Zeil Talk

  • Ich seh das anders. Ich liebe nach wie vor die Zeil.
    Und weniger Leute kann ich nicht ausmachen. Bin mindestens 2 mal die Woche dort aber vor allem am Samstag ist es brechend voll.
    Gefühlt werden es wöchentlich mehr.
    Mich stört weder die Musik noch die anderen "Künstler". Das gibt es in jeder gut besuchten Großstadt und gehört irgendwie dazu.


    Ich finde die Atmosphäre und die Läden klasse.
    Wie man sich dort den Tag versauen soll ist mir ein Rätsel.?!
    Wenn ich shoppen will oder einfach in einem der Cafe`s das bunte Treiben beobachten will, gibts kaum bessre Plätze.


    :nono::nono:

  • Wer Trubel mag muss die Zeil lieben. Wer schnell von A nach B kommen möchte (v.a. am Samstag) sollte sich bessere andere Routen durch die Stadt suchen.


    Ich denke das ist beides unstrittig.


    Ich bin aber über die Zahlen auch arg verwundert.

    Einmal editiert, zuletzt von sipaq () aus folgendem Grund: Geographischen Fehler (Ost und West verwechselt) korrigiert

  • Bettler, Straßenmusiker, Tänzer, haufenweise Leute (auch Touris) gibt es in der Fußgängerzone jeder Innenstadt, auch Hamburg, Berlin, München. Dennoch ist die Zeil mit ihrer Pflasterung und dem breiten "Steg" aus Platanen und Sitzmöglichkeiten in der Mitte optisch wesentlich ansprechender als die meisten anderen Großstädte! Und die Zählung ist nur eine Momentaufnahme, der Artikel sagt ja selber, das beispielsweise der Primark die Fußgängerströme umlenkt und die Zählung an anderer Stelle ein anderes Ergebnis gebracht hätte. Insofern kein Grund zur Panik!

  • Alleine dieser Absatz:
    "Bislang hatten die Statistiker sich immer vor die Zeilgalerie gesetzt und gezählt. „Wir zählen immer dort, wo wir den frequenzstärksten Punkt vermuten“, erklärt Danneck. Mit der Etablierung des Klamottendiscounters Primark, so vermuten die Fachleute, habe sich dieser Punkt von der Zeilgalerie hin Richtung Zeil 94 verschoben"


    Zeigt doch wie ungenau die Zahlen sind.

  • Ein "Frequenzbringer" ganz anderer Art, ein Islam-Shop der DAWA ffm zugerechnet wird, in einer Seitenstraße der Zeil hat es heute bis in die Hessenschau geschafft:
    http://www.hr-online.de/websit…tandard_document_51742877
    Losgelöst von der Frage, ob hiervon eine Gefahr ausgeht, stelle ich mir die Frage, ob derartige Läden, die sich ja an ein sehr spezifisches Publikum richten, Auswirkungen auf die Nachbarschaft haben, zum Beispiel ähnliche Einrichtungen anziehen könnten, odeer ob dies im allgemeinen Geschäftswirrwar untergeht.

    Einmal editiert, zuletzt von Megaxel () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Eines ist klar, am Jungfernstieg oder Odeonsplatz, also zentrale Plätze unserer Vorzeigemetropolen, wären Zustände wie an der Hauptwache völlig untragbar.


    Etwas spät, aber für den Jungfernstieg möchte ich dem entschieden widersprechen! Insbesondere vor dem Apple Store, dem U-Bahn Eingang und der Europa Passage sieht man nur noch große Gruppen Halbstarker, die die ganze Zeit "Alter" rufen, auf den Boden spucken und 13jährige Mädchen ambaggern und sich zurecht machen wie die Damen in der Herbertstrasse und auf Namen wie Chantalle hören. Dazu noch zahlreiche Bettler mit fehlenden Gliedmaßen und sonstige Trickbetrüger, Pfandsammler etc.

  • Mit Jungfernstieg meine ich besonders die Promenade vor dem Alsterhaus. Alleine der Weihnachtsmarkt an dortiger Stelle ist schon immer eine Reise wert. Außerdem ist der mediterran anmutende Übergang (Alsterarkaden) von Jungfernstieg zu Rathaus eine Klasse für sich.


    Frankfurt braucht sich aber nicht immer nur an den zwei "Musterschülern" München und Hamburg orientieren. Wer regelmäßig in mittelgroßen Städten wie Wiesbaden, Düsseldorf oder Hannover unterwegs ist, merkt schnell, dass deutlich mehr in puncto Erhalt und Pflege des öffentlichen Stadtbilds (besonders die großen Plätze) investiert wird.


