und zum anderen wird der Central Tower auf jeden Fall ein Hochhaus, egal welche Meterzahl er dann bekommt.
Die aus meiner Sicht sehr berechtigte Kritik am offensichtlich planlosen Vorgehen des Baukollegiums fußt ja aber doch auf nachprüfbaren Tatsachen.
Der Investor bzw. Käufer des Grundstückes (samt Baugenehmigung für ein 65 Meter hohes Hotelgebäude) wollte mehr Fläche und einen größeren Nutzungsmix samt Zusagen an die Stadt (Stadtterrassen, Flächen für die Allgemeinheit, etc.) realisieren. Hierbei wurde die gewünschte Erhöhung des Gebäudes auf 110/115 Meter ja nicht aus der Luft gegriffen. Städtebaulich liegt sie zwischen den 150 Metern die im Norden (Monarch) und den 70 Metern, die im Süden (JaHo) in Zukunft realisiert werden sollen. Es war zunächst der Bezirk allen Voran Herr Gothe, der diese Erhöhung für wünschenswert hielt. Dazu kam noch Frau Kahlfeldt, die hier im Vorfeld nichts auszusetzen hatte, sogar die Siegerentwürfe des Wettbewerbs über den Klee lobte. Man argumentierte bei der Erhöhung auch laut diversen Zeitungsartikeln damit, dass somit eine gewünschte Verjüngung des Turmes nach oben hin erreicht werde. Ich empfehle hier die Seite des Investors um die Positionen der Stadt (vor dem Baukollegium) einmal zu studieren:
https://hbreavis.com/de/blog-a…zur-weiteren-bearbeitung/
Es ist selbstverständlich erstmal nicht so entscheidend ob nun 90 oder 115 Meter, jedoch liegt im konkreten Fall bereits eine umsetzungsfähige Baugenehmigung für ein Hotel-oder Boardinghaus mit vielleicht sogar bis 70 Metern Höhe vor. Es ist ja nicht so, dass das Baukollegium die Häuser baut, sondern der private Investor. Und der macht nun die Rechnung auf, ob sich das Durchlaufen eines neuen Bebauungsplanes samt Vorgaben des Hochhausleitbildes inkl. zeitintensiven Befragungen, Auslegungen und wieder Umplanungen für vielleicht 25 Meter mehr als man schon als Baugenehmigung in der Tasche hat (65 Meter auf 90 Meter) lohnt. Das wären gerade mal 6 Geschosse mehr, und dafür der Aufwand? Bei 12 Geschossen (115 Meter) könnte es sich rechnen. Und selbst wenn die HB Reavis die Variante mit den 90 Meter bauen will, so hat die Stadt durch die Kürzung nur Nachteile. Dann wird die filigrane Spitze, die Flächen für die Allgemeinheit, die in Aussicht gestellten Wohnungen und die Großzügigkeit der Terrasse zusammengestrichen. Und im allerschlimmsten Fall entscheidet sich der Investor für die schon vorliegende Baugenehmigung und baut einen Unterkunftsbau ala Motel One oder Intercity samt Styropor-Fassade.
Solche negativen Entwicklungsmöglichkeiten sollte eben ein Baukollegium im Blick haben. Da nutzt es nicht, wenn Frau Kahlfeldt in ihrem Schlusswort kryptisch verkündet: „Wir stehen zu dem Standort“. Sonst hätte man einfach nie vom Bebauungsplan abrücken sollen, das hätte Zeit und dem Investor Geld (Wettbewerb) gespart.