Humboldthafen OVG-Projekt [realisiert]

  • Ein Zentrum besteht nun mal einfach nicht nur aus großflächigen künstlichen Wasserflächen. Und außerdem gibt es doch gerade hier ausreichend Wasser!


    Mit einer Wasserfläche wäre das ganze ja noch etwas abwechslungsreich und besser zu ertragen gewesen.


    Das ist doch eine persönliche Meinung die sich nicht ohne Probleme auf andere übertragen lässt. Abwechslungsreich ist in meinen Augen was anderes und ich wünsche mir eben keine zusätzliche (öde!) Wasserfläche dort. Damit dürfte ich nicht alleine dastehen.


    Und was hat nun der Platz der Republik damit zu tun? Wieso darf in seiner Nähe kein Park sein? Schon mal mitbekommen was auf dem PdR zeitweise los ist? Die Gleichung "Es ist also ein Park neben einer Fläche neben einem Platz. Einfach nur gruselig" geht für mich auch überhaupt nicht auf. Mit der neuen Wasserfläche hätten wir dann den Humboldthafen neben der Spree gegenüber dem Becken. Einfach nur gruselig!



    Nur leider wird das niemand mehr machen.

    Hellseher von Beruf?

  • Mauerwerk, du findest dort also eine Wasserfläche besser. Statt einer Grünfläche neben einer anderen (Platz der Republik) hätte man dann eine Wasserfläche neben einer anderen (Spree/Humboldthafen). Wie hättest du es denn gern gehabt? Als flaches, eingefasstes Becken mit Fontänen? Kann auch steril aussehen, ist sehr kostenintensiv und noch pflegebedürftiger als ein Park - sonst dürfte es schnell versiffen und veralgen. Oder doch lieber ein naturnaher See mit Schilfufer, Stegen und Bootsverleih?


    Weder städetbaulich noch von einer realistischen Finanzierung her halte ich das für sinnvoll.

  • Ich bezweifle ja auch, dass ein Wasserbecken die Gegend so viel besser gemacht hätte. Allerdings ist die momentane Situation auch alles andere als gut!
    Der Übergang von Hauptbahnhof zum Regierungsviertel repräsentiert ja ein Stück weit das ganze Land (ist ja immerhin der Regierungssitz). Für mich wirkt der "Spreebogenpark" auf dem Weg vom Hauptbahnhof zu den Regierungsbauten eher wie eine öde Weite/Brachfläche. Diese Wiese wirkt keineswegs wie ein Park. Damit das zu einem Park wird braucht es dringend Bäume, Wege und ev. auch die eine oder andere Sitzgelegenheit. Ev. wäre ja eine leichte Erhöhung mit einer künstlichen "Quelle" aus der Wasser austritt möglich, aus der sich über verschiedene Wege das Wasser runter zur Spree schlängelt. Aufgrund der aktuellen Finanzlage sind das aber wohl nur verrückte Ideen ;)

  • ... Um mal dazwischen zu grätschen...:-) wenn das vorgesehene Bürgerforum jetzt wohl doch nicht zwischen Kanzleramt und Lüders-Haus verwirklicht wird.. könnte man doch wenigstens die Kolonnadenreihen zwischen den beiden Solitären bauen. Damit das Kanzleramt seinen Solitär-Palasthaften Charakter, der so ja nie gewollt gewesen war, verliert und sich das Band des Bundes nicht nur aus der Vogelperspektive oder bei google-earth manifestiert. Ich glaube eine Kolonnadenreihe würde auch dem Gesamtbild von Süden und Norden her einen ganz neuen ästhetischen Aspekt verleihen.

  • @ camondo: Als Kolonnaden-Ersatz wurden ja die Bäume in Verlängerung der Seitenflügel des BKA gepflanzt. Die haben zwar noch nicht die Höhe und wirken natürlich nicht so architektonisch gewollt wie es bei Kolonnaden wäre.


    Den "solitär-palasthaften" Charakter des BKA finde ich eigentlich recht gut. Für mich ist der Schwachpunkt der Bauten die Schweizer Botschaft mit ihrer potthässlichen "Kunst"-Brandwand an der Westseite und dem ebenfalls potthässlichen Betonanbau an der Ostseite.


    Dass beim Spreebogenplatz dringender Verbesserungsbedarf besteht, da sind sich hier ja die meisten einig. Ich glaube, mit überschaubarem gestalterischen Aufwand ließe sich da noch viel rausholen. Was fehlt, ist der (politische) Wille. Mir ist absolut unbegreiflich, dass es Bund und Land derartig wurscht ist, dass die Flächen im Regierungsviertel derartig verwahrlosen.

  • Wie sehr die jetzige Situation an dem was ursprünglich geplant war vorbei geht sieht man hier:
    http://images.cdn.baunetz.de/i…1/1/2c33596a74cd1f51.jpeg


    Eine räumliche Fassung links.


    Der untere Teil des Spreebogenparks ist übrigens sehr schön nur völlig versteckt. ich nenne es mal in Gartenzimmern. Wirklich schöne Staudenrabatten für Berliner Verhältnisse.
    http://www.baunetzwissen.de/im…/6/2/227fa5b589325c4c.jpg
    http://static.panoramio.com/photos/large/9601751.jpg


    Was garnicht geht ist diese verrostete Monumental Schiesscharte, die auf mich wirkt wie ein Truppenübungsplatz.
    http://commondatastorage.googl…tos/original/69388946.jpg
    http://upload.wikimedia.org/wi…genpark,_Sichtfenster.jpg


    Schön wäre eine zweite Fußgängerbrücke in Richtung Wissenschaftsministerium und die Bepflanzung mit Bäumen auf dieser Seite. Im Sommer stirbt man auf der Seite des Humboldthafens den Hitzetod.

