Zeil Talk

  • So einfach ist das aber leider nicht.


    Christoph Mäcklers Idee sieht gut aus und die Vision so etwas wie den Plaza Major an der Konstabler Wache zu haben ist schön.


    Nur kann es das an der Konstabler Wache bautechnisch nicht geben. Die Decke der sogenannten B-Ebene ist sehr hoch. Es ist kein Zufall, dass es dort ein "Plateau" gibt. Anpflanzen kann man dort auch nur Bäume, die in separaten Kübeln eingepflanzt sind.


    Bis auf längeres müssen wir uns wohl damit abfinden, dass die Konstabler Wache hässlich bleibt.

  • Zeughaus an der Konsti

    ...nach der eingehenden Betrachtung des alten Zeughauses, wie es einst an der Konstabler Wache stand, bin ich immer mehr der Meinung, dass ein "Marktgebäude" (wenn denn eins gebaut werden sollte) an die Optik dieses Gebäudes angelehnt werden sollte. Sehr gern auch mit einem Treppenturm für das Obergeschoss.
    Ein Wache bräuchte es nicht. Der neuinterpretierte Neubau des Zeughauses könnte sogar gut und gerne in der Platzmtte in Ost-West-Ausrichtung stehen.


    Die Kolonnaden müssten jedoch umseitig verlaufen. In den überdachten Räumen wäre Platz für zusammenklappbare Verkaufsstände. Ein innerer Kern würde sich dann zur Raummitte hin in kleinen Ladeneinheiten öffnen.


    Die obere Fensterreihe könnte man etwas aufweiten, um Licht in einen "Verzehrraum" zu bringen.
    Bspw. In London kann man sich edlere Lebensmittelmärkte mit Markthallencharakter mit einer Plaza zum Verzehr im Obergeschoss ansehen - und vor allem deren Erfolg.


    Was denkt ihr darüber?


    (optische Unterstützung:)
    http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Konstablerwache

  • Chewbacca hätte auch etwas vom Unsinn frei erfundener historisierender Gebäude im Stil von irgendwas schreiben können. Dass dein Beitrag ernst gemeint ist, hat er sicher nicht bezweifelt.


    Natürlich ist die Konstablerwache, so wie sie sich heute präsentiert nicht wirklich urban und die Verschönerungsmaßnahme, sie mit Bäumen zu umranden, hat durch den dafür notwendigen Sockel offensichtlich das Gegenteil bewirkt.


    Die bestehenden Fixpunkte, also U-Bahn-Ausgänge, Lüftungsschächte und Aufzüge machen einen schnellen Umbau, der auch die Wiederherstellung der Straßenflucht Große Friedberger/Fahrgasse berücksichtigt, unmöglich.


    Den Platz mit Gebäuden zu umranden, um ihn zu verkleinern, muss einerseits die grundsätzliche Machbarkeit (Zufahrten zu den jetzigen Randgebäuden) und andererseits die Nutzbarkeit dieser neuen Gebäude berücksichtigen - diese Fragestellung hatten wir schon im Kontext der Nordseite des Paulsplatzes.


    Der Sockel misst ca. 80x70m, eine sinnvoll nutzbare Gebäudetiefe beginnt bei etwa 8m, die lange Front von 80m hätte 640m² im EG (abzüglich Treppenhäuser zu den Obergeschossen), daraus lassen sich fünf bis sechs halbwegs brauchbare kleine Läden und Lokale bauen - auf allen vier Seiten insgesamt 2280m². Eine solche Bebauung auf allen vier Seiten lässt dann noch einen Platz von 64x54m übrig, fest installierte Außengastronomie und Verkaufsflächen von 6m auf allen Seiten nach innen reduzieren ihn auf 52x42, da fängt es dann an kuschelig zu werden.


