Leipzig: Premier Inn Hotel statt Unister-Brache (Bauphase)

  • Leipzig: Premier Inn Hotel statt Unister-Brache (Bauphase)

    Wie die LVZ berichtet, hat sich das Leipziger Büro Luka Kalkof Architekten beim Wettbewerb für die neue Unister-Zentrale an der Ecke Goethestraße/Brühl durchgesetzt. Erinnert ein wenig ans Messehaus am Markt. Zwei weitere Preise wurden an die Büros Spengler Wiescholek und Behet Bondzio Lin vergeben. Laut Zeitung gibt es noch einen spektakulären Entwurf vom Leipziger Büro Behnisch Hermus Schinko Schumann, dieser und die anderen Beiträge sind seit gestern in einer Ausstellung in der unteren Wandelhalle des neuen Rathauses zu sehen.


    Wenn jemand Zeit hat, wäre es super, wenn wir hier im Forum auch die Alternativentwürfe zu sehen bekommen ;)

  • vielen dank.
    die ecke zum brühl wirkt klobig, der rest ist akzeptabel. um so verwunderlicher, dass unister vor ein paar wochen noch mit wegzug drohte.

  • also der spektakuläre gegenentwurf sieht nach meiner meinung viel zu unruhig aus. zwar tanzt unister wohl gern aus der reihe, aber dieses gebäude wäre dann vllt. zuviel des guten gewesen.
    der klotz auf brühlseite soll wahrscheinlich als pendant zum novotel-türmchen dienen und liefert so eine art entrée zum brühl. finde die idee nicht schlecht und werde erstmal warten, wie das ergebnis in natura ausschaut. ansonsten passt sich dieser entwurf doch schön in die leipziger innenstadtarchitektur ein.
    ein wenig unaufgeregt, aber längst nicht so schlecht wie anderes...

  • also mir gefällt der siegerentwurf auf seine art. passt sich mit der gleichmäßigen fassade an das benachbarte novotel an. und es sind auch "kleinigkeiten" beachtet, wie zb ein schrägdach, welches wir bei anderen neubauten im zentrum ja doch oft vermissen. sicherlich ist es nichts spektakuläres, aber das muss meiner meinung auch nicht zwingend jeder neubau sein. zum 2. gezeigten entwurf, gefällt mir an DER stelle überhaupt nicht. fügt sich nicht ein und wirkt, wie bereits gesagt, arg unruhig in der gestaltung.

  • Dann wird doch hoffentlich auch wieder die direkte Blockachse zu den benachbarten Häusern geschlossen, oder? Das sah bisher nämlich immer irgendwie kacke aus, dass dieses Gebäude so standardbausatzmäßig da reingeklotzt war, aber am Brühl drei Meter versetzt und auf der anderen Seite gleich ganz mittendrin aufhörte, ähnlich wie beim Interpelzgebäude.

  • Ja, wirklich nicht spektakulär, geht aber in Ordnung. Zusammen mit Novotel und dem Unigebäude nebenan entsteht so doch ein relativ geschlossenes Ensemble. Die Erdgeschosszonen scheinen auch wieder mit Ladengeschäften ausgestattet zu werden. Ich bewerte das Projekt durchaus positiv, vor allem angesichts dessen, was bisher da steht, und dem Gezerre um das Prozedere. Leider wird es jetzt wohl im Gegensatz zum Standardverfahren keine Überarbeitung geben - die Gauben und die Ecke zum Brühl wirken auf mich ziemlich klobig, die doppelgeschossige Sockelzone ein wenig niedrig. Kann aber auch an der Visualisierung liegen.


    @ Aixois: das war bisher immer seitens der Stadt gesetzt, ich würde also mal davon ausgehen, dass das auch so kommen wird. Sieht man ja auch auf dem Entwurf (links die kleine Ritterstraße).

  • hab mir die ausstellung heute angesehen. mein eindruck:
    es wurde sich ganz klar für den innenstadtverträglichsten entwurf entschieden. behet bondzio lin und spengler wiescholek hatten durchaus interessante(re) firmenzentralen entworfen, bei denen der geforderte wohnungsanteil allerdings jeweils in einen riesigen kasten über den büros platziert wurde.


    das fassadenmaterial beim siegerentwurf ist grau-blauer kalkstein. die fenster bekommen brüstungen, der "eckturm" erhält eine art balustrade. die traufhöhen der nachbargebäude werden aufgenommen - und die kleine ausstellung lohnt den besuch.

