Humboldthafen OVG-Projekt [realisiert]

  • Ich finde den Masterplan für den Bereich um den Hauptbahnhof immer noch weltklasse.:)


    Berlin ist eben keine extravagante Stadt. In der Mode nur partiell und auch in der Architektur nur partiell. Ich finde in Berlin braucht es keine außergewöhnliche und extravagante Architektur um die Stadt attraktiv zu machen. Dafür jedoch fallen architektonisch anspruchsvolle Gebäude wie Inseln aus dem Raster der monotonen Architektur. Und das hat doch was wie ich finde.


    So kann sich Gut und Gut nicht stören und es entsteht kein Konkurrenzkampf zwischen Gebäuden, die alle besonders toll sein wollen.

  • Ich rede jetzt von Berlin im Vergleich zu internationalen Topstädten wie London wo sich mega-Glaswolkenkratzer an mega-Glaswolkenkratzer reiht^^

  • London, Berlin, Paris, Barcelona etc. sind prachtvolle Früchte in Europa. Natürlich kann man diese Metropolen zumindest architektonisch vergleichen. Auch wenn sie zugegebenermaßen unterschiedlicher nicht sein könnten.

  • Ich finde den Masterplan für den Bereich um den Hauptbahnhof immer noch weltklasse.:)


    Und warum genau? Weil es keine tolle Architektur ist? :?



    Berlin ist eben keine extravagante Stadt. In der Mode nur partiell und auch in der Architektur nur partiell.


    Die zwei Sätze würde ich deutlich verneinen und bestreiten, denn Berlin hat architektonisch durchaus viel zu bieten. Da gibt es zahlreiche Metropolen die deutlich langweiliger sind von der Architektur. Allein die Gründerzeitviertel, Stalin-Allee, Regierungsviertel, Nazi-Bauten, DDR-Moderne, etc. machen Berlin extravagant, im Sinne von vielschichtig und abwechslungsreich.



    Ich finde in Berlin braucht es keine außergewöhnliche und extravagante Architektur[...]


    Nur in Berlin? Und warum redest du dann noch von Architektur, wenn du deren Daseinsberechtigung letzendlich ja schon fast absprichst? Willst du wirklich in einer Welt leben, in der Bauvorhaben nurnoch 100% der Effizienz dienen und nurnoch Beton-Rasterbauten entstehen?

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    1. Den Masterplan finde ich einfach klasse weil er in meinen Augen schön ist. Ich kann nicht genau sagen warum, aber er gefällt mir.


    2. Extravagante einzeln stehende Gebäude haben nichts damit zu tun wie abwechslungsreich die Architektur der Stadt ist. Berlin ist natürlich die abwechslungsreichste, vielfältigste und vor allem durch die Menschen vielschichtigste Stadt die ich kenne.


    2. Nein, denn ich lebe bereits in einer solchen Stadt, Nürnberg.
    Aber (auf Berlin bezogen) psychologisch gesehen respektieren sich die Gebäude mehr als wenn jedes das andere übertrumpfen wollen würde.
    Das klingt jetzt zwar etwas nach Regula-Logik, aber ich finde dass Berlin im Ganzen vielfältig ist, nicht im direkten nebeneinander.


    Ein Gebäude dass einen Bezug zum Humboldthafen herstellt würde zwar zum Wasser passen, jedoch würde es in der Architektur der Umgebung untergehen.


  • Ich finde den Masterplan für den Bereich um den Hauptbahnhof immer noch weltklasse


    Und warum genau? Weil es keine tolle Architektur ist? :?



    Doch, die Umsetzung des Masterplans hätte am Humboldthafen hervorragende Architektur zur Folge gehabt. Der Masterplan hat vorgesehen, den Humboldthafen kastenförmig einzufassen. Am südlichen Ausgang zur Spree hin wäre diese Einfassung sogar über das Wasser gelaufen, d.h es hätte ein Eingangstor gegeben, daß sich übers Wasser spannt. Bei den langen Gebäuderiegeln der Einfassung sah der Plan vor, entlang der Fassade dünne Stelzen anzubringen, wourch ein filigraner Charakter enstanden wäre.
    An der Nordseite wäre die Einfassung nicht zum Beckenrand bündig gewesen sondern zur Invalidenstraße, wodurch aus der Vogelperspektive eine trapezförmige Figur entstanden wäre. Das wäre klasse Architektur gewesen!

  • Wie oft muss ich hier eigentlich schreiben, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann!