    Allerdings braucht dieser Platz dann wieder Zufahrten, am besten zwei, Ost und West, von 4m Breite und am Besten gut 5m Höhe (das gibt dann die EG-Höhe der Randbauten vor) und natürlich auch Durchgänge von der Mitte zur heutigen Nord- und Südseite, sonst entsteht dort so eine Isolierte Situation wie im Holzgraben, also auch zwei je Seite, mit je mindestens 3m Breite. Diese Durchfahrten und -gänge reduzieren die EG-Fläche um 80m².


    Weiter kleiner wird das Ganze, und schräg, was der Akustik im Inneren gut tut, wenn man den westlichen U-Bahn-Zugang so umbaut, dass er in einer neuen Gebäudefront in der Flucht Fahrgasse/Große Friedberger zu liegen kommt - das wird dann wohl die teuerste Einzelmaßnahme, denn das untere Ende der Treppenanlage liegt schon sehr nah an den Rolltreppen zu den Bahnsteigen - oder kann jemand sagen, ob die Untertunnelung der Zeil auch eine Verschiebung des Zugangs auf die Westseite der Straßenflucht zulässt?


    Bis dahin ist alles übersichtlich. Aber was macht man mit den drei Obergeschossen? Zwar sind kleine, unterteilbare Gewerbeflächen in einer 1A-Lage in Frankfurt wesentlich knapper als Flächen ab 2000m², aber reines Gewerbe führt zu einem Platz, der Abends von dunklen Fenstern umrandet ist.
    Und dass Wohnungen (so schön 100 Wohnungen von knapp 50m² in Etage 2 und 3 wären) üblicherweise in Frankfurt ein Problem mit vergnügten Menschen im Freien verursachen ist auch bekannt.

  • Ein Marktgebäude als Hommage an das Zeughaus hätte was. Die nördliche Oberkante könnte die Zeilflucht aufnehmen und den Straßenverlauf flicken. Ein dauerhafter Markt würde an der Konstabler funktionieren, da bin ich sicher.


    Baulich wäre ein solches Vorhaben allerdings eine Herausforderung. Aufgrund der bekannten Statik und dem Verkehrsbauwerk unter der Konsti käme man hier vom Hundertsten zum Tausendsten. Man müsste zumindest die B-Ebene quasi neubauen, wenn ich das richtig verstehe. Wer soll das finanzieren?


    Was auch immer kommt, zwei Dinge müssen dabei seinl: die Entfernung des Plateaus und eine unverstellte West-Ost-Achse der Zeil.

  • Im Prinzip wäre ich auch dafür die Zeilseite der Konstabler mit einem historisierenden Gebäude, als eine Art Markthalle zu bebauen.
    Dieses historisierende Gebäude würde sicher ansprechend aussehen, aber etwas den "Ensemble"-Charakter der Schuhkarton-Architektur um die Konsti stören. ;)

  • ^ Die Türme selbst werden die Lösung für dieses Problem sein, da dann die Ecke lebendiger sein wird und man sich dort nicht mehr unbeobachtet fühlen wird. Vor allem Drogenhändler und -konsumenten werden recht schnell sich andere Ecken suchen.

  • Werbeleinwände an der Zeil

    Was haltet ihr von der Idee auf dem Stück Zeil zwischen Hauptwache und Konstablerwache großflächig Videoleinwände und andere beleuchtete Werbevorrichtungen zuzulassen?


    Esprit an der Hauptwache geht bereits in diese Richtung.


    Städtebaulich wäre es kein großer Verlust für die Gebäude hinter den Werbevorrichtungen, würde aber zu mehr Urbanität führen.

  • Videowaende und vielleicht auch grossflaechige Werbewaende um das Elend zu verdecken? Warum nicht. :rolleyes:


    Besser waere es allerdings etwas mehr Geld in gefaellige Fassaden zu investieren.


    Macht man doch so in Einkaufscenter und die Zeil ist ja sowas wie ein Open Air Einkaufscenter.


    Wenns nach mir gehen wuerde, wuerde ich Gruenderzeit-Fassaden bevorzugen. Mit einer pitoresken Dachlandschaft. Etwa so wie das Bahnhofsviertel vor dem 2. WK.

