Der Altstadt-Salon

  • Der Altstadt-Salon

    Um Raum für Belange zu schaffen, die zum Verständnis der Hintergründe beitragen können, gibt es nun den Altstadt-Salon. Beachtet bitte auch hier unsere Richtlinien und stellt Politisches nicht allzu sehr in den Vordergrund.


    Bitte nutzt den Altstadt-Salon künftig um über die weniger konkreten Dinge mit Bezug zur Altstadt in historischer und aktueller Gestalt zu berichten und zu diskutieren. Konkret Projektbezogenes zum Teilgebiet des Dom-Römer-Areals und die Diskussion darüber bitte in den Thread "Neugestaltung Dom-Römer-Areal - Planungs- und Bau-Thread", so soll dieser Strang möglichst lesbar und informativ gehalten werden. Um den Abriss des Technischen Rathauses geht es in diesem Thread.

  • In einem rundum schlüssigen Plädoyer, am Montag 06.06.2009 auf dem Podium des Altstadt-Forum in Frankfurt hinter dem Technischen Rathaus, machte Martin Mosebach vor den versammelten Zuhörern, unter ihnen auch zwei Stadtverordnete, seine Sicht der Altstadtsituation anschaulich «Um den Dom wieder erleben zu können, muss die Bebauung um ihn herum kleinteilig sein.».

    Im Artikel der fnp-online vom 07.07.2009 sind davon nur einige Passagen skizziert:
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6198160.de.htm

    Leider ist der Komplette Text der Rede hier nicht wiedergegeben, obwohl sie das Potential für ein größeres Publikum hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: e

  • Die Ausschreibung für den "Archäologischen Garten", mit ihren auslegbaren Rahmenbedingungen und ihrer Jury-Besetzung, zeigt unter anderem schon bestimmte, zwar noch diffuse, Zielsetzungen und damit auch bestimmte Mängel. So verbaut sie ganz offensichtlich eine wünschenswerte ganzheitliche Rekonstruktion auf dem in Frage stehenden Areal.

    Auch die Presse rätselt und natürlich auch der BDA macht sich so seine Gedanken.
    Nachzulesen in der der faz.net vom 08.07.2009:
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

    Wie problematisch diese "Auseinandersetzung" und "Anpassungen" an vorhandene moderne Gebäude werden kann, sieht man heute am Beispiel der Rückseitenbebauung der Römerberg-Ostzeile, an die die neuen Rekonstruktionen anschließen müssen, an der Schirn-Kunsthalle mit ihrem Tisch und den "Anpassungen" an den Schwarzen Stern. Jede Art von Übergangsarchitektur, ob von Rekonstruktionen oder von erhaltenen historischen Bauten aus an vorhandene moderne Konstruktionen, generiert nach einiger Zeit große Probleme.

  • Elefantitis, Autismus und Versager

    "Lehrbeispiel der gegenwärtigen Architektur-Misere: Unter dem verschmockten Titel „Fünf Jetztzeithäuser für Frankfurt“ werden Musterhäuser vorgestellt, die sich mit historischen Bauten verbinden sollen. Das Areal, um das es dabei geht, ist die Mitte Frankfurts, zurzeit das wohl am schlimmsten verunstaltete Zentrum einer deutschen Großstadt."

    Den Feuilletonisten, wie auch Dieter Bartetzko, muss man zugestehen, dass sie die Dinge aus anderer Sicht sehen und beschreiben, wie etwa andere berufs- und fachbezogene Disziplinen, mit ihrer jeweiligen eingegrenzten Sichtweise und ihren zugegebenermaßen mitunter fachlichen Spezialkenntnissen.

    Gerade aber deswegen sind Beiträge von Personenkreisen wie die Erstgenannten, die viel näher am Menschen und seinen Bedürfnissen angesiedelt sind, von unverzichtbarer Bedeutung, auch wenn man nicht immer und in allen Punkten der Meinung des Autors folgen muss.

