Leipzig: Immobilienmarkt und -wirtschaft

  • Man wird aber schon mal fragen dürfen, warum sich die Genossenschaften gegenüber der Stadt zu Neubauten "verpflichten" sollten. Ob sich Investitionen lohnen oder nicht, muss jeder Marktteilnehmer selbst beurteilen.


    Lass doch noch etwas weiter vorne einsetzen und die Frage stellen, ob die Genossenschaften heute noch einen "Auftrag" in der Gesellschaft haben? Oder sind die Namen einfach nur Überbleibsel welche sie sich auch schenken können? Einzelne und für gewisse Industriezweige spezifische Wohnanlagen gibt es heute ja nicht mehr. Falls es aber eine übergeordnete Rolle im Wohnungsbau der Genossenschaften gibt, dann müssen sie sich auch weitgehend außerhalb eine freien Marktes betrachten. Und dann gibt es eine Verpflichtung der Stadtgesellschaft wie auch der Stadt gegenüber.



    Wenn die Stadt einen entsprechenden Bedarf sieht und Neubauten als lohnende Investition sieht, dann stehen ihr mit der LWB alle Möglichkeiten zur Verfügung.

    Aber die Stadt sollte, entsprechend meiner Sätze oben, nicht nur die treibende Kraft sein. Was soll eine riesige stadteigene Wohnungsgesellschaft denn alles stemmen, vor allem wenn hier weitestgehend öffentliche Gelder eingesetzt werden?


    Die einzelnen Genossenschaften können doch durch Mitgliedermodelle ganz anders und vor allem außerhalb des Marktes handeln. Vor allem muss da nicht alles durch einen Stadtrat bzw. die Stadtverwaltung und derer berechtigten nachgefragten Begründung des Handelns für die komplette Stadt.

  • Solche Verabredungen wird es nun in Leipzig erst einmal keine geben, da die großen Wohnungsbaugenossenschaften ja damit signaliert haben, nicht in größeren Stückzahlen Wohnungsneubau betreiben zu wollen.


    Entsprechend benötigen sich dann auch keine für sie vorbehaltene Grundstücke - mit Preisnachlässen oder Konzeptverfahren im Gegenzug für bestimmte Verpflichtungen.

    Was ich generell als sehr nachlässig und gar fatal ansehe. Die Genossenschaften machen hier einen riesigen Fehler und nehmen sich selbst aus einer zukünftigen Gestaltung der Stadt heraus. Das würde ich sie als Stadt auch spüren lassen...



    Ferner sei auch noch einmal darauf verwiesen, dass jene Stadt welche über die letzten 20 Jahre immer eine der höchsten Ergebnisse im Bereich der Lebensqualität erzielen konnte - Wien - einen extrem hohen Anteil an Genossenschaften vorweist. Dort gibt es etliche Mietgliedermodelle welche für die verschiedenen Gesellschaftsschichten etwas parat hat. Dabei bleiben die Mieten meistens vergleichbar gering, aber der Eigenanteil definiert den Standard bzw. die Größe der Wohnungen.

  • SPON und ZIA

    Im SPON wird die Immobiliensituation für 2019 bewertet, laut diesem Artikel flaut der Zuzug zu den (west)deutschen Metropolen HH und M ab, da aufgrund des Preisniveaus Passau/Leipzig bessere Bedingungen bieten. http://www.spiegel.de/wirtscha…s-baubooms-a-1243568.html


    Der Bericht des ZIA beleuchtet auf Seite 245 die aktuelle ostdeutsche Zuzugssituation. Darin stellt Leipzig derzeit den Hotspot, während die Berliner Kurve stark abfällt (Diagramm ist aus Abwanderungsregionssicht, daher ist die unterste Kurve die mit dem höchsten Wanderungsgewinn)


    https://zia-cloud.de/data/public/fjg2018

  • Zia Studie

    ... in der Tat die Grafiken sind gleich. Da ich nicht davon ausgehe das Bamberg im süddeutschen Raum der Hotspot ist, gehe ich davon aus das die ostdeutsche Grafik korrekt ist und die für den Süden nicht die passende.

