Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße

  • Weitere Chance verpasst

    Also ich find die ganze Ecke wird echt nicht gut.... Das Gebetshaus sieht aus wie ein Flackturmbunker - sorry -, das Zentrum ist vielleicht ok, aber imho zu fragmentiert, als Ensemble mit Gebetshaus, historischem Bestand - der ja wunderschön ist (Kaufhaus und Richtung Gertraudenbrücke) ist das Pizza par excellence. Das "Rathaus" kann ja noch im Wettbewerb... Das was an bisherigen Visualisierungen da war, lässt aber nicht hoffen, dass es ein Highlight wird. Aber die eigentliche Katastrophe ist aus meiner Sicht: Die Gertrauden ist viel viel zu breit angelegt. Da fällt die Ecke besonders auf.


    Edit: 3 Solitäre hätten echt ein Spektakel werden können. Also Menue statt Pizza.

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  • Ortner&Ortner Baukunst haben jetzt Bilder veröffentlicht zum Wettbewerbssieg für Bürohaus/ Cöllnische Rathaus. Beteiligung der Öffentlichkeit wäre keine schlechte Idee gewesen. So wirkt das Resultat auf den ersten Blick etwas öde, sieht aus wie ein Geschäftshaus an einer Hauptverkehrsstraße.
    Ds Material der Arkaden finde ich ok, erzeugt für Fußgänger warscheinlich einen zusammenhängenden Endruck mit den anderen beiden Häusern, die zugänglichkeit zu den alten Fundamenten von dern Arkade aus ist auch nicht schlecht. Die Ratswaage hat es aber wohl nicht mahr ins Bild geschafft. Das Obergeschoss am "Rathausturm" bezieht sich zurückhaltend auf das Archäologische Zentrum, würde ich sagen. Der Bezug zur Kirche, Zentrum und BND-Haus passtschon, aber ich hätte es mir kleinteiliger gewünscht, vielleicht hätte man das Baufeld doch lieber teilen sollen.





    Bildquelle: Ortner&Ortner Baukunst

  • ^ Also, ich bin fast begeistert. Ich finde die Entwürfe ausgesprochen elegant, stilvoll und wertig, mit Bezugnahme zum Archäologischen Zentrum.

  • Bei diesen Ansichten fällt aber auch auf, dass dem Kirchenersatz ein Turm durchaus gut gestanden hätte... wirkt doch sehr massiv und gedrungen das Ganze.

  • Finds eher bescheiden. Die Rasterfassade macht an der Stelle schon Sinn aber dass die Frontalansicht Richtung Leipziger Straße bei der doch starken Frequenz und angesichts der Breite der Straße so gar nicht betont wird und an den Rändern eher unkoordiniert wirkt, gefällt mir weniger.


    Die Fortsetzung des Arkadengangs ist natürlich geboten aber hier sieht der eher wie ein Fremdkörper am Gebäude aus. Passt aufgrund der Materialwahl und Gliederung der Säulen eher zum Lehr- und Gebetshaus aber nicht zu dem Gesamtentwurf.

  • Mir gefällt die optische Betonung des Arkadengangs durch die Materialauswahl. Ich denke, dass sieht in natura recht gefällig aus.

  • Einfach klasse. Die Entscheidung fuer die Arkaden (die mich an Friedrichstr. errinern) ist die beste Wahl fuer die zukunftige reurbanizierug. Ich kann mich schon vorstellen die erste rendering mit 2 Spuren weniger und die geplante Strassenbahn Kulturforum-Alexanderplatz in die Mitte...das wird ein Traum :)


  • Geil, wie sie da stehen die 3....völlig unterschiedlichen dicken Freunde.
    Die Gemeinsamkeit, die die 3 Gebäude haben, unterstützt von der gemeinsamen Flucht, die Arkaden, stehen in einem starken Fokus. Arkaden haben meines Erachtens auch immer eine starke Entre-Wirkung (hier quasi das Gesicht, die Vorderseite), sodass das Gesamt-Ensemble wirkt, als würden die 3 in Reih und Glied gemeinsam (!) nach Süden schauen.
    Wie gesagt: Jeder grundverschieden nur 2 starke Gemeinsamkeit einend: in Reih und Glied und die Arkaden. Eine schöne Bild-Aufname von charakterstarken Menschen...


    :daumen::daumen::daumen:

  • Die tolle Wirkung kommt u. A. durch die unterschiedlichen Höhen der Gebäude zustande. Eine Wirkung, die man durch die strikte Traufhöhenbegrenzung in Berlin leider nicht so häufig hat.

  • Ja, das Material könnte hochwertig wirken, wenn man den Renderings glauben darf.... Alleridngs schwingt ein wenig Unbehagen mit, dass das Resultat der Steinverleidung von Säulen und Wänden in der "Halle" (3. Bild)jener Verkleidung ähneln könnte, die man kürzlich aus dem U-Bhf Mehringdamm entfernt hat - bisschen 60er-Jahre-mäßig.
    Warum sind die preußischen Kappen eigentlich unterschiedlich breit? Nimmt das Bezug auf die historischen Fundamente? Dafür würde auch die asymetrische Anordnung der Säulen - sorry Pfeiler - sprechen.