    2 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Ich hoffe, dass nach dem Abschluss aktuell im Bau befindlicher Projekte nochmal ein Anlauf zur Neugestaltung des Areals genommen wird. Da gäbe es ein ganzes Bündel von Maßnahmen, die teilweise sehr teuer wären (z.B. Besucherzentrum des Bundestages) aber gelöst werden müssten. Ich teile Backsteins Verwunderung und kann sie mir nur mit einer Wartesituation erklären. Vielleicht soll erst das Bonn-Berlin-Gesetz weg und dann nochmal ein Schub ins Regierungsviertel kommen. Die Verwahrlosung könnte die Grundlage für eine größere Neuordnung bilden.

  • Landschaftsfenster

    Das mit dem Landschaftsfenster ist schon 'ne gute Idee gewesen, nur dumm das die Brücke dahinter dann zu tief(oder hoch) gebaut wurde, dass der gewünschte Blick auf's Wasser versperrt wurde.


    Die Materialwahl Cortenstahl ist aber fehl am Platz.

  • Update. Die ersten Fassaden-/bzw. Fensterelemente werden eingebaut:





    Der Blick vom Spreeufer aus südöstlicher Richtung:



    Und auf das gesamte "Ensemble" zwischen Spree und Hbf:


  • Danke für die Bilder, Backstein! Nachdem Frau Lüscher neulich die Entwürfe für die geplanten Bauten am Schinkelplatz als gelungen bezeichnet hat, da sie streng und sachlich seien, fällt mir verstärkt auf, wie streng und sachlich tatsächlich alle großen Bauprojekte sind, die derzeit in Berlin entstehen. Nichts Schwungvolles, nichts Verspieltes, nichts Ausgefallenes. Das reicht hin bis zur Außengestaltung und langsam schlägt es mir als Bewohner dieser Stadt aufs Gemüt...(man schaue mal nach Kopenhagen - dort geht einem das Herz auf, wenn man durch die neuen Stadtviertel schlendert, so "lebensbejahend" wirken doch Architektur und Landschaftsgestaltung auf mich!)


    Und schon erstaunlich, wie das Unkraut auf Bild vier wächst und gedeiht - in solch prominenter Lage? :confused:

  • Japher, das Unkraut ist doch das tolle an Berlin. Berlin gewinnt dadurch an Lebensqualität und ist wunderbar grün. Unkraut gibt es in jeder Straße in Berlin. Das hängt damit zusammen dass in Berlin der Grundwasserspiegel besonders hoch ist.
    Das hat doch auch Symbolkraft. Jede Ecke, jeder Mensch in Berlin wird gleich behandelt. Nicht einmal prominente Ecken wie du es formulierst sind vom Unkraut verschont.
    Ich finde Unkraut total lebensbejahend da es den friedlichen Geist der Menschen zeigt die nicht spießigerweise jedes Blättchen vom Hof fegen müssen und jedes junge Pflänzchen aus dem Boden reißen müssen.

  • ^^ Sie meinen diese lebensbejahende Architektur z.B. im Kopenhagener Hafengebiet? Ich glaube, damit würden Sie hier im Forum einen mittleren Shitstorm heraufbeschwören.

  • ^^ Unkraut und hoher Grundwasserspiegel??? :D


    Herrjeh, es ist eine ehem. Ladestraße, die als Uferpromenade neu errichtet wurde. Der mittlere gepflasterte Bereich ist sauber und glatt wie ein Babypopo. Soll man jetzt wöchentlich mit dem Fugenkratzer und Unkraut-ex drübergehen?
    Gemäht wird da schon ab und an, sonst wären da längst größere Bäumchen gewachsen. Man kann auch überall nach Haaren in der Suppe suchen. Schaut noch mal genau hin, vielleicht entdeckt ihr ja irgendwo noch ein böses kleines Graffiti oder einen Tag... ;)

  • Lebensbejahend?! :nono: Eher avantgardistisch steril und alltagsuntauglich.
    Am PC siehts interessant aus, aber die Bauten halte ich für ungeeignet für Berlin.

  • ^^ Selbstverständlich hat Berlin da eine Vision. Man könnte die ganze Rasterei da auch Berliner Stil nennen. Wird ja derzeit auch in den Rest des Landes exportiert. Na jedenfalls hat Berlin da eine Stilrichtung. Was da so in Kopenhagen gebaut wird, könnte genauso gut in Hamburg stehen.


    ^^^ Ja, die deutsche Schrebergärtenmentalität feiert fröhliche Urständ. Zum Glück nicht in Berlin!

  • ^^ Backsteins letztes Bild zeigt eine mE grandiose Perspektive. Wenn man sich nun noch den Würfel aufm Washington Platz und das sich hinter dem Hbf abzeichnende Hochhaus (Europaplatz, wenn es denn kommt) vorstellt, dann könnte das Bild städtischer kaum sein. Allen Unkenrufen zum trotz ;)

  • Neubau
    .... aber nur wenn man sich von Silhouetten täuschen läßt. Ansonsten ist von städtischem Leben, was ich darunter verstehe, nicht viel zu spüren.

  • Da ja momentan auch noch gefühlt die Hälfte der Gebäude von deren Silhouetten ich mich täuschen lasse im Bau ist, würde ich mit dem motzen warten bis alles fertig ist.


    Ansonsten habe ich auch jetzt schon öfter die ein oder andere Person dort herumlatschen sehen (einige standen sogar. Vielleicht weil sie erstarrt sind angesichts der Feststellung das auch sie sich von Silhouetten haben täuschen lassen? Wer weiß!) ;)