    Dieter Bartetzko in der faz.net vom 09.07.2009 über Architekten und Stadtplanung aus Anlass der Neugestaltung in der Frankfurter Altstadt:
    http://www.faz.net/s/RubEBED63…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Aha,

    Werner Pfaff will also mitbestimmen was gebaut wird.
    Wie Günter Murr in der fnp-online vom 12.08.2009
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6373286.de.htm
    berichtet, verkündet Werner Pfaff, dass nichts gebaut wird, was nicht vermarktbar ist.

    Diese Aussage wirkt auf mich so, als würde er tatsächlich darüber mitbestimmen können, was auf dem in Frage kommenden Areal der Altstadt gebaut werden wird und dass er nicht "nur" die bisher bekannten Vorgaben der Stadtverordneten und des Magistrats umsetzen wird oder soll, sondern auch Einfluss auf das Wie und Was nehmen will. Dies ist ein weiterer negativer Faktor in Bezug auf möglichst viele gute Rekonstruktionen und ein Gebäude-Ensemble, das einen Teil der früheren Altstadt auch wirklich erlebbar macht. Vieles ist also noch unscharf mit Überraschungspotential.

    Weiter ist In diesem Zusammenhang bemerkenswert, dass Werner Pfaff sich wohl bereits mit dem Altstadtfreund Jürgen Aha vom Altstadt-Forum streitet und diesen auch schon aus seinem Büro geworfen hat, wie in diesem fnp-Artikel nachzulesen ist, er einem Konflikt mit den Altstadtfreunden also nicht ausweicht. Anstatt also integrierend und ausgleichend zu wirken, wird er scheinbar energisch vorgehen wollen, alles aus dem Wege räumend was "sein Projekt" zeitlich aufhalten könnte.

    Aus der CDU-Ecke kommen erste skeptische Kommentare "Wir wissen nicht, in welche Richtung das gehen wird»" und "Wir werden darauf achten, dass unsere Beschlüsse umgesetzt werden", wie zu lesen ist. Die Frage ist aber, ob sich diese zaghaften Stimmen gegen einen Macher wie Werner Pfaff noch durchsetzen können.

    Auf jeden Fall ist auch Jürgen Aha nicht entspannt und wird die Flinte längst nicht ins Korn werfen.

    2 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: wird

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    Unter der Hand ist auch zu hören, dass Pfaff sich angemaßt habe zu behaupten, der Beschluss zu den sechs bis sieben Originalrekos (M112) wäre null und nichtig. Auch käme es nicht zu dem vorgesehenen Bauherrenverfahren, bei dem interessierte Privatpersonen die laut Beschluss bevorzugten Privatrekos machen können. Auf welcher rechtlichen Grundlage sich Herr Pfaff über die Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung hinwegsetzen will, bleibt derweil schleierhaft.

  • Werner Pfaff bestreitet Bestechung

    Ihm soll vorgeworfen worden sein, einen Manager der Deutschen Bank mit 200000 Euro bestochen zu haben, es soll aber kein öffentliches Interesse an der Strafverfolgung bestanden haben?? Natürlich fragt man sich unwillkürlich, warum die SPD-Fraktion im Römer jetzt diesen Fall, dessen Verfahren vor vier Jahren eingestellt wurde, zum Thema macht.

    Die fr-online fragt: " Hat die SPD die alten Ermittlungen gegen den heutigen Geschäftsführer der städtischen Dom-Römer-Gesellschaft politisch instrumentalisiert?"
    Für die Stadt sei es entscheidend, dass Werner Pfaff "nicht vorbestraft" sei, sagte der Sprecher von Planungsdezernent Edwin Schwarz, Mark Gellert.

    Hier nachzulesen in der fr-online vom 01.10.2009.
    Ermittlungen gegen Stadt-Manager eingestellt
    http://www.fr-online.de/frankf…-Manager-eingestellt.html

    Claus-Jürgen Göpfert von der fr-online interveniert sofort und energisch:
    "Nein, so geht das nicht. Seit bald 30 Jahren ist Werner Pfaff einer der bekanntesten Projektentwickler in Frankfurt und über die Stadt hinaus. Der Verdacht, er habe versucht, einen potenziellen Auftraggeber zu bestechen, gefährdet seine wirtschaftliche Existenz." und es gebe derzeit keine Beweise, schreibt er in der fr-online vom 01.10.2009:
    Aufklärung tut Not
    http://www.fr-online.de/frankf…-Aufklaerung-tut-not.html

    Aber, ist es nicht gerade die Aufgabe einer politischen Opposition, derartiges zu hinterfragen, wie es die SPD-Opposition jetzt in einer Anfrage an die Stadtregierung kleidete?

