Revitalisierung altes Spiegel-Verlagsareal [realisiert 2020]

  • Das Konzept, einen Sammelpunkt für internetbasierte Firmen zu schaffen, finde ich gut. Das ist eine gute Basis für Synergie-Effekte.


    Zum Thema bauliche Ergänzung des Areals sollte berücksichtigt werden, dass die Verkehrsströme an Ort und Stelle mit dem Wachsen der HafenCity zunehmen werden. Zu erwarten ist dort eheblicher Verkehrslärm. Dagegen sollte ein zur Straße Dovenfleet geöffneter Innenhof zumindest eine Glashalle übergestülpt bekommen. Andererseits könnte eine geschlossene Randbebauung mit einem Glasdach in der Mitte kombiniert werden. So wäre mehr Bürofläche geschaffen.


    Mich würde mal interessieren, was der Eigentümer des Geländes vom Ergebnis des Architektenwettbewerbs hält?

  • Klingt interessant die Idee. Was ist denn aus dem Presse- und Medienmuseum im ehem. Spiegelhaus geworden, das mal angedacht war? Das ließe sich doch wohl erstklassig kombinieren oder nicht?

  • Da wir hier gerade das Thema haben. In Hamburg müsste man die bereits stark vertretene und sehr dynamisch wachsende Branche "Medien, Internet, Gaming" viel stärker fördern. Dies würde mehr entsprechende Angebote an den Hamburger Hochschulen und Berufsakademien, Gründerzentren, Forschungseinrichtungen und generelle Förderung (wie z.B. Bürokratieabbau) erfordern.

  • Willy-Brandt-Straße untertunneln

    Mittelfristig sollte man sich überlegen, die Willy-Brandt-Straße zumindest teilweise als Tunnel zu führen. Gerade vorm ehemaligen Spiegel-Gebäude ließe sich dadurch den politisch gewollten Übergang zwischen Innenstadt und HafenCity wirklich herstellen. Man könnte vom Jungfernstieg über den dann endlich ins Zentrum rückenden Domplatz durch die Speicherstadt und das Überseequartier bis an die Elbe flanieren. Auch vor dem Michel, am Rödingsmarkt oder am alten Börsenplatz könnten durch Untertagelegung der Straße die Stadträume unermesslich aufgewertet werden. In Leipzig, wo der gesamte Altstadtkern untertunnelt werden soll, war schließlich auch Geld dafür da. Magdeburg plant die Straße vorm Bahnhof untertage zu legen und in Berlin wurde mit dem Bahnhofsbau gerade der Tiergartentunnel erweitert.

  • Schoen waer's, aber diese Diskussion ist in Hamburg so alt wie tot. Nebenbei muesste man dann noch die komplette U1 samt Station in dem Bereich tiefer legen. Das waere so utopisch teurer, dass man es quasi vergessen kann. Realistischer waere, dass man in absehbarer die Hafenquerspange (Die A 26 Ost ist bereits Teil des BVWP) baut und nach deren Fertigstellung 202X den LKW Verkehr soweit wie es geht von der Ost-West-Strasse verbannt. Dann koennte die Ost-West-Strasse auf zwei Spuren pro Richtung zureuckgebaut werden und waere dann nur noch eine 'normale' Stadtstrasse mehr.


    In Leipzig, wo der gesamte Altstadtkern untertunnelt werden soll, war schließlich auch Geld dafür da. Magdeburg plant die Straße vorm Bahnhof untertage zu legen und in Berlin wurde mit dem Bahnhofsbau gerade der Tiergartentunnel erweitert.


    Ja, aber das ist alles "Osten" oder "Berlin". In den Genuss entsprechender Foerderung wird Hamburg nie kommen. Im Gegenteil: Das Geld war in Leipzig, Berlin und Magdeburg nur deshalb da weil unter anderem Hamburg diese Projekte mitfinanzieren 'durfte', z.B. ueber den LFA oder die Projekte des "Aufbau Ost". Nicht, dass ich es dem Osten nicht goenne... Nur in Hamburg kommt man eben nicht in den Genuss dieser Gelder.