  • Gemischte Gefühle, wirklich. Einerseits find ich es etwas daneben die Zeil in einen Pseudo-Timessquare zu verwandeln, andererseits sind einige der Gebäude wirklich hässlich und die Werbeeinnahmen würden der Stadtkasse gut tun, gesetzt den Fall dass die Screens von einer städtischen Gesellschaft betrieben werden.

  • Jetzt bin ich - gelinde gesagt - etwas irritiert.
    Zu welcher Art von "Ubanität" soll denn die Bombardierung der Passanten auf der Zeil mit Werbebotschaften durch

    großflächig Videoleinwände und andere beleuchtete Werbevorrichtungen

    führen?
    Aber vielleicht verstehe ich den Begriff Urbanität ja vollkommen falsch ...

  • Das sage ich schon seit Jahren, die Zeil bzw Hauptwache wäre perfekt dafür. Noch perfekter als Picadilly Circus. Alle grossen Konsumnationen wie Japan, UK, USA haben so einen Ort. Auf solchen MegaScreens wird ja nicht nur Werbung eingespielt sondern auch News und Breaking News.

  • ^ Ja, du hast es dir doch selber schon erklärt, warum Deutschland so einen Ort nicht hat. Deutschland ist eben KEINE Konsumnation.

  • Und genau darum sollte Frankfurt auch eine Sonderrolle in Deutschland einnehmen. London ist auch nicht England, Paris nicht Frankreich, Dubai nicht UAE, Tokyo nicht Japan, .... Frankfurt muss sich zu einer Oase in der Wüste entwickeln. Einzige Deutsche Großstadt mit einer echten Skyline, Internationaler Airport mit Hub Funktion, ... und als nächstes dann moderne, kommerzielle Konsumstadt vom Int. Niveau (dazu gehört dann zB auch standardmäßiges Sonntagsshopping, zumindest direkt in der City, evtl als Sonderzone).


    Wo denn sonst, wenn nicht in Frankfurt? Wenn ich zB in der Zeitung lese, dass die Genehmigung zum Bau des neuen "DB Areals" nur reine Formsache wäre und es von keiner Partei Gegenwehr geben wird, dann ist in Frankfurt deutlich mehr möglich als in Berlin (Bsp Airport Debakel), München (NOlympia) oder Hamburg (NOlympia, Elbvertiefung). Diese Städte stehen sich doch alle nur noch selbst im Weg...und genau das muss man ausnutzen.

  • Diese Städte stehen sich doch alle nur noch selbst im Weg...und genau das muss man ausnutzen.


    Bei aller Euphorie rund um die Bautätigkeiten in Frankfurt sollte man so ehrlich sein, dass auch bei uns eine Olympiade auch eher mit Nein beschieden werden würde. Denn ständig bekommt man gesagt, dass kein Geld in den öffentlichen Kassen vorhanden wäre (bspw. für Hauptwachen-Krater, Konsti-Podest, Bahnhofsvorplatz, regelmäßige Leerung von Mülleimern, Neuplanung des Goetheplatzes, S-Bahn Station Sanierungen, Sanierung Rebstockbad, Eislaufbahn zur Weihnachtszeit in der Innenstadt, usw. usw.) und auf einmal soll dann für Olympia neuer Cashflow da sein. Das würde vielen Bürgern völlig zurecht stinken, obwohl ich durchaus dafür stimmen würde.


    Zum Thema Megascreens mit Breaking News auf der Zeil:
    Bitte nicht. Jeder hat ein Smartphone in der Tasche, auf das man blicken kann, wenn man mal wieder unter dem FOMO-Syndrom (Fear Of Missing Out) leidet. Das Letzte was man will, ist über die letzten Horror-Meldungen in der Welt über flashige Mega-Screens zwangs-informiert zu werden. Das nennt man dann Übersättigung und Reizüberflutung, die auf mich eher abschreckend wirken würde. Dann lieber das Geld in die Sauberkeit in der Innenstadt stecken, deren Mülleimer am Samstag / Sonntag geradezu bersten (sieht chaotisch und rückständig aus).