    In der fnp-online vom 02.10.2009 erfährt man allerdings auch, dass die SPD schon vor seiner Bestellung zum Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH im Juli, in einer nichtöffentlichen Sitzung nach den Hintergründen fragte.
    Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH zahlte Schmiergeld – SPD zweifelt an Eignung
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6627693.de.htm
    Werner Pfaff ist fotogen vor einer schönen Simulation der neuen Altstadt abgebildet (mit Schirn-Kunsthalle, links und im Hintergrund), wie sie von ihm selbst so wohl nicht gedacht ist!?

    Unter anderem steht in der fnp-online vom 02.10.2009, dass Werner Pfaff selbst tatsächlich aber eingeräumt hat, rund 200 000 Euro Schmiergeld an den damaligen Geschäftsführer der genossenschaftlichen DG-Anlage-Gesellschaft, Hans Günter Seckerdieck gezahlt zu haben. Das Verfahren gegen Werner Pfaff 2005 wurde dann «wegen geringer Schuld» (?) und gegen Zahlung von 75 000 Euro eingestellt, wie zu lesen ist.
    Die Schuld Pfaffs könne so gering nicht gewesen sein, meint SPD-Fraktionschef Klaus Oesterling, angesichts der bekannt gewordenen Summen.


    - Für diejenigen, die sich auf den baldigen Beginn der Bauarbeiten für die "neue Altstadt" freuen und diesem Projekt eine möglichst historische Gestalt wünschen, sind das keine guten Nachrichten aus der Stadtplanung.

  • Pfaff hat sich in der Vergangenheit nicht wirklich für eine historisch gestaltete Altstadt ausgesprochen... Wenn er wegen dieser Affäre wirklich seines Amtes enthoben oder zurückgetreten wird, kann es (vorbehaltlich man gräbt keinen eingefleischten Modernisten als Ersatz aus) eigentlich nur besser werden...


    Eine rekonstruierte Altstadt ist ein Projekt für die Ewigkeit, besser man macht es in 10 Jahren richtig als in 5 Jahren nur halbherzig...

  • Römer hält an Planer fest

    Sehr schade, dass Politisches und Personalprobleme nun wieder zum Problem werden, wo doch die baulichen Aufgaben reichlich genug Arbeit machen sollten. Vermutlich aber wird uns der Fall "Werner Pfaff" doch noch eine weile beschäftigen. Leider nicht sehr positiv für das Projekt der neuen Frankfurter Altstadt. Wieso aber die Planung nicht verhinderte, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen konnte, bleibt derzeit noch im Dunkeln.

    Der Magistrat hält unabhängig vom Ergebnis der Akteneinsicht an dem Geschäftsführer Werner Pfaff fest, wie in der fnp-online vom 05.10.2009 nachzulesen ist:
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6641867.de.htm

    Etwas bedenklich erscheint allerdings jetzt schon diese definierte Haltung in der Stadtplanung. Mark Gellert, der Sprecher von Planungsdezernent Edwin Schwarz habe bekundet, «Für uns ist entscheidend, dass Herr Pfaff nicht vorbestraft ist.» und weiter, "Es sei unerheblich, ob es im Zuge der Ermittlungen ein Schuldeingeständnis Pfaffs gegeben habe."

    Auch in der fr-online vom 05.10.2009 noch mal ein kurzer Artikel dazu. Die CDU habe bei der Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakten angefordert:
    http://www.fr-online.de/frankf…adt-fordert-Akten-an.html

    Der von der Staatsanwaltschaft genannte Paragraph 153a der Strafprozessordnung, sei aber in dieser Hinsicht differenzierter formuliert, schreibt die fnp-online ausführlicher. Von einer Klage kann bei Auflagen abgesehen werden, «wenn diese geeignet sind, das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung zu beseitigen und die Schwere der Schuld nicht entgegensteht» (!?).