    Das alles ist aber kein "Rocket Science". Mit einer Verdopplung der Mülleimer und regelmäßigerer Reinigung an den intensiv genutzten Stellen der Frankfurter Innenstadt (Hauptwache, B-Ebene, Römer, usw.) wäre doch schon viel getan. Warum sollen immer nur priviligierte Landeshauptstädte vermehrt in die Pflege ihrer öffentlichen Räume investieren? Es reicht scheinbar nicht aus die Hauptstadt des Euros zu sein. Wo ist der pralle EU-Strukturfonds, wenn man ihn braucht?

  • Ideen für die Konstablerwache

    Besser wir setzen das zur Konstablerwache hier fort:


    Mal wieder Gelegenheit für meinen Lieblingsvorschlag: Ein permanenter Erzeugermarkt mit festen Leichtbauten, angelehnt an den Münchner Viktualienmarkt. Die paar Veranstaltungen, die es auf der Konstabler noch gibt, ließen sich woanders unterbringen.

  • @permanenter Erzeugermarkt

    ^ Ein Lebensmittelmarkt wäre eine gute Idee. Der Platz ist derart öde (im Unterschied zur Hauptwache), dass ihm nichts schaden, aber alles helfen könnte. Irgendwo am Platzrand könnte man gerne eine Lebensmittel-Markthalle in diesem Design bauen - der im Forum überwiegend gewünschten Richtung der Innenstadt-Umgestaltung entsprechend.
    Als Inspiration - in Padua dient ein einigermassen ähnliches Gebäude als Lebensmittel-Markthalle, zumindest sein EG. Ins 1. OG könnten andere Nutzungen einziehen - Cafes oder Kunst etwa.


    PS: Für Nur-Gastronomie-Nutzung taugt das verlinkte Gebäude ebenso, falls Lebensmittelverkauf doch nicht gewünscht sein sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^^
    Einer Lebensmittelmarkthalle bedarf es nicht, es gibt schon die Kleinmarkthalle einen Steinwurf entfernt, die dann ganz besonders unter dieser neuen Konkurrenz leiden würde.


    Schmittchens Überlegung das ganze in Richtung Viktualienmarkt zu entwickeln ist dagegen eine sehr gute Idee, sofern Gastronomie den Schwerpunkt bilden und Lebensmittelverkauf nur eine Nebenrolle spielen würde.


    P.s.: Denkbar wäre aber natürlich die Kleinmarkthalle zu opfern bzw. zu verlagern (Konsti) und das bisherige Kleinmarkt-Areal neu zu entwickeln. Das fände ich gar nicht mal so schlecht, weil ich finde, dass die Kleinmarkthalle ziemlich versteckt liegt und ihr Areal hohes Entwicklungspotenzial hat.

  • Wenn ich von Leichtbauten "angelehnt an den Münchner Viktualienmarkt" schreibe, dann meine ich sicher keine zweite Markthalle. Ein Erzeugermarkt unterliegt Regeln. Mit dem demzufolge eingeschränkten Angebot konkurriert er kaum mit der Kleinmarkthalle. In der nahe gelegenen Halle könnten weiterhin Produkte aus aller Welt angeboten werden, während auf der Konstablerwache Erzeugnisse aus der Region verkauft werden. Halt wie bisher an Donnerstagen und Samstagen, wo sich Erzeugermarkt und Kleinmarkthalle auch ergänzen, nur dann eben sechs Tage die Woche.

  • Man möge mich korrigieren wenn ich falsch liege, aber seit die Metzgerei Kirchenbauer verschwunden ist besteht das permanente nicht-unterirdische gastronomische Angebot auf der Konstablerwache nur noch aus dem McDonalds und dem Cafe Nachtleben, oder?


    Eine leicht ortsversetzte Wiederherstellung der alten Konstablerwache mit gastronomischer Funktion analog zur Hauptwache wäre schön. Vielleicht nicht gleich eine Rekonstruktion (auch wenns kein großer Aufwand und ein schöner Blickfang wäre), ein stilistisch etwas angenäherter Pavillion würde schon reichen. Wenn man ihn auf die Südseite stellt, würde es diese relativ tote Ecke des Platzes auch etwas beleben.