  • ^^^ Ist wohl war. Wenigstens läuft der Solipakt bis 2019 aus und auch die Diskussion über den Länderfinanzausgleich kommt dank Bayern gerade wieder ins rollen (gibt wohl nur noch drei oder vier Nettoeinzahler). Aber das alles off-topic.


    Vielleicht ließe sich ja wenigstens eine Tieferlegung der Straße im Bereich Brandstwiete finanzieren. Die Strecke zwischen Fleet und U-Bahnstrecke müsste doch ausreichen, um knapp 100 Meter zu überdeckeln. Würde wohl 100 bis 200 Milionen Euro kosten und man hätte die Verbindung von HafenCity und Innenstadt.

  • In Leipzig, wo der gesamte Altstadtkern untertunnelt werden soll, war schließlich auch Geld dafür da. Magdeburg plant die Straße vorm Bahnhof untertage zu legen und in Berlin wurde mit dem Bahnhofsbau gerade der Tiergartentunnel erweitert.


    In Leipzig wird ein regional relevanter Bahntunnel gebaut und keine Straße unter die Erde gelegt, mithin ein gar nicht vergleichbares Projekt und auch aus anderen Töpfen finanziert. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Hamburg einen solchen S-Bahn-Tunnel bereits besitzt und gerade die U4 mit ordentlicher Bundesunterstützung gebaut wird, mutet das Lamentieren darüber, dass Hamburg nicht in den Genuss solcher Gelder kommen würde, schon etwas seltsam an.

  • Na ja, dass man aus Berlin, dass sich vor lauter Förderung bekanntlich Dinge Leisten kann, die selbst die reichen Südstaaten vor Neid erblassen lassen, ganz normal Bundeszuschüsse mit den Sonderförderungen Ost vergleicht, ist schon etwas Sonderbar.
    Einmal hat Hamburg mal aufgepasst, Geld beim Bund abgegriffen und sich seine "Kanzler-U-Bahn" gebaut und dann das.
    Dafür bekommt ihr ja noch eure Elbphilharmonie, nennt sich Stadtschloss.
    Für das Geld, dass der Bund da ausgibt, könnte man die U4 sicher über die Elbe verlängern und aus einem U-Bahn-Stummel eine Richtige Linie machen ...

  • Ich bezog mich ausschließlich auf den genannten Leipziger Citytunnel, der nicht durch irgendwelche Sonderförderungen Ost des Bundes, welcher Art auch immer, finanziert wird. Der Bundesanteil ist sogar geringer als beim Neubau der U4. Einziger Vorteil Leipzigs ist hier der EFRE-Infrastrukturfonds der europäischen Union, der Infrastrukturnachteile diverser EU-Regionen ausgleichen soll. Angesichts der Tatsache, dass ähnlich große Städte mit Kopfbahnhof im Westen der Republik über einen ebensolchen S-Bahn-Tunnel bereits seit Jahrzehnten verfügen, absolut legitim, zumal es sich um Gelder handelt, die andernfalls wohl in eine neue Brücke in Portugal oder eine Autobahn in Rumänien investiert worden wären. Ich will gar nicht verleugnen, dass der Osten in den vergangenen zwei Jahrzehnten allein im Rahmen der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit überproportional von Infrastrukturmaßnahmen profitiert hat, hier wurde aber aus schlichter Unwissenheit heraus ganz einfach das falsche Beispiel gewählt.


    Was das mit meinem Wohnort zu tun haben soll, erschließt sich mir im Übrigen nicht.


    Mod: Und nun bitte alle wieder zurück zum Spiegelgebäude, vielen Dank! Weitere Diskussionen dann bitte im entsprechenden Thread weiterführen. Gruß, Dykie!

  • An sich ist die Tieferlegung der Ost-West-Straße eine gute Idee, nur leider wird sie kaum finanzierbar sein. Außerdem gibt es auch erheblich weitere Probleme. Was passiert z.B. mit dem Verkehr der einmündenden Straßen?


    Gerade Berlin kann sich über die Bezahlung seiner Projekte durch den Bund, die anderen Länder bzw. den Steuerzahler wohl kaum beschweren. Rund 6 Mrd. Euro fließen jedes Jahr allein aus dem Länderfinanzausgleich und den Bundesergänzungszuweisungen nach Berlin. Dazu kommen zahlreiche weitere Förderungen, wie z.B. die Übernahme der Kosten des Stadtschlosses durch den Bund, die hohen Investitionen staatlicher Unternehmen (z.B. Deutsche Bahn) in Berlin, die Ansiedlung von Forschungseinrichtungen, Sitz von Regierung, Ministerien, Parlament, Lobbyisten, zahlreichen weiteren Verwaltungen etc. pp.
    Das wird alles auch von Hamburg - einem Nettozahler - bzw. seinen Bürgern mitfinanziert und in den Genuss solcher Geldmassen wird Hamburg niemals kommen. Allein die Einzahlungen Hamburgs in den Länderfinanzausgleich belaufen sich inflationsbereinigt auf rund 25 Mrd. Euro. Was könnten wir damit alles machen? Berlin hat demgegenüber fast 50 Mrd. Euro inflationsbereinigt allein aus dem Länderfinanzausgleich kassiert. Da fragt man sich, warum in Berlin die Straßen und Bürgersteige nicht mit Gold gepflastert sind.


    Ach ja, auch die längst überfällige Überdeckelung der Gleisfelder am Hauptbahnhof samt Ausbau des meistfrequentierten Bahnhofs Deutschlands wird wohl nicht umgesetzt werden.

  • ...hier wurde aber aus schlichter Unwissenheit heraus ganz einfach das falsche Beispiel gewählt...


    Mir ging es nicht um ein spezielles Projekt sondern generell um die Foerderfaehigkeit von Infrastrukturmassnahmen, welche nun einmal in im Osten viel hoeher ist als z.B. in Hamburg. Da Du den EFRE erwaehnst, der am Leipziger Projekt seinen Anteil hatte: So ganz rein zufallig sind die "Eligibility Regions" des EFRE ja nun nicht quer ueber die Republik verteilt.


    Vielleicht ließe sich ja wenigstens eine Tieferlegung der Straße im Bereich Brandstwiete finanzieren. Die Strecke zwischen Fleet und U-Bahnstrecke müsste doch ausreichen, um knapp 100 Meter zu überdeckeln. Würde wohl 100 bis 200 Milionen Euro kosten und man hätte die Verbindung von HafenCity und Innenstadt.


    Vergiss es. Das waere weder finanzierbar noch wuenschenswert. Genau hier liegt die U1 under der Strasse. Ausserdem sind so kurze Tunnel in innenstadtlagen generell nicht sinnvoll, weil somit auf 100m Tunnestrecke mindestens 2 x 150m Rampenstrecke kommen, also Absenkung und Wiederauftauchen der Strasse. Das ist so ziemlich das haesslichste und schlimmste an Verkehrsbauen was man in einer Stadt haben kann und Rampen sind im Gegensatz zu Strassen gaenzlich unquerbar. In der Summe wuerde man also mit einem Kurztunnel die Ost-West-Strasse zu einem noch groesseren Hindernis machen: Man wertet 100m Stadtraum auf und 300m Stadtraum ab und bezahlt dafuer 100-200 Mio Euro?

  • Man kann ja auf der "offenen" Seite eine große Plexiglasscheibe einbauen. :lach:


    Die Erläuterung zur Standortwahl klingt interessant.
    Sieht das Konzept vor, dass ein Startup nur bis zu einer gewissen Größe anmieten kann und sich beim sich einstellenden Unternehmenserfolg nicht weiter an diesem Standort ausbreiten (und damit die anderen Startups verdängen) kann?


    Im Prinzip soll der Standort etwas für "groß" und "klein" werden. Die etablierten Internetunternehmen, die sich zur Zeit alle um den Gänsemarkt tummeln, die mittelgroßen Spezialisten, die Startups und die Einzelkämpfer (Freelancer) sollen hier willkommen sein.

  • Das Konzept, einen Sammelpunkt für internetbasierte Firmen zu schaffen, finde ich gut. Das ist eine gute Basis für Synergie-Effekte.


    Genau das ist es, was die potentiellen Mieter aus der Internetszene an dem gesamten Konzept so toll finden. Hamburg hat irklich gute Einrichtungen für Startups und zur Förderung von jungen Unternehmen, aber leider wird nur sehr selten die Möglichkeit geboten auch mal mit den "Großen" gemeinsam am Tisch zu sitzen.

  • Aktueller Status

    Moin zusammen,
    leider hat es deutlich länger gedauert, bsi der Termin mit dem Eigentümer endlich besätigt wurde. Am kommenden Donnerstag werde ich das Konzept bei der IVG vorstellen.
    Potentielle Mieter für das Konzept habe ich für rund 21.000 qm - das entspricht der jetzigen BGF.
    Olaf Scholz ist sehr begeistert und ist genauso wie Xing-Gründer Lars Hinrichs davon überzeugt, dass wir in Hamburg ein Leuchtturm-Projekt für die Internetbranche brauchen - da ist es. :)
    www.internet-insel-hamburg.de

  • Tolle Sache. Ich hoffe, dass das Projekt von der Handelskammer, der Stadt Hamburg und den hiesigen Hochschulen insofern gefördert wird, dass noch zusätzliche Unterstützung geschaffen werden kann. Ich denke hier an weitere fachspezifische Studiengänge, ein fachspezifisches Forschungsinstitut und eben die entsprechenden begleitenden Einrichtungen, wie Konferenzräume etc. pp.


    Ich hatte kürzlich mit einem Vertreter der Handelskammer diesbezüglich Kontakt der sich der aufgeschlossen zeigte einen entsprechenden Ansatz in das HIP-Konzept der Handelskammer aufzunehmen.


    Noch ein paar Nachfragen habe ich:
    - Wie sieht es mit dem früher angedachten Pressemuseum aus? Ist das endgültig tot? Wäre das nicht auch für die Internetfirmen spannend sowas in der Nähe zu haben?
    - Soll das Ganze auch baulich neu gefasst werden? Zusätzliche Begleitbebauung um das Projekt städtebaulich besser zu fassen?

  • Die Unterstützung wäre in der Tat sehr wünschenswert.
    Die HIP-Initiative hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Könntest Du den Kontakt zu dem Herren aus der IHK herstellen?
    Besten DAnk und Gruß, Benjamin

  • ^^ Ich begruesse die Initiative ausdruecklich. Allerdings sollte das ganze nicht dazu fueren, dass baulich an dieser wichtigen Stelle Hamburgs alles so bleibt wie es ist.


    Der Abriss der Pavillions (nicht der Hochhaeuser) und eine Nachverdichtung der Insel sollten auf jeden Fall passieren um endlich ein staedtebauliche Geschlossenheit herzustellen.

  • Midas:


    Das ist der Plan! Es handelt sich hier ausdrücklich NICHT um ein reines Startup Center mit Minimieten sondern ein Gleichgewicht zw. großen und solventen Mietern mit dem Standort und der Ausstattung entsprechenden Mieten und Startups/freelancern. Aber auch kleinere Unternehmen, die etabliert und und bereit sind eine ortübliche Miete zu zahlen finden berücksichtigt.


    Neubauten und Nachverdichtung sind zwingend notwendig.

    Mod: Unnötiges Zitat entfernt. Gruß, Dykie!