    Ein praktisches Detail ist auch, dass Werner Pfaff bei seiner Berufung zum Geschäftsführer, gleich das Personal für die Dom-Römer GmbH mitgebracht haben soll, ausgeliehen von seiner früheren Firma WPV-Baubetreuung, wie in der fnp-online weiter nachzulesen ist.
    Das angebliche Stirnrunzeln im Römer über die in der «Leihgebühr» enthaltene ordentliche Pauschale für die Dienstwagennutzung kann ich allerdings nicht nachvollziehen, dies muss ja im Römer bekannt gewesen sein? Zumal Dienstwagen ja heutzutage wohl zum Standard in solchen Positionen gehören.

    Bei seiner ersten Sitzung der Dom-Römer GmbH am vergangenen Donnerstag, bei der sich der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU), zum ersten Mal traf, sollen die Vorwürfe gegen Werner Pfaff nicht einmal erwähnt worden sein.


    Im Sinne der erfolgreichen Neubebauung des wichtigen Frankfurter Altstadt-Areals bleibt zurzeit nur die Hoffnung, dass aus diesem Missklang keine bleibenden Schäden für das Projekt entstehen. Hier ist jetzt ganz besonders der schnelle Einsatz unserer kreativen Politiker, mit besonnenem und professionellem Handeln, gefordert.

  • RobertKWF: Nicht uninteressant, Deine Hintergrundberichte. Doch meiner Meinung nach gehören Sie nicht an diese Stelle.


    Wahrscheinlich bin ich in Sachen "Altstadt" genau so wenig neutral wie Du, aber ich verkneife es mir (weitgehend), dieses Forum zu politisieren. Zumal der Informationsgehalt und die Lesbarkeit dieses spannenden Threads dadurch deutlich leiden.

  • rein politische entscheidung

    Die "politischen Hintergrundinformationen" sind meiner Meinung nach, maßgebend in der Frage der Altstadtbebauung, und dürfen daher auch nicht fehlen.
    Die Frage, was dort wie gebaut wird, ist eine rein politische Frage (seit dem die Eigentümer der Grundstücke enteignet wurden).
    Jedes Projekt in diesem Bereich (ob Reko, "Straßenbahndepot" oder "Stadthaus") steht und fällt mit dem politischen Willen.

  • Warum

    mahlzeit #9
    Das kann man so sehen, aber dieses Projekt ist derzeit wieder in einer politisch geprägten Phase (wie es beschubene schon beschreibt), es beruht auf einer politischen Initiative und wird weiterhin von der Politik beeinflusst werden. Was jetzt passiert, hat und wird auf das Ergebnis Auswirkungen haben. Zurzeit werden wieder entscheidende Weichen gestellt. Das geht alle an, die sich für Planung und Bau auf diesem Areal interessieren. Ich wünsche mir viel mehr Aufmerksamkeit aus der Frankfurter Bevölkerung. Daneben verstehe ich aber durchaus, wenn hier Interesse und Schwergewicht überwiegend auf den reinen Architekten- oder Bau-Bereich gerichtet sind.

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    Wenn ein Bauvorhaben, gerade im Entstehen oder Fertig, jemandem nicht gefällt, dann beurteilt er es kritisch und dann so, dass die kritisierten Punkte deutlich werden. Nicht alle sind gleicher Meinung und gerade die Unterschiede machen eine eventuelle Debatte aus. Natürlich kann man Bauvorhaben auch einfach nur beschreiben, was aber vermutlich auch niemand will.

    Nur, ein fertiges Bauwerk zu kritisieren ändert nichts mehr am Zustand. Dies kann für beide Seiten ein wenig frustrierend sein. Auch setzt man sich dem Vorwurf der "bequemen Kritik im Nachhinein" aus, obwohl es nicht so gemeint war und man nur sein Urteil abgeben wollte. Das ist nun mal so.

    Bei Planungs- Entwurfs- und Projektentwicklungsphasen sieht das eben anders aus. Das Projekt kann sich noch ändern. Aus diesem Grund kann gerade die Beschäftigung mit einem Projekt in der Entstehungsphase sinnvoll sein, auch wenn es mal ausufern sollte. Dies hat ja Tradition im Forum. Ich denke dabei auch an das Thema "Stadtschloss" in Berlin.

