Zusammen mit dem Blockrand in der Tat keine schlechte Idee um die Fernwirkung der Fischerinsel zu verbessern. Man könnte sogar noch so 2-3 kleinere Hochhäuser dazwischen packen.
Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße
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Erstmal solltem an die hässlichen Bestandsblöcke abreissen.
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Erstmal solltem an die hässlichen Bestandsblöcke abreissen.
Das hat Corbusier auch immer gesagt.
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Weitere Infos über den Wettbewerb in Competitionline und wa.
Der 1. Preis nochmal in besserer Auflösung:
(C) DMSW partnerschaft von architekten, Berlin (DE)Die beiden 3. Preise (einen 2. gab es nicht):
Peter W. Schmidt Architekt BDA, Berlin
blauraum architekten Planungsgesellschaft mbh, Berlin
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Der zweite Preis ist auch interessant.
Allen Einwürfen ist anzusehen, dass Städtebau hinter der Genehmigungsfähigkeit nach § 34 BauGB zurücktreten musste. Es sind alles "Abstandsflächenhäuser", die so verspringen, dass die Abstandsflächen nur bis zur jeweiligen Straßenmitte fallen.
Das war wohl eine Vorgabe au dem Wettbewerb, da der Senat selbst nicht mehr daran glaubt seinen vor mehr als 10 Jahren aufgestellten B-Plan zur Festsetzung zu bringen...
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Naja umsiedeln, in bessere Wohnungen. Damit es keine Klagen gibt. Das passiert doch die ganze Zeit überall. Die neuen Entwürfe von heute sehen doch ganz gut aus. Das Wohnhaus mit begrünten Etagen des 3.Preises gefällt.
Konstantin
Corbusier....hat der nicht einige der schlimmsten Blöcke geliefert? -
@ Endokin:
Vielleicht wollte Dich Konstantin sanft darauf hinweisen, dass die Forderung nach Abriss des kompletten Bestandes ziemlich exakt jener Tabula-Rasa-Mentalität entspricht, wie sie Le Corbusier in Paris oder Hilberseimer in Berlin an den Tag legten. Dem würde ich uneingeschränkt zustimmen: Von den zahlreichen Fehlern des modernen Städtebaus war die fehlende Rücksicht gegenüber dem Bestand sicher einer der gravierendsten. Gerade daraus sollten heutige Stadtplaner lernen.
Für den konkreten Falle hieße das: Die Hochhäuser in die Luft zu jagen und die Bewohner "umzusiedeln" (was für ein technokratischer Begriff!) wäre der falsche Weg. Man sollte versuchen, der Fischerinsel eine Blockrandstruktur zurückzugeben, den Bestand dabei aber mit einzubeziehen. Ansätze dazu sind m.E. zu erkennen, also bin ich ausnahmsweise mal mit Vorsicht optimistisch.
P.S.: Von seinen irren Städtebau-Plänen abgesehen, war Le Corbusier ein großartiger Architekt, der Bauwerke von Weltgeltung hinterlassen hat. Ein Widerspruch, den man bei den Großen der Klassischen Moderne ziemlich häufig findet.
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Aus meiner Sicht steht ein Abriss der DDR-Hochhäuser gar nicht zur Debatte. Ich kenne auch niemanden, der das ernsthaft fordert.
Natürlich könnte man unter Wahung des Bestandes zu einer Blockrangstruktur zurückkehren und wieder eine qualitätvolle, gemischte Stadt schaffen. Man kann aber diese Chance auch verpassen und weitere Hochhäuser reinquetschen.
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Herrlich erfrischende Architektur!!1!
Da haben sich die Architekten mal wieder richtig kreativ gezeigt...
Und der Gewinnerentwurf toppt alles: Sieht aus wie ein aufgestockter 50er Jahre Industriebau, unterbietet damit auch noch den quasi nicht vorhandenen Gestaltungswillen und die stolz zur Schau gestellete Anti-Kreativität der anderen erbärmlichen Entwürfe.
Da ist ja selbst der Monarch besser.
Und die zwei Kisten die wir in der Frankfurter Allee erwarten dürfen sehen dem hier gezeigten Elend verdammt ähnlich, Hauptunterschied oder auch EINZIG wirklich sichtbares Unterscheidungsmerkmal: die Fassadenfarbe!Ich bin mittlerweile für Vollautomatisierung, 90% des Berufstandes sollten sich in Grund und Boden schämen für ihre visions- und denkbefreiten, bis zur Menschenfeindlichkeit verkommenen, banalen Dreckskisten die sie sich tatsächlich trauen in diese Stadt zu koten.
ES REICHT!
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Danke für die Erläuterungen zu Corbusier. Den Namen kannte ich sogar, aber wirklich gewusste hatte ich das alles nicht. Aber zur FI. Warum will man denn bitte in der absolut schönsten Lage der Stadt unbedingt Blöcke haben /behalten/konservieren wie auch immer? Das verstehe ich wirklich nicht. Es gibt doch gerade in Berlin so viele Ecken wo noch Jahrzehnte diese hässlichen DDR Tröge bestehen bleiben werden. Vielleicht mancher Orts noch länger. Also warum ist eine eher historische Herangehensweise wenn wir über die Bebauung der FI sprechen offensichtlich ein Nogo. Das verstehe ich absolut nicht.