    London, Berlin, Paris, Barcelona etc. sind prachtvolle Früchte in Europa.


    Das würde mich jetzt mal interessieren. Wenn Berlin als Frucht bezeichnet wird, um welche Frucht handelt es sich genau? Um einen Apfel oder eine Birne? :lach:

  • ...Bei den langen Gebäuderiegeln der Einfassung sah der Plan vor, entlang der Fassade dünne Stelzen anzubringen, wourch ein filigraner Charakter enstanden wäre.
    An der Nordseite wäre die Einfassung nicht zum Beckenrand ....


    was ich ja 2 Postings zuvor beschrieben habe der Entwurf mit den Kolonnaden der das Becken sehr gut einfasst. Allerdings... soweit ich erinnere war das nur der städtebauliche Entwurf und hatte nichts mit den Einzelarchitekturen der jeweiligen Gebäude zu tun, ähnlich dem von Kolhoff am Alex der ja quasi auch nur eine Baumassenverteilung ist. Mit der Zeit reimt sich alles wieder zusammen. ;)
    ... und zu Berlin finde ich passt ein Apfel ganz hervorragend!

  • Ich hoffe für das Gelingen dieses Masterplans, dass kleinteilig und im Blockrand gebaut wird, was sich bis jetzt leider nicht bewahrheitet. Nur so ist es möglich, dass Leben in das Quartier hinter dem Hauptbahnhof einzieht, weil sich so kleine Läden und Cafés entwickeln können. Berlin hatte bis jetzt im Vergleich zu westdeutschen Städten das Glück meistens nur Baulücken füllen zu müssen. Vor allem in München reihen sich auf großen unbebauten Flächen städtebauliche Totgeburt an Totgeburt. Ich hoffe, dass Berlin für diese recht große Fläche, erstmal unabhängig von der Qualität der Architektur gute städtebauliche Lösungen finden.


    Was den Vergleich mit London oder einer anderen Weltstadt angeht: aufgrund der Geschichte Berlins ist der Vergleich unmöglich. Es ist der Wahnsinn was diese 3,5 Mio Einwohnerstadt ohne große wirtschaftliche Stärke in den letzten 25 Jahren erreicht hat. Zudem ist London England, Paris Frankreich, New York und architektonisch noch Chicago die USA. Der Rest des Landes ist Wallmart, Holzhäuser und überdimensionierte Parkplätze.
    Wenn Deutschland Berlin, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und München zusammenlegen würde, könnten wir über einen Vergleich sprechen.

  • Ich hoffe für das Gelingen dieses Masterplans, dass kleinteilig und im Blockrand gebaut wird, was sich bis jetzt leider nicht bewahrheitet.


    LukaTonio, ich frage mich gerade, ob du den Thread hier überhaupt gelesen hast. Du möchtest den Masterplan umsetzen durch kleinteilige Bebauung? Und sprichst vom Gelingen des Masterplans?


    Um den Masterplan umzusetzen, müßte man nicht kleinteiliger, sondern in noch größeren Strukturen bauen. Der Masterplan hat ewig lange Gebäuderiegel vorgesehen. Da war nix mit Kleinteiligkeit! Und du möchtest jetzt den Masterplan mit Kleinteiligkeit umsetzen? Wie soll das funktionieren?


    Im Bereich des Humboldthafens gibt es keine Umsetzung des Masterplans mehr. Der Reiz des Masterplans bestand darin, daß es am Humboldthafen dünne, aber extrem lang laufende Gebäuderiegel gegeben hätte. Diese dünnen, lang laufenden Gebäuderiegel wird es leider nicht geben. Das ist doch gerade das Problem.

  • Obwohl vor fünf Tagen die letzten Fotos (danke an Prinzali) gezeigt worden sind, möchte auch ich ein paar Aufnahmen beisteuern, die heute bei diesen unerträglichen Temperaturen entstanden sind.



    Der Neubau hat schon beträchtliche Ausmaße und ist weithin sichtbar für Berliner und Touristen.
    Der Blick von der Kronprinzenbrücke:



    Das Alexanderufer samt zukünftiger westlicher Bebauung:




    Der Blick vom Vorplatz des Hbf:


  • Spreebogenpark

    Jetzt im nachhinein kann man natürlich immer am besten rumkritisieren, aber nach meiner Ansicht hätte man sich diesen lächerlichen Spreebogenpark gegenüber eher schenken sollen. Stattdessen hätte ich es besser gefunden, nach dem Bau des Tiergartentunnels, die gesamte Fläche des ehemaligen Alsenviertels komplett unter Wasser zu setzen, und bis an die Schweizer Botschaft heran in den Spreeverlauf einzubeziehen. Dann hätte man mitten im Zentrum eine schöne große Wasserfläche gehabt. Daran mangelt es meiner Meinung nach in Berlin, während es an Park eher einen Überfluss gibt. Schade, damals hat man wieder eine Chance vertan.

