Luisenblock / Vollendung Band des Bundes [in Entwicklung]

  • Die Bundesbrachen im Herzen Berlins hier und an der Leipziger werden zum großen Ärgerniss. Ich kann der Stillstandsmeldung in der Ödnis nichts Gutes abgewinnen.

  • In der Berliner Zeitung bin ich über diese Schlagzeile gestolpert. Da es hinter der Paywall versteckt ist, weiß kann ich nicht genau, ob das ganze Projekt aufgegeben wurde oder nur konkret der Entwurf.


    [...]


    Vielleicht weiß ja jemand mehr.


    Mit einem Bibliotheks-Konto lassen sich die verschiedenen Berliner Zeitungen auch Online/ohne Paywall lesen, sobald sie im Print sind. Hier z.B. der Artikel: https://bib-voebb.genios.de/do…493e4b659f733a096c4b0390f


    Drin steht, dass Senat/Lüscher gerne einen neuen Wettbewerb für das ganz Areal im 2. Halbjahr 2021 ausschreiben würde, wo auch die bisherigen Architekt*innen sich beteiligen können. Der Bund verlängert die Frist, um die für die Bebauung bereitgestellten Gelder nutzen zu können.

    Eine teilweise Bebauung soll aber schon früher kommen.

  • Finde, nach 20 Jahren kann man auch mal von dem Konzept "Band des Bundes" verabschieden. 100% umgesetzt wirde es durch den Wegfall des Bürgerforums eh nie sein. Ost und West wurden mit dem Sprung über die Spree verbunden. Mission ist damit erfüllt.


    Nun kann man wie in dem Entwurf von Kleihues wieder etwas urbaner werden, was aufgrund des Bauherrn vermutlich eh nur auf eben die einzelnen Bäuserblöcke beschränken wird. Fände es auch nicht schlimm, wenn man einfach wieder eine durchgängige Straßenflucht (ist das das richtige Wort?) hier erschaffen würde. Also durchgehend, wie einst, aber natürlich mit ein paar unterschiedlichen Fassaden. Macht mehr her, denke ich. Hat was monumentaleres, wenn man dort am Ufer langläuft und die Wand kein Ende nimmt, als mit 2 Seitenstraßen.

  • Ich weiß jetzt nicht, ob das in den zuvor genannten Paywall-Artikel schon stand oder anderswo berichtet wurde.

    Das Bundesamt für Bau-, Stadt- und Raumforschung berichtet in einer Meldung, dass bereits im Oktober die Bauarbeiten für einen nahezu vollständig aus vorgefertigten Holzmodulen bestehenden Neubau auf dem Luisenblock West begonnen. Diese sollen 400 neue Büros auf sieben Stockwerken beherbergen, um kurzfristig den dringenden Raumbedarf des Bundestages zu decken. Verantwortlich ist das Architekturbüros Sauerbruch Hutton. Bereits Ende 2021 soll es fertiggestellt werden.


    Die Meldung zeigt auch eine schematische Visu, die mit den bunten Farben gar nicht mal so übel aussieht.

  • ^ Der Tagesspiegel berichtete Anfang des Jahres schon über die Planung (damals vor Bewerbungen um den Bauauftrag).

    Die Modulbauweise war demnach vorgegeben und eine mittelfristige Nutzungsdauer von 15 Jahren erwünscht.

  • Also Fehlplanung, Schlamperei, Untätigkeit.


    Bürobauten für den Bundestag mitten in der Hauptstadt, die nach 15 Jahren wegkommen, weil man es nicht schafft reguläre Büros zu bauen sind ein Skandal. Ich würde mal bei Zalando nachfragen.

  • Ich bin ein absoluter Gegner solcher Provisorien!