Ich fordere keine 1:1 Rekonstruktion der Verhältnisse von 1935 aber man sieht ja in unmittelbarer Nachbarschaft zur FI wie schön man Fassaden ganz normaler Stadthäuser auf historisch / klassisch trimmen kann. Hochhäuser gehören dort mMn nicht hin.
Hier ein Link mit Bildern der alten FI. So in etwa könnte man sich die rote Linie vorstellen der man dort folgen sollte.
http://www.stadtbild-deutschla…ad&threadID=260&pageNo=19 -
paulekraft hat es auf den Punkt gebracht, bravo.
Ich habe schon seit einer Weile den Eindruck, dass viele Architekturbüros ein Entwurfsprogramm benutzen, in das man nur die Vorgaben der Ausschreibung und die Maße der Baufläche eingibt, und dann vom Programm einige Vorschläge erhält, aus denen man dann einen auswählt, den man dann in den Wettbewerb einbringt.Wenn man in einer schönen Großstadt leben will, muss man nach Wien, Rom oder Prag ziehen, Berlin ist für immer verdorben durch die Architektur der letzten 80 Jahre und wird weiter verdorben werden. Da ist nichts mehr zu retten.
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Ich kenne einige Details aus der Aufgabenstellung des Wettbewerbs. Die größte zu lösende Aufgabe war die Unterbringung der geforderten hohen Fläche an Wohnraum. Zwar hätte man das zur Verfügung stehende Grundstück auch an allen vier Seiten umbauen können. Hier hätte es dann aber massive Abstands- und Verschattungsprobleme zum benachbarten Wohnhochhaus gegeben. Ein weiteres großes Problem waren die aus den massiven Verkehrslärmbelastungen resultierenden Auflagen. Insofern halte ich die prämierte Lösung fast schon für genial, da sie all diese Proleme löst.
Gut finde ich auch, dass die extrem breite und so ja auch verbleibende Gertraudenstraße mit einem hohen Gebäude gefasst wird. Damit fließt der Stadtraum nicht mehr so auseinander. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mich auch auf den früheren Zustand der Fischerinsel zurückbesinnen. Das steht aber nun einmal nicht zur Debatte. Am Wenigsten konnten die Architekten im Rahmen des Realisierungswettbewerbs für einen einzigen Block daran etwas ändern. -
^^Warum ziehen Sie denn nicht dahin? Oder anders gefragt, warum ziehen so viele Leute nach Berlin? - Eben, aber eigentlich sollte man gar nicht auf diese dümmliche Einlassung eingehen. Weitermachen!
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Städtebaulich hat m.E. der beste Entwurf gewonnen. Höhe hätte ruhig noch ein wenig höher ausfallen können um sich deutlicher von den Plattenbauten abzusetzen.
Die großen Fenster im Turm finde ich eine wohltuende Abwechselung zu den Schlitzen der Nachbarn. Mal sehen was beim Sockel rauskommt. Das Preisgericht empfiehlt hier ja noch eine "Optimierung.
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^^Warum ziehen Sie denn nicht dahin? Oder anders gefragt, warum ziehen so viele Leute nach Berlin?
Garantiert nicht weil es ästhetisch mithalten kann, oder glaubst du tatsächlich dass die Menschen wegen einer Ansammlung von Schuhschachteln wie der hier nach Berlin kommen?
Viel infantiler und absurder kann die Diskussion gar nicht mehr werden, meinst du nicht?
Aber dieses intellektuelle Niveau passt ja immerhin zur deutschen Angstarchitektur. -
^Sie kommen eben auch weil Berlin eine sehr heterogene Stadt ist. Sie kommen u.a. auch weil sie Plattenbauten neben Grünerzeitviertel etc sehen wollen. Sie kommen ganz bestimmt nicht wegen eine paar Patzscke Styroklopper und schon gar nicht wegen eines nachgemachten Schlosses. Auch wenn es dem Stammtisch nicht passt. Und ich kenne eine menge Leute, die das genau so sehen.
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Die Frage "Warum ziehen Sie denn nicht dahin? " war wohl auf meine Erwähnung schöner Städte wir Prag oder Rom bezogen.
Sicher würde ich dorthin ziehen, wenn es mir wichtiger wäre, in einer schönen Stadt zu leben, aber aus privaten Gründen bleibe ich trotz der Architektur derzeit hier. Eines Tages vielleicht....
Die Leute, die hierherziehen, kommen allergrößtenteils nicht aus architektonischen Gründen, sondern weil die Stadt so liberal, so multikulti, so cool, so bunt ist. Dazu tragen die Architekten aber zu einem geringeren Teil bei als z.B. die Künstler oder Modefreaks oder Gastronomen. -
Und weil man in Berlin exzellent in Immobilien anlegen kann. Aber eine gewisse nationale Verbundenheit mit der wieder emporkommenden Hauptstadt würde ich nicht völlig ausschliessen.
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Sie kommen ganz bestimmt nicht wegen eine paar Patzscke Styroklopper und schon gar nicht wegen eines nachgemachten Schlosses.
Hat auch keiner behauptet obwohl ich Letzteres bezweifel (auch wenn ich kein Fan des Schlosses bin, habe mich aber dazu schon deutlich genug geäußert).
Der Vergleich mit den Platten hinkt, diese sind Überbleibsel eines nicht mehr existierenden Staates sprich haben etwas Historisches und für die DDR Typisches, diese geplanten Schuhschachteln repräsentieren nichts, höchstens die neue deutsche Langeweile anno 2015.