Mit Städtebau meine ich hier ausdrücklich das gebaute Endergebnis als Ensemble und dessen Wirkung auf die Stadt insgesamt – nicht irgendeinen abstrakten Plan der hier zugrunde liegt. Von der Baumasse passt es auch soweit, aber wo soll hier konkret die Leistung bestanden haben??? Traufhöhe, Blockrand und Aufteilung in – Wow, zum Niederknien! Das versteht außerhalb von Architektur-Foren Niemand mehr, und dementsprechend wird das Beurteilt was man als gebautes Ergebnis dann vor sich hat. Und das ist eben banal, wirkt billig und versprüht keinerlei Fortschrittsgedanken. Stellt das Ergebnis doch mal in internationale Architektur-Foren, damit kann man sich dann mal richtig blamieren!
Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße
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^ Der Städtbau ist hier völlig in Ordnung. Es liegt hier doch vielmehr an der Gestaltung.
Nein, der Städtebau ist eben nicht in Ordnung. Der Städtebau orientiert sich hier am falschen Maßstab. Anstelle sich an der Parzelle zu orientieren, findet eine Orientierung am städtischen Block statt.
Selbst eine bessere Gestaltung würde keine grundlegenden Änderungen bringen. Als Beispiel sollen hier die Friedrichstadtpassagen genannt werde. Die drei einzelnen Blöcke verfügen meiner Meinung nach über Weltklasse-Architektur von Jean Nouvel, Henry Cobb und Oswald Mathias Ungers. In der Friedrichstraße mag die Orientierung am Block vielleicht noch in Ordnung gehen. (Und selbst in der Friedrichstraße ist diese Block-Fokussierung nicht unumstritten). Aber an der Fischerinsel ist die Wahl eines falschen räumlichen Maßstabs schlichtweg inakzeptabel.
Die ältesten Parzellen der Stadt werden mit größeren Blockstrukturen überbaut. Das ganze Ergebnis ist so dermaßen schief, dass man es auch mit blumigen Worten nicht mehr zurechtbiegen kann.
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^ Ich sehe hier beim AZ keinen Block. Es sind vielmehr 3 Einzelgebäude, das AZ, das links anschließende (noch kommende) Wohnhaus und das One. Wo du da eine Block siehst, kann ich nicht nachvollziehen. Und deswegen finde auf dieser Seite den Städtbau vollkommen in Ordnung. Auf der andere Seite sieht das natürlich anders aus.
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^ und der WBM-Neubau stellt keinen Block dar?
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^ Lesen. Dann kommentieren. Genau das habe ich geschrieben.
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Wo du da eine Block siehst, kann ich nicht nachvollziehen. Und deswegen finde auf dieser Seite den Städtbau vollkommen in Ordnung.
Ok, du hattest recht. Ich hatte den WBM-Block auf der falschen Straßenseite verortet. Ich weiß nur nicht, ob die Straßenseite wirklich so entscheidend ist. Für mich ist die nördliche Seite genauso missraten wie die südliche. Da muss man nicht zwischen Straßenseiten unterscheiden, aber ist wie immer auch Geschmackssache. Das Capri Hotel befindet sich ja auch auf der nördlichen Seite. Und ist ebenfalls eine triste Blockstruktur, die nur geringfügig besser ist als die üblichen Neubauten.
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Architektur sollte niemals vom Städtebau getrennt werden. Die Trennung dieser beiden Bereiche führt zu gestalterischer Orientierungslosigkeit, wie es allzu oft in den Neubauquartieren zu beobachten ist. Wenn einmal die Städteplaner einen abstrakten Parzellenplan erstellt haben, machen die Architekten damit was sie wollen, ohne sich auf eine Gesamtidee einigen zu wollen: Welche Konsistenzen in Material und Form soll es geben, welche Gebäude sich zurückhalten und welche einen markanten Fixpunkt bilden? Architektur und Städtebau ist eine Einheit und können nicht separat gedacht werden. Das fehlt leider, insbesondere an der Fischerinsel, und somit liegt die Verantwortung nicht allein bei den Architekten, sondern auch bei den Städteplanern des Senats, die sich nach Erstellung des Bebauungsplans jeglicher Verantwortung entzogen haben.