  • Auszug aus der Pressemitteilung der Stadt zum Unister-Neubau

    Weiter heißt es: "der harmonische Entwurf umfasst neben sieben modernen und hellen Büroetagen drei Wohngeschosse im leicht geneigten Dach. Die dortigen Maisonettewohnungen verfügen über außergewöhnliche Dachgärten und ermöglichen einen Blick über weite Teile der Innenstadt. Der Baukörper ist plastisch klar strukturiert und betont durch eine turmartige Ausprägung der Gebäudeecke den repräsentativen Eingang an Brühl und Goethestraße. Er überzeugt mit eleganten und subtilen Detaillösungen sowie einer gelungenen Materialwahl (graublauer Muschelkalk). Das künftige Unister-Haus fügt sich harmonisch in die denkmalgeschützte Nachbarbebauung ein und ist zugleich ein selbstbewusstes Gegenüber zu den Türmen des Brühl-Forums".


    Quelle



    Die Befürchtungen, die Stadt könnte bei Unister eingeknickt sein, haben sich Gott sei Dank nicht bestätigt. Unister hat sich für den geplanten Neubau in der Innenstadt einem Gutachterverfahren unterzogen, woraus der von DaseBLN gezeigte Siegerentwurf hervorging. Die bisher gezeigte Visualisierung des Siegerentwurfs scheint so eine Mischung aus Messehaus am Markt und Marktgalerie zu sein, nur viel grobklotziger. Ich gehe davon aus, dass der Entwurf dahingehend noch einmal (oder besser mehrmals) überarbeitet wird.


    Der Neubau wird aber gewiss eine enorme Belebung der derzeit ziemlich verschlafenen Goethestraße + die noch müder wirkenden Nebenstraßen, Brühl und Ritterstraße, nach sich ziehen. Ebenso toll, dass dafür der rote Plattenbau derzeit abgerissen wird.


    An dieser Stelle noch ein paar Bestandsaufnahmen des Plattenbaus vom April. Inzwischen werden für den bevorstehenden Abriss die Fenster ausgebaut.



    Fotos: Cowboy



    Ein bisschen Klatsch am Schluss gefälligst? Michael Ballack trat kürzlich für Unister in einem Werbespot auf. Ob der auffallende Größenunterschied zwischen Ballack (189cm) und dem Unister-Chef Thomas Wagner vielleicht so manche Charaktereigenschaft des Firmengründers erklärt?


    http://presse.unister-gmbh.de/…gmbh.de/index/foto/id/151

  • bei 10 etagen wird es aber auch schwierig, das ganze nicht klotzig aussehen zu lassen. gut möglich, dass der streit darum ging, benötigte bürofläche, geforderte wohnfläche und innenstadtverträgliche gebäudehöhe unter einen hut zu bringen.
    "elegante und subtile detaillösungen" kann ich übrigens bestätigen, auch wenn sie so subtil sind, dass man sie auf der visualisierung kaum erkennen kann.

  • Hallo erstmal an alle, ich bin neu hier im Forum, hab aber in den letzten Wochen breits die meisten threads gelesen, gerade die vielen fotodokumentationen gefallen mir sehr gut :daumen:


    zum Thema: ich persönlich finde, daß der Entwurf in Ordnung geht (wenn er auch nichts besonderes ist, wirkt teilweise etwas grob). Für ein Software-Unternehmen find ich ihn aber merkwürdig (fährt ja durch das Schrägdach und die Gauben eher eine historisierende Schiene), als potentieller Geschäftspartner würde ich dahinter kein technologieorientiertes Unternehmen erwarten.

  • hallo zurück,


    da hast du recht. zur selbstdarstellung des unternehmens wäre vermutlich der bhss-entwurf (siehe beitrag #3) optimal gewesen. selbst die anderen platzierten entwürfe gehen eher in diese richtung. aber es geht ja nicht nur darum, wer was baut, sondern auch wo. ein weiterer solitär in dieser gegend (neben uni, brühlhöfen und bildermuseum) wäre wohl einer zu viel geworden. manchmal kann ein "ganz normales" haus mehr für den zusammenhalt des stadtbildes bewirken, als ein weiterer brecher.


    abgesehen davon, hat unister vormals in einem altbau residiert. scheint auch nicht gerade geschäftsschädigend gewesen zu sein.