  • In der Welt ist ein Artikel über deutsche Familien erschienen, die aufgrund des hohen Preisdrucks in den Großstädten zunehmend ins Umland abwandern. Wir hatten hier darüber schon diskutiert, inwieweit das auch auf Leipzig zutrifft. Der Trend ist sicher auch hier zu sehen, wenn auch längst nicht so ausgeprägt wie in anderen Großstädten, da hiesige Kauf- und Mietpreise vergleichsweise noch moderat sind und es meiner Meinung nach dem Leipziger Umland in vielerlei Hinsicht an Attraktivität fehlt.


    Aber eine andere Passage in besagtem Welt-Artikel finde ich interessant, wenn auch das keine so neue Erkenntnis mehr für uns ist: Leipzig wird für Berliner zur Alternative. Investoren, Zuzügler und mobilere Bürger aus der Hauptstadt dürften in Leipzig zunehmend eine attraktive Alternative zum Wohnen sehen. Die Gründe: ein hohes Beschäftigungswachstum in den letzten Jahren, eine relativ gute Anbindung an die Hauptstadt mit dem ICE und ein total verrückt gewordener Wohnungsmarkt in Berlin. Meine Befürchtungen beispielsweise beim neuen Fernstraßenbundesamt, dass künftig ein paar Dutzend Beamte ohne sog. Sozialpunkte aus dem Verkehrsministerium täglich von der Spree an die Pleiße pendeln werden, ist womöglich unbegründet.



    Deutschlands Familien verlassen die Städte

  • ^ das kann ich im Ansatz aus meinen Erfahrungen auch so bestätigen. Auch fällt die oftmals etwas von außen eingetragene "Rivalität" oder Konkurrenz zwischen beiden Standorten ab. Hier wandelt sich so einiges in Richtung bzw. zum Synergismus.


    Es ist aber nicht nur der Wohnungsmarkt und das Beschäftigungswachstum sondern auch andere, weiche Faktoren. Ich kenne Beispiele, bei denen die besseren öffentlichen Schulen und die dazugehörigen kurzen Wege als Pluspunkt gesehen werden. Da kann ein Partner in der Familie auch in Berlin arbeiten und pendeln. Oder die Lebensqualität in Leipzig, alles mit dem Fahrrad erledigen zu können. Vor allem bei Familien.




    Im großen und ganzen kann sich das noch weiter entwickeln, sobald sich der Staub des zweiten großen Booms seit der Wendezeit, in beiden Städten wieder etwas legt. Ich denke das dauert noch bis in die Mitte oder die späten 2020er Jahre rein. Dann wäre z.B. auch noch mal die Möglichkeit, über eine wesentlich schneller Verbindung der beiden Städte mit dem Zug zu denken. Mal wieder auf unter 60 min.


    Was es aber zu dem "Austausch" eben braucht, sind die administrativen Jobs an Bundesämtern, Gerichten, (mehr) Hochschulen, Forschungsinstituten, kulturellen Einrichtungen, etc. Ansonsten lohnt sich kein Austausch, denn für die Dienstleistung im mittleren Sektor zieht kaum jemand von Berlin nach Leipzig.




    PS I: im Text wird davon gesprochen, dass ein "Beschäftigungswachstum von 28.5% Rekord in Ostdeutschland sei". Da würde mich interessieren was das für eine Zahl in welchem Zeitraum sein soll. Und auch, ob so eine (falls denn überhaupt korrekt) Zahl nicht dann auch Rekord in Gesamtdeutschland wäre.


    PS II: Der Bundestag hat nun auch der Erweiterung des Bundesverwaltungsgerichts zugestimmt. Es kommen drei weitere Bundesrichter sowie deren Mitarbeiter hinzu.

  • Nun auch amtlich bzw eine Bestätigung der verschlechterten Gesamtlage: laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hat die Stadt Leipzig die schlechteste Quote im Wohnungsbaubedarf. Nur 45% des jährlichen Neubaubedarfs werden gedeckt. Nur Köln liegt unter den 10 größten Städten in Deutschland auf einem ähnlich schlechten Niveau. Das ist der schlechteste Wert der insgesamt knapp 300 Landkreise in Deutschland.



    Während im LK Leipzig 94% und im LK Nordsachsen 182% des Neubaubedarfs abgedeckt werden. Vereinfach kann man sagen, dass das in Leipzig natürlich nicht nur die Mieten in die Höhe treibt und wesentlich schneller soziale Räume verändert, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigt. Insofern wäre eine Untersuchung der Kongruenz zwischen dem so schlechten Ergebnisse in Leipzig und dem abschwächen der Zuwanderung in die Stadt interessant. Was wohl nicht zu einhundert Prozent übereinstimmen wird. Aber dennoch.

  • Noch immer gibt es nach meiner Ansicht beträchtliche Reserven an Altbauten in der Stadt oder diversen ruinösen Gebäuden. Ich denke, da ist durchaus noch Potenzial vorhanden, bevor die Mieten drastisch steigen. Ohnehin ist Leipzig ja immer noch sehr preisgünstig.

  • also von "drastisch" habe ich ja noch nicht gesprochen. Aber man kann sich die Effekte bei nur 45% Bedarfsdeckung vorstellen. Und Leipzig ist keine sehr große Stadt, drastischere Veränderungen gehen da ganz schnell. User 'LE-Mon.' hatte die sehr schnell sinkende Leerstandsquote hier schon mehrmals beschrieben. Da ist eigentlich nicht mehr viel im Leerstsand der Altbauten zu holen.



    Auch ist es keineswegs zu begrüßen, dass in Folge einer weiterhin schwachen Bedarfsabdeckung in der Stadt selbst, eine Suburbanisierung am direkten und weiteren Rand stattfindet. Falls sich die wirtschaftliche Entwicklung im "Großraum" Leipzig nicht stark eintrübt, erleben wir dann eine "klassische" Stadtentwicklung der 1960er - 1980er Jahre. Im Kontext einer fehlenden infrastrukturellen Erschließung im ÖNV, kann man sogar von einer negativen Entwicklung sprechen.


    Aber wir sollten den Aspekt der Kausalität in diesem Zusammenhang vielleicht nicht zu sehr ausreizen.

    5 Mal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Damit ist zu rechnen. Wer nicht das tollste Einkommen hat und aus einer großzügigen Altbauwohnung wegen Zweitsanierung fliegt, wird sich vermutlich nur in seltenen Fällen in den Plattenbaugebieten umsehen, sondern eher in den Vororten nach einer ähnlichen Wohnung schauen - und sich dann in die Pendlerströme mit einreihen.


    Die innerstädtische Leerstandsquote verlagert sich gerade in die verhältnismäßig teuren Neubauten und zweitsanierten Altbauten und ist somit für die Bedarfsermittlung meiner Ansicht nach sowieso nur eingeschränkt heranzuziehen.


    Bedarf besteht - an großen, familien- und WG-tauglichen Wohnungen, an zentrumsnahen, bezahlbaren kleineren Wohnungen mit Mieten zwischen 5-8 Euro, an Räumen für alternative Wohnformen.
    Kein Bedarf (derzeit) besteht an Wohnungen mit renditeoptimierten Grundrissen (40 qm Wohnraum, 30-40 qm Mastersuite, Innenbad plus ein bis drei Kinderzimmer von 10-12 qm) - das Ganze für einen Kaufpreis von 3000 - 5000 bzw eine Miete von 10 - 14 Euronen pro qm. Davon sind genug da und noch mehr im Bau bzw. in Planung. Wer sich das leisten kann und will, kann außerdem zwischen EFH, coolem Loft, Villa, repräsentativem Altbau und besagtem Neubau wählen.
    Leider wird nahezu ausschließlich die letzte Gruppe gebaut.
    Dabei wäre es gerade für die Entwicklung der neuen innenstadtnahen Gebiete notwendig, einen entsprechenden Nutzermix zu haben - was mit zunächst günstigeren Preisen einhergehen müsste. Das würde sich z. B. im "Inneren Osten" (einschließlich Krystallpalast-Areal) mit Sicherheit langfristig rentieren. Ist halt nichts fürs schnelle Geld.