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^Dem wäre vielleicht noch hinzuzufügen, dass die unbefriedigende Qualität von Architektur und Städtebau, die hier resultiert, ja unter Beteiligung öffentlicher Investoren, wie der WBM, entsteht.
Das Haus mit den blauen Augen ist nicht aus dem Verwertungsdruck eines privaten Investors entstanden, sondern eines öffentlichen. Der steht auch unter Verwertungsdruck, nur politischem. Ich befürchte, das beide Investorenkategorien hier letztlich wohl ähnliches produziert hätten, wie man am CA Immo-Projekt an der Heidestrasse sieht.
Ich finde, dass die für diesen historisch sensiblen Ort notwendige Kleinteiligkeit, und das lässt sich auf Klosterviertel und Molkenmarkt erweitern, nur durch kleine private und kleine kooperative Bauherren erreichen läßt. Berlins Sündenfall ist das hier wie dort nur anonyme große Interessen zum Zuge kommen, Architektur und Städtebau kommen dabei unter die Räder und es entsteht Beliebigkeit. -
Ich glaube, das grosse Missverständnis bei der Fischerinsel und auch beim Molkenmarkt ist, dass das politische Ziel der Wiederbebauung dieser Viertel, ein völlig anderes ist, als hier von den, an historischen Vorbildern interessierten Forumsmitgliedern erwünscht und erhofft wird.
Es geht nicht um die Wiedererrichtung der leider längst verloren gegangenen kleinteiligen Altstadt, die dann wohl eher nur hochpreisigen Wohn- und Gewerberaum bieten würde, sondern um eine möglichst sozialverträgliche und, gerade im Bezug auf den Wohnraummangel, möglichst effiziente Bebauung.
Natürlich kann man dann immer noch über die Gestaltung diskutieren, sei es nun, mehr Farbe oder eine Höhenakzentuierung oder die handwerklich schlechte Qualität beim AZ.
Aber auch das sollte keine historisierende Architektur bieten, sondern ein "Haus der Arbeit" sein. Hier kommt das Ergebnis der Visualisierung sehr nahe. Die Enttäuschung resultiert vlt. mehr aus dem, was mancher da hineininterpretiert hat.
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Ich glaube, das grosse Missverständnis bei der Fischerinsel und auch beim Molkenmarkt ist, dass das politische Ziel der Wiederbebauung dieser Viertel, ein völlig anderes ist, als hier von den, an historischen Vorbildern interessierten Forumsmitgliedern erwünscht und erhofft wird.
Baukörper, du bringst es auf den Punkt! Dann stellt sich nur die Frage, was genau das politische Ziel sein soll? Ein politisches Ziel der Wiederbebauung, das jegliche Historie dieses Ortes leugnet? Ein politisches Ziel, das völlig unsensibel mit den gegeben Rahmenbedingungen umgeht?
Über die Wiederbebauung der Fischerinsel durften diejenigen entscheiden, die auch am Alexanderplatz aus ideologischen Gründen jede DDR-Platte verteidigen. Das ist sicherlich kein Zufall, dass die Neubauten auf der Fischerinsel den gleichen Charme aufweisen wie die Plattenbauten eines längst untergegangenen Arbeiter- und Bauern-Staates. Ich bezweifele, dass es auf der Fischerinsel um Sozialverträglichkeit oder Wohnraummangel gegangen ist. Genauso wenig, wie es beim Rechenzentrum in Potsdam um Sozialverträglichkeit oder Wohnraummangel geht. Die Gründe sind doch eher ideologischer Natur, nicht wahr?