  • @Konstablerwache

    ^ Während meiner Frankfurter Besuche meide ich meist die Konstablerwache, was nicht am Fehlen des Essens liegt, sondern am Fehlen architektonischer Höhepunkte - wie die Hauptwache am anderen Zeil-Ende so einer ist. In der nahen Umgebung kenne ich nur die am einen Hinterhof (in meiner Empfindung) stehende Staufenmauer. So wäre die Wiederherstellung des Konstablerwache-Bauwerks durchaus angebracht.


    Der Viktualienmarkt hat nicht nur Buden, sondern auch die gut sichtbare Heilig-Geist-Kirche und mehrere nette Brunnen. Im Ursprungsthread erwähnte jemand noch den Düsseldorfer Carlsplatz als Vorbild - um die Buden stehen dort Nachkriegsbauten und ein ödes Parkhaus, auch dieser Platz wird oft möglichst gemieden.

  • Konsti Plateau

    Was spräche gegen ein zentrales Monument/Denkmal mitten auf der - dann ebenerdigen - Konsti, welches den für innenstädtische Bedürfnisse zu großen Platz nicht nur optisch unterteilen, sondern mit einem entsprechend hohen Treppensockel einen neuen Anziehungspunkt zum Verweilen schaffen würde?


    Ich denke dabei an solch beliebte Treffpunkte wie die Brunnen am Piccadilly Circus/London oder Gärtnerplatz/München.

  • Alles schon mal da gewesen, könnte man sagen. Die jüngere Debatte um die Neugestaltung der Konstablerwache ist im Januar 1995 vom damaligen OB von Schoeler in einer Rede in der StVV eröffnet worden, als er die Bebauung des Ostrandes aufbrachte. Im Oktober 1996 machte der ehem. Planungsdezernet Wentz den Vorschlag, die Kleinmarkthalle auf die Konstabler zu verlegen. Gescheitert ist dieser Vorschlag am Fehlen einer geeigneten Möglichkeit der Erschließung (Abwicklung des Lieferverkehrs) und an mangelnden Lagerflächen, weil es eben kein Untergeschoss gibt.


    Dann hat der Magistrat 1996 einen Investorenwettbewerb für die Bebaung des Ostrandes und des Platzes ausgelobt, der aber im Frühjahr 1997 gestoppt wurde, Gründe wurden nicht bekannt. Anfang 1998 meldete sich der Kinokonzern UCI mit dem Vorschlag eines Mulitplex-Kinos mit 1.750 Plätzen zu Wort. Über diesen Vorschlag ist dann tatsächlich konkret verhandelt worden (über das Raumprogramm, die Einzelheiten eines Erbpachtvertrages uvm.). Im Juli 1999 meldete UCI, einen Kölner Projektentwickler als Investor gfunden zu haben (Name wurde nicht genannt). Am 30.7.1999 schrieb die FAZ, ein Architekturbüro Magnus Maria Troll aus Mettmann habe den Vorentwurf gezeichnet (51.000 m³ umbauter Raum, 1.861 Kinoplätze, 1.500 m² Gastronomiefläche). In der FR vom 4.8.1999 soll ein Bild des Entwurfs zu sehen sein.


    Dann aber gab es zwei dealbreaker:
    1. die UIC war nicht bereit, im Erbpachtvetrag den Kinobetrieb für mehr als zehn Jahre zu garantieren, das wollte die Stadt aber nicht hinnehmen, weil sie eine andere als die Kinonutzung ausgeschlossen sehen wollte (kein Kaufhaus).
    2. der damalige Eigentümer des ehem. Kaufhauses Hess, der der Unterschreitung der gesetzlichen Bauabstände zustimmen musste, machte dies von Zahlung eines Betrages abhängig, den aber weder die Stadt noch UCI zu zahlen bereit waren.


    Damit war das Projekt mausetot, SPD- und CDU-Fraktion wollten dem projekt nicht mehr zustimmen, die Grünen und die FDP auch nicht, die Geschäftsleute von Zeil-aktiv waren auch dagegen, die Markthändler sowieso.


    In den letzten 14 Jahre kam dann vom Planungsdezernenten Schwarz der Vorschlag einen Markt á la Viktualienmarkt mit festen Ständen zu installieren, wurde aber auch nichts draus. Seitdem hat sich nichts substanzielles mehr getan.


