Zeil Talk

  • Seit einigen Tagen macht in diversen Social Media-Kanälen und diversen Frankfurt-Blogs vermehrt eine Visualisierung mit dem Namen „Frankfurt Hauptwache 2045“ (gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg) die Runde, welche wohl teil eines utopischen Bildbands ist.


    Reinventing Society (realutopien.info) versucht darin 20-30 Orte des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland, in einer potenziellen Zukunft darzustelln. Es geht in den Visionen wohl darum Möglichkeiten aufzuzeigen, Hoffnung zu wecken und Menschen für positive Veränderungen zu gewinnen.


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    Quelle: Frankfurt Hauptwache 2045 by Reinventing Society & Render Vision (CC BY NC SA 4.0)

  • Hoffentlich wird der EuroTower rechtzeitig unter Denkmalschutz gestellt, bevor irgendwer auf die Idee kommt, die Frankfurter Skyline mit Schrebergärten unter Glaskuppeln beglücken zu wollen. Gott bewahre uns vor diesem grünen Disneyland!

  • *lol* Weil Legoland generell gegen Disneyland schießt, oder ist das jetzt einfach Zufall. 8o

    Aber keine Bange, wie bereits erwähnt, geht es wohl eher darum Visionen und Ideen zu einem Zukunftsdiskurs beuzusteuern, als um tatsächliche architektonische Umsetzungen. Zumal die runde Kuppel auf einem sehr länglichen und schmalen Gebäude wie dem EuroTower (der Renderer kannte die Tiefen/Kubarturen wahrscheinlich nicht), auch ohnehin nicht tragbar wäre – im wahrsten Sinne des Wortes.

  • Sehr Amüsant, dass einer der STH BNK Tower aus Melbourne den Einzug in die Frankfurter Skyline gefunden hat. Zwischen T1 und der Helaba sieht man noch die "Absolute World" Türme, welche nahe Toronto stehen. Wünschenswert wäre es ja :)

  • ich hab eigentlich nichts gegen Disneyland, nur nicht vor meiner Haustür 😉. Apart finde ich ja auch die Solarzellen auf der Hauptwache und das Hundertwasser-Dekor gegenüber - wirklich visionär ist das ja nicht gerade.

  • Laß sich gerade wie ein Clash der Freizeitparks. 8o

    Wie gesagt, es geht wohl eigentlich eher darum geht einen Gedanken zu visualiseren. Da sind die Zellen auf dem Dach ein gutes Beispiel – final wäre das wahrscheinlich ein transluzenter Lack auf den Dachziegeln oder eben die Dachziegel selbst, die unsichtbar Solarstrom erzeugen – an Ersterem wird gerade bei einigen Technolgiefirmen um die Ecke intensiv geforscht. Von daher finde ich die Visu als eine Art Diskussionsgrundlage zum Ideenaustausch gar nicht mal so schlecht.

  • Es wird nicht besser...


    Die FAZ berichtet soeben, dass Woolworth die ehemalige Conrad-Filiale an der Konstablerwache übernimmt. Mit 2.400 Quadratmetern soll die Filiale zu den fünf größten in Deutschland gehören. Eröffnung ist für Mitte März geplant, es wird die sechste Filiale in Frankfurt.

    Im Erdgeschoss kündigt sich seit ein paar Wochen bereits eine Vodafone-Filiale an.


    Was hätte der Zeil - gerade auch an dieser Stelle - ein Hauch Wertigkeit (und damit verbunden auch eine Aufwertung des Gebäudes) gutgetan.

    Um auch etwas Positives zusagen: Ein langer Leerstand wird vermieden.


    Quelle.

    Einmal editiert, zuletzt von Micha81 ()

  • Seit Jahren in jeder dt. Groß- und Mittelstadt zu beobachten:


    Inhabergeführte Geschäfte gibt´s schon lange nicht mehr, mittelständische Händler bzw. Ketten ( hier in Kassel z.B. Peek & Cloppenburg, Leffers ) gehen ganz oder verkleinern sich und werden durch Schrott ( kik, 1-Euro-Läden, Woolworth etcpp. ) ersetzt. In Kleinstädten bleibt es oft bei deprimierendemm Leerstand und komplett kaputten Innenstädten.


    Die Politik zeigt Wirkung: Umverteilung von der bürgerlichen Mitte nach unten, Sozialismus für alle.


    Schade für´s Stadtbild, aber halt so gewollt.

  • Ich würde eher sagen, an diesem Punkt fehlt Umverteilung oder „Sozialismus“. Primär fehlt in Frankfurt natürlich schlichtweg ein Konzept. Aber schau dir doch einmal französische oder skandinavische Innenstädte an (stehen ja nicht im Verdacht weniger „sozialistisch“ zu sein) Der Unterschied hier, die Stadt greift aktiv ein, kauft (in Nebenstraßen) leerstehendeLadeneinheiten auf oder macht von einem Vorkaufsrecht gebrauch, um sie bezuschusst an interessante Konzepte zu vermieten.