Die Ergebnisse auf der Fischerinsel resultieren nicht aus fachlicher Inkompetenz. Im Gegenteil: bestimmte Entscheidungsträger haben genau gewußt, was sie tun. Und sie haben genau das erreicht, was sie haben wollten! Es sollte um jeden Preis verhindert werden, dass eine historisierende Bebauung entsteht, die sich an den Bebauung der Vorkriegzeit orientiert.
Das Verrückte an der Sache ist: Sogar die DDR war in den 1980er Jahren bereits weiter, als sie das Nikolai-Viertel errichtet hat. Selbst die Planer der DDR haben irgendwann begriffen, dass triste Plattenbauten nicht der Weisheit letzter Schluß sind. Das scheint so manche Städtebau-Oberen im Jahr 2022 nicht zu interessieren, wenn sie auf der Fischerinsel das architektonische Rad wieder in die besten Zeiten eines Arbeiter- und Bauernstaates zurückdrehen wollen.
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^Ich hatte eher an die basisdemokratische Qualität von Eigentümern bewohnter kleinteiliger Bauten gedacht, denn an historisierend. Bauen wie am Friedrichswerder.
Den Wohnraummangel kann man auch anderswo, und effizienter bekämpfen. Letztlich ist die öffentliche Hand in Berlin doch der größte und vlt. zynischste Immobilienspekulant, indem sie bebaubare Flächen zurückhält und verdichtende Bebauung, zB an der KMA, verweigert oder durch endlose Planungsprozesse verzögert.
Für meine Heimatstadt hätte ich mir etwas mehr Charme und Esprit, etwas anderes als die immer gleiche Abfolge von Flachdachkisten und Rasterfassaden gewünscht. Wohnraummangel entsteht, indem man nicht genug baut. -
Es ist aber auch möglich, dass es gar nicht um Ideologie geht, sondern eher um die Frage, wie baut die Stadt dort weiter? Dort war vor 80 ein Stadtviertel für einfache Leute, in Sichtweite des Schlosses. Das ist wesentlich, weil die gleiche Beziehung heute dazu herhalten soll, dort hochwertiger zu bauen.
Sogesehen ist, das was dort geschieht, der Versuch die Sozialstruktur zu erhalten mit vielen Wohnungen zu moderaten Preisen.
Die Alternative wäre wohl, eine "Altstadt" wie in Frankfurt a. M., mit hohen Mieten und einer entsprechenden Gentrifizierung.
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Lieber Baukörper, was meinen Geldbeutel angeht, gehöre ich vermutlich zu den von Dir genannten, einfachen Leuten.
Aber es kann doch nicht das Ziel sein, die Fischerinsel so zu bebauen, dass sie am Ende ein Marzahn 2.0 darstellt. Die Berliner Wohnungsnot wird nicht dadurch gelindert, dass man auf der Fischerinsel, oder in der Wilhelmstraße, hochpreisiges Wohnen verhindert. Manche Politiker wollen damit punkten, das Wohnen für Reiche an bekannten Stellen zu verhindern. Aber das lindert doch nicht die Wohnungsnot. Das ist letztendlich nur politischer Aktionismus, der nicht einmal einen Tropfen auf den heißen Stein ist. Das bringt doch nichts!
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Oh Gott, als ob Reiche irgendwo gehindert würden hinzuziehen. Wie naiv. Es ist ja auch nicht so, daß nirgendwo Eigentum für wohlhabende Menschen gebaut würde. Anders bei einkommensschwachen Menschen. Da gibt es schon ein paar Hürden.
Das heißt natürlich nicht, dass man nicht auch an eine vernünftige Gestaltung arbeiten sollte. Das sollte man.
Letztendlich wage ich es auch zu bezweifeln, dass sich einkommensstarke Wohnungssuchende gerne für die Leipziger Straße entscheiden würden. So zwischen Plattenbauten und der Leipziger itself.