  • ^Welche Kosten? Wir reden über Werbeeinnahmen für die Stadt. Bei dem Verkehr an der Hauptwache/Zeil dürfte das langfristig eine sehr lukrative Angelegenheit sein. Newsbanner wären hierbei nur ein zusätzliches Angebot.


    Und zu Olympia: Es ist ein Irrglaube, dass die Stadt die Kosten alleine trägt. Den absoluten Hauptteil trägt der Bund. Es wäre doch eine schöne Sache, zur Abwechslung Mrd aus Berlin zu erhalten als ständig Mrd abzuführen. Denn das Geld geht onehin weg nach Griechenland, zu Erdogan in die Türkei, den Banken, bald zu VW, Bundeswehr-Fehlinvestitionen, usw - dann soll das Geld lieber mal in Frankfurter (oder von mir aus auch Hamburger) Projekte investiert werden. Olympia kann ein Quantensprung für eine Stadt sein. Man sagt ca. 30 Jahre Entwicklung in nur 7 Jahren - dh als Bsp, wenn 2020 Olympia in FFM wäre: Grossprojekte wie U Bahnen, Hessen-Express, Terminal 3, Multifunktionsarena, Ausbau Hbf, Hauptwache, Ausbau Commerzbank-Arena, neue Hotelprojekte, Messeausbau, usw wären schon sehr viel weiter als jetzt + neue Invesitionen in Sporthallen und Arenen, die man hinter nachhaltig nutzen könnte, Olympische Dorf zB für Wohnungen, usw und das beste: 2/3 - 3/4 davon vom Bund finanziert. Die nebenbei kostenlose weltweite Werbung für Frankfurt kann man eh nicht beziffern...

  • Die Hauptwache sollte in der Tat dringend angegangen werden, es ist für eine Stadt wie Frankfurt ein Wunder, dass da die letzten Jahre nichts passiert ist. Der Stadtrat hat jetzt ein ein tolles Konzept vorgeschlagen bekommen, mal sehen, ob die sich dazu durchringen können:


    https://www.fnp.de/frankfurt/o…-hauptwache-91232485.html


    Hat alles, was das Herz begehrt: Bäume, Beete, Kultur, Musik, Photovoltaik - es wäre fast zu schön, um wahr zu sein


    Ein Feuerwerk an Ideen

  • Was beinhaltet denn das "Feuerwerk an Ideen"? Könntest du dazu noch mehr beisteuern? Momentan kann ich deinen Enthusiasmus für dieses Konzept und dessen Details noch nicht verstehen.


    Das Konzept das die Stadt gegen Ende des letzten Jahres für die Umgestaltung der Hauptwache vorstellte fußt auf einem städtebaulichen Ansatz. Im besagten Bericht werden dazu nur vage Ansätze geteilt und im Internet findet sich nichts über das angedachte Konzept en gros et en detail.

    Selbstreinigend Toillettenhäuschen, Fahrradständer mit Solarmodulen und unterirdische Zisternen zur Regenwassernutzung sind sicherlich gut und sinnvoll.


    KahDehWeh = Kann dann weg. 😉

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  • ^^Andererseits sind die Kalkulationen hinsichtlich der Unterhaltskosten, wohlgemerkt von einem Landschaftsgärtner, der seine Stundensätze kennen sollte, lachhaft. 25.000€ im Jahr macht bei billigen 50€/Stunde, die man dann auf den Abrechnungen sieht, 500 Stunden im Jahr oder 41h40m im Monat. Das erscheint mit für die komplexe Anlage, gerade auch mit Hochbeeten und Rankgerüsten, wo man nicht einfach mit Maschinen drüberfährt, sehr knapp angesetzt.

    Aber irgendwo muss der Umsatz ja herkommen. Wenn die Stadt es glaubt, hat er oder einer seiner Kollegen gewonnen.