    Einmal editiert, zuletzt von Birte () aus folgendem Grund: Vorletzten Satz präzisiert

  • Damit ist zu rechnen. Wer nicht das tollste Einkommen hat und aus einer großzügigen Altbauwohnung wegen Zweitsanierung fliegt, wird sich vermutlich nur in seltenen Fällen in den Plattenbaugebieten umsehen, sondern eher in den Vororten nach einer ähnlichen Wohnung schauen - und sich dann in die Pendlerströme mit einreihen.


    Die Bild berichtet dazu passend über das Wanderungssaldo Leipzig/Umgebung (auf Grundlage von Zahlen des Amtes für Statistik und Wahlen für 2018, keine Ahnung, ob die hier schon Thema waren):
    https://www.bild.de/regional/l…-haben-63493020.bild.html


    EDIT: Zitate entfernt - dann muss halt Bild direkt aufgerufen werden. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von PhilippLE ()

  • Grüße aus Italien. Ist das Thema grad so heiß, dass wir die DAF-Richtlinien bzgl. Pressezitate ignorieren? Und dann ausgerechnet die Bild?


    Dass Familien mit Hausbauabsichten aus der Stadt ziehen, sollte man schon aus städtebaulicher Sicht begrüßen. Oder möchte hier jemand Einfamilienhäuser in Bestlage realisiert sehen? Und wenn die Kinder aus der Schule sind, ziehen sie aus dem elterlichen Eigenheim auf dem Land in die Städte - zum Studium, zur Ausbildung, um der "Enge" zu entfliehen, um Partner kennenzulernen etc. So schließt sich der Kreis wieder.

  • [FONT=&quot]Glaubt man der „Zeit“ ist das nicht nur ein Leipziger Thema, sondern gilt für Europa.[/FONT]

    [URL='http://Glaubt man der „Zeit“ ist das nicht nur ein Leipziger Thema, sondern gilt für Europa. [url]https://www.zeit.de/politik/au…-entwicklung-wandel-karte[/url] In Ostdeutschland kommt noch dazu, dass eine ganze Generation fehlt. https://www.zeit.de/politik/de…rung-ostdeutschland-umzug Aus dem Leipziger Umland können kaum noch Zuzüge kommen, weil es einfach weniger junge umzugswillige Leute gibt. Der Mangel an Grundschulen und Kitas ist doch schon seit Jahren Thema und Leipzig hängt immer noch hinterher. Schaut man auf die Altersverteilung im letzten Artikel, so wird deutlich, dass die 12 bis 18jährigen, also die potentielle Elterngeneration in 10 bis 15 Jahren, sehr klein ist. Also 2030 bis 2035, wenn dann alle Kitas und Schulen fertig sein sollen, wird der Bedarf wieder sinken. Und dann passiert das gleiche wie zur Jahrtausendwende, als ca. 80 Schulen geschlossen wurden? Bleibt auf jeden Fall spannend...Ich stimme Birte zu, dass derzeit auch am Bedarf vorbei geplant wird.

    Kein Bedarf (derzeit) besteht an Wohnungen mit renditeoptimierten Grundrissen (40 qm Wohnraum, 30-40 qm Mastersuite, Innenbad plus ein bis drei Kinderzimmer von 10-12 qm) - das Ganze für einen Kaufpreis von 3000 - 5000 bzw eine Miete von 10 - 14 Euronen pro qm.

    Die stehen derzeit leer, wie in der Südvorstadt oder am Lindenauer Hafen. Wieso sonst müssen zukünftige Mieter mit 10% Rabatt auf die Kaltmiete bis Jahresende sonst angelockt werden oder dem ersten Monat kaltmietfrei?Bleibt abzuwarten, wie sich das entwickelt, leider wird, wenn es um Schule und Kitas geht erst viel zu spät reagiert und erst geplant, wenn der Bedarf längst da ist. Die Familien die laut Bildzeitung abwandern, machen das nicht nur wegen der fehlenden Schulen und Kita. Wohl eher, auch aus der Not, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt, egal ob jetzt Miete oder Kauf. Und wenn man schon pendeln muss, dann lieber irgendwohin hinziehen, es eine familienfreundliche Infrastruktur gibt, als an den Stadtrand."][FONT=&quot]https://www.zeit.de/politik/au…-entwicklung-wandel-karte[/FONT][/URL]