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^ Ich halte die letzten Beiträge allesamt für Weltfremd oder man negiert die Realität aus gutem Grund bzw. negiert wie vielfältig die Realität ist oder hat schlicht keine Ahnung…
In der Leioziger Straße wohnen durchaus Menschen die man als Wohlhabend bezeichnen könnte…mal in die Hochhäuser der Leipziger Straße geschaut? Das sind zum Teil Wohnungen für Bundestagsabgeordnete, Zweitwohnungen von Wohlhabenden, dazu eine Vielzahl von Hotels etc wo auch Menschen unterkommen die sich das leisten können…Das WBM Haus an der Stelle ist und bleibt Hässlich - allerdings muss man sagen - wovon reden wir hier ?
Es wird gerade so getan als ob die Fischerinsel an der Stelle rundum aus wunderschönen Altbauten bestünde und man müsse nur noch einen Stuckbau ergänzen und hätte ein traumhaftes Ensemble vergangener Tage wiederhergestellt.Das ist ja völlig abstrus. Die Fischerinsel wieder so herzustellen wie hier von einigen propagiert bedarf des Komplettabriss aller Bestandsbauten zur Leipziger Straße hin inkl. der Hochäuser versteht sich.
Wer die Erwartung hatte der sollte sich schon hinterfragen ob man bewusst die hohe Erwartung hatte um dann maximal enttäuscht sein zu können.Eine Lieblingsbeschäftigung Einiger hier.
Und für mich apropo Leipziger finde ich das AZ Live deutlich besser und passt zum Hotelbau farblich (Architektonisch ist man irgendwie falsch abgebogen - sieht aus als ob das Geld ausgegangen ist), dann auf dieser Seite die Kirche bitte noch abwarten und ich sage jetzt schon, das die Wirkung gut bis ordentlich sein wird…
Und nun noch was zum Altstadt- Feeling das scheinbar - so wird ja hier suggeriert - in Berlins Mitte - Siege Molkemarkt von allen gewünscht wird.Ich kenne das in FFM und Gott bewahre wird so etwas in Berlin bitte nicht gebaut. Kleinteilige Bebauung ja, der Versuch hier Altstadt-Feeling herzustellen um Himmelswillen Nein - Kiezfeeling halte ich dort auch für unrealistisch.
Zurück zur Fischerinsel - So schlecht ich das WBM Gebäude selbst finde so wenig finde ich die künstliche Aufregung darüber richtig und so wenig ist es richtig von den wenigen Altbauten auf die Umgebung zu schließen.
Wer eine Generalabrechnung mit deutschen Architekten, Real- Estate Logik und dem System Bau in Berlin und anderswo anstrebt da bin ich dabei…aber wir können ja nicht so tun als sei Berlin an anderer Stelle nicht bemüht die Stadtreperatur (die Milliarden kostet) durchaus behutsam und in hoher Qualität voranzutreiben (Schloss, Forum Museumsinsel, Tacheles (mir gefällt auch das nicht) es gibt ja durchaus positive Beispiele bei aller berechtigten Kritik.Aber Marzahn auf der Fischerinsel bestand schon lange vorher und kuckt erst seit diesem Senat, sorry und so ganz stimmt die Bezeichnung einfach nicht - populistisch sonst nix und die Bewohner dort, sollte man mal in seine Überlegungen einbeziehen…
Alleine wenn man Richtung AnnenStraße gen Süden blickt ist man im nächsten Marzahn (wie es hier bezeichnet wird) , insofern alles sehr theoretisch wenn man so gar nicht die bestehende Architektur bzw den Kiez berücksichtigt…
Überflüssiges Zitat des Vorposts gelöscht.
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Das ist ja völlig abstrus. Die Fischerinsel wieder so herzustellen wie hier von einigen propagiert bedarf des Komplettabriss aller Bestandsbauten zur Leipziger Straße hin inkl. der Hochäuser versteht sich.
Es geht darum, mit den ergänzenden Neubauten ein besseres Ziel zu erreichen. Von Komplettabriss hat niemand gesprochen!.