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    Stimmt schon, an Häusern dieser Art mangelt es in Berlin derzeit sicher nicht. Für mich eigentlich das Abziehbild der Stimmanschen Steinerkeit.
    Aber solange die unmittelbare Umgebung noch etwas Diversität (Haus der Verbände, vorhandene Altbauten) anbietet kann ich damit leben.
    Beim noch zu beplanenden Block zwischen Breite Straße und Brüderstraße sollte daher unbedingt darauf geacht werden etwas "anderes" anzubieten.

  • ^ "beplant" wird ja nicht nur der Block bis zur Brüberstraße sondern die ganze Westseite der Breiten Straße. Das sog. Kanzleigebäude des Staatsrates, heute Verwaltung der privaten Hochschule esmt, soll auch fallen und in der neuen Flucht neugebaut werden.


    Mir ist - nachdem die Neuentwürfe für das Bürohaus am Köllnischen Rathaus, der neue polykonfessionelle Tempel aka Petrikirche und das Archäologische Zentraum vorliegen - nicht ganz klar, was der Senat an diesem Ort eigentlich will. Einen architektonischen Zusammenhang kann ich - auch nicht im Kontrast - zwischen den Bauten nicht erkennen. Städtebaulich kann man nur registrieren, dass stets mindestens 4-6 historische Parzellen zu einem Großgrundstück zusammengefasst werden und selbst die minimalen Reminiszenzen an die Vergangenheit, die es in den B-Plan geschafft haben (hier: Ratswaage) gestrichen werden.


    Was bleibt ist eine Agglomeration von Großbauklumpen an nicht gebremsten Stadtautobahn, dekoriert mit Modefassaden, die schon in 10 Jahren aus der Mode gekommen sein werden. Ist dass des Senates Vorstelleung von moderner Innen- oder Alststadt, hier am Gründungskern Berlins?

  • Hm, ja, sieht eben rundherum gleich aus. Die Kolonnaden finde ich ganz gut und auch dieser Durchgang hat was. Liegt aber alles sicher auch an den Farben und dem Lichteinfall.


    Aber wenn man mal den Blick von den Plattentürme an der Leipziger ganz links zum das Bundessonstwas ganz rechts schweifen lässt, sieht das eigentlich alles gleich aus, was die Fassadenstruktur und -gestaltung angeht...Der Testentwurf war allerdings auch nicht der Renner.

  • Das Baunetz berichtet ebenfalls und hat eine entsprechende Bildergalerie parat (Tipp: XXL-Galerie anklicken).
    Dort werden auch die Beiträge des 2. und 3. Platzierten gezeigt (2. Preis: KSP Jürgen Engel, 3. Preis: Lederer + Ragnarsdóttir + Oei).


    Der Jury habe der Ortner & Ortner Entwurf deswegen gefallen, weil er die Architektursprache der anderen geplanten Gebäude konzeptionell fortsetze und seine ruhige Form der Überformung und Zerstörung des Ortes entgegen wirke.


    Die Wettbewerbsbeiträge können ab morgen eine Woche lang im Hochtief-Haus besichtigt werden.
    Ausstellung: 15. bis 22. März, 9-18 Uhr
    Ort: Hochtief-Haus, Köpenicker Str. 54, 10179 Berlin

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    Der dritte Platz geht ja wenigsten "etwas" in die Richtung der früheren Bebauung (ähnlich des Entwurfs vom Bausenat). Aber auch nicht wirklich signifikant. Ich verstehe diese moderne Einheitsbreibebauung nicht mehr. Warum kann man sich nicht mal ganz klar an das Alte orientieren, nicht im Sinne einer Reko, sondern auch mit modernen Aspekten, aber im Kern mal wieder das Traditionelle? Ist man unter den Architekten wirklich so dermaßen von der Vergangenheit angeekelt?


    Schinkel und Co waren doch auch nicht so geschichtsvergessen und haben, vielleicht genau deswegen, wirklich schöne Bauten geschaffen.

  • Die Begründung ist in dem Baunetz Artikel hoffentlich auf das Unwesentliche reduziert. Denn so schwammig wie die Aussage ist, diesbezüglich nehmen sie sich alle nichts. Trotzdem hätte ich den Zweitplatzierten präferiert. Wirkt irgendwie solider und unaufgeregter als der Sieger zumal auch das Fassadenmaterial ordentlich zur Geltung kommen kann was beim Sieger wohl ob der feinen Streben untergehen dürfte.

  • Ein Artikel im Tagesspiegel befasst sich ebenfalls mit dem Projekt am Petriplatz.


    Hierin werden zwei Historiker zitiert, die sich eher negativ über Dimension des geplanten Geschäftshauses äußern (allerdings bei weitem nicht so negativ wie die reißerische Schlagzeile des Artikels vermuten lässt, schäm dich Tagesspiegel!). Den Historikern geht es eher um die große Kubatur der Gebäude am Petriplatz allegemein, die im Gegensatz zur eher kleinteiligeren Bebauung in vergangenen Jahrhunderten steht.


    Es gibt außerdem Bilder für Pläne eines "archäologisch-ontokulturelles Zentrums" am Petriplatz, die mir zumindestens unbekannt sind und mir nicht gerade als bessere Alternative geeignet erscheinen: http://www.tagesspiegel.de/med…r-petriplatz/6544792.html .