    [FONT=&quot]In Ostdeutschland kommt noch dazu, dass eine ganze Generation fehlt.[/FONT]

    [FONT=&quot]https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/ost-west-wanderung-abwanderung-ostdeutschland-umzug[/FONT]

    [FONT=&quot]Aus dem Leipziger Umland können kaum noch Zuzüge kommen, weil es einfach weniger junge umzugswillige Leute gibt. Der Mangel an Grundschulen und Kitas ist doch schon seit Jahren Thema und Leipzig hängt immer noch hinterher. Was nicht zuletzt an den fehlenden Erzieher/innen und Lehrer/innen liegt. Da ist das Gebäude für Kita oder Schule fristgerecht fertiggestellt und dann ist keine/r da, um dort zu arbeiten...[/FONT]
    [FONT=&quot]
    [/FONT]
    [FONT=&quot]Schaut man auf die Altersverteilung im letzten Artikel, so wird deutlich, dass die Kohorte der 12 bis 18jährigen, also die potentielle Elterngeneration in 10 bis 15 Jahren, sehr klein ist. 2030 bis 2035, wenn dann alle Kitas und Schulen fertig sein sollen, wird der Bedarf wieder sinken. Und dann passiert das Gleiche wie zur Jahrtausendwende, als ca. 80 Leipziger Schulen geschlossen wurden? Bleibt auf jeden Fall spannend...[/FONT]

    [FONT=&quot]Ich stimme Birte zu, dass derzeit auch am Bedarf vorbei geplant wird. [/FONT]
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    [FONT=&quot]Kein Bedarf (derzeit) besteht an Wohnungen mit renditeoptimierten Grundrissen (40 qm Wohnraum, 30-40 qm Mastersuite, Innenbad plus ein bis drei Kinderzimmer von 10-12 qm) - das Ganze für einen Kaufpreis von 3000 - 5000 bzw eine Miete von 10 - 14 Euronen pro qm. [/FONT]



    [FONT=&quot]Die stehen derzeit leer, wie in der Südvorstadt oder am Lindenauer Hafen. Wieso sonst müssen zukünftige Mieter mit 10% Rabatt auf die Kaltmiete bis Jahresende sonst angelockt werden oder dem ersten Monat kaltmietfrei?[/FONT]

    [FONT=&quot]Bleibt abzuwarten, wie sich das entwickelt, leider wird, wenn es um Schule und Kitas geht, viel zu spät reagiert und erst geplant, wenn der Bedarf längst da ist.
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    [FONT=&quot]Die Familien die laut Bildzeitung abwandern, machen das nicht nur wegen der fehlenden Schulen und Kita. Wohl eher, auch aus der Not, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt, egal ob jetzt Miete oder Kauf. Und wenn man schon pendeln muss, dann lieber irgendwohin hinziehen, wo es eine familienfreundliche Infrastruktur gibt, als an den Stadtrand.[/FONT]

  • neben den Abwanderungen der vorhandenen Einwohner dürfen nicht zu Zuwanderungen ganzer Familien vergessen werden, wo Eltern(teile) in den neu geschaffenen oder noch zu schaffenden Jobs arbeiten. Am Airport will CargoLogic Germany nun endlich durchstarten, deren Jets reparieren und fliegen sich ja nicht automatisch (nur als Beispiel). Das Gesamtwachstum durch attraktiveres Arbeitsumfeld gleicht so manchen Effekt wieder aus.

  • ^^^ Grüße zurück nach Italien. Klar, wenn jemand mit der Absicht zu bauen startet, gebe ich dir Recht. Die Anzahl der innerstädtischen EFH sollte definitiv nicht ausufern.


    Oft ist es aber nicht so, sondern man braucht ein bis zwei Zimmer mehr, sucht eine Wohnung in der Stadt und stellt dann fest, dass man für das gleiche - oder weniger - Geld bauen kann. Zwar nicht in Leipzig, aber im Umland. Und damit verliert die Stadt nicht nur Einwohner, sondern auch deren Wirtschaftskraft, von der Pendelei gar nicht zu reden. Umwelttechnisch gesehen sowieso ein Alptraum - Neubaugebiete, frisch erschlossen, teils neue Infrastruktur. Auch die L-IZ schreibt heute übrigens zum Thema Neubau in der Stadt und auf dem Land.


    Ob die Kinder von im pendelfähigen Umland wohnenden Familien in größerem Umfang zur Ausbildung nach Leipzig ziehen werden, wird man sehen. Es wird ja - absolut gesehen - nicht günstiger hier.


    Mir ist klar, dass das hiesige Problem im Vergleich zu anderen Großstädten derzeit noch Jammern auf sehr hohem Niveau ist und sich zudem nicht so ohne Weiteres lösen lässt - zumindest nicht mit den althergebrachten Mitteln - aber es wäre schon schön, wenn Leute, die in der Stadt nicht nur wohnen, sondern leben wollen, das auch mit einem mittleren Einkommen weiterhin ohne Riesenprobleme tun könnten, ohne in die Plattenbaugebiete verbannt zu werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Birte () aus folgendem Grund: Üblen Grammatikfehler im letzten Absatz berichtigt.

  • Grüße aus Italien. Ist das Thema grad so heiß, dass wir die DAF-Richtlinien bzgl. Pressezitate ignorieren? Und dann ausgerechnet die Bild?


    Sorry, die waren mir in der Konsequenz so nicht bekannt. Zitate entfernt, dann muss Bild bei Interesse jetzt halt gleich direkt aufgerufen werden. ;)


    Noch kurz inhaltlich: Bestätigt im Prinzip nur, was wir im eigenen Umfeld auch sehen - und was so auch eine logische Entwicklung ist. Junge Familien, die Wert auf's eigene Heim legen, orientieren sich zwangsweise Richtung Umland. Eigenheimbauland gibt es in Leipzig kaum - und wenn ja, dann idR zu Mondpreisen. Kindergarten- und Schulproblematik verschärfen das Problem.
    Eine Entwicklung, die für das Umland ja erfreulich ist - aber auch zu noch mehr Pendlern führt. Was wiederum den konsequenten ÖPNV-Ausbau ins Umland noch dringlicher macht.

  • Ein Artikel in der LVZ postuliert eine höhere Zahl von Baugenehmigungen und fertiggestellten Neubauwohnungen nebst einer leichten Absenkung der Neubaumieten:


    - 2018 sind in Leipzig so viele Neubauwohnungen wie lange nicht fertiggestellt worden
    - 2330 – das höchste Volumen der vergangenen fünf Jahre. 2017 wurden hingegen nur 1654 Wohnungen fertiggestellt
    - in der Folge seien die Mieten in diesem Segment leicht gesunken
    - auf 10,50 Euro pro Quadratmeter. Das war ein Rückgang von rund 2,7 Prozent gegenüber dem Jahresende 2018
    - seit 2013 sei Leipzig um fast 35 300 Haushalte gewachsen, während im selben Zeitraum nur knapp 8620 Wohnungen neu errichtet wurden
    - 2018 wurden Baugenehmigungen für fast 3850 Wohnungen erteilt, 2017 waren es Genehmigungen für 3679 Wohnungen, 2014 hingegen nur für 1465

  • Herr Reiner Braun Vorsitzender des Empirica Institutes, hat in einem Interview der Wirtschaftswoche ( WIWO )die Aussage "wir haben eine Immobilienblase" getätigt. Nach seiner Aussage sind nur MA der Immobilienwirtschaft, Banker oder Lobbyisten an einer gegensätzlichen Aussage interessiert.

  • Im österreichischen Standard werden die alternativen Wohnnutzungskonzepte für preisgünstigen Wohnruam in Leipzig auch retrospektiv beleuchtet. Fazit preiswerter Wohnraum ist die Basis für eine hohe Studentendichte in Leipzig und damit ein Stanortfaktor.

    STANDARD