  • ^ Allgemein fahren die Leipziger IT-Firmen mit Firmensitzen in Altbauten oder ehemaligen Fabriken ganz gut. Auch in einem äußerlich angepassten Gebäude kann es ja durchaus moderne Lobbylösungen geben.


    Die Leipziger Internetzeitung berichtet heute nochmal ausführlich über das Projekt und geht auch leicht sarkastisch nochmal auf das Arbeitsplatzargument ein ;)


    Quintessenz ist, dass wohl der verträglichste Entwurf gewonnen hat. Was mich etwas wundert - im Artikel klingt an, dass wohl doch nicht abgerissen, sondern nur umgebaut wird?


    Unterdessen kritisiert Siegfried Schlegel, Linken-Sprecher für Stadtentwicklung, in der LVZ die Höhe des Gebäudes. Die Fassade wäre top, das Satteldach würde aber sämtliche Gebäude der Umgebung überragen. Andererseits sagt er: „Eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts gewollte Gestaltung einer Stadtlandschaft durch Mischung von Gebäudestrukturen mit vereinzelten Türmen und schlanken Höhendominanten wird zunehmend zu einer beliebigen und in vielen Städten vorzufindenden massiven Block-randbebauung vermatscht“ - verstehe ich gerade angesichts dessen, dass der Turm zum Brühl ja eine Höhendominante darstellt, nicht so recht. Weiterhin sind m.E. die Traufhöhen von Uni-Rektorat und Neubau bzw. jetzigem Gebäude) nur wenige Meter unterschiedlich. Da er auch das Paulinum ins Spiel bringt, wirkt mir die ganze Kritik ein wneig zu aufgesetzt und ideologisch gefärbt.


    Nochmal der Wunsch an diejenigen, die die Möglichkeit haben: bitte einmal die Ausstellung abfotografieren :daumen:

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • unister am Brühl


    Endlich kommen auch die Entwürfe ins DAF. Sorry, für die miese Qualität, aber in der unteren Wandelhalle der Pleißenburg ist das Licht immer blöde, sofern man nicht an den großen Fenstern steht.


    1. Platz >> LUKA KALKOF



    Zur Ritterstraße Ecke Goethestraße.



    Bei Nacht: Goehtestraße Ecke Brühl.


    2. Platz >> BEHET BONDZIO



    Ähnelt dem "Haus des Buches" am Gutenbergplatz: Goethestraße Ecke Brühl.



    Querschnitte vom Brühl und Goethestraße.



    Der Haupteingang ist am Brühl sehr beton.


    2. PLATZ >> SPENGLER - WISCHOLEK



    Goethestraße Ecke Brühl.



    Querschnitte vom Brühl und Goethestraße.


    ...hmm? >>




    Fast eine Höhe zum NOVTEL Hotel. Dann wären doch noch die geplanten Appartmens angebracht.


    Und zuletzt ein recht schöner, klotziger und bunter Bau >>



    Mit persönlich gefällt neben dem Siegerentwurf die Pläne von BEHET BONDZIO, außer den Dachaufbauten, und von ...hmm?.

    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Architektenbüro geändert, wars aber dann doch nicht...

  • Danke, dass du mit deiner Kamera bei der Ausstellung im Neuen Rathaus warst, Dave. Auch in meinen Augen ist der Siegerentwurf der beste. Die Fassade wirkt trotz der vielen Etagen wohl gegliedert. Allerdings bin ich auch kein Freund dieser grobklotzigen Dachgauben.


    Der spektakuläre Entwurf von bhss hätte seine Wirkung sicher nicht verfehlt und hätte dem leicht exzentrisch wirkenden Unister-Chef womöglich am Besten gefallen, aber solche Effekthascherei in der Innenstadt wäre städtebaulich nicht sehr nachhaltig. Auf dieser PDF könnt ihr diesen Entwurf von zwei Seiten sowie im Querschnitt sehen und nach Belieben vergrößern.

  • AKTUELL by 16.07.2009



    Aufgenommen vom City-Hochhaus.


    Auf einigen Planungen war ein weiterer Hochbau im Innenhof geplant.

  • Bei Competitiononline finden sich hier nochmal die Visualisierungen der ersten 3 Plätze, darauf kann man die eine oder andere Sache nochmal besser erkennen.

  • eigentlich hübsch :p erinnert mich an die innenstadt von belgrad, wo auch noch jahre nach dem krieg einzelne gebäude so aussehen...