    Alleine der Beschluss, dass ein Teil der Altstadt auf dem Dom-Römer-Areal wieder aufgebaut werden soll, bedeutet noch lange nicht, dass es zu einem guten Ergebnis kommt, erst recht nicht, dass möglichst viele Häuser rekonstruiert werden.

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    Hier noch aktuelle Pressemeldungen zum Thema Werner Pfaff.

    fnp-online vom 06.10 2009-10-06
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6647581.de.htm
    Akteneinsicht im Fall Pfaff wird der Stadt verwehrt, da der Nachweis eines berechtigten Interesses nicht vorliegt und Werner Pfaff kein städtischer Bediensteter sei.

    fr-online vom 06.10.2009:
    http://www.fr-online.de/frankf…g-des-Managers-Pfaff.html
    Die Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) wird vom Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Klaus Oesterling aufgefordert, Werner Pfaff fristlos als Geschäftsführer der städtischen Dom-Römer-GmbH zu entlassen. Diese derzeit überspitzte Forderung kann sie vermutlich auch rein formell nicht in die Tat umsetzen.

    Und noch mal die fr-online (vom 07.10.2009):
    http://www.fr-online.de/frankf…aempft-um-seinen-Ruf.html
    Demnach gab es eine stundenlange Sitzung, bei der die Oberbürgermeisterin Petra Roth und Spitzen der schwarz-grünen Regierungsfraktionen anwesend waren. Und natürlich Werner Pfaff begleitet von seinem Rechtsanwalt. Pfaff gelte als Freund von Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU), enthüllt der fr-Bericht. Ein Ergebnis werde aber erst heute am Donnerstag zu verkünden sein. Das ganze bekommt offensichtlich so langsam Züge einer deftigen Schlammschlacht.

    Einmal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: neue Meldung

  • Werner Pfaff ist heute als Geschäftsführer der städtischen Dom-Römer-GmbH zurückgetreten (Quelle).


    Laut FR schätzt die schwarz-grüne Koalition im Römer, dass dadurch mindestens zwei Jahre bei dem Altstadt-Projekt verloren gehen.

  • Ich kann meine Aussage nur wiederholen: Besser in 10 Jahren alles richtig machen als in 5 Jahren irgendwelche faulen Kompromisse durchdrücken. Bei all den ungeklärten Fragen die noch im Raum stehen (Archäologischer Garten vs. Goldene Waage, Tiefgaragenzufahrt, U-Bahn-Eingang etc.) kann ich mir eh nicht vorstellen, dass es bei dem verkündeten Zeitplan geblieben wäre. Pfaff war mit seinen an der politischen Beschlusslage vorbeigehenden Äußerungen bezüglich seiner Vorstellung der Neubebauung ohnehin ein fragwürdiger Kandidat für das Amt. Aber erst einmal abwarten, wer der Nachfolger wird...

  • Entscheidend ist hier eher das Signal der Hygiene, das nun doch noch ausgesendet wird.


    Die Spielregeln haben sich für alte und junge Hasen in den letzten Jahren geändert und sind für alle transparent.


    Verstöße werden nun in Firmen und von der Justiz konsequent geahndet und führen in der Branche und gesellschaftlich zur Ächtung!


    Gedopte Sportler haben keinen Marktwert und das Karriereende. Bitte gleiches in Politik und Wirtschaft.

  • ^^
    Ja, dies ist ein wichtiger, zusätzlicher Aspekt. Dazu kommt, dass bei einem Verbleib die Position nicht vor weiteren Angriffen in der Zukunft, dass heißt Behinderungen in der Funktion, geschützt ist.

    Noch zum Rücktritt von Werner Pfaff:
    Die fr-online orakelt, dies sei ein schwerer Rückschlag für das schwarz-grüne Renommierprojekt der Altstadt-Bebauung. Eine "Genugtuung" irgendwelcher Art, wie sie von der SPD im Römer geäußert wird, kann ich nicht teilen. Das Projekt wurde aber im Hinblick auf einen zügigen Fortgang, durchaus fahrlässig beschädigt. Wer ist für die entstandene Situation verantwortlich?