    Nachtrag: vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Herr Dr. Wentz in der FAZ vom 19.3.1998 mit dem Vorschlag zitiert wird, den Eigentümern der Platzrandbebauung angeboten hat, ein, zwei drei Stockwerke höher zu bauen; wurde aber auch nichts draus.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Wer will denn an der Konsti "verweilen"? Der Gesamteindruck der Bebauung, der Ruf... die Konstablerwache ist kein Piazza an dem man von Morgens bis Abends Kaffee trinken möchte, sondern ein eher nüchtern-funktionaler Ort. Als Marktplatz ist der Ort nützlich und ich unterstütze den Gedanken, diese Funktion mit temporären Bauten zu untermauern. (Außerdem sieht man dann vor lauter Buden hoffentlich nicht mehr die Gebäude, die den Platz einrahmen)


    Ich denke nicht, dass ein Denkmal oder eine Rekonstruktion der Konstabler Wache die Aufenthaltsqualität nennenswert verbessern würden. Stünde beides alleine nicht vollkommen verloren gegen diese Gestaltung urbaner Ödnis? Wäre beides denn mehr als ein Gänseblümchen in der Wüste?
    Vielleicht, nur vielleicht, könnte eine dieser Maßnahmen ein derart großer "Publikumsmagnet" sein, der die Schwächen des Platzes vergessen lässt und dem Ort eine neue Identität gibt... aber das müsste schon ein ganz dickes Ding sein! Vielleicht der Wiederaufbau der Wache und des Zeughauses inkl. Museum, oder ein riesiger Jeff Koons Hund (in Pink), oder ein 'gesamtdeutsches' Denkmal, für das jeder nach Frankfurt pilgern würde - wir sollten mal in Berlin anfragen, ob die Frankfurt vielleicht ein Denkmal abgeben wollen.
    Aber ich halte das alles für unwahrscheinlich. Daher: besser beim Markt bleiben. Das funktioniert doch ganz passabel. Mehr ist für die Konsti einfach nicht drin.


    PS: Der Konsti fehlt im vergleich zum Piccadilly Circus jede Tradition und auch eine National Gallery im Hintergrund - Man geht ja nicht nur wegen des Denkmals/der Stufen dort hin. Und hat Frankfurt mit dem Friedberger Platz nicht bereits so eine Art Equivalent zum Gärtnerplatz?!

  • Mäckler knows best --> "Plaza Mayor" Skizze aus 2008

    Unter dem Titel "Konsti - Gipfel der Hässlichkeit" veröffentlichte die Frankfurter Rundschau im August 2008 einen Tabula Rasa-Vorschlag eines gewissen Prof. Christoph Mäckler.


    Schon damals fiel seine Bewertung der Konsti in der HR-Sendung Hauptsache Kultur vernichtend aus: "Dieser Platz ist sicher einer der ödesten, die wir in Hessen haben" und spricht von "grandioser Banalität". Auch vor 6 Jahren war man schon zur Erkenntnis gekommen, dass ein Platz nur so schön sein kann, wie es die Häuser zulassen, die ihn einrahmen.


    Daher hatte Mäckler eine Art "Plaza Mayor" (wie in Madrid) vorgeschlagen um der Hässlichkeit der Nachkriegsbauten einen Riegel vorzusetzen. Anstatt Platanen wären 3-4 Geschosse als inneres Karree vorgesehen, oben Wohnungen und Läden. Leider schlug die Finanzkrise danach mit voller Wucht zu, weshalb die Pläne in den Schubladen (oder gleich im Schredder) des Magistrats verschwanden.


    Wie ich finde hat der Vorschlag nichts an Aktualität eingebüßt und Mäckler hat in der Zwischenzeit bewiesen, dass er Platzrandbebauung im Repertoire hat (siehe Goetheplatz). Klar wäre diese Maßnahme kostspielig, aber die niedrigen Zinsen haben eine Hausse am deutschen Immobilienmarkt ausgelöst, wo selbst ein TaunusTurm komplett spekulativ gebaut wird. Warum sollten Investoren sich nicht auch hier "austoben"?

  • ... keine schlechte Idee von CHM. Jedoch halte ich ein volles Karree für zu viel. Vielleicht reichen auch schon je eine Zeile im Osten und im Westen, oder gar nur die im Osten. All die geäußerten Gedanken zu einem Wiederaufbau der alten Wache samt Drehung, oder leichtere Bauten, um eine beständige Marktsituation herzustellen, gehen mMn in die richtige Richtung.


    Natürlich muss das Podest weg. Und natürlich müssten auch die umgebenden Bauten weiter umgestaltet werden. Man wird nicht alles Unansehnliche Knall auf Fall beseitigen können. Aber man muss da ran...