  • ^^ Und was hätte man mit dieser Wasserfläche gewonnen? Solch ein Becken wäre doch in Richtung Regierungsviertel überhaupt nicht richtig eingefasst gewesen und auf eine Spiegelung der Schweizer Botschaft kann ich wirklich verzichten. Zumal es die Gegend nur unnötig zerschnitten hätte.


    Der Spreebogenpark ist in seiner jetzigen Gestaltung wahrlich nicht das gelbe vom Ei (wobei ich damit eher die platte Wiese mit der "Rampe" meine, das Ufer geht vollkommen klar), aber mE wesentlich besser als so ein überdimensioniertes Becken dessen Sinn und Nutzung mehr als fraglich ist.

  • Ich finde eine Wasserfläche auf jeden Fall ästhetischer als ein leere Rasenfläche. Und irgendwelche postmodernen Pseudokunstwerke dort hinzupflanzen, z.B. "Skulptur am Spurengarten“ :hammerlol oder ein „Landschaftsfenster“ :klo: , ist ja wohl auch total albern.

  • Dieses "postmoderne Pseudokunstwerk" ist dabei aber wesentlich weniger Aufdringlich als viele vergleichbare Installationen die dieses Namen zugeschrieben bekommen. Wenn der Park einfach nur ein wenig grüner wäre wär soweit so ziemlich alles in Ordnung.


    Eine derartig Große Wasserfläche passt dort einfach überhaupt nicht hin und würde völlig zusammenhangslos wie das große Regenrückhaltebecken des Regierungsviertels wirken. Zumal sich ein solch großes Becken auf unabsehbare Zeit einer wie auch immer gearteten Veränderung oder Weiterentwicklung entzieht. Den Spreebogenpark hingegen kann man noch ändern.

  • @ Mauerwerk: In Berlin mangelt es an Wasserflächen???


    Der Spreebogenpark an und für sich ist ist schon in Ordnung, das Problem ist die mangelnde Pflege und dass er immer noch unfertig ist. Die Hauptwege vom Hbf zum Regierungeviertel sind hässliche breite Trampelpfade geworden. Die Befestigung der Wege, evt. an manchen Stellen ein niedriger Zaun um die Rasenflächen und vor allem regelmäßige Pflege sind dringend nötig.


    Leider ist das ein Problem vieler Grünanlagen in zentraler Lage, komischerweise genau da, wo andere Städte und Länder am penibelsten wären. Der Platz der Republik ist ja leider auch sehr unansehnlich geworden. Dafür gibt es viele Parks und Grünanlagen in den Kiezen, die sehr gut in Schuss sind - auch im Bezirk Mitte.

  • Ich denke, der Spreebogenpark wird erst wirklich wirken, wenn gegenüber das Ufer bebaut ist und der nördliche Spreebogen ihm auch eine Fassung gibt. Aber ja, mehr Bäume, ein überarbeitetes Wegekonzept und Pflege würden gut tun. Vielleicht ja, wenn die blöde Umfahrung endlich weg kommt.

  • @ Mauerwerk: In Berlin mangelt es an Wasserflächen???


    Im Zentrum sehr wohl! Der Spreebogenpark ist doch nichts weiter als das "MEF der Moderne". Die Entstehungsgeschichte ist ähnlich und die Nutzung ist ähnlich. Man hat bloß "vergessen", das Ganze auch standesgemäß als "Forum" zu bezeichnen. Eine Wasserfläche an der Stelle wäre genau das Richtige gewesen, oder eine Rekonstruktion des Alsenviertels. Dieses alberne "Forum" ist städtebaulich absolut grauenhaft, zumal in unmittelbarer Nähe ja noch der "Platz der Republik" ist. Es ist also ein Park neben einer Fläche neben einem Platz. Einfach nur gruselig. Mit einer Wasserfläche wäre das ganze ja noch etwas abwechslungsreich und besser zu ertragen gewesen.


    Den Spreebogenpark hingegen kann man noch ändern.


    Nur leider wird das niemand mehr machen.