    Abgesehen davon, dass die Verkleinerung des Bundestages (Überhangmandate) und die Änderung der Wahlmodalitäten vom Bundesverfassungsgericht schon in der vorletzten Legislaturperiode angemahnt wurden: die Größe des Parlaments scheint im umgekehrt proportionalen Verhältnis zu seinen Leistungen zu stehen. X/

    Aber die zu erwartenden zusätzlichen Abgeordneten und ihre Zuarbeiter in einem solchen Provisorium unter zu bringen ist schlichtweg Geldverschwendung.
    Soll doch die Bundestagsverwaltung vernünftig gestaltete Büroflächen anmieten oder bauen und sie nach der überfälligen Gesetzesänderung wieder an den freien Markt geben.

    Die Erfahrungen vom Bundeshauptdorf Bonn haben gelehrt, dass kaum etwas so lange hält wie ein Provisorium! ;)

  • Immerhin scheint das Gebäude einigermaßen "ökologisch" gebaut zu werden, nämlich aus vorgefertigten Holzelementen. Ein paar Einzelheiten dazu sind im Architekturblatt nachzulesen. Außer dem Erdgeschoss sollen die anderen 6 Geschosse aus Holzmodulen errichtet werden. Die Produktion der Holzmodule startet im 1. Quartal 2021 im Werk des Generalübernehmers in Berlin-Köpenick parallel zu den Betonarbeiten. Hersteller ist das österreichische Unternehmen Kaufmann Bausysteme, das in Berlin 32 Schulen baut. Diese hier in Mahlsdorf ist seit August 2019 schon fertig.

  • Tesla schafft es in derselben Zeit eine Fabrik zu bauen, deren Komplexität sicher um den Faktor 100x grösser ist. Jetzt kann ein öffentlicher Auftraggeber nicht so radikal sein wie ein Einzelunternehmer. Aber Zeitmangel als Grund für ein Provisorium heranzuziehen scheint absurd. Abgesehen davon, dass die Erkenntnis, dass der Bundestag wegen der Überhangmandanten wächst, ungefähr so überraschend ist wie dass es kommendes Jahr wieder Ostern gibt.

  • Also mal ehrlich: Wenn man sich die bisherigen Bundesbauten ansieht, ist dieser Entwurf doch besser als Stillstand. Diese ewigen Brachflächen im Herzen Berlins sind doch eine Schande.


    Ich kann mit diesem Entwurf leben und wenn man ihn noch dazu in Zukunft durch etwas höherwertiges ersetzen kann und der "temporäre Entwurf" (für mich sieht das nicht nach klassisch temporär aus), dann hilft dabei dies zu rechtfertigen, ist doch allen geholfen oder nicht?


    Entwurf nochmal zum ansehen:

    https://www.bbr.bund.de/Shared…ing.jpg?__blob=normal&v=2

  • ^ Der Tagesspiegel berichtete Anfang des Jahres schon über die Planung (damals vor Bewerbungen um den Bauauftrag).

    Die Modulbauweise war demnach vorgegeben und eine mittelfristige Nutzungsdauer von 15 Jahren erwünscht.

    Ich habe das mit den 15 Jahren in dem Artikel des Architekturblatts (siehe hier) nicht gefunden. Auch die Schulen, die in Berlin vom selben Hersteller gebaut werden, müssten doch länger als 15 Jahre halten. Falls die Büros irgendwann nicht mehr vom Bundestag benötigt werden, könnten sie ja anderweitig verwendet werden.

  • Hallo zusammen, ich bin heute mit der S-Bahn an dem Gelände vorbeigefahren. Die Betonplatte ist bereits fertig. Es entsteht wie DerBe schon gesagt hatte, in der Nachbarschaft des Parlaments der Bäume und gleich neben der Bundespressekonferenz.

  • Eine naheliegende Frage:

    Warum schließt man mit diesen Bürogebäuden nicht einfach das Band des Bundes, indem man die Büros in der viel diskutierten Lücke zwischen Kanzleramt und Paul Löbe Haus platziert?


    Es ist zum Haare raufen. Der Bund baut und baut und baut ...... Aber man will partout diese vermaledeite Lücke nicht schließen.