    Noch mal der Link zum Bericht der fr-online vom 08.10.2009:
    http://www.fr-online.de/frankf…anager-Paff-gibt-auf.html

    Die kolportierte Verzögerung von 2 Jahren, müsste auch erst mal mit Fakten unterlegt werden. Nun könnte sich durchaus die Chance ergeben, einen wirklich an der Altstadt interessierten Geschäftsführer zu finden, der auch eine breit gefächerte Zustimmung mitbringt. Der eventuelle Zeitverlust für das Projekt (?), könnte jedoch noch durch eine modifizierte Zielrichtung und bessere Ergebnis-Qualität positiv kompensiert werden.

    Interessant auch noch die Ausführungen in der fnp-online vom 08.10.2009:
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6658908.de.htm
    Die Berichte über die Umstände einer Akteneinsicht kann jeder für sich interpretieren.

  • Der Gestaltungsbeirat für das Dom-Römer-Areal wurde vom Magistrat am Freitag 02.10.09 beschlossen. Was ist nun von dieser Zusammensetzung zu erwarten?

    Die fnp-online berichtete am 05.10.2009 über den Beschluss:
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6641823.de.htm

    Ebenso die fr-online am 06.10.2009:
    http://www.fr-online.de/frankf…Neumeyer-als-Berater.html

    Stimmberechtigte Mitglieder
    - Prof. Christoph Mäckler, Architekt Frankfurt
    - Prof. Arno Lederer, Architekt Stuttgart (Lederer+Ragnarsdóttir+Oei)
    - Prof. Dr.-Ing. Fritz Neumeyer (Architekturtherorie und Autor in Berlin)

    Nicht stimmberechtigte Mitglieder:
    - Dieter Bartetzko, Seit Juli 1994 Architekturkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
    - Björn Wissenbach, Frankfurter Stadthistoriker
    - Petra Kahlfeldt, Architektin Berlin

    Dieser Gestaltungsbeirat tagt nichtöffentlich, ganz im Gegensatz wohl zur sonst üblichen Praxis in anderen Städten. (Man will unter sich bleiben, Topfgucker als Störenfriede unerwünscht.)

    Also zumindest keine extremen Modernisten dabei. Die Fachkompetenz war aber wohl vorrangig nicht maßgeblich bei der Auswahl, sondern eher eine "Mischung" mit einem unabhängigen Blick von außen und dennoch mit den lokalen Verhältnissen vertraut, so sind Äußerungen von Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) zu interpretieren. Mangelnde allgemeine "Fachkompetenz" wird man den Mitgliedern aber sicher nicht nachsagen. Die Frage ist eher, wie sie zu Rekonstruktionen auf dem Areal eingestellt sind. Natürlich gibt der BDA dann auch noch seinen bekannten Senf dazu.

    Bei Björn Wissenbach und auch Dieter Bartetzko (mit mehr Einschränkungen) sehe ich gewisse positive Elemente für die Gestaltung der Altstadt.
    Professor Christoph Mäckler wird wohl allzu modernes verhindern können, aber er neigt doch sehr zu Bauwerken mit "nur" leicht angedeuteten historischen Bezügen.
    Professor Arno Lederer sollte bei Rekonstruktionsvorhaben ganz außen vor bleiben auch wenn er schon mal im Altbestand irgendwo gebaut hat, er baut modern. Für den Neubau des Historischen Museums auf dem Areal der Altstadt hat er ja bereits einen Entwurf abgeliefert, der deutlich zeigt, dass er mit einem Umfeld von Altbestand und Rekonstruktionen nicht sehr einfühlsam umgeht.
    Was können dann noch Professor Fritz Neumeyer und Architektin Petra Kahlfeldt aus Berlin zur originalgetreuen Gestaltung der Frankfurter Altstadt beitragen, was andere nicht können?

    Warum können nicht die Frankfurter selbst über die Gestaltung ihrer Altstadt wachen? Traut der Magistrat den Frankfurtern das nicht zu? Andere, auch solche die nachweislich noch nicht mal positiv zu Rekonstruktionen stehen, sollen also mitgestalten was für Frankfurt, die Altstadt und die Frankfurter gut und richtig ist. Offensichtlich hat man im Magistrat keine geradlinige Meinung und kein Zutrauen zu einer Eigenen selbstsicheren Planung.


