leonhard wurde ein Trinkgefäß in eindeutiger Ausformung gefunden. Es handelt sich um ein außerordentlich seltenes Phallusglas, das wahrscheinlich in einer böhmischen Glashütte hergestellt wurde. Das Fundstück lässt sich mit Hilfe der Beifunde auf einen Zeitraum zwischen 1450 und 1550 datieren. Noch bis zum 4. September kann es im Archäologischen Museum im Rahmen einer kleinen Präsentation der aktuellen Bodenfunde des Denkmalamtes besichtigt werden. Mehr in =8271908"]dieser Pressemitteilung der Stadt.
Foto: Stadt Frankfurt am Main – Presse- und Informationsamt
In der Presse und in einem Hr-Beitrag wurde von einem Atzmann berichtet, der in der Leonhardskirche gefunden wurde. (FNP)
In dem Beitrag sind auch nette Bilder von den Grabungen zu sehen. Daß die Grabungen mit einem Bagger ausgeführt werden, der auch den Atzmann entdeckt hat, verwundert mich jedoch etwas....
Der Bagger braucht dich nicht zu wundern,das ist normal.Aufgrund der grossen Fläche die auszuheben ist,geht das nicht anders.Es handelt sich hierbei um hochverdichteten Boden eines ganzen Kirchenschiffs,bei dem auf den ersten 50-80cm keine grossartigen Funde erwartet werden dürfen.
Unser Denkmalamt hat auch keine 50 Helfer zur Verfügung,wie sonst bei Grossgrabungen üblich.Der Grabungstechniker,Herr Semmler,ist ein akribischer Mann,der hat den Aushub und Vortrieb im Griff.Interessant wird es jetzt erst,da man sich nun im Horizont des 15. Jhds befindet und es in den Jahrhunderten nach unten geht.
Ich hatte letztes Jahr die Gelegenheit,den bei einer Sondierungsgrabung entdeckten Fund der Madonnengruppe in Frau Hampels Räumlichkeiten im ehemaligen TR zu gesichtigen.Ein wirklich schönes Stück des 15.jhds im sogenannten weichen Stil.Wir dürfen gespannt sein,ob uns noch etwas ähnliches ins Haus steht,vielleicht noch etwas älter.
Gestern gab es eine von hr-info organisierte Veranstaltung zwischen Historischen Garten und Dom. Ein Streitgespräch zwischen Jürgen Engel und Christoph Mäckler.
Ich bin zufällig dort vorbeigekommen und hab mir die ersten 45 Minuten angehört und die ersten 15 Minuten sogar mitgeschnitten, dann hat mich der Hunger ins Bahnhofsviertel getrieben.
Jetzt muss aus dem 4GB File noch eine handliche Version gemacht werden, dann lad ich es mal hoch.
Ich hoffe ich komm noch vor Sonntag dazu, andernfalls bin ich nämlich erst mal in Urlaub.
@ DAF Team:
Wäre es nicht möglich einen gemeinsamen Brief an die Stadt zu verfassen und den Vorschlag für ein Projekt aufzugreifen, die Rathausdächer einschließlich den beiden Türmen getreu dem historischen Vorbild wiederaufzubauen.
Das DAF könnte dazu sicher gute Vorarbeit leisten. Die Gebäude stehen alle. Frankfurt würde sich dann bei den Städten Berlin, Hamburg, München wieder einreihen.
Prinzipiell ist die Idee in Ordnung.Allerdings käme ein solcher Vorstoss jetzt zur Unzeit.Lass uns dochmal abwarten wie sich die TR-Sache baulich und finanziell entwickelt.Wenn sich diese Sache im Rahmen hält,können wir ja in 1-1 1/2 Jahren sowas mal ins Auge fassen.In der Zwischenzeit kannst du dir ja schonmal Gedanken über die Finanzierung machen.Dazu müssten wir in einem solchen Brief nämlich schon umfänglich Stellung beziehen.
^ Das sehe ich auch so, am Willen dürfte es nicht mangeln, es wär mir neu, dass die Rekonstruktion an sich von städtischer Seite her abgelehnt würde. Von daher würde ein Brief nur offene Türen einrennen. Die Sache ist halt die Finanzierung, wie DerFrankfurter schreibt. Erst vor kurzem musste die Stadt ja wegen der klammen Haushaltslage an diversen Projekten sparen, die auch einen hohen praktischen Nutzen versprechen, siehe Umgestaltung Konsti u.ä. Von daher ist es zwar bedauerlich, aber verständlich, dass solche rein ästhetischen Projekte hintenan stehen. So sehr ich perönlich mich auch über die Wiederherstellung vom Langen Franz, Kleinen Cohn und dem Dach des Nordbaus freuen würde. Davon abgesehen wurde (und wird) die Thematik in diesem Strang ziemlich ausführlich behandelt. Mit ein paar Millionen in der Tasche würde Roth's Petra dich (oder das DAF) aber sicher mit offenen Armen empfangen