  • Überall wo der Staat eingreift und umverteilt, schafft er nur neue noch viel schlimmere Probleme die er dann vorgibt mit neuerlichen Staatseingriffen beseitigen zu müssen. Der gesamte Wohnungsmarkt ist das beste Beispiel

  • Speziell für den Bereich der Zeil hätte ich folgenden Vorschlag:


    Die Stadt erlaubt tendenziell eine höhere bauliche Ausnutzung einiger / aller Liegenschaften "in der Höhe"; zugleich wird vorgegeben, dass (zumindest einige der ) unteren Bereiche der Gebäude (EG bis ca. 3 OG) "vergünstigt" an Geschäfte / Gastronomie / Arztpraxen etc. vergeben werden. Vielleicht könnte bei einem solchen Konzept sogar ein "kleines Museum" für die Stadt noch bei herauskommen.

    M.a.W:

    Auf der einen Seite macht man deutliche Zugeständnisse an die Investoren bzgl. baulicher Ausnutzbarkeit der Grundstücke; auf der anderen Seite versucht man die urban-sensiblen Bereiche der Gebäude in den unteren Geschossen (zumindest teilweise) bzgl. Mietpreisen geregelt zu bekommen.

    Dann hätten auch inhabergeführte Geschäfte bzw. mittelständische Händler / Ketten an diesem Standort wieder eine Chance.


    Speziell Ffm. ist mit der hohen Nachfrage nach Gewerbe-/Büroräumen in einer privilegierten Situation. Diesen Rückenwind könnte man durch ein solches Verdichtungs-/ Preislenkungs - Konzept speziell für die Zeil mMn. sehr gut nutzen. Und weshalb im Bereich zwischen KonstablerWache und HauptWache an einzelnen Stellen (vor allem nördlich der Zeil) nicht auch kleinere HH (bis ca. 120 Meter) stehen können, erschliesst sich mir sowieso nicht.

  • Auf der Zeil ist das Erdgeschoss DIE teure Fläche. Hier wird kein Eigentümer vergünstigt vermieten.

    Aufgehende Geschosse sind eher keine 1a-Adresse für Büro- und Gewerbenutzung. Man denke nur an Erreichbarkeit mit PKW und Lärm durch eben die quirlige Zeil. Ein Mehr an Höhe wird das nicht kompensieren.

    Meines Wissen schließt auch der HHRP genau das aus.

  • ^

    Rechnen wir doch mal grob durch (falls meine Zahlen nicht stimmen, dann bitte korrigieren).

    Eine Ladenfläche in TOP-Lage bringt so ca. 300 € /qm Monatsmiete.

    Eine Bürofläche in guter City-Lage wie der Zeil (ich rede nicht von *Spitzenmiete* !) dürfte in einem modernen Gebäude bei ca. 30 €/ qm Monatsmiete liegen. Das heisst: 10 Stockwerke Bürofläche bringen etwa dasselbe wie 1 Stockwerk EG-Ladenfläche [klar, die 10 Stockwerke müssten erst mal noch gebaut werden :-)]

    Wenn man einem Investor z.B. 20 Stockwerke "plus" genehmigt - das entspräche einer Bauhöhe von ca. 60 Metern), dann könnte er bei dieser Kalkulation mit Sicherheit die Ladenfläche zumindest deutlich vergünstigt ins Portfolio nehmen. 30 oder gar 40 Stockwerke mehr würden dann sogar "richtig Geld" bringen. Ich denke, diese Kalkulation geht durchaus. Beim "Palais Quartier" hatte man nach meiner Erinnerung genau dieses Konzept verfolgt: Wegen dem deutlichen Zugeständnis an Baumasse konnte als Gegenleistung des Investors das historische Palais wieder hergestellt werden.

    Solch ein Ansatz geht sehr wohl - wenn man nur will.


    Der HHRP ist überhaupt kein Argument. Den HHRP könnte man ändern.

    Im Übrigen ist das kompromisslose Credo: "Keine Hochhäuser ausserhalb der (bestehenden) Cluster !" auch noch städtebaulich höchst fragwürdig (letzteres ist meine persönliche Meinung).

  • Einmal was Fredersen schon sagt. Zweitens würden Zeil-Hochhäuser noch dazu in der von dir vorgeschlagenen Höhe den Dom- und Rathausturm praktisch völlig aus der Skyline tilgen. Das einzige was sich tatsächlich sinnvoll fände, wäre die vier Platzkanten der Konsti mit kleineren Hochhäusern (bis ca60m, auf keinen Fall mehr als 80) zu bebauen. Damit bekommt man aber trotzdem keine inhabergeführten Läden auf die Zeil zurück.