    Es wäre ja viel zu einfach, wenn man nur die alten Häuser von vor 1944 rekonstruieren würde, so wie sie waren und wie es in wesentlichen Teilen bei der Rekonstruktion der Römerberg-Ostzeile gemacht wurde.

    5 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Markierung

  • Suche nach einem neuen Geschäftsführer (Erste Namen werden schon ins Spiel gebracht)

    Versuche mich hier, soweit ich es noch für sinnvoll halte, im so genannten "politischen" zurückzuhalten, auch wenn es vielleicht nicht immer so erscheinen mag. Mir geht es in keiner Weise um Politik im speziellen, sondern hier um das Projekt für die Altstadt. Wie bekannt, ist auch dieses Projekt, wie einige andere auch, von der Römer-Politik nicht zu trennen. Erst recht nicht vom Magistrat und auch nicht vom Oberbürgermeisteramt, das Gegenteil ist der Fall.
    Wann werden endlich mal die Praxisthemen in der Öffentlichkeit weiterentwickelt?

    Jüngste Äußerungen, in der fnp-online vom 10.10.2009 nachzulesen, lassen zwangsläufig wieder aufhorchen. Wie ist jetzt zu bewerten, dass das Planungsdezernat nun die OB in der Pflicht sieht einen neuen Geschäftsführer zu suchen (?), wie Mark Gellert, der Sprecher des Planungsdezernenten Edwin Schwarz (CDU), am 09.10.2009 gesagt haben soll. Und weiter in diesem Zusammenhang; Edwin Schwarz soll Werner Pfaff seit langem kennen und mit ihm befreundet sein, wie früher auch schon mal geschrieben wurde.
    Wie so oft kann man sich nun fragen, wer oder was schafft Probleme, bzw. wer oder was ist Teil des Problems und wer löst Probleme?

    fnp-online vom 10.10.2009 "OB soll Paffs Nachfolger suchen":
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6670944.de.htm

    Natürlich wird jetzt schon überall, im Römer, in den Fraktionen und in der Presse spekuliert, wie sich die Situation auf eine eventuelle Verzögerung auswirken könnte. Da warte ich erst mal ab bis kompetente, kühle und besonnene Köpfe nach angemessener Zeit ihre glaubhaften und auch mit Fakten unterlegten Statements abgeben.

  • Einen kleinen Zwischenbericht von der Räumung des Technischen Rathauses gibt die FNP heute. Am Wochenende des 5. - 8.11. werden sechs Ämter (Bauaufsicht, Stadtvermessungsamt, Stadtplanungsamt, Denkmalamt, Teile des Rechtsamts und das Planungsdezernat) in das Stadtwerkehaus an der Kurt-Schumacher-Straße 10, quasi das neue Rathaus, verlagert. Lediglich das Liegenschaftsamt zieht erst eine Woche später in die Berliner Straße.


    Desweiteren wird darauf hingewiesen, dass am 02.11. der letzte Öffnungstag des Technischen Rathauses ist und Anfang Dezember mit der Entkernung begonnen werden soll. Dann wird von der "70er-Jahre-Romantik", wie es im Artikel heißt, nichts mehr bleiben.


    Mit einem aus gänzlich anderem Zusammenhang stammenden Zitat möchte ich meine persönliche Meinung einfließen lassen:


    "...und das ist auch gut so!"


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    Beitrag kopiert und Folgebeiträge aus Thread zum Altstadt-Projekt hierher verschoben.

  • Ich glaube es nicht! Vor ca. 12-14 Jahren habe ich erste Gerüchte gehört, dass das Gebäude abgerissen werden soll, damals noch von vielen Menschen stark dementiert. Und jetzt . . . es wird wahr! Einer der schlimmsten Bausünden Frankfurts, ein riesiger Klotz Waschbeton, geht dahin und alles was danach kommt kann nur besser werden. Ich kann meine Freude kaum in Worte fassen und hoffe das es mir keiner Übel nimmt hier einen Kommentar zu setzen, der keine neuen Erkenntnisse enthält. :banana: