CentralTower Berlin (evtl. bis zu 115 m)

  • So wurde wieder - wie so oft von den Verantwortlichen der Stadt - viel Raum verschenkt, obwohl der Flächenverbrauch von allen beklagt wird. Man weigert sich schlichtweg in die Höhe zu gehen, aus welchen Gründen auch immer.

    So einfach ist das nicht. Das sind ja alles Grundstücke, die der alte Bebauungsplan bereits rechtlich geregelt hat. Wenn ein Investor nun ein Grundstück mit 68m kauft und die Senatsbaudirektorin nach Lust und Laune mal eben 20,30 oder 40m zusätzlich genehmigen könnte, ohne das entsprechend zu begründen, dann wäre damit der Korruption ja Tür und Tor geöffnet. Viele Investoren würden versuchen diese Person zu schmieren, um sich entsprechende Höhenvorteile zu erkaufen.


    Eine Ausnahme bildet der neue Hochhausrahmenplan, der allerdings auch nur für neue (im Planwerk Innenstadt noch nicht ausgewiesene) Hochhausstandorte gilt und nun wohl tatsächlich Potential für Korruption liefert, da die Höhen nach den aktuellen Plänen individuell nach Standort in einem neuartigen Gremienverfahren festgelegt ausgehandelt werden sollen, statt in einem Rutsch vertraglich und fest im Bebauungsplan verankert zu werden, wie es bisher immer der Fall war. Für die alten Standorte behält auch der alte Bplan nach den alten Regeln Gültigkeit, schon aus Gründen des Bestandsschutzes.

  • ... und die Senatsbaudirektorin nach Lust und Laune mal eben 20,30 oder 40m zusätzlich genehmigen könnte, ohne das entsprechend zu begründen, ...


    Für die alten Standorte behält auch der alte Bplan nach den alten Regeln Gültigkeit, schon aus Gründen des Bestandsschutzes.


    Die Behörde würde ja nicht nach Lust und Laune handeln, sondern gesetzmäßig. Grundlage wäre eine Befreiung gemäß § 31 BauGB, der die Voraussetzungen exakt beschreibt. Wenn die Voraussetzungen vorliegen kann befreit werden. Je älter ein B-Plan ist, um so leichter ist es, mit städtebaulichen Gründen zu argumentieren. Eine Befreiung ist im Grunde der einzige Weg, Uralt-B-Pläne auszuhebeln, ansonsten müssten sie formal aufhoben und durch einen neuen ersetzt werden


    Bestandsschutz ist eine bauordnungsrechtliche Kategorie, keine bauplanungsrechtliche und besagt nur, dass eine dereinst formell und materiell rechtmäßig erteilte Baugenehmigung fortgilt, auch wenn sich die Rechtslage um das Objekt herum völlig verändert, also z.B. der B-Plan geändert wird. Alte B-Pläne genießen keinen Bestandsschutz und begründen keinen.

  • Viele Investoren würden versuchen diese Person zu schmieren, um sich entsprechende Höhenvorteile zu erkaufen.


    Das ist schon eine dreiste und unbelegte Unterstellung. Große Teile der Berliner Politik sehen Gesetze eher als nette Empfehlungen die man aus ideologischen Gründe ignorieren darf während Investoren sich an die Gesetze halten. Schon mal überlegt was einem Projektentwickler droht, wenn man ein 100 Mio. Gebäude an einen Investoren verkauft und nachher kommt Korruption bei der Genehmigung ans Licht...

  • Das ist schon eine dreiste und unbelegte Unterstellung. Große Teile der Berliner Politik sehen Gesetze eher als nette Empfehlungen die man aus ideologischen Gründe ignorieren darf während Investoren sich an die Gesetze halten.

    Das ist keine Unterstellung, sondern eine Mutmaßung im Konjunktiv. Feiner Unterschied. Im Übrigen werden Projekte auch verkauft, oft sogar mehrmals verkauft. Der erste Käufer und "mit der Stadt aushandler" ist bei weitem nicht immer der, der auch am Ende baut. Dir wird doch klar sein, dass Investoren heute international unterwegs sind und u.U. auf den cayman islands, Zypern oder in Russland sitzen. Was denen in Berlin droht, wenn sie ihre Geld hier längst "gemacht" -und wieder abgezogen haben, dürfte vielen egal sein, zumal sie jederzeit ihre Rechtsform ändern können und sogar Zusammenschlüsse von mehreren, u.U. dutzenden Eigentümern (Gbr's) in Deutschland rechtlich verhandeln,- beantragen,- bauen,- sogar per Eigenbedarf Mieter hinausklagen können. Versuch mal bei Dutzenden Eigentümern im Nachinein nachzuweisen, wer, wann, über was verhandelt hat.


    https://www.tagesspiegel.de/be…s-ist-absurd/4032696.html


    Gelöscht, bitte kein copy & paste aus der Presse.


    Nur in niedrigentwickelten Ländern nennt man es Korruption. In der Politik westlicher Nationen und bei der FIFA nennt man es Dialog. ;)

  • Der Baustart für den Central Tower soll im Q4 nächsten Jahres erfolgen. Es wird ein Moxy Hotel mit 445 Zimmern und ein Residence Inn mit 115 Zimmern. Das Moxy Hotel wird die unteren 10 der insgesamt 21 Etagen beziehen. Die Fertigstellung ist 2022 geplant.

    Q: UBM Development


    Der Turm sollte bitte nicht mit dem 70 m Turm von Art-Invest Real Estate und der Cesa Group verwechselt werden, an der Jannowitzbrücke geplant, und neulich in diesem Strang besprochen (der Chpperfield Entwurf).

  • Auf einem der Renderings könnte man den Eindruck gewinnen, der Turm sei dreieckig, das fände ich schon mal ganz gut, allerdings kann ich es mir kaum vorstellen, denn schließlich sind wir in Berlin.

  • Dreieckig wird der wohl nicht. Ich hab die verfügbaren Renderings mal in ein Modell übertragen. Das sieht dann so aus.


    2gaj1h.png


    3gtkxo.png

    (c)Google Earth / Sketchup Modell

  • ^ Wenn man auf ein trapezförmiges Grundstück ein dreieckiges Haus stellt, wäre aber der Blockrand im Eimer. Nee, der Enwturf ist grundstücksfüllend trapezförmig, mit zwei spitzen und zwei stumpfen Winkeln, wenn ich das richtig sehe.


    EDIT: Maxxe war schneller und besser...

  • Auf dem Grundstück hat sich ein Bagger breit gemacht und die alte Asphaltdecke aufgebrochen sowie einige Probegrabungen vorgenommen.

  • Auf dem Baufeld ist mittlerweile eine Bohrpfahlmaschine angerückt...vermutlich um Doppel-T-Träger für die erste äussere Baugrubenbegrenzung zu setzen.


    IMG_1179.jpeg

  • Danke für das aktuelle Bild. Wäre schön, wenn wir als Architekturforum für alle mitlesenden, die es nicht so mit Fachbegriffen haben, eine stets transparente Erklärung mitliefern würden. "Doppel-T-Träger" steht für was? :)


    Oder vielleicht einfach mal selbst googlen. Das sinnlose Vollzitat des Vorposts habe ich gelöscht.

  • Doppel-T-Träger sind Stahlträger deren Querschnitt einem H gleicht. Sie werden für den Baugrubenverbau verwendet. In den 30er Jahren wurde diese Methode der Baugrubensicherung beim Berliner U-Bahn-Bau in großem Stil angewendet, weshalb dafür auch der Begriff "Berliner Verbau" verwendet wird. Einzelheiten siehe hier. In Reihe gestellt, können die Felder zwischen den H-Trägern mit Holzbohlen gefüllt werden, die einfach von oben eingeschoben werden.

  • Ein aktueller Eindruck der Baustelle des Central Towers:


    2020-04-0216.17.4690k8r.jpeg


    Gleich daneben, auf der anderen Seite der S-Bahn, fiel mir dieses Ding hier auf:


    2020-04-0216.19.1109k6c.jpeg


    Handelt es sich um eine Probefassade des Central Towers? Aber jetzt schon? Zudem wäre es zu dunkel, den Redenrings zufolge wird der Turm hell gehalten. Vielleicht hat jemand im Forum eine Antwort.


    Bilder von mir & von gestern & gemeinfrei.

  • Gewers Pudewil hat den vorgestrigen Tag als "offiziellen Baubeginn" des Central Towers benannt:


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    Beim Entwickler UBM gibt es zwei neue Visualisierungen:



    © Central Tower Berlin GmbH

  • Man kann auf den Bildern leider weiterhin keinen U-Bahn-Eingang mehr erkennen. Wird der nord-westliche Zugang zur U-8 durch das private Treiben ersatzlos überbaut? Gehe weiterhin davon aus, dass der bestehende Zugang in den Neubau integriert werden muss. Soweit erkennt man zuvorderst den obligatorischen Parkhausschlund. Weiß jemand Genaueres? Das vorgestellte Neubau ist insgesamt ein fürchterlicher Platzhalter, der in Realität sicherlich nicht besser wird, wenn man sich den vorgestellten Material- und Detailkanon vergegenwärtigt. Eine vergebene Chance in der Mitte. Ärgerlich da das Tor aus städtebaulicher Sicht geradezu mutig war. Jetzt müssen es die Neubauten von Kühn Malvezzi und David Chipperfield also retten. Daumen drücken. Ulkig ist natürlich die letzte Perspektive bei der jemand scheinbar vor Freude über die heitere Fahrt entlang der Investment-Banane eine der S-Bahn-Türen aufgerissen hat.

  • Man kann auf den Bildern leider weiterhin keinen U-Bahn-Eingang mehr erkennen. Wird der nord-westliche Zugang zur U-8 durch das private Treiben ersatzlos überbaut? Gehe weiterhin davon aus, dass der bestehende Zugang in den Neubau integriert werden muss. Soweit erkennt man zuvorderst den obligatorischen Parkhausschlund. Weiß jemand Genaueres?

    Der nordwestliche U-Bahn-Eingang wurde abgerissen und wird in etwas verkürzter und verkleinerter Form im Bürgersteig der Schicklerstraße neu errichtet. er ist auf dem Bild nicht zu sehen, da er dann näher an der Alexanderstraße liegt.

  • Die Genehmigungslisten für März und April 2020 sind raus. Bemerkenswert scheint mir diese Angabe aus der Baugenehmigungsliste März 2020:


    "Alexanderstraße, Errichtung einer Beherbergungsstätte mit 561 Zimmern, mit Ladenflächen im EG und Tiefgarage mit 29 Stellplätzen ( Neubau)."


    Die Straßennummer fehlt, aber wegen der Größe, der Nutzung und der Straßenangabe vermute ist, dass es um das Central Tower Berlin geht.

    2 Mal editiert, zuletzt von ElleDeBE ()

  • Seit den letzten Fotos vor ca. sechs Wochen (#90) hat sich an der Baustelle etwas getan:




    Bilder von heute & von mir & gemeinfrei.

  • Auf der Baustelle wird gearbeitet, nur dem klangvollen Namen "Central Tower" entspricht das Aufgebot an Baumaschinen nicht. Im Vergleich zu ElleDeBEs Bildern im Vorbeitrag scheinen sogar Maschinen abgezogen worden zu sein.


    Von dieser Woche:


    img_9372iwkhq.jpg


    img_9376bykqh.jpg

    Fotos von Beggi