  • Die inhabergeführten Geschäfte werden nicht wiederkommen auf die Zeil. Die kleinen Geschäfte können gar nicht den Umsatz generieren, den größere Ketten generieren können. Alle Forderungen diesbezüglich sind pure Nostalgie und das Rad der Zeit wird man nicht zurückdrehen können.


    Viel wichtiger ist es, dass für die inhabergeführten Geschäfte und kleinere Ketten attraktive B- und C-Lagen zu vernünftigen Preisen zur Verfügung stehen. Das erhöht die Attraktivität des Einkaufsstandortes Frankfurt massiv und bildet auch ein Alleinstellungsmerkmal ggü. den großen Einkaufscentern (ala MTZ) oder Outlet-Centern (z.B. Wertheim Village).

  • ^^

    Bzgl. "Dom- und Rathausturm" kommt es auf die Perspektive an:

    Aus der "üblichen" Ansicht von der Mainseite her (egal ob SüdOst / Süd / SüdWest - sozusagen die "Postkarten-Ansicht") bliebe die bisherige Ansicht auf den Dom u.a. unverändert erhalten. Mein Vorschlag zur HH-Bebauung bezieht sich v.a. auf die Gebiete direkt nördlich angrenzend der Zeil (also plus/ minus dort wo das Palais-Quartier steht bis in die Nähe der Konstablerwache). Dieses ganze Gebiet dort ist mMn für HH von mittlerer Höhe (so etwa die Dimension der Palais-Quartier-Hochhäuser) durchaus geeignet.

    Immer wieder liest man den Einwand, das Palais-Quartier würde optisch stören (auch und v.a. in Bezug auf die historische Kernstadt).

    Von der Mainseite auf die Altstadt blickend, kann man das Palais-Quartier zwar im Hintergrund sehen - aber es "stört" dort doch in keiner Weise den Blick, sondern macht ihn eher "spannender", abwechslungsreicher.


    Selbstverständlich:

    Südlich der Zeil (in Richtung historische Altstadt) haben Hochhäuser absolut nichts verloren.

    Das habe ich auch nicht vorgeschlagen.



    ^

    Deinen Pessimismus teile ich nicht.

    Wenn "Freiräume" geschaffen werden, dann geht auf jeden Fall eine spürbare Veränderung. Wie die im Einzelnen umgesetzt wird, das ist dann eben eine Frage des jeweils einzelnen Projektes. Aus diesem Grunde sollten vorweg gefasste "Planungen" auch eher zurückhaltend sein.

    Je flexibler die Matrix ist in der man planen kann, desto tendenziell mehr und bessere Ideen werden die "Markteilnehmer" sich schon ausdenken. Ich glaube fest an die Kraft der "Schwarmintelligenz" oder sagen wir besser: "Schwarm-Kreativität".

  • Zeil 58: Auf Conrad folgt Woolworth

    Nach der Schließung von Conrad im November letzten Jahres begannen hier zügig Renovierungsarbeiten. Nun werden Mitarbeiter für eine neue Woolworth-Filiale gesucht, die hier Mitte März öffnen soll.


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  • .... wobei Woolworth anscheinend nur eine Zwischenlösung ist: ein Artikel in der FAZ widmet sich heute dem zunehmenden Leerstand auf der Zeil (Esprit, Samsung, Zara, demnächst Karstadt). Demnach hat Woolworth die Fläche für nur zwei bis drei Jahre gemietet, da ein Investor die Immobilie sowie weitere Nachbarhäuser gekauft habe und dort eine Neuentwicklung anstehe. Klingt interessant. Näheres ist leider nicht zu erfahren.

  • Der Konstabler Wache wäre es zu wünschen. Ich hätte hier perspektivisch auch lieber sowas wie einen IKEA City Store gesehen (wäre aber vielleicht auch was für's ehemalige Esprit, etc.), als eine Woolworth-Filiale.

    Aber ein großer Wurf in 2-3 Jahren hat natürlich ein weit größeres Potential, als einfach nur eine reine Neuvermietung. Der Zusammengestückelte Gebäudekomplex von Conrad (Zeil 58), Riccardo E-Zigaretten Store (Zeil 60-62), H&M / McFit (Zeil 64B) und der anscheinend komplett von letzterer umbauten Zeil 66, könnten mal wieder etwas fischen WInd vertragen (zur Google Ansicht). Und im Idealfall schliesst es auch gleich deren Rückwärtigen Bereich an der Gelbhirschstraße mit ein, dass könnte die komplette Ecke ordentlich aufwerten.

  • da ein Investor die Immobilie sowie weitere Nachbarhäuser gekauft habe und dort eine Neuentwicklung anstehe. Klingt interessant. Näheres ist leider nicht zu erfahren.

    Woolworth zufolge ist RFR der Vermieter an der Zeil.