Der einzige, der von Komplettabriss sprichst, bist du!
Wer die Erwartung hatte der sollte sich schon hinterfragen ob man bewusst die hohe Erwartung hatte um dann maximal enttäuscht sein zu können.
Auf der Fischerinsel werden nicht einmal die niedrigsten Erwartungen erfüllt.
Ich kenne das in FFM und Gott bewahre wird so etwas in Berlin bitte nicht gebaut. Kleinteilige Bebauung ja, der Versuch hier Altstadt-Feeling herzustellen um Himmelswillen Nein - Kiezfeeling halte ich dort auch für unrealistisch.
Ok, du magst also kein Altstadt-Feeling. Leider bleibst du die Erklärung schuldig, warum Altstadt-Feeling auf der Fischerinsel schlecht sein soll.
Aber Marzahn auf der Fischerinsel bestand schon lange vorher und kuckt erst seit diesem Senat, sorry und so ganz stimmt die Bezeichnung einfach nicht - populistisch sonst nix und die Bewohner dort, sollte man mal in seine Überlegungen einbeziehen…
Das ist das typische Argument der DDR-Besitzstandswahrer, wonach die DDR immer schon da gewesen ist! Das kann man hier mittlerweile in fast jedem Thread zur Berliner Mitte lesen. Diese Aussage ist dennoch falsch.
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Was mich irritiert ist die extrem ideologisch geführte Diskussion hier, Städtebau scheint ja ein geradezu politischer Glaubenskrieg zu sein. Man schwankt zwischen historisierenden Bauten mit Altstadt-feeling und DDR 2.0 – auf die Idee einfach zeitgenössische Gebäude mit einer gewissen Qualität zu erreichten scheint hier an dieser Stelle wohl niemand zu kommen. Wenn man schon politische statements setzen will hätte man ja auch begrünte Fassaden umsetzen können. Aber augenscheinlich soll die Mitte Berlins wohl besonders bieder, geradezu gesichtslos daherkommen.
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Beide Seiten wollen an die Vergangenheit anknüpfen. Die einen an eine bürgerliche Vergangenheit, die anderen an eine sozialistische. Verwunderlich ist jedoch, dass es ok scheint, an die sozialistische Vergangenheit anzuknüpfen - während es nicht ok ist, an die bürgerliche anzuknüpfen ("Disney" etc). Das macht nicht so recht Sinn.
Berlin ist einzigartig, weil es im historischen Zentrum an 40 Jahre sozialistische Bautradition nachdrücklicher anknüpfen will, als an 400 Jahre bürgerliche Bautradition. Mir ist keine Stadt in Osteuropa bekannt, in der man auf so eine Idee käme - Warschau nicht, Prag nicht, Budapest nicht, Bukarest ebensowenig. -
Natürlich ist die Fischerinsel kein einfacher Baugrund, zumal der Block aus den 90ern unbeliebt ist, weil er nach dem Abriss des Ahornblattes entstand was als Bausünde mit revisionistischem Aspekt gilt.
Mit den alten Brücken und den Ufern gibt es aber durchaus Anknüpfungspunkte für eine Art Altstadterleben.Eine bessere Qualität als das WBM Gebäude darf an so einer Stelle allemal erwartet werden. Die schockierende Wirkung liegt ja nicht zuletzt deshalb vor, weil wir ein Modell sehen, was uns im Klosterviertel blüht. Wer wissen möchte, welches Flair es dort geben könnte, kann sich auch den Westberliner Mehringplatz anschauen - einfach wunderhübsch.
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Berlin ist einzigartig, weil es im historischen Zentrum an 40 Jahre sozialistische Bautradition nachdrücklicher anknüpfen will, als an 400 Jahre bürgerliche Bautradition.
Genau dieses Verhalten kann eigentlich nur mit Ideologie erklärt werden.
Was auf der Fischerinsel momentan gebaut wird, wird in anderen Städten dieser Welt heutzutage abgerissen!