Berliner Dom
Vor 1945:
1951:
Berliner Dom
Schon im 19. Jahrhundert sind verschiedene Projekte eines Domneubaus im Lustgarten entworfen und begonnen worden. Realisiert wurde erst unter Kaiser Wilhelm II. der Plan des Dombaumeisters Julius Carl Raschdorff (1823-1914). Nach Sprengung des alten Doms entsteht an seiner Stelle von 1894 bis 1905 ein repräsentativer, wenngleich nicht unumstrittener Zentralbau im Stil einer barock beeinflussten italienischen Hochrenaissance.
Dem Überdimensionalen dieses protestantischen Kirchenbaus (6.270 qm bebaute Fläche) lagen zwei Gedankengänge zugrunde. Zum einen der Dank der Hohenzollern für die erwiesene göttliche Gnade bei den politischen Erfolgen der letzten Jahrzehnte, besonders bei den Ereignissen der Jahre 1870/71, zum anderen die Idee, einen Zentralbau des Protestantismus über Konfessionsgrenzen (Kirchenunion von 1817) hinweg zu errichten. Flankiert von vier Ecktürmen erhob sich die Domkuppel mit Laterne, Wetterfahne und Kreuz 114 m über dem Straßenniveau. In der Länge (114 m) ist der Bau von Süden nach Norden dreigeteilt: Tauf- und Traukirche (ca. 140 Sitzplätze), kuppelbekrönte Predigtkirche (ca. 2100 Sitzplätze) und Denkmalskirche. Dreigliedrig ist auch die Höhendominante: Gruftgeschoß, Kirchraum und Turm- bzw. Kuppelgeschoß. Außen wie im Innern ist der Dom mit einem umfangreichen neutestamentlichen und kirchenreformatorischen Bildprogramm geschmückt.
Während des 2. Weltkrieges wurde der Dom stark beschädigt. Eine Flüssigkeitsbrandbombe traf den Fuß der Kuppellaterne und verwandelte die Predigtkirche mit der darunter befindlichen Hohenzollerngruft in eine Ruine. Erst 1951 kann die verbliebene Bausubstanz durch eine Notbedachung der Domkuppel gesichert werden. Gottesdienste und Kirchenmusiken fanden in dieser Zeit im Gruftbereich unterhalb der Denkmalskirche statt.
Der Altarraum: