Der Bau greift ja in eine jahrhundertealte Struktur, negiert dies aber zum Ufer hin total.
Von der alten Struktur ist an dieser Ecke doch nichts übrig: Zum Schiffbauerdamm hin wird die Gegend von einer 150 Meter breiten Riesenplatte und von Parkplätzen beherrscht, zum Bahnviadukt von Garagenhöfen und Baulücken. Interessant sind allein die Backsteinbauten, aber die sollen ja erhalten werden. Mir jedenfalls gefällt der Masterplan - entlang der S-Bahn würde sich vom Hauptbahnhof bis zur Spreequerung eine Durchfahrt wie aus einem Guss ergeben, was bestimmt eindrucksvoll wäre.
Sicher, um Gründerzeithäuser ist es immer schade; aber das einzige, das hier abgerissen werden soll, steht allein auf weiter Flur und ist außerdem kein besonderes Exemplar, sondern Jahrhundertwende-Massenware. Natürlich kommt es am Ende auf die Qualität der einzelnen Entwürfe an, aber über die städtebauliche Idee werdet Ihr von mir keine kritik zu hören bekommen.
Allerdings: "Vollendet" wäre das Band des Bundes erst, wenn man das Loch zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus endlich schließen würde (und am besten gleich noch die Schweizer Botschaft abreißen). Schade, dass diese Planung